Beiträge von Silvia581 im Thema „Aufgeblasener Aufwand für Astrophotos“

    Hallo Frank,


    Du hast recht, die DMK kostet so viel. Die würde ich einem Einsteiger in Deepsky heute auf keinen Fall als Guidingcam empfehlen. Aber ich hatte sie schon. Die 21er hab ich 2009 gewonnen bei nem Preisausschreiben. Und später hab ich mir noch ne gebrauchte 31er zugelegt. Da sie auch Firewire hatte, war die richtig günstig. Die NP mit der MTS-3 hab ich vor knapp 20 Jahren gebraucht gekauft. Die war meine Einstiegsmontierung. War mit mir schon auf 3 Kontinenten zu Sofis. [:)]


    Von LX200 und seriell hab ich die Finger gelassen. Es gibt Amateure, bei denen das funktioniert. Aber ich hab sehr viele Beiträge in verschiedenen Foren gefunden, wo es damit Probleme gab. Hardwaremäßig, Softwaremäßig. Ich bin alleine, hab keinen, der mir da schnell und kompetent helfen könnte. Also hab ich das nie ausprobiert.


    Meine Lösung funktioniert. Problemlos. Never change a running System. [:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber trotzdem... endlich mal positive Erfahrungen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Darum ging es mir. Mann muß nicht 3.000 Euro ausgeben. Es geht auch mit nem drittel davon oder noch weniger. [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn ich mir deine Bilder so ansehe, mit dem Hintergrund hast du so deine Probleme, du solltest mal Theli ausprobieren, das biegt es einigermaßen hin.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    mir war erstmal wichtig, daß meine Sterne rund bleiben. Um Gradienten kümmere ich mich schon noch, ich mußte erstmal ein Gefühl dafür bekommen, wie lange ich draufhalten muß, bis bei Schmalband überhaupt Signal da ist. Und dann eben die Bildbearbeitung lernen. Das ist von meinen Planeten doch sehr unterschiedlich...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn deine Kamera Halpha gut kann, das unterdrückt wohl auch schön den hellen Himmel solltest du dir wohl noch einen O3 Filter zulegen, die Farbe kann die Canon ja erst recht, dann bekommst du mit HaO3O3 fast natürliche Farben<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    jepp, das habe ich mir auch überlegt und noch einen solchen Clipfilter gekauft. [:)]


    Mein Balkon guckt nach Westen, oben drüber befindet sich ein weiterer Balkon. Ich hab also ein eingeschränktes Gesichtsfeld. Daher muß ich für die Sommerobjekte noch ein bissy warten, dann lege ich nach...


    Im August habe ich um Neumond rum einen längeren Ausflug ins Dunkle geplant. Schau mer mal, ob das Wetter mitmacht...


    Da jetzt keine Planeten mehr in vernünftiger Höhe zu beobachten sind, hab ich den 8" Newton von der Sphinx runtergenommen und den 6"er draufgesetzt. Ohne Komakorrektor gefällt mir die Sternabbildung nicht. Mit hab ich etwas aufgeblähte Sterne und das Geraffel verkippt höllisch schnell. 750 mm Brennweite sind ein anderes Kalieber als 300 mm. Mal schaun, was ich da so in Zukunft fabriziere - testen werde ich das auf alle Fälle...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eigentlich müsste es möglich sein mit Objektiven von Mittelformatkameras sogar eine Filterschublade vor die Canon zu bringen, aber so ein Hexenwerk ist es bei der Brennweite auch nicht den Filter zu wechseln und am nächsten Tag das Bildfeld noch einmal zurechtzurücken, der Drehwinkel der Kamera bleibt ja erhalten wenn man sie nur vom Bajonett löst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dazu bräuchte ich nen Feinmechaniker. Das Orestegor hat einen langen, konusförmigen Adapter, der auf M42 endet. Wenn ich den gegen was halb so langes austauschen könnte, würde mein Filterrad dazwischen passen. Oder ne Neumannsche Schublade. Ich habe jedoch nur 1 1/4" Filter. Für Planeten brauchte ich keine größeren.Die würden mir Vignettierung machen. Und nen weiteren Filtersatz in 2 " werde ich nicht kaufen. Aber mit den Clipfiltern ist das Wechseln wirklich kein Hexenwerk. Kamerabody weg, Filter wechseln, wieder dran...


    Das allererste was ich gelernt hab, war lange auf ein Objekt draufhalten. Wenns geht, mehrere Nächte. Dann hab ich ordentlich Signal und die BB geht wesentlich einfacher. [:D]


    Ich werde Schritt für Schritt die noch vorhandenen Problemchen angehen und freue mich über meine Lernkurve. Der Himmel läuft mir net weg... Und die Bilder sind für mich eine echte Bereicherung. Visuell seh ich von meinem Balkon aus net viel. Sie zeigen mir einen neuen Himmel, den ich ohne Fotografie so nicht selbst erleben würde. APOD oder Fotowettbewerb sind nicht mein Ziel. Ich mach die Bilder in erster Linie für mich...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein bisschen mehr geht immer mit mehr, aber man muß ja nicht alles auf einmal haben, aber genau das ist was über Jahre immer wieder etwas Geld verschlingt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich seh das entspannt mit dem Geld. Visuelle Beobachter rüßten doch im Lauf der Zeit auch auf. Und wenn ich mir anguck, was da an Okularen im Lauf der Zeit zusammenkommt, hab ich überhaupt kein "schlechtes Gewissen", wenn ich im Lauf von mehreren Jahren nochmal ein bissy was ausgebe für nen Clipfilter, Komakorrektor oder ne weitere Taukappenheizung für den 6"er...


    Ich hab jetzt 2 komplett fototaugliche Montierungen, diverse Optiken und kann mich auf m Balkon so richtig austoben. [:)]


    Grüße
    Silvia

    Hi,


    ich finde, es ist durchaus möglich, Deepsky-Fotografie mit "günstigem" Equippment zu machen. Eine übermäßige Materialschlacht wird es erst dann, wenn man sich Ziele setzt, die nicht zu den persönlichen Gegebenheiten passen.


    Vor 2 Jahren hat mich der Deepsky-Wahn gepackt. Ich wollte ausprobieren, was mittlerweile geht an Deepsky aus der Großstadt raus.


    Vorhanden war:
    - Sphinx mit 6" und 8" Newton f=5
    - NP auf Alustativ mit MTS3 (eingemottet wegen Sphinx)
    - DMK 21AU04.AS
    - DMK 31AF03.AS
    - EOS 400D mit Kitobjektiv und Drahtauslöser
    - Notebook XP Professional mit Firewire eingang und 4 USB Eingängen


    Da ich mein Planetengeraffel weiterhin ohne Umbau auf der Sphinx nutzen wollte, hab ich die martelalte NP aus ihrem Dornröschenschlaf aufgeweckt.


    NP auf den Balkon gestellt, Kamera drauf und laufen lassen. Jep, da waren Sterne drauf. Und quietschbunter Himmel. Die Farben hab ich erstmal ignoriert und geguckt, wie die Sternabbildung wird. 30 Sekunden waren immer ok. Dann hab ich meinem Rechner das EOS Utility draufgespielt. Jetzt konnte ich die Bilder von der Kamera auf den Rechner ziehen. Dadurch wurde das Fokussieren einfacher. Und ich hab über den Rechner Sequenzen auslösen können.


    Ich war baff. Also wollte ich länger belichten als 30 Sekunden. Nun wurden die Sterne zu Zickzacklinien. Weiter belesen. Autoguiding solls richten. Das brauch ich.


    Hey, 500 Euro für nen MGEN wollte ich aber nicht ausgeben. Vor allem, weil ich ja schon 2 empfindliche "Guidingcams" hatte. Meine DMK´s von der Planetenfilmerei. Aber die machen halt kein ST-4 Signal.


    Beide Montierungen haben ST-4 Eingänge an ihren Steuerungen. Also rumgesucht. Holla, da gab es von Shoestring Astronomy so ein externes Käschtle, das macht zusammen mit Guidemaster ST-4 Impulse aus meinen DMK-Bildern.


    Also das Teil für 108 Euro bestellt. Erste echte Geldausgabe! Und die DMK an den 9x50 Sucher adaptiert. Nochmal Geldausgabe. Für die Adapterplatte. Waren so ca. 25 Euro. Ne Okularklemme, die an die Platte geschraubt wird, hatte ich im Fundus. Und ne kurze Prismenschine (25 cm) auch. Damit ich EOS und Sucher auf die Schine bekomme, hab ich noch nen Sucherschu bei Wolfi bestellt, schnell 2 Löcher gebohrt und den Sucherschuh auf die Schine geschraubt.


    Fertig war eine primitive Doppelbefestigung für EOS und Guidingrohr. Jetzt fehlte nur das Kabel zwischen dem GP-USB-Interface (Telefonstecker für ST-4 Signal) und der MTS-3. Hektische Suche nach den Bedienungsanleitung von Boxdörfer, denn da war die Pinbelegung drinn für den Pfostenstecker auf der Rückseite, den ich über 20 Jahre ignoriert hatte...


    Nachdem ich die Pinbelegung gefunden hatte, hab ich aus Abfallstückle von PC Basteleien ein kurzes Kabelschwänzle gemacht, am einen Ende den Pfostensteckeranschluß, am anderen Ende so ne Telefonbuchse.


    Mit viel Herzklopfen das Teil draufgesteckt und geguckt, ob es "raucht", wenn ich die Steuerung mit Strom versorge. Ich hab die Pins korrekt verdratet, nix rauchte. [:D]


    Umgang mit Guidemaster gelernt, sorgfältiger eingenordet (lag dafür bäuchlings auf den Balkonplättle unter dem Alustativ). Und dann 3 Minuten am Stück belichtet. Runde Sterne auf den Einzelfotos. Halleluja! Dann lief mir per Zufall bei Ebay ein 4/300 Orestegor Fotoobjektiv über den Weg. Das hat nen M42 Anschluß. 35 Euro hat mich das Teil gekostet. Und nochmal ein paar Euro für nen superflachen Adapter M42 -&gt; T2, damit ich das Teil an die EOS krieg.


    Die Blenden liefen butterweich, Farbfehler war zu verschmerzen und ich hatte endlich ne anständige Festbrennweite für größere Nebel, die mein eigentliches Wunschziel bei Deepsky Fotografie waren.


    Bin dann mit mir in den Klinch gegangen. Vorhandene Kamera umbauen? Oder gleich eine mit Liveview gebraucht kaufen und umbauen lassen? Hab mich für letzteres entschieden. Bei Ebay nen gebrauchten Body von ner 450D erstanden. Und ab damit zum Umbauen. Alles zusammen 400 Euro.


    Die umgebaute Kamera auf die NP und geguckt, was rauskommt.


    Striche! Das Orestegor ist sooo schwer, daß es sich auf der glatten Prismenschine sachte wegdrehte.


    Also eine Prismenklemme und eine weitere Prismenschine sowie einen weiteren Sucherschuh bei Wolfi bestellt. Orestegor auf der Prismenschine dauerhaft befestigt, Prismenklemme auf die 30 cm lange Prismenschine befestigt, neuen Sucherschuh auch da drauf befestiggt. Weitere Testaufnahme. Runde Sterne. Halleluja. Belichtungszeit schrittweise erhöht. Bei 8 Minuten säuft der Hintergrund in Ludwigsburg total ab, aber die Sterne bleiben rund.


    Ich hatte Urlaub und bin mit dem Geraffel ins Dunkle gefahren. Hab mich am Nordamerikanebel, dem Cirrus und anderen Objekten versucht. Der erste Abend ging total in die Hose, hab vor lauter Sternen über mir kein einziges Objekt gefunden. [:I]


    Die nächsten Nächte bescherten mir einfach nur Freude und viele Rohdaten. Mit denen hab ich mich weiter in die Bildbearbeitung eingefuchst. Und hab ich mir schlußendlich nen H-Alpha Clipfilter bei Gerd Neumann bestellt. Da bei meinen langen Fotosessions die Akkus der EOS doch bald schlapp machen, hab ich mir noch nen Akkudummie gegönnt. Der kriegt seinen Strom von nem vorhandenen 7 Ah Bleigelakku, mit dem ich im Feld auch noch die Montierung die ganze Nacht problemlos versorgen kann. Als dann im Herbst/Winter das Tele zutaute, hab ich noch ne Taukappenmheizung dafür gekauft. Die wird bei Bedarf auch vom Akkublock gespeißt.


    Seitdem mache ich von Ludwigsburg aus H-Alpha Aufnahmen. Vom Balkon, mitten aus der Großstadt. Herrlich. Ich kann die NP mit allem angebauten Zeug mit einer Hand aus dem Arbeitszimmer auf den Balkon tragen, stelle die Stativfüße auf die Markierungen auf den Plättle, stöpsel die Anschlüsse in der richtigen Reihenfolge an den Rechner und kann loslegen.


    Seeing ist bei 300 mm eigentlich wurscht, Fokusdrift wegen Temperaturänderung auch. Und da ich an der martelalten MTS-3 kein Goto hab, wurde für die 2. DMK auch noch ne Prismenklemme auf die lange Schine gesetzt. Deren Bild mit einer 6 mm C-Mount Optik nutze ich als Orientierungshilfe, bis ich das gewünschte Objekt im Sucher hab. So erspare ich mir den Kniefall vor dem kurzen Alustativ und die mühsame Objektsuche über den Sucher der Kamera.


    Damit ich den Aufbau besser fotografieren kann, hab ich ihn auf das höhere Stativ meiner Sphinx gesetzt:


    http://www.bilder-upload.eu/upload/811b9a-1374174077.jpg


    Und diese Bilder hab ich damit fabriziert:


    http://www.sternwarte-zollern-…bulae/orestegor/index.htm


    <b>Fazit: Für ca. 700 Euro (incl. neuer rotempfindlicher Kamera, Optik und H-Alpha Clipfilter!) hab ich ein komplett eigenständiges Deepsky-Fotogeraffel, welches mir unter meinen Bedingungen einfach nur Spaß bereitet. Während auf dem die Kamera brav belichtet, kann ich mit der anderen Montierung spechteln... Funzt sowol auf dem Balkon als auch an einem dunklen Ort... Und die NP ist definitiv fluggepäcktauglich.</b> [:D]


    CS
    Silvia