Beiträge von StefanK im Thema „Jahrhundertkometabsage ?“

    Hallo zusammen,


    ich habe gerade auf der wieder einmal aktualisierten Seite der CIOC (http://www.isoncampaign.org/Present) einen interessanten Vergleich gefunden:


    "For those of you who remember C/2011 W3 Lovejoy’s beautiful sungrazing passage in December 2011, Lovejoy had an estimated total magnitude of about mag 10 when it was eight days before perihelion, and went on to reach approximately mag -3 at peak. ISON is now eight days from perihelion and is estimated to be around magnitude 4.5. I’m not going to speculate on what that means for its peak brightness, but note that ISON is about 100 times brighter than Lovejoy was at about the same distance!"


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    zum Begriff "Jahrhundert-Komet" hab ich vorein paar Monaten was geschrieben:
    http://kometeninfo.blogspot.de…/jahrhundert-kometen.html .


    Wörtlich genommen würde man als Jahrhundert-Komet wohl der eindrucksvollsten Schweifstern eines Jahrhunderts bezeichnen, also Objekte wie C/1577 V1 (Brahe), C/1680 V1 (Kirch), C/1743 X1 (Klinkenberg), C/1861 J1 (Tebbutt) und C/1910 A1 (Großer Januarkomet), um nur die letzten 5 Jahrhunderte zu berücksichtigen. Logischerweise kann man eine derartige Einstufung erst nach Ende eines solchen Zeitraums treffen. Selbst wenn Ison noch eindrucksvoller als C/2006 P1 (McNaught) in Erscheinung treten sollte, könnten also erst unsere Nachfahren in 87 Jahren entscheiden, ob er der Jahrhundert-Komet des 21. Jh. war. Unter Jahrhundert-Komet könnte man sich aber auch einen Schweifstern vorstellen, der ganz besonders herausragend ist, also viel eindrucksvoller als ein normaler Großer Komet wie es z.B. C/1969 Y1 (Bennett), C/1975 V1 (West) oder auch C/1995 O1 (Hale-Bopp) waren. Nach dieser Definition, die natürlich reichlich vage ist, hätte es im 19. Jh. mit C/1843 D1 (Tageslichtkomet), C/1861 J1 (Tebbutt) und C/1882 R1 (Großer Septemberkomet) binnen 40 Jahren gleich 3 Jahrhundert-Kometen gegeben, im 20. Jh. gar keinen und im noch jungen 21. Jh. mit C/2006 P1 (McNaught) bereits einen.



    <font size="1">C/1910 A1 (Großer Januarkomet), der "Größte" Schweifstern des 20. Jahrhunderts. Bildnachweis: s.o.</font id="size1">



    Allerdings ist der Begriff weder in dem einen noch in dem anderen Sinne jemals verwendet worden, denn es handelt sich dabei um eine recht neue Kreation der Massenmedien, die wohl erstmals 1973 im Zusammenhang mit Komet Kohoutek (C/1973 E1) auftauchte. Bekanntlich entwickelte sich genannter Schweifstern dann allerdings nicht zu einem sonderlich herausragenden Objekt, ebenso wie der nicht ganz so extrem hochgepuschte, aber noch enttäuschendere Austin (C/1989 X1). Als nächster "Jahrhundert-Komet" wurde C/1995 O1 (Hale-Bopp) in den Medien gehandelt, welcher den hohen Erwartungen durchaus gerecht wurde. Als dann mit C/2006 P1 (McNaught) ein Objekt erschien, das wirklich jedem Superlativ entsprach, schwieg die Presse allerdings weitgehend. Auch Hyakutake (C/1996 B2) blieben zweifelhafte Jubelorgien erspart, obwohl er letztlich eindrucksvoller als Hale-Bopp am Himmel stand. Dafür wird bei Ison intensiver als je zuvor ein "Jahrhundert-Komet" angekündigt.



    <font size="1">Komet Kohoutek (C/1973 E1) , der erste als "Jahrhundert-Komet" hochgejubelte Schweifstern am 11.01.1974.
    Bildnachweis: NASA.</font id="size1">


    Die vorstehende Aufzählung macht deutlich, was einen sogenannten Jahrhundert-Kometen im Mediensinn auszeichnet: Er wird ziemlich lange vor seiner Perihel-Passage entdeckt und verspricht nach Aussagen der Fachwissenschaft sehr hell zu werden. Ohne dass der ominöse Begriff dabei bemüht wurde, hatten daher bereits C/1940 T1 (Cunningham), der ähnlich "floppte" wie Kohoutek, und C/1956 R1 (Arend-Roland), welcher eindrucksvoll auftrat, im Vorfeld eine intensive Medienpropaganda ausgelöst. "Überraschungs-Kometen" wie C/1957 P1 (Mrkos), C/1996 B2 (Hyakutake) und ganz besonders C/1975 V1 (West) führten dagegen pressetechnisch mehr oder weniger ein Schattendasein. Um einen Jahrhundert-Kometen propagandistisch "aufzubauen", benötigen die Medien - und das gilt auch für das Internet - also ausreichend viel Zeit. Die gibt es natürlich in noch weit größerem Ausmaß bei den Erscheinungen von 1P/Halley. Im Jahr 1910 ging der Medienrummel dennoch erst so richtig los, nachdem Wissenschaftler ein zusätzliches Stichwort gegeben hatten: Blausäure im Kometenschweif, durch den die Erde ziehen würde. Als Halley 1986 wiederkehrte, war von vorneherein klar, dass eine bescheidene Vorstellung zu erwarten war. Dafür warf das Thema "Raumsonden zum Kometen" genügend und diesmal seriösen Stoff für Presse und TV ab. Abgesehen von der im Vorfeld bereits unzweifelhaft feststehenden Helligkeitsentwicklung fügt sich Halley nahtlos in die Reihe der Medien-Kometen von Kohoutek, über Hale-Bopp bis Ison ein. In allen 4 Fällen erschienen mehrere bis zahlreiche populärwissenschaftliche Bücher zum Thema. Daneben hatten sie einen starken Einfluss auf die populäre Kultur und riefen nebenbei allerlei Spökenkieker, Esoteriker, Verschwörungstheoretiker und Sektierer auf den Plan. Alle 4 Schweifsterne weckten aber auch bei vielen Menschen das Interesse an der Astronomie. Und alle - Ison wird nach derzeitigem Kenntnisstand wohl keine Ausnahme machen - entsprachen, als sie endlich in Erdnähe gelangt waren, letztlich nicht dem, was man sich nach den beiden eingangs gegebenen "logischen" Definitionen unter einem Jahrhundert-Kometen mit über den halben Himmel reichendem Schweif vorstellt. Und doch waren sie bezüglich ihrer Wirkung auf die breite Öffentlichkeit astronomische Jahrhundert-Ereignisse, allenfalls vergleichbar mit der Totalen Sonnenfinsternis vom 11.08.1999.



    <font size="1">Komet Cunningham (C/1940 R1). Bildnachweis: University of Chicago Photographic Archive, [apf6-02097], Special Collections Research Center, University of Chicago Library. Aufgenommen mit dem 24-Zoll-Reflektor des Yerkes Observatory am 02.12.1940 von George van Biesbroeck.</font id="size1">


    Für die Wissenschaft waren bzw. sind die 4 genannten Schweifsterne mit Sicherheit "Jahrhundert-Kometen". Natürlich wurden auch an anderen, z.T. sehr plötzlich aufgetauchten Kometen wegweisende Erkenntnisse gewonnen. Erinnert sei nur an die Entdeckung der Wasserstoff-Koma bei C/1969 T1 (Tago-Sato-Kosaka), an die Dokumentation der Kernteilungen von C/1975 V1 (West), den Nachweis von Röntgenstrahlung bei C/1996 B2 (Hyakutake), die Entdeckung eines Schweifs aus Eisenatomen bei C/2006 P1 (McNaught) oder die intensive Beobachtung der Sonnenpassage und des Zerfalls von C/2011 W3 (Lovejoy). Doch Kohoutek, Halley, Hale-Bopp und Ison hatten bzw. haben für Astronomen (und da geht es ihnen nicht anders als den Medien) den Vorteil einer langen Vorlaufzeit, welche die weltweite koordinierte Planung von Beobachtungs-Campagnen erlaubt. Entsprechend ist der wissenschaftliche Output in solchen Fällen besonders hoch. Dies gilt auch für D/1993 F2 (Shoemaker-Levy 9), welcher ein Jahr vor seiner Kollision mit dem Jupiter entdeckt worden war. Dieses Objekt war mit bloßem Auge zu keinem Zeitpunkt sichtbar, fand aber doch - und dies war wiederum den Medien zu verdanken - ein großes Interesse in der breiten Öffentlichkeit. Der nächste wissenschaftliche "Jahrhundert-Komet" nach Ison ist übrigens bereits in Sicht. Es handelt sich C/2013 A1 (Siding-Spring), welcher im Oktober 2014 dem Planeten Mars bis auf etwa 130000 km nahe kommen wird. Dann wird sich dank der dort stationierten Raumfahrzeuge vielleicht ein astronomischer Jahrhundert-Traum erfüllen: der direkte Blick auf den Kern eines langperiodischen Kometen, der sich seit Anbeginn des Sonnensystems kaum verändert hat.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    hier die Aufsuchkarten für Ison und Lovejoy für den Morgen des 21.11.2013:



    <font size="1">Position des Kometen Ison am Morgen des 21.11.2013 auf 51° nördlicher Breite eine Stunde vor Sonnenaufgang.</font id="size1">
    <font size="1">Um den Kometen zu beobachten, benötigt man auf Grund der Himmelsaufhellung einen Feldstecher. Die Helligkeit beträgt etwa 5.0 mag.</font id="size1">



    <font size="1">Position des Kometen Lovejoy am Morgen des 21.11.2013 auf 51° nördlicher Breite um 05:30 MEZ.</font id="size1">
    <font size="1">Unter günstigen Umständen ist der Komet mit freiem Auge erkennbar. Mit einem Fernglas kann er problemlos beobachtet werden. Die Helligkeit beträgt etwa 5.2 mag.</font id="size1">



    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    außer der Presse und gewissen (eigentlich genau einem) Teleskophändler hat nie jemand ernsthaft behauptet, dass Ison ein "Jahrhundertkomet", also ein Objekt in der Klasse von McNaught wird. Daher ist da auch nichts abzusagen. Die Leute vom TRAPPIST-Teleskop haben gestern von einer erneuten sprunghaften Steigerung der Staub- und Gasproduktion berichtet. Wenn Ison bis zum Perihel durchhält, werden m.E. die Karten ohnehin neu gemischt. Dass der einfach so vorbei fliegt, ohne dass sich an der Aktivität irgendwas ändert, kann ich mir nicht vorstellen. Bisher hat noch jeder Sungrazer oder Sunskirter, der das Perihel überlebt hat (wenn manchmal auch nur knapp - Lovejoy!) kräftig gestaubt. Selbst Seki-Lines hat nach seiner seltsamen "Verschnaufpause" noch aufgedreht. Aber erst mal bis zum 29.11.13 abwarten und Teetrinken und SOHO gucken ...


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo Stefan,


    C/1999 S4 ist aus wissenschaftlicher Sicht ein absoluter Klassiker. Er war zunächst vor allem für Amateurastronomen interessant, versprach er doch der erste (auf der Nordhalbkugel) mit bloßem Auge sichtbare Komet nach Hale-Bopp zu werden. Daraus wurde aber nichts, denn just als er schon etwa 7. Größe bedaß, hat er sich im Sommer 2000 aufgelöst. Der gesamte Kern ist in eine Staubwolke zerfallen. Das wurde von den Forschern so gut dokumentiert wie bei keinem anderen Kometen zuvor, auch viel besser als später bei C/2010 X1 (Elenin). Dass die "wings" ein Vorzeichen des Zerfalls waren, ist allerdings pure Spekulation.
    Ein paar Links (keine Ahnung.ob die noch alle aktuell sind) und Literaturangaben zu C/1999 S4 findest Du unter http://kometen.info/1999s4.htm .


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    hier die täglichen Aufsuchkarten für Ison und Lovejoy:



    <font size="1">Position des Kometen Ison am Morgen des 20.11.2013 auf 51° nördlicher Breite eine Stunde vor Sonnenaufgang.</font id="size1">
    <font size="1">Um den Kometen zu beobachten, benötigt man auf Grund der Himmelsaufhellung einen Feldstecher. Die Helligkeit beträgt etwa 5.0 mag.</font id="size1">



    <font size="1">Position des Kometen Lovejoy am Morgen des 20.11.2013 auf 51° nördlicher Breite um 05:30 MESZ.</font id="size1">
    <font size="1">Unter günstigen Umständen ist der Komet mit freiem Auge erkennbar. Mit einem Fernglas kann er problemlos beobachtet werden. Die Helligkeit beträgt etwa 5.2 mag.</font id="size1">



    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    hier die gewohnten Aufsuchkarten für Ison und Lovejoy:



    Position des Kometen Ison am Morgen des 19.11.2013 auf 51° nördlicher Breite bei Beginn der astronomischen Morgendämmerung. Um den Kometen zu beobachten, benötigt man einen Feldstecher; mit bloßem Auge ist er nur unter optimalen Bedingungen sichtbar. Die Helligkeit beträgt etwa 5.0 mag.



    Position des Kometen Lovejoy am Morgen des 19.11.2013 auf 51° nördlicher Breite um 05:30 MESZ. Unter günstigen Umständen ist der Komet mit freiem Auge erkennbar. Mit einem Fernglas kann er problemlos beobachtet werden. Die Helligkeit beträgt etwa 5.2 mag.



    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo Stefan,


    sieht so aus, als ob 2 Tage nach dem Ausbruch eine gewisse Stagnation eingesetzt hat. Es gibt jetzt aber wegen des Mondes kaum noch Schätzungen. Was bekannt wird, bewegt sich so um 5 mag.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    die CIOC schließt nicht aus, dass sich Fragmente vom Kern des Kometen Ison gelöst haben, weist aber darauf hin, dass die jüngsten Beobachtungen auch durch gesteigerte Grundaktivität des Kometen oder Interaktion mit dem Sonnenwind erklärt werden können. Um eine Entscheidung treffen zu können, sind weitere Beobachtungen erforderlich: http://www.isoncampaign.org/karl/did-ison-fragment .


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo Tankred,


    nun mal langsam ...


    Hier zunächst der Link zu dem öffentlich zugänglichen Originalposting auf FB: https://www.facebook.com/perma…948686688&id=140234731687


    Das ist m.E. eine sehr plausible Erklärung für den Helligkeitsausbruch von Ison. Ob der Kern nun in mehrere etwa gleich große Teile zerbrochen oder ob sich kleinere Fragmente gelöst haben, wird sich wohl erst in einigen Tagen sagen lassen. Solche Fragmentierungen sind jedenfalls bei Kometenkernen sehr oft zu beobachten, viel häufiger als schlagartige Totalzerfälle a la Linear (C/1999 S4)* oder Elenin (C/2010 X1)*. Ein bekanntes Beispiel für multiple Abspaltungen, welche sich zunächst jeweils durch Helligkeitsausbrüch bemerkbar machten, ist ein weiterer Komet Linear (C/2001 A2)*. Man spricht bei solchen sukzessiven Teilungen von "Kaskadierendem Zerfall". Ein Musterbeispiel ist 73P/Schwassmann-Wachmann* . Der Zerfall größerer Ursprungsobjekte über Jahrhunderte hinweg erklärt auch die Entstehung von Kometengruppen wie der Kreutzgruppe. Was wir bei Ison gerade erleben ist also ein ganz normaler Prozess, welcher das Ende eines Kometenkerns einleitet. Aber dieses Ende kann sich lange hinziehen wie an derKreutzgruppe zu sehen. Es spricht jedenfalls nichts dagegen, dass die Hauptmasse oder mehrere Hauptmassen von Isons Kern bis zum Perihel durchhalten oder dieses überstehen. Auf jeden Fall ein spannende Entwicklung insbesondere für die Wissenschaftler, denn angesichts der Vielzahl von Instrumenten, die auf Ison gerichtet ist, wird man Zerfallsprozesse besser denn je dokumentieren und analysieren können.


    Dass Kometenkerne so fragil sind, liegt nach heutigem Verständnis daran, dass sie aus nur durch die geringe Schwerkraft und kittendes Eis zusammengehaltenen Untereinheiten bestehen, den Kometisemalen. Diese haben sich bei Entstehung des Sonnensystems durch "Hierarchische Akkretion" zusammen gefunden. Der kaskadierende Zerfall ist also nichts anderes als die Umkehrung des Bildungsprozesses. So stellt man sich den Kern eines langperiodischen Kometen vor:




    * Infos zu diesen Kometen unter http://www.kometen.info/chronik.htm


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    hier die täglichen Aufsuchkarten für Ison und Lovejoy:



    Position des Kometen Ison am Morgen des 18.11.2013 auf 51° nördlicher Breite bei Beginn der astronomischen Morgendämmerung.
    Um den Kometen zu beobachten, benötigt man einen Feldstecher; mit bloßem Auge ist er nur unter optimalen Bedingungen sichtbar. Die Helligkeit beträgt etwa 5.0 mag.



    Begegnung zwischen Komet Ison und und dem hellen Stern Spica am Morgen des 18.11.2013. Die letzte gute Gelegenheit, um den Kometen vor der Sonnenpassage zu beobachten. Der Kreis entspricht etwa dem Blickfeld eines Fernglases.



    Position des Kometen Lovejoy am Morgen des 18.11.2013 auf 51° nördlicher Breite um 05:30 MESZ.
    Unter günstigen Umständen ist der Komet mit freiem Auge erkennbar. Mit einem Fernglas kann er problemlos beobachtet werden. Die Helligkeit beträgt etwa 5.5 mag.



    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo Nico,


    international haben sich die Schätzunge in den letzten 20 Stunden zwischen 4.8 und 5.5 mag stabilisiert. Das ist eine ganz normale Schwankungsbreite. Mit einem Mittelwert von 5.1 mag liegt man sicher nicht falsch. Offenbar ist der "akute" Ausbruch erst einmal vorbei.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Hallo zusammen,


    hier die Aufsuchkarten für morgen früh:



    Position des Kometen Ison am Morgen des 16.11.2013 auf 51° nördlicher Breite bei Beginn der astronomischen Morgendämmerung.
    Um den Kometen zu beobachten, benötigt man wegen des Mondlichts wohl einen Feldstecher; mit bloßem Auge ist er nur unter optimalen Bedingungen sichtbar. Die Helligkeit beträgt etwa 5.0 mag.



    Position des Kometen Lovejoy am Morgen des 16.11.2013 auf 51° nördlicher Breite um 05:30 MESZ.
    Unter günstigen Umständen ist der Komet mit freiem Auge erkennbar. Mit einem Fernglas kann er problemlos beobachtet werden. Die Helligkeit beträgt etwa 5.5 mag.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan

    Das ist eine einzelne Beobachtung, die erst noch bestätigt werden muss.
    Was den Medienhype angeht, wird Ison, wenn er noch bis Ende November durchhält, nach Kohoutek, Halley und Hale-Bopp sicherlich der nächste Jahrhundertkomet, für die Wissenschaft vielleicht auch. Die 3 vorgenannten waren ja nun auch Meilensteine für die Forschung.
    Sich über die Titelbilder von Büchern zu mokieren, finde ich allerdings etwas übertrieben. Die sollen ja nun auch das Kaufintresse wecken. Und wenn die Käufer dann diese Bücher lesen, werden sie ziemlich nüchterne Einschätzungen und Prognosen finden, allerdings auf dem Kenntnisstand von Juli. Und damals war eine Spitzenhelligkeit von -6 mag zum Perihel und danach eine Erscheinung vom Kaliber Lovejoy (2011) oder Seki-Lines (1962) realistisch.


    Viele Grüße aus Bonn,


    Stefan