Beiträge von Mario_II im Thema „Unschärfe rausrechnen“

    Hallo Michael, hallo Melchior.
    (Mal alle Nichtkniebohrer kurz weggucken)
    Ein sehr sehr interessanter Thread, über den ich leider viel zu
    spät zum Nachdenken gekommen bin!


    Ich brauche mal etwas Nachhilfe von euch beiden, ein paar Fragen
    stellen sich da und so spontan fällt mir selber keine Antwort ein:


    1) So weit ich das bis jetzt geschnallt habe, packst Du's in
    Matrizenform so an:


    g = Hf + n


    g = Bild,
    f = ursprüngliches Bild
    n = Rauschen
    H = PSF


    Du besorgst dir jetzt H durch einen Least-square Gaussfitt
    an einem Stern und kommst zum angenährten Urbild zurück:


    f = H^(-1) g + H^(-1) n


    Schreibt man sich's jetzt mal aus, dann sieht man aber, das im
    Fehlerterm die Rauschelemente n_i,j durch H_i,j geteilt werden.
    Nun ist bei dir z.B. H_i,j das Bildelement einer Gaussfunktion
    und somit nur im Ursprung >> 0, dann schnell fallend, während das
    Rauschen über's Bild in etwa konstant bleibt.
    Kam mir jetzt die doofe Frage: Wenn deine Gaussfunktion im Nenner steht,
    wieso explodiert der Fehlerterm dann nicht abseits des Ursprungs ?
    (Habe Nachsicht, bin Nichtstatistiker ...)


    2) Nach obiger Methode steckt der Fitt ja in der Gaussfunktion. Wieso
    muß f dann trotzdem iterativ entfaltet werden?
    Machst Du jetzt doch was anderes bei deinem selbstgestrickten Programm?


    3) Nun wissen wir alle, daß man gemeinhin immer fettere Teleskope baut. Nun nehme ich mal an,
    die Leutchen haben nicht einfach übersehen, daß man sie PSF nach obiger Überlegung auch herausfalten
    kann.
    Wieso kommt man mit der Methode eigentlich nicht über die Beugungsbegrenzung hinaus?
    Das geht mir schon eine Weile durch den Kopf ...
    Der Ullrich meint, 15cm Öffnung könnten Bilder erzeugen wie ein 20". Das glaub's ich nicht, aber mir
    fällt kein Argument ein, es zu zeigen.


    4) Nun war ich auch am überlegen - Mönsch, wenn das so hinhaut, wozu stellt man dann bei CCD Kameras
    eigentlich überhaupt scharf? Kann man denn immer auf's Urbild zurückrechnen? Welches sind die
    Voraussetzungen (nehmen wir mal Null Rauschen an) die erfüllt sein müssen und wann brechen sie
    zusammen, damit Deconvolution funktioniert?


    Argh - willkommen im Land der grauen Theorie...
    Mario