Hallo Dominic,
Eine kurze Rezension von mir.
Ich habe den Atlas jetzt seit gut zwei Monaten und konnte ihn in einigen Beobachtungnächten erfolgreich nutzen. Ich finde ihn sehr gut und praxisorientiert. Es ist eine Menge drin und Christophs Vorbehalte hatte ich zunächst auch. Aber in der Praxis macht er sich sehr gut und zeigt nicht zu viele Objekte. Im übrigen wurde der Atlas mithilfe von <i>Eye & Telescope</i> erstellt.
Wenn man sich an die Codierung gewöhnt hat (was überraschend schnell geht) kann man auch im Dunklen und Rotlicht alle Objekte finden und unterscheiden. Auch die Emissionsnebel, deren rote Farbe im Rotlicht natürlich nicht mehr sichtbar ist, kann man gut erkennen und von anderen Objekten abgrenzen. Die unterschiedliche Liniendicke und Schriftgröße wirkt da Wunder und ist sehr praxisorientiert. Toll ist auch, dass für die meisten Emissionsnebel der optimale Linienfilter angegeben ist, was bislang bei mir auch immer zutraf.
Da ich digitale Teilkreise verwende, kann ich die Koordinaten von Objekten mit hinreichender Genauigkeit direkt aus dem Atlas ablesen. Das Koordinatennetz ist erfreulich engmaschig, ohne zu stören.
Die Folie ist klasse, man muss nur nach der Spechtelnacht die verwendeten Seiten nochmals aufschlagen und gegebenenfalls mit einem Tuch abtrocknen, weil die Feuchtigkeit natürlich nicht durch die Seiten hindurch verdunsten kann. Der sehr steife Einband sorgt dafür, dass der Atlas auf dem Beobachtungstisch (oder Schoß) schön flach und stabil liegt.
Ich habe mir Rigel-Quickfinde-Kreise auf ein Stück stabile Folie gemalt und kann sie auf die Seiten legen, wenn ich Objekte direkt einstellen will. Das würde mit dem Telrad auch funktionieren.
Einzige Nachteile:
- die Sache mit dem Abtrocknen,
- die Übersicht welche Karte in welchem Himmelsareal liegt hätte in den Einband gehört und nicht ein paar Seiten nach innen,
- das numerische Register ist etwas zu klein gedruckt und unter Rotlicht schwer zu lesen,
- der Preis.
Alles in allem halte ich den Atlas für jedem für geeignet, der mit 8" und größer beobachtet. Darunter dürfte der Deepsky Reiseatlas ausreichen. Insbesondere in Kombination mit den Deepsky Beobachteratlas von Gerhard Stropek, der viele Objekte aus dem Atlas kommentiert und weitergehende Informationen liefert. Dessen Kartenmaterial finde ich nämlich nicht so gelungen und die beiden Werke ergänzen sich wirklich optimal.
Ich kann den Atlas wirklich wärmstens empfehlen, wenn man bereit ist den Preis zu zahlen. Insbesondere die Premiumversion. Mit der normalen Version habe keine Erfahrung. Und wenn die Händler wirklich nur noch ein paar liegen haben kann ich nur raten schnellstmöglich zuzuschlagen. Wer weiß, wann (oder ob) die wieder aufgelegt wird.
Bis dann:
Marcus