Beiträge von Stathis im Thema „12" f/5 Zwillinge (momentan: sph. polieren)“

    Hallo Bastian,


    Meine Regel beim korrigieren: Immer das größte Problem zuerst beseitigen. Das ist bei dir im Moment der überkorrigierte Rand (die äußeren beiden Randzonen haben laut deiner letzten FigureXP Auswertung je 136% Korrektur).


    Wenn du die Mitte mit Sterntool MOT vertiefst, trägst du zwar den Zentralberg ab, der Rand bleibt aber überkorrigiert.


    Wenn du mit den Minitool nicht mehr ran willst, musst du mit Volltool TOT so lange Richtung Sphäre polieren, bis der Rand auf 100% Korrektur oder deutlich darunter rutscht. Das dauert, da in der Regel zuerst die Mitte und erst danach der Rand sphärisch wird.


    He, und auf einmal wird das Minitool wieder attraktiv?

    Hallo Bastian, prima Korrektur in genau die richtige Richtung!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Als Resultat hat der erste Spiegel jetzt einen Strehl von 0,93. Könnte eigentlich so bleiben, oder?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Eigentlich ja, aber mich würde der Ehrgeiz packen, da der Spiegel jetzt genau das macht was du erwartet hast. Mit deinen 10 Runden hast du den Randwulst um ca. 20-35 nm abgeflacht. Da ist es sehr wahrscheinlich, dass du mit weiteren 4-7 Runden noch mal in die richtige Richtung arbeiten wirst und an der Stelle weitere 15-20 nm abtragen wirst, wodurch der Strehl noch mal deutlich nach oben schnellen wird.

    Bedenke, dass du mit Foucault immer nur eine Näherungsmessung machst, vor allem der so wichtige Rand ist schwerer zu messen. Wenn ich die Gelegenheit hätte, so "billig" und mit hoher Sicherheit noch ein paar Strehlpunkte besser zu werden, würde ich mir das nicht entgehen lassen.


    Zum helleren 30 mm Rand:
    Bei einem Parabolspiegel haben die Randzonen eine längere Schnittweite als die inneren, daher wird bei einer gewissen Schnittweitenposition der Messerschneide der Rand links dunkel und rechts hell - das ist soweit normal. Bei dir sind die 3 Randzonen ja noch überkorrigiert (104, 130 und 108% Zonal Correction), da ist der Effekt ausgeprägter als bei einer perfekten Parabel.
    Ober meinst du was anderes? Vielleicht Rauigkeiten, wo du mit dem Minitool poliert hast? Ein Bild sollte Klarheit schaffen.

    Hallo Bastian,


    ja, das ist ein überkorrigierter Randbereich, die äußeren Zonen haben 156% und 149% Korrektur. Eventuell hast du mit dem 50% Tool zu zentrale Striche gemacht: Die Mitte poliert dadurch immer, der Rand zu selten und du bekommst einen zurückgebliebenen Randbereich.


    Ich würde es noch mal probieren, mit dem Minitool den Berg bei 75-98% Spiegelradius einzuebnen. Ruhig bis ganz an den Rand polieren. Zonen vermeidet man durch richtige Wahl der Toolgröße und Polieramplitude, wie sie Alois beschrieben hat (siehe http://www.stathis-firstlight.de/spiegelschleifen/tipps.htm die Links ganz unten auf der Seite). Eventuell verschiedene Minitools verwenden. Durch die stufige Zonenmessung mit Foucault (du hast da draußen im relevanten Bereich ja nur 3 Messpunkte) bekommst du nur eine Näherung, wo genau der wahre Berg liegt, vermutlich liegt er etwas weiter außen als es die Kurve zeigt.


    Die Alternative wäre, mit großem Tool zurück zur Sphäre zu polieren mit scharfem Rand und dann noch mal von vorn zu parabolisieren. Natürlich machbar, aber der deutlich längere Weg. Das kannst du immer noch machen, wenn obiges endgültig scheitert.


    Es gibt noch die Methode, mit dem 50% Tool und Kantendruck auf die Randzone, so dass der maximale Abtrag wieder bei 75-98 Spiegelradius erfolgt. Das ist mir persönlich aber selten gezielt genug gelungen. Meist ist mir restliche Kurve verdorben, sodass ich letztendlich doch wieder zurück zur Sphäre musste.

    Zusätzlich zu dem, was Kay schriebt, auch darauf achten, dass der Polierglanz gleichmäßig über die Fläche zunimmt.


    Ich sehe, dass das Tool etwas kleiner als der Spiegel ist. Bei der Geometrie muss man hauptsächlich TOT polieren, sonst poliert der Rand nicht genug mit.


    Sobald die gesamte Fläche glänzt, kann man einen Foucaulttest machen.

    Im 12" Set tue ich 750 g Pech. Das reicht für knapp ca. 2 Volltool Pechhäute oder einer dickeren und für weitere kleine Tools.


    Man kann das Volumen auch selbst berechnen mit einem spezifischem Gewicht von Pech von überschläglich 1 g/cm^3.
    Pechdicke: Unter 4 mm gilt als dünn, 4-6 mm als normal, dicker funktioniert natürlich auch.
    Beispiel: eine 300 mm Pechhaut von 5 mm Dicke braucht ca. 350 g Pech + Rest, der im Pechtopf verbleibt.

    Bei mir war es etwas anders als bei Martin:
    Ich hatte vor etlichen Jahren zwei 14-Zöller gemacht, siehe 14" f/4.5 Ultradünner Spiegel und später zwei 17 cm Spiegel, siehe Die 17 cm f/6.3 Zwillinge. Beide habe ich jeweils mit einem Tool auspoliert - funktionierte prima. Warmapassen der Pechhaut mache ich ohnehin immer vor jeder Poliersession.


    Nur wenn ihr parallel polieren wollt, braucht ihr 2 große Tools zum auspolieren. Wenn ihr euch abwechselt reicht auch ein Tool, da bin ich mir 100%-ig sicher. Wenn ihr unsicher seit, ob es immer passt, könnt ihr ja Zur Sicherheit alle 30 Minuten den Spiegel wechseln. Vor jeder neuen Session neu warmanpassen, dann passt es immer.


    Zum Parabolisieren empfehle ich 30-60% Tools, den Rand sternförmig angeknabbert und Arbeitsweise TOT, damit kommen die meisten gut zurecht. Mit Volltools und MOT gelingt es seltener, die Parabel genau zu treffen. Werner Reimann war ein meister dieser Technik, er parabolisierte sogar 20-Zöller mit Volltool MOT.


    Auf einem planem Tool muss die Pechhaut dick genug sein, damit auch am Rand das Pech noch hinreichend fließen kann. Ich habe mal einen 380 mm Spiegel mit einem flachen 300 Glas Tool (80% Tool) poliert. Nach ca. 12 Stunden immer TOT und W-Strichen von wechselndem seitlichem Überhang war er auspoliert und knall sphärisch.


    Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, polish more and worry less!

    Von vielen höre ich, dass sie die feinen Körnungen mit Pinsel aufragen, Suspension aufspritzen oder sich Streuer aus z.B. Filmdosen machen. Das sind alles gangbare Wege, um gut dosieren zu können und Kontamination zu verhindern.


    Ich mache es aber seit Jahr und Tag so wie von Christoph beschrieben: Mit Teelöffel etwas auf den Spiegel verteilen, ein paar Wasserspritzer (eher weniger als zu viel), Tool auf den Spiegel und mit ausladenden Strichen verteilen. Falls es sich nicht verteilt, ist es zu trocken und man spritzt etwas Wasser nach.


    Ich kenne auch viele andere, die das so machen, es ist schnell und effektiv. Ich hatte auch immer wieder mal Kratzer, aber nie aufgrund dieser Vorgehenseise.


    Ich würde einfach mit 15 oder 25 my weiterschleifen und den Kratzer vergessen. Ihr müsstet inzwischen den neutralen Strich gefunden haben, der Mitte und Rand gleichviel abschleift und somit den Krümmungsradius weitestgehend konstant hält. Dann passt das Tool nach Wechsel der Rohlinge sehr schnell wieder.

    Das geht ja gut voran, prima.


    Wenn es wieder sphärischer werden soll, einfach wieder weniger seitlichen Überhang und nicht ganz so lange Striche machen. Damit wird die Pfeiltiefe natürlich wieder weniger schnell zunehmen, dafür wird der Rand weiter eingebunden, der unbearbeitete Bereich dünner. Ihr habt ja jetzt gesehen, wie schön man das mit der Strichführung steuern kann. Will man den Rand stärker bearbeiten ohne dass die Pfeiltiefe weiter zunimmt, nimmt man einfach das Tool nach oben und schleift TOT (=Tool on Top).


    Ähnlich wie Woddy, schreibt, kann man das letzte 1/10 mm Pfeiltiefe und die letzten ca. 2-4 mm unbearbeiteten Rand auch mit dem K180 erreichen. So bleibt die ursprüngliche Randdicke fast vollständig erhalten.


    Zwei Spiegel mit einem Tool lässt sich hervorragend bis mindestens Ende der Politur bearbeiten. Man muss während des Feinschliffs nur den neutralen Strich finden und immer rechtzeitig die Spiegel wechseln, damit die Krümmungen gleich bleiben das Tool immer perfekt angepasst bleibt. Erst bei fortgeschrittener Parabolisierung, wenn es um die letzten Nanometer geht, wird man vermutlich jeden Spiegel individuell korrigieren müssen.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: chris3asdf</i>
    <br />Viel Zeit geht für's Abwischen von Rohling und Tool drauf...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hmm, das ist lang! Zu viel Sorgfalt bringt hier nichts. Ich wische 1x über den Spiegel, wringe das Schwammtuch im Wassereimer aus, anschließend 1x über's Tool - fertig. Es reicht ja, wenn man gut 3/4 der Pampe wegbekommt, der Rest geht beim nächstem mal mit weg.


    Ich verteile mit dem den Löffel das Schleifmittel chaotisch über das Tool, meist mehr in der Mitte. Mit ein paar schnellen ausladenden kreisförmigen oder ovalen Bewegungen verteilt es sich ohnehin überall hin, daher halte es letztendlich für unwichtig, wohin man es zu Beginn platziert. Wenn sich das Karbo schlecht verteilen will, fehlt meist etwas Wasser.

    Hallo Christoph,


    ihr kommt voran, das ist die Hauptsache - prima. Ihr schleift beide Rohlinge abwechselnd auf demselben Tool richtig? Gelten die Zeitangaben und der Abtrag pro Spiegel, oder für beide Spiegel gleichzeitig?


    Zum schneller werden, hat Harold ja bereits wichtiges geschrieben. Mit meinen Worten:


    1. Schleifmittel auf die Toolmitte ist schon mal gut. Das verteilt sich von selbst


    2. Maximaler seitlicher Überhang. Eure von dir oben beschriebene Strichführung hat zwar lange Striche, scheint aber zu mittig zu sein, was das Ergebnis ja auch zeigt: Ihr habt noch 1 mm Pfeiltiefe vor euch, aber den Rand bereits fast erreicht. Versuche, mit fast der Spiegelmitte oder wenigstens mit der 20-50% Zone ständig auf dem Toolrand mit vor und zurück Bewegungen zu schleifen, so dass es gerade eben nicht kippelt.


    3. Mehr Druck, mehr Geschwindigkeit, aber keine Hektik. Du schreibst oben von 15 Chargen / Stunde, also 4 min/ Charge, dass jedoch das Korn nach 1 Minute ausgeschliffen ist. Was macht ihr in der restlichen Zeit, Bier trinken[:o)]?
    Beim Aushöhlen MOT mit K80 mache ich eine vor+zurück- Bewegung / Sekunde mit richtig Druck auf die Toolkante, da ist das Korn nach 30-40 Sekunden still (je nach Schleifmittelmenge). Kurz mit Schwammtuch abwischen + neu beschicken dauert maximal weitere 15-20 Sekunden. Mit kleinen Pausen komme ich in Summe auf ca. 60 Chargen/ Stunde, der Glasabtrag hängt von Tool und Spiegelgröße ab, bei eurer Spiegelgröße schätze ich ca. 30-40 g/h, somit ähnlich wie bei Harold.


    Grobschliff ist sportliche Betätigung, Chillen kommt beim Feinschliff. Langsamer geht natürlich auch - dauert's halt länger - egal.


    Bin gespannt, wie es weiter geht.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: chris3asdf</i>
    <br />Edit: Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie Stathis den Schliff der Rückseite für 10-30 Euro anbieten kann. Da muss es einen Trick geben! Hut ab!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bin halt in mancher Hinsicht billig zu haben[8D]
    In der Situation hätte ich auch einen Trick: Viel einseitigen Druck auf die noch blanke Stelle, damit wird sie recht schnell kleiner. Sobald sie nur noch ein paar mm breit ist, wieder neutral Schleifen, wie du zuvor beschreiben hast, damit der durch diese Aktion vielleicht entstandene Asti wieder rausgeschliffen wird. Sobald voller Kontakt herrscht, mit ca. 5-8 Beschickungen K320 verfeinern.


    Bin gesannt, wie es weitergeht