Beiträge von Kalle66 im Thema „Feinschliff ab 9my“

    Peter,
    bei den ganzen feinen Pülverchen treten Effekte auf, die man von den größeren Körnungen so nicht kennt.


    a) Tool/Spiegel reagieren empfindlich auf Abweichungen von der Sphäre. Das passiert u.U., wenn man aggressiv beim Feinschliff die Brennweite nachsteuert und zuviel Überhang hatte. -> Eddingtest


    b) Je nach Schleifbewegung plättest Du die Pits zentral schneller als am Rand. Umgekehrt kommt es nur unter besonderen Bedingungen vor.


    c) Wenn die Schleifpaste zu trocken wird, backen Tool und Spiegel gerne mal zusammen. Gerade, wenn es jetzt wärmer wird und die Verdunstungsrate zunimmt.


    d) Pits siehst Du nur noch mit umgedrehten Okular oder Handmikroskop (so ab 15-fach aufwärts). Der Laserreflexionstest schafft Dir einen Überblick.


    e) Die Standzeiten des Microgrits sind länger als des Carbozeugs. Beim Wechsel von Carbo auf Microgrit muss man ein paar Extra-Chargen schleifen, da Microgrit eine plättchenförmige Struktur hat und deshalb langsamer arbeitet (und für die tendenziell tieferen Pits des Carbos) länger braucht.


    Bewährte Tricks sind: Schleifsuspension anrichten und mit Spender auftragen, Wasser per Zerstäuber nachgeben - so kann man die Wassermenge und Verteilung bestens dosieren. Zum Abwischen auf faserfreie Stoffe wechseln - Fusel merkst Du sofort. Die 5er-Pakete der schwammartigen Küchenspül-Lappen sind da m.E. besser als Zewa. Je Korngröße verbrät man dann einen.


    Alles im allem: Mit Geduld kommt man zum Ziel.


    Gruß


    PS: Jetzt nachträglich das Tool mit einer Entlüfungsrinne zu versehen führt m.E. nur noch zu unerwünschten Kratzern.