Beiträge von Caro im Thema „wie weit ist das E-ELT schon?“

    Tjo, eine neue Straße muß auch gemacht werden, wenn die da mit schwerem Gefährt den Gipfel planieren wollen. Steht in der ToDo-List sogar noch für dieses Jahr, aber auch das muß vom ESO-Council abgesegnet werden (und wird es nicht, bevor zumindest einer von den beiden Spanien/Brasilien Ja sagt).


    Direkt auf dem Gipfel (der übrigens ein verdammt windiges Plätzchen Erde sein soll) gibt es nur die alte Teststation der ESO. Auf einem Sattel gut 300 Höhenmeter tiefer befindet sich das derzeitige Observatorio, das seit 1995 besteht und gemeinsam von der Ruhr-Universität Bochum und der Universidad Católica del Norte betrieben wird. Die Bochumer haben dort unter anderem das Hexpod-Teleskop stationiert.


    Viele Grüße
    Caro

    Hallo Manuel,


    dir ist schon klar, daß die ESO mit der EU nix zu tun hat? (Sonst wäre die Schweiz ja auch schwerlich Mitglied...) Polen ist derzeit Beitrittskandidat und Australien hat wohl auch Ambitionen. Zeitweise liebäugelte man mal mit Rußland, aber beitreten heißt eben Kohle rausrücken [;)] Und die kommt eben aus dem Wissenschaftsetat und muß da bewilligt sein.


    Klar, in Zeiten von BER und Bankenrettung alles Peanuts, aber dennoch, diejenigen, die die Hand auf dem Geld haben, sprich die Politiker, müssen ja sagen. Daß Wissenschaft generell bei den Damen und Herren im Parlament weit unten rangiert, ist in Deutschland symptomatisch und pflanzt sich fort. Frag mal Ottonormalbürger in der Fußgängerzone, dem ists herzlich egal, ob die Astronomen irgendwelche fernen Galaxien spektroskopieren können, wenn das E-ELT steht. Weniger Steuern zahlen oder einfach nur von Berlin aus in den Urlaub fliegen wollen dagegen schon ein paar mehr...

    Hallo Manuel,


    in gewisser Weise ist es das sicherlich, insbesondere wenn man bedenkt, daß das Geld ja zu gleichen Teilen wieder in den Mitgliedsländern ausgegeben wird, de facto also eher eine Art Subvention darstellt, mit der Firmen und deren Mitarbeiter in den jeweiligen Ländern bezahlt werden.


    Sowohl die Grundfinanzierung als auch die Kosten für das E-ELT werden nach dem BIP aufgeschlüsselt. Auf http://www.eso.org/public/about-eso/memberstates/ gibt es dazu eine Übersicht. Wenn man sich da mal die Zahlen anguckt, stellt man fest, daß auf Brasilien knapp unter 15% von all dem zukommen, sobald der Beitritt endgültig besiegelt ist. Dazu konnte man sich dort derzeit wohl noch nicht durchringen, das muß die Politik dort beschließen. Und die hat bei einem begrenzten Wissenschaftsetat halt die Qual der Wahl, denn nicht nur Konkurreznprojekte wie TMT und GMT werben ebenfalls um die Brasilianer, sondern auch ganz andere Wissenschaftszweige.


    Spanien fährt angesichts der extrem angespannten wirtschaftlichen Lage derzeit alles runter, zum Beispiel den Calar Alto. Wenn die Spanier, deren Anteil am ESO-Budget formal auch nicht der kleinste ist, sich in der Situation auf das E-ELT einlassen würde, wäre das höchst verwunderlich.


    Viele Grüße
    Caro

    In meinen Unterlagen steht unter "Leveling the Top of Cerro Armazones" sowas wie "Not expected until probably early 2014". Von daher: Man übe sich in Geduld [;)] Letztendlich ist es natürlich aber auch sinnvoll erst dann anzufangen, wenn das Geld wirklich definitiv da ist.

    Welcher Baufortschritt? Ganz ernsthaft: Die haben noch nicht angefangen. Dürfen sie auch nicht, denn das Geld ist noch nicht zu dem Prozentsatz da, der garantiert, daß es dann mit dem Bau dann auch flüssig läuft. ("Schuld" sind das wirtschaftskrisengeplagte Spanien und die Brasilianer, die mit der Ratifizierung ihres ESO-Beitritts nicht in die Gänge kommen.)


    Einzig einzelne Teile des Teleskops wie Prototypen füpr die Spiegelsegmente werden schon entwickelt und Konstruktionsarbeit wird geleistet. Vor Ort auf dem Armazones ist von dem E-ELT aber noch keine Spur zu sehen.


    Viele Grüße
    Caro