Beiträge von AQR66 im Thema „12" f/5 Zwillinge (momentan: sph. polieren)“

    Hallo Christoph,


    die beiden verlinkten Einträge zeigen jeweils einen spaltlosen Tester. Bei dieser Variante bewegt sich die Lichtquelle mit der Schneide mit.


    Der wesentliche Unterschied bei der Focault-MESSUNG zu einem Tester mit fest stehender Lichtquelle sind die halbierten Messwerte zu den Schnittweiten-Differenzen. Da Mess-/Ablesefehler im Vergleich doppelt so "hart" zuschlagen sind die Anforderungen an die Führung bei bewegter Lichtquelle daher entsprechend höher. Die Messuhr (sofern eine verwendet wird) sollte möglichst nah an der Bewegungsachse der Lichtquelle bzw. Schneide anliegen, damit die Fehler aus einer Verdrehung/Verkippung möglichst klein bleiben.


    Wenn die Foucault-Bilder fotografiert werden sollen ist es praktischer, die Kamera mit der Schneide zu bewegen (unabhängig davon ob die Lichtquelle mitbewegt wird oder nicht), da sich dann der notwendige, geringe Abstand zur Schneide bei Änderung der Schneidenposition nicht ändert
    Für visuelle Auswertung ist eigentlich in der Handhabung kein Unterschied, da man die passende Position ohnehin per Kopfbewegung "einstellt".


    Viele Grüße
    Harold

    Hallo Christoph,


    mich irritiert, dass der "Spalt" aus einer Position sehr weit hinter der Lichtquelle auf der Spiegeloberfläche so groß sichtbar ist. Daraus schließe ich einmal, dass sich die Kamera nicht am Ort des Spaltbildes im ROC befand. Das interpretiere ich so, dass die matte Folie nicht wirklich als Diffusor taugt und der gerichtete Strahl der Taschenlampe durch den Spalt lediglich abgeblendet wird. Die sicher auch vorhandenen diffusen Lichtanteile, werden vermutlich von diesem hellen Spaltabbild überstrahlt und sind daher nicht sichtbar.
    Ich kann bei meinem Tester, betrieben mit einer 3W LED mit ca 200 Lumen Ausgangslichtstrom, jedenfalls außer sehr nahe am ROC niemals ein Spaltabbild direkt auf dem Spiegel sehen (die Projektion im Brennpunkt bzw. ROC ist natürlich zu sehen). Die LED befindet sich ca. 2mm hinter dem Spalt. Der Spalt ist ca 3mm hoch und ca 1/100 bis 2/100 mm breit. Ich verwende keinen zusätzlichen Diffusor und habe die LED-Oberfläche auch nicht angeraut. Die Spaltbreite an sich sollte nicht kritisch sein, andernfalls würden ja die spaltlosen Tester mit der nur einseitig abgedeckten LED nicht funktionieren. Wenn Ihr es mit einer LED testet, solltet ihr es in jedem Fall mit einer LED mit breitem Abstrahlwinkel versuchen oder das LED-Gehäuse an- bzw. abschleifen. Der Spalt sollte möglichst dicht an den LED-Chip platziert werden.


    Um eine gleichmäßige Ausleuchtung auch zu sehen, muss man außerdem mit dem Auge SEHR dicht (bis auf wenige mm) an die Schneide respektive das Spalt-Bild heran. Eine Brille kann schon für zu viel Abstand sorgen! Aus nur wenigen cm Abstand betrachtet, bleibt nur noch ein kleiner heller Balken vor/auf der Spiegelfläche.


    Viel Erfolg bei den weiteren Tests.
    Harold

    Hallo Chris,


    wenn es Euch zu langsam voran geht, lest Euch (noch) einmal die Tips von Stathis durch. Meinen eigenen Erfahrungen nach bringt Stathis es in seinen Hinweisen zu typischen Fehlern auf den Punkt. Es wird im Grobschliff zu selten neues Karbo beschickt und mit zu wenig Druck gearbeitet. Das ist an sich kein Fehler in dem Sinn, dass das Ziel nicht erreicht wird, kostet aber Zeit.


    Zur Einschätzung und zum Vergleich ein paar eigene Erfahrungswerte:
    Für den Grobschliff des ersten 8" Rohlings (wegen schlechter Rohling-Qualität nicht fertig gestellt) habe ich wegen den genannten Fehlern wohl an die 30 Stunden gebraucht (ca 2g Glasabtrag je h).
    Der aktuelle 14er hat per Flex in weniger als 1/2 Stunde etwa die Hälfte des Glases gelassen. Nach drei Stunden Grobschliff waren Spiegel und Schleifschale (auch vorgeflext) bei einer Pfeiltiefe von ca 4,3mm komplett angepasst (ca 40g Glasabtrag je h - also etwa 20x schneller als bei meinem ersten Glaskontakt). Die Ziel-Tiefe von 5mm denke ich in weiteren 4-5 Stunden erreichen zu können. Bei 14" ist der Grobschliff in dieser Form (für mich) eine recht sportliche Angelegenheit. Der Druck auf das Tool beträgt sicher 200N. Dabei hält eine Charge Karbo weniger als eine Minute oder etwa 40 bis 50 Schleifstriche vor/zurück (wegen plangeschliffener Granitunterlage und Drehteller ohne Schleifunterbrechung zum Tool-weiterrücken). Die Akustik gibt gutes Feedback, wann es Zeit für neues Karbo ist: Wenn die aktuelle Körnung (K80) nur noch so klingt/knirscht wie die nächst feinere Körnung (K180) ist das Korn fertig. Danach werden Tool und Spiegel abgewischt und neu beschickt.


    Es ist aber besser kontrolliert etwas langsamer voran zu kommen als in Hektik Scherben zu produzieren.


    Viele Grüße
    Harold

    Hallo Christoph,


    es geht voran, auch wenn der Grobschliff von Hand bei 12" doch schon einige Zeit braucht.


    Mir scheint, Du / Ihr solltet MOT mit längeren Strichen oder/und mehr Überhang schleifen. Der Schliff ist schon bis zum Rand entwickelt. Dabei sind aber erst 2/3 der Ziel-Pfeiltiefe von 3,7mm erreicht. Das wird sonst vermutlich etwas Spiegeldicke (und zusätzliche Zeit) kosten.


    Eine Anmerkung zum Granit beim Feinschliff: Je nach Granitsorte krümelt da schon einmal etwas. Ich habe meinen ersten Spiegel mit dem grau/rosa "Krümelgranit" geschliffen. Um Kratzern vorzubeugen habe ich ab 9µ alle 2-3 Chargen mehrmals Paketklebeband auf die saubere Tooloberfläche geklebt und wieder abgezogen. Relativ lose Partikel ließen sich so gut entfernen. Da sich die Partikel auf dem Klebeband gut erkennen lassen, kann man auch recht schnell einschätzen, ob die Maßnahme nötig ist.
    Bei mir schien es zumindest hilfreich. Der Spiegel ist jedenfalls praktisch kratzerfrei geblieben.


    Weiter viel Erfolg
    Harold