Beiträge von Kalle66 im Thema „Azimut und finden von Objekten“

    Rüdiger,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zu propagieren, dass Basiswissen hilft, nie mehr im leben ÜBER GENAU DIESEN PUNKT DER KENNTNIS VON AZIMUTH UND HOEHE (von dem wir hier reden) nachdenken zu müssen; also den Punkt ein für allemal abhaken zu können, weil man sich bemüht hat die Grundlagen zu verstehen und darauf IMMER zurückgreifen kann, das ist auf diesem Forum (wie auf anderen) scheinbar unmöglich.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    vorweg: AZIMUT schreibt man ohne "H" - ich glaub selbst in Frankreich, nur die Engländer hängen da ein H dran.


    Niemand behauptet hier, dass Basiswissen nicht hilft. Aber das war hier auch nicht die Frage.[;)]
    Ich lese das Eingangsposting dahingehend, dass Roland praktische Tipps erfragt, wie man mit einem 8"-Dobson am Himmel etwas findet.


    Übrigens zum Basiswissen Alt-Az:
    Das löst eine Drehbare Sternkarte geometrisch. Wer mehr will kann das über Koordinatentransformationen rechnen oder althergebracht über eine Staffelrechnung mit Sternzeitberechnung/untertägiger Korrektur der Sternzeit und Tabellenwerten. Nur eine Forderung danach kommt mir vor, wie die Forderung nach einem Reitkurs um anschließend den Führerschein machen zu dürfen.


    Gruß

    Moin,
    vergiss das Einstellen von Alt/Az per Hand (quasi Pi-mal Daumen). Radio Eriwan sagt zwar, "Das geht im Prinzip", aber damit findest Du per Hand noch nicht mal den Mond. Neben der Ungenauigkeit des Kompass fehlt auch die Genauigkeit der Höhenangabe. Dazu müsstest Du auf der Höhenachse ein Höhenteilkreis anbringen und ein Lot (z.B. Faden mit Gewicht). Der Teilkreis müsste, sofern der Dobson nicht absolut eben steht, ständig (für jede Azimutrichtung) immer erst auf Null eingestellt werden. Du kannst das ja mal mit einer selbstgebastelten Papierscheibe ausbrobieren und dann mal schauen, ob Du auf 1° genau die Höhe einstellen kannst. Zum Vergleich: Der Mond hat nur 0,5° Durchmesser. Würde also damit gerade so im Übersichtsokular (ca. 1° Gesichtsfeld) auftauchen.


    Und lass Dich von den Gotos diversere Montierungen nicht beunruhigen. Die arbeiten erst dann vernünftig, wenn man vorab ein Sternalignment durchgeführt hat. Auf Deutsch: Man muss per Handsteuerung zwei oder drei bekannte helle Sterne anfahren, auf den mikrigen Tasten in einer verkorksten Logik, die nur der Programmierer versteht, dem System dann mitteilen, wo man ist und welche Sterne dies nun sind, bevor das System dann anfängt zu arbeiten.[;)]**


    Gruß


    **Das ist meine persönliche Interpretation von Goto. Vor jeder Goto kommt erst das "How-To".

    Moin Roland,
    Sterne findet man, indem man von anderen Sternen aus loslegt und hinspringt. Anfangs muss man das etwas üben.


    Zum Sucher:
    Der 6x30-Sucher (die Standard-08/15-Ware) heißt nicht umsonst "Sucher" und nicht "Finder". [:D] Der Tipp mit einem Auge gleichzeitig daran vorbei zu schauen, war mit Sicherheit nicht dafür gedacht, denn da macht der überhaupt keinen Sinn.
    Alternativ gibt es auch Telrad, Rigel-Quickfinder oder diverse "Red-Dot"-Sucher, die ohne Vergrößerung arbeiten, einfach eine kleine Glasscheibe besitzen, auf die rote Zielkreise/-punkte eingeblendet werden. Bei dieser Gattung von Suchern macht das beidäugige Schauen Sinn; eines durch die Scheibe mit Zielkreis, eines einfach daran vorbei.
    Nachteil dieser Sucher: Was man vorher nicht mit den Augen sieht, kann man nicht direkt aufsuchen. Da muss man also Tricks anwenden - womit ich wieder beim Anfangssatz bin.


    Tricks zur Übung:
    Fang mit niedrigster Vergrößerung (sog. Übersichtsokular an). Nimm bekannte Formationen (z.B. Plejaden, Wagenkasten) und übe mal die Bewegung am Dobson zielsicher von einem Stern im Bild auf einen zweiten Stern außerhalb des Bildes, dessen Richtung aber bekannt ist, hinzuschubsen. Du brauchst ein Gefühl für Abstände und Richtung (im bildverdrehten Teleskop). Dies auch im diekten Vergleich zu Abständen, die man mit bloßen Augen sieht.
    Winkelabstände schätzen: Auf der Karte (ablesen), max. Gesichtsfeldwinkel des Suchers kennen, des Übersichtsokulars kennen, mit Daumen/Finger/Faustrücken/gespreizte Hand am Himmel abschätzen.


    Wenn Du in dieser Hinsicht allerdings nicht weiterkommst, dann helfen Dir vermutlich nur noch digitale Teilkreise am Dobson und eine App, die Dir daraus die Position am Himmel auf einer Sternkarte markiert. Astroleuchten.de hat so Bausätze im Angebot: http://www.hilmar-heininger.de/catalog/index.php?cPath=29 Das funzt dann wie eine Navi-App mit Zielort eingeben und Anweisungen a la Pfeilchen links und Pfeilchen rauf. (Ob die auch "Bitte Wenden" kennt ... [:D])


    Gruß