Hallo Andreas,
ich sehe es in der Tat so das es verschiedene Disziplinen in der Astrofotografie gibt alle mit unterschiedlicher Ausrüstung. Ich sehe mich in der Tat als reinen Deepsky Astrofotografen habe aber grössten Respekt vor allen Leuten die Sonne, Mond, Planeten oder eben Bilder im TWAN Style machen. Klar das ist alles Astrofotografie. Denke damit ist das geklärt. (übrigens traue ich mich an all das nicht ran weil meine Ansprüche da so gross sind das ich gleich mit den besten mithalten will, völlig Unsinnig wirst du sagen, und ja Recht hast du!)
Ich will mich auch nicht falsch verstanden fühlen. Es ist absolut OK auch mal Dampf ab zu lassen, die jenigen die mich persönlich kennen wissen das ich gerade im letzten Jahr selber sehr frustriert war weil ich eine Kette von Ausrüstungs Unglücken hatte (zuzüglich Wetter Umstände und berufliche Einspannungen). Zuzuschreiben habe ich das aber mir selber. Aber um einiges an Erfahrung habe ich auch wieder dazu gewonnen. Ich versuche immer Probleme zu lösen, suche nach Strategien. Nun bin ich auch wieder im Geschäft und habe vor zwei Wochen wieder angefangen mit der Fotografie.
Übrigens was bei der ganzen Story die Händler angeht habe ich mich da von einem im Stich gelassen gefühlt, von einem anderen wurde ich geradezu vorbildlich behandelt. Also auch da gibt es Schwarz und Weiss. Die sind auch nicht immer Schuld:-)
Du hast völlig Recht es gibt viele Fragen das ist aber gerade für mich Anlass zu behaupten: Die Astrofotografie wird immer populärer und nimmt einen großen Teil im gesamten Hobby Astronomie ein. Das meinte ich auch als ich schrieb das jeder Händler da ein Liedchen singen kann. Und die Nachfrage bedient.
Nun was ich seit Jahren beobachte ist aber auch das die Leute recht ungeduldig sind. Es wird u.A. durch das Internet und die Foren ein wahnsinniges Tempo vorgelegt und verlangt. Kaum einer hat noch die Geduld sich mal ausführlich mit Büchern zum Thema auseinander zu setzen, auch Bedienungsanleitungen sind out. Es muss alles schnell gehen, und verfügbar sein und möglichst schnell auch ein Erfolgserlebnis her. Ich kritisiere das mittlerweile nicht mehr, sondern beobachte es nur noch. Manchmal aber verliere ich noch die Geduld und dann sag ich auch schonmal Sachen wie: Lies doch einfach mal das verdammte Handbuch oder überhaupt ein Buch über Astrofotografie.
Nun kommt noch hinzu das vieles ausschliesslich in englisch erhältlich ist und da haben gerade die etwas älteren schon einen Nachteil. Aber auch die jüngeren wenn es wirklich anspruchsvoll wird (das meine ich auf die Literatur bezogen).
Gut sagen wir es so: Es gibt Nachholbedarf in Sachen zeitgemässer Infomation und Hilfestellung. Es ist teilweise sehr ermüdend wenn man in den Foren zum was weiss ich zum wievielten mal die Frage liesst: Wie macht man eigentlich ein Dark und wendet es richtig an
Ich nehme mich aber da nicht aus. Auch ich mache immer mehr übers Internet. Löten habe ich zum Beispiel jetzt durch Tutorials auf Youtube gelernt. Habe ich eine Frage suche ich ein Forum auf, und so bin ich selber Teil geworden dieser Schnell Schneller Informationsflut.
Die üblen Kommentare zu Anfängerbildern kann ich so nicht ganz erkennen. Ich beobachte nur das es immer häufiger einfach gar keine Kommentare gibt. Es gibt Leute die werfen das den sehr erfahrenen Astrofotografen vor. Nach dem Motto die sind ja völlig abgehoben. Aber es ist halt so wenn du schon recht fortgeschritten bist dann fällt es schwer bei jedem Erstlingswerk noch in Entzücken zu verfallen. Was ich nicht verstehe warum es da keine gesunde Hirarchie gibt. Warum äussern sich diejenigen mit etwas Erfahrung nicht zu den Anfängerbildern, und so weiter und so weiter. Wie in einem Völkerstamm. Die etwas älteren helfen den jüngeren. Hier sehe ich ein Problem und übe Kritik an der Forengemeinschaft.
Unsinnig dieser Kommentar war auf den Umstand gemünzt da ich den Eindruck hatte das eine wirkliche Problemlösung gar nicht gefragt ist. Ich mag halt so ein Rudelverhalten nicht wo einer sagt: Boah ist das Wetter mies und alle sagen: ja genau! Das ist zwar am Stammtisch beim Bierchen mal ganz unterhaltsam aber ob man damit Seiten füllen muss? Ich weiss es nicht. Gerhard hat nicht wirklich mal einen Thread aufgemacht zu der eigentlichen Problematik, das finde ich irgendwie naja bemerkenswert:-)
Zum Thema Spass: Auch das höre ich oft z.Bsp. von Eltern: Wir wollen das unser Kind Spass bei seinem Hobby hat. Aber wir kennen das doch alle: Irgendwann kommt der Erfolgshunger und damit u.U auch das Scheitern. Ich finde das auch normal. Der Mensch will nach vorne, sonst würden wir heute noch in der Höhle wohnen und grosse Augen machen wenn einer plötzlich ein Feuer anzündet:-) Fortschritt und Entwicklung ist einer unserer innersten Triebe. Scheitern gehört aber auch dazu.
Dabei nicht unter die Räder zu geraten ist äusserst schwierig da Erfolg ein immer grösserer Stellenwert geboten wird. Glaube mir ich setze mich beruflich sehr damit auseinander. Ich war früher auch getrieben und bin heute etwas weitsichtiger. Lese viel von Moshe Feldenkrais oder Heinrich Jacoby. Leute die schon vor 70 Jahren Bücher über die Fähigkeiten und die Entwicklung des Menschen geschrieben haben die zeitlos sind. Das ist auf alles anwendbar: Musik, Tischlern, Astrofotografie, Stricken was weiss ich auf alles eben.
Ein Freund von mir hat nen Spruch überm Badezimmerspiegel: Jammern hilft nix:-) Immer wenn ich bei ihm bin muss ich schmunzeln und kurz drüber nachdenken:-) Manchmal darf man sicher auch mal ganz kurz jammern. Hilft aber trotzdem nix!
CS Frank