Beiträge von stefan_schuchhardt im Thema „Ison wird besser“

    Moin moin,


    na Timm, haste auch mal ausschlafen können?


    Ja, das war schon der zweite Green Flash in diesem Urlaub. Mein fünfter insgesamt. Einer davon aus einem fahrenden Auto als Beifahrer und einer beim Kochen aus dem Küchenfenster!


    Ich komme gern her - hier wimmelts nur so von Atmosphärischen Erscheinungen: Grüne Blitze, Regenbögen in der Passatwolke unter dem Horizont, Regenbögen in der Gischt der Wellen, Krepuskularstrahlen, Antikrepuskularstrahlen, Erdschatten, Glorien, Brockengespenster und nicht zu vergessen der Wolkenwasserfall über der Cumbre und natürlich das sich rapide ändernde Wetter. Aber auch hier muß man natürlich die Augen offen halten!


    Ein paar Sachen sind übrigens noch offen, mal sehen ob´s diesmal klappt...


    Grüße von der schönen Insel
    Stefan
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    PS. Wenn man nach La Palma fliegt und auf der richtigen Seite sitzt (so wie ich bisher immer [:D] ), kann man die weitgehend unbekannte Selvagens-Inselgruppe sehen.

    Moin moin,


    so, Feierabend!


    Nach negativer Sichtung heute morgen auf La Palma bin ich erstmal ins Bett gefallen.
    Die Auswertung der Bilder hat dann doch einen kümmerlichen Kometen zutage gefördert. Das "beste" davon von 6:46 UT:





    Die nächsten Tage kann ich erstmal ausschlafen und mich in die Schar der SOHO-Gucker einreihen.


    Dafür gab´s noch einen hübschen Grünen Strahl; von den Salinas aus erwischt. Mein erster überhaupt morgens - übrigens viiiel schwieriger als abends!





    Tschau
    Stefan
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    (==>) DanielS: den hatte ich auch gemeint. Sorry, hatte nicht gesehen, daß ein Daniel im Fred ist.

    So, guten Nachmittag aus La Palma,


    hier der tägliche ISON-Bericht [:)]


    Es wird immer knapper, aber es bleibt interessant!


    Standort wie gestern: Der Komet ISON hat meiner Meinung nach seine Helligkeit seit gestern kaum gesteigert.
    Gestern ging er knapp mit bloßem Auge, heute war er auch im 8x42 eher kümmerlich. Eine Helligkeitsschätzung habe ich nicht versucht.


    Dafür hat sich der Schweif deutlich verändert (siehe Bilder).


    Zunächst die "Erstsichtung" mit der Kamera:





    6:42 UT, 17 Minuten nach Beginn der Astronomischen Dämmerung. ISON ist gerade über die fernen Cirren gestiegen. Ohne diese hätte ich mehr Belichtungszeit sammeln können.
    18 Sekunden bei 31mm (Kleinbild 170mm), Crop.





    Maximale Brennweite 108mm (600mm Kleinbild), Crop, Bildhöhe 0,7 Grad:


    Links ein stark kontrastverstärktes Einzelbild mit 18 Sekunden Belichtung, das noch 0,5 Grad Schweif zeigt.


    Das rechte Bild ist ein Stack aus 10 Einzelbildern, gesamt 56 Sekunden Belichtungszeit.
    Die beiden äußeren Streamer sind nah am Kern weiter aufgebogen und außen scharf begrenzt, aber "weiter hinten" nicht mehr zu erkennen.
    Der mittlere Streamer ist dagegen jetzt schmal und scharf. Ich finde, das ganze sieht aus wie eine Teufelsgabel.
    Die innere Koma war heute deutlich unsymmetrisch, mit einer Beule in Richtung des rechten, kurzen Streamers. Vielleicht tut sich was!? Morgen werden wir´s erfahren!


    Hasta Manana
    Stefan


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    (==>) Marvin: Danke für den Hinweis! El Pilar habe ich tagsüber ausgecheckt, aber der Mirador geht eher nach Osten und hat in ISON-Richtung Bäume. War mir zu riskant...


    (==>) Daniel: Danke fürs Erwähnen in Skyweek!
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    Danke für die Kommentare! Freue mich, daß sich gleich wer meldet!


    (==>) Holger: Du hast Recht, Uranus und Neptun hätte ich im Fernglas leicht mitnehmen können ... vergessen.
    Mit den klassischen Planeten meinte ich die sieben Wandelsterne der Antike, also Sonne, Mond und eben die fünf freiäugigen.


    (==>) Stefan: Ja, da sind zwei Schweife. Das meinte ich mit Streamern. Rechts ist schwach angedeutet noch ein dritter. Nah bei der Koma sieht es noch so aus, als wäre da auf jeder Seite noch je ein ganz kurzer. Mal sehen, was die Profis knipsen!


    (==>) Timm: Hattest Du heute auch nochmal Glück?


    Gruß nach D und E
    Stefan

    Moin moin aus La Palma,


    habe mal vom Jahrhundertkometenabsage-Fred hierher gewechselt. Kurze Berichte und Fotos der letzten drei Nächte dort auf den Seiten 4, 5 und 7.
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    Heute Nacht hat mal alles geklappt: Wetter, Horizont und vergessen hab ich auch nix.
    Eigentlich wollte ich zum Roque de los Muchachos bzw. anderswo an den Calderarand auf über 2000 m, aber neben der Fahrerei hat mich vor allem der gemeldete Wind von 30 km/h abgeschreckt.
    Das hätte mein leichtes Stativ nicht mitgemacht. Also wieder an den Straßenrand ein paar km nördlich von Fuencaliente auf 750 m.


    Zum ersten Mal in den vergangenen vier Sessions konnte ich ISON mit bloßem Auge sehen, allerdings nur mit Mühe.
    Die Helligkeit ist ca. 3,5 mag, bestimmt im 8x42 nach Unscharfstell-Methode im Vergleich mit Lambda Vir.
    Im Fernglas wieder ein ca. 1 Grad langer Schweif. Das intensive Grün der letzten Nächte war weniger stark, wahrscheinlich wegen dem bereits leicht aufgehelltem Himmel.


    Die folgenden Bilder (entstanden zwischen 6:21 und 6:44 UT) sind Stacks aus jeweils wenigen Aufnahmen.
    Mit GIMP etwas an den Kurven gespielt, damit mehr Detail rauskommt. Mehr kann ich leider nicht an Bildbearbeitung.


    Mit Herrn Casado kann ich mit meiner kleinen Lumix nicht mithalten, kann aber wenigstens dies anbieten:





    Spica, ISON, Merkur (in der Passatwolke) sowie Teneriffa, La Gomera und in der Mitte ein Schiff. Stack aus 5 x 28 Sekunden bei 9mm Brennweite (50mm Kleinbild), leicht gecroppt.
    Die Lichter der Inseln erscheinen wegen der Nachführung als Ketten. Wie gesagt bin ich kein Profi in Bildbearbeitung, daher geht´s nicht anders.



    Zwei Bilder mit Brennweiten von 72 und 108mm (450 bzw. 600mm Kleinbild), Belichtungszeiten 54 bzw. 56 Sekunden. Jeweils Ausschnitte.





    Außer der Beule nach innen auf der linken Seite und einigen Streamern sind keine weiteren Details im (hier knapp 1,5 Grad langen) Schweif erkennbar.
    Die innere Koma ist quer zur Schweifrichtung verbreitert. Da versuche ich aus kürzeren Belichtungen noch was rauszuholen.


    Was noch?
    Zum meinem größten Erstaunen war bei Beginn der Dämmerung trotz mehr als halbem Mond das Zodiakallicht als schmales, senkrecht stehendes Band bis ca. 45 Grad Höhe sichtbar. Naja, hinter mir eine unbewohnte Vulkankette und vor mir der Ozean, da macht Astronomie Spaß!


    In der hellen Dämmerung kam dann noch der Saturn über die Wolken und war ganz kurz mit bloßem Auge zu sehen. Das gibt mit den Abend- und Nacht-Planeten alle fünf klassischen Planeten in einer Nacht.


    Alle fünf klassischen Planeten? Eigentlich sind es ja sieben! Den Mond hatte ich schon erwähnt. Fehlt nur noch die Sonne, die 13 Stunden vorher so diese magische Nacht einleitete:





    Jetzt bin ich müde, aber wünsche weiterhin klaren Himmel!
    Stefan