Beiträge von brodeido im Thema „D. Roths Abneigung gegenü. obstruierten Systemen“

    Hallo!


    Zu allererst: Dies soll keine übliche Spiegel/Linse-Geschichte werden! Es interessiert mich viel mehr der geschichtliche Aspekt. Die Veränderung der Amateurastronomie in den letzen Jahren.
    Herr Roth war meines Wissens eher Praktiker, also sollte dies auch vom praktischen Gesichtspunkt her angegangen werden.


    Ich lese gerade während meines Urlaubes Günter D. Roth´s "Taschenbuch für Planetenbeobachter" aus den 80er Jahren.
    Herr Roth machte darin keinen besonderen Hehl daraus, daß er obstruierte Systeme (Newton, Cassegrains) nicht besonders für die Planetenbeobachtung schätzte. Er dagegen bevorzugte unobstruierte Systeme, genauer: Schiefspiegler, Apochromaten und lange Achromaten.


    Zur Situation damals, wie ich sie sehe:


    Es gab sehr wohl hochwertige Spiegelsysteme, u.a. von Lichtenknecker, Zeiss und auch aus Japan. Auch hatte Herr Roth seine Kontakte, also jede Menge Austausch, auch in die Forschung hinein, war recht engagiert und kam ziemlich herum. Also dürfte er auch durch die ein- oder andere Newton-Spitzenoptik geschaut haben.


    Zur Frage:
    Herr Roth vertrat eine deutliche Gegenposition zur heute etablierten Meinung, daß obstruierte Systeme sehr wohl zur Amateur-Planetenbeobachtung auf hohem Niveau geeignet sind.
    Wie kam er zu dieser Einschätzung und war dies damals die vorherrschende Meinung?
    Wie kam es dazu, daß sich -heute- diese Einschätzung in der Breite der Amateurastronomie verändert hat? Wurde vielleicht die Spiegelqualität besser? Lüfter gabs damals, soweit ich mich erinnere, noch nicht.
    Oder....ist vielleicht seine Einschätzung auf irgendeine Weise immer noch gültig ;)


    lG, Martin