Beiträge von Ursus007 im Thema „Aufgeblasener Aufwand für Astrophotos“

    Hallo,


    interessant, die ganzen Meinungen zu hören/lesen.


    Ich komme aus der klassischen Fotografie (Hochzeiten, Veranstaltungen, Landschaft, Stilleben, Makros) und habe auch auf diesem Gebiet jede Menge Basiswissen gesammelt und diverse Nachbearbeitungsmethoden mit div. Tools angewendet. Ausbrennen, Absaufen und Rauschen sind auch in diesen Bereichen nicht zu vernachlässignende Themen (Fotos meiner Hochzeit hat ein Fotograf gemacht, die Nachbearbeitung der Rohbilder und das Fotobuch habe ich daraus selbst aufwändig und zeitintensiv selbst gemacht.).


    Mit dieser Technik habe ich natürlich auch mal auf den Mond gehalten. Mit durchwachsenen Ergebnissen, ganz klar. Aber da kam der Wunsch nach mehr Brennweite, wofür ich mir dann meinen Reflektor zulegte. Dann kam der Wunsch nach mehr Vergrößerung am Mond und Jupiter und auf einmal hatte ich sogar eine Galaxie auf den Bildern. Und damit war das "Feuer ausser Kontrolle" [;)], weil ich nie dachte, dass man als Amateur solche Fotos selbst machen kann (hatte vor 10 Jahren schon eine NASA-Aufnahme in Postergröße in meinem Wohnzimmer hängen, damals für mich und die überwiegende Amateurszene unerreichbar).


    Aber ja, ich muß zustimmen: Der Aufwand, gescheite Astroaufnahmen zu machen, ist enorm. Sowohl bei der Aufstellung und Nachführung, der reinen Bilderfassung als auch bei der Nachbearbeitung. Und angestachelt von den Bildern in den Foren versucht man natürlich auch, immer besser zu werden und legt sich noch ein Technikteilchen zu, da man das Ergebnis von gestern doch noch nicht ganz so optimal findet und auch solche Aufnahmen wie Kollege xyz hier im Forum präsentieren und nicht nur ein verrauschtes und diffuses Nebel-Etwas zeigen möchte. Ich frag mal nicht, was die NASA für Aufwände bei den Hubble-Bildern betreibt, bis sie so sind, wie sie in den Medien gezeigt werden. Und hin und wieder schwappen ja NASA-Methoden auch in die Amateurbranche rüber (Drizzle). Und das jetzt finanzierbare Equipment wird auch immer besser. Ganz zu schweigen von den hervorragenden Freeware-Tools zum Stacken und Nachbearbeiten. Und auch mit der persönlichen Erfahrung wird man mit der Zeit immer besser, wie bei jedem Hobby.


    So, Essenz des Textes: Ich kann visuell den grauen Fleckchen, die ich bisher nur mit dem Auge gesehen habe (jaja, mir fehlt die Erfahrung eines 20"-Dobsons unter Alpenhimmel) nichts abgewinnen. Ich finde die farbigen Aufnahmen faszinierend, auf denen auch mehr Details als visuell betrachtet wahrzunehmen sind. Und daher hängen meine Bilder auch an meiner Bürowand und bringen mir einige Ahhs und Ohhs ein. Und das lohnt den Aufwand für mich.


    Grüße,


    Ursus