Beiträge von PeterKn im Thema „Aufgeblasener Aufwand für Astrophotos“

    Dass Diejenigen die die Astrofografie mit vollem Einsatz betreiben, hier nun nicht als "Idioten" abgestempelt werden, dürfte hoffentlich mittlerweile geklärt sein.


    Ich persönlich habe höchsten Respekt (vor allem weil ich es nun auch selbst probiert habe) vor dem was im Bereich der Astrofotografie geleistet wird! Nur habe ich nach meinen ersten Versuchen erkannt dass ich diesen Weg nicht gehen will. Zumindest nicht mit aller Konsequenz die dafür nötig ist. Und das wollte ich mit meinem Beitrag zum Ausdruck bringen. Nicht mehr, nicht weniger.


    Aber über eines müssen wir uns schon klar sein. "Billig" ist dieses Hobby nicht. Wenn man denn gute Ergebnisse erzielen will.
    Wobei aber auch wieder relativiert werden kann und muss. Will ich einfach Widefield Aufnahmen des Sternenhimmels machen, reicht eine gute Kamera, gutes Objektiv dazu und evtl. eine selbstgebastelte Barndor völlig aus. Will ich aber Galaxien oder Nebel möglichst "fotogen" ablichten ... sieht es schon wieder ganz anders aus.


    Mittlerweile sehe ich die Astrofotografie als völlig eigenständigen Fachbereich und Hobby in der Welt der Astronomie. Mit dem "normalen Spechteln" hat es also, ab einem gewissen Anspruch und Ziel, nichts mehr oder relativ wenig zu tun.


    Wir schauen zwar alle in den gleichen Sternenhimmel, aber "sehen" tun wir (und Jeder für sich) dabei etwas völlig anderes.
    In diesem Sinne: Clear Sky für uns Alle! [:)]

    Ich finde den Thread hoch interessant und bin alles andere als dafür ihn einfach "zu vergessen". [;)]


    Als absoluter Anfänger (besitze mein ganzes Fernrohr-Geraffel erst seit ca. einem Jahr) habe ich mich nun auch in Sachen Sternenfotos versucht. Und ich finds wirklich sehr interessant dass ich mit meinen Gedanken und Problemen nicht alleine bin. Anfangs dachte ich auch: Erst mal nur durchs Okular kucken, dann später mal "einfach das ablichten was ich gerade sehe". Mir war zwar schon klar dass Astrofotografie eine eigene Klasse für sich ist. Man hat sich ja schließlich genug im WWW darüber informiert, aber ... Was mir die ersten Ergebnisse zeigen, lässt mich nun nachdenklich werden.


    Gehe ich nun wirklich den mühsamen Weg und setze wieder etliche Euros ein um mit anderen (die schon seit Jahren perfekte Ergebnisse abliefern) "einigermaßen" mithalten zu können? Oder bleibe ich beim meinem ersten Gedanken und bin mit dem zufrieden was meine bescheidenen Mittel zulassen?


    Vor diesem Thread war ich wirklich versucht den Weg in die Astrofotgrafie zu gehen und war drauf und dran "mithalten" zu wollen. Jetzt aber heißt es für mich: Back to the roots!


    Ich werde mich mit dem zufrieden geben was mein Equpiment hergibt. Gut, die eine oder andere Nach-Justage ist fällig, und ein besserer OAZ muss her, aber das hilft mir ja auch beim normalen Spechteln... Was ich aber nicht machen werde, ist: Erst viele viele Euros einsetzen, Stunden Tage oder Wochen an Justagen und Modifikationen vergeuden und mich dann nächtelang neben das Teleskop stellen um stur der Kamera beim "klickklickklick" zuzuhören. Ich werde mich weiter aufs rein visuelle konzentrieren und dann "mal so nebenbei" das eine oder andere Foto machen. Diese wandern dann ins Privatarchiv und erledigt. Will ich wirklich mal "was gescheites zum an die Wand hängen"... dann gibts genug Quellen im Internet um sich qualitativ hochwertige Fotos zu kaufen. Schlussendlich kommt mich das billiger und kostet auch weniger Nerven, als sich nun im Dschungel der möglichst perfekten Astrofotografie zu verlieren. Das Wichtigste dabei ist nämlich, dass ich so nicht den Spaß am "spechteln" verliere und stattdessen nach einer Nacht vergeblicher Fotoversuche völlig gefrustet und übermüdet ins Bett falle.


    Auch wenns erst ein paar Tage zurückliegt: Als ich den Ringnebel zuerst wie gewohnt rein visuell beobachtete (diesen grauen flauen Nebelkringel mit dem schwachen Lichtchen in der Mitte), und dann mit der Kamera mein erstes 30s-Fotos davon machte, überkam mich ein derartiges "WOW"-Gefühl, dass man nicht so schnell vergisst. Nämlich als ich ihn das erste Mal "selbst, live und in Farbe(!)" sehen konnte. In dem Moment wars mir wurschtegal ob jetzt die Sterne eckig waren, sie am Rand Komaschwänzchen hatten oder die Schärfe nicht hundertpro war. Auch beim ersten Foto von M13 gings mir so. Plötzlich farbige Sterne! Oder als ich M101 visuell absolut nicht finden konnte aber die Kamera sie trotz Vorstatthimmel als leichten Nebelschleier zeigte, oder die Whirlpool Galaxie, bei der man auf dem Foto sogar die Arme erkennen konnte, oder oder oder. Und genau dieses Glücksgefühl möchte ich beibehalten.


    <b>Ich werde die Kamera deshalb nur noch als visuelle Unterstützung einsetzen</b> um damit Dinge und Details zu erkennen die man per Auge nicht sieht. Egal ob die Fotos nun unscharf oder die Sterne eckig sind ... das "WOW"-Gefühl beim ersten Blick aufs Foto zählt.


    Daher: DANKE für diesen Thread. Er hat mich wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. Und das ist gut so!