Beiträge von norbert_loechel im Thema „10er Reisedobson“

    => all
    danke für Eure positiven Rückmeldungen!


    Hallo Theo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Theo60N11E</i>
    <br />Danke für den Tipp mit der Oberfräse.Werde den Billigsdorfern im grossen Bogen ausweichen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich habe meine Höhenräder auch mit einer guten, geliehenen Oberfräse hergestellt und kann das nur empfehlen. Die Oberfräse sorgt konstruktionsbedingt dafür, dass die Laufflächen der Höhenräder senkrecht zur Plattenoberfläche verlaufen. Bei der im Clip dargestellten Methode bin ich mir da nicht so sicher. Wenn man die Bohrmaschine leicht schräg hält, dann dürfte auch die Achse des herausgeschnittenen Zylinders schräg sein...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jedesmal, wenn ich grössere (Reise)dobsons sehe, fallen mir die Höhenräder mit relativ grossen Durchmesser auf.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist kein Zufall. Wenn ein so leichtes Gerät sich beim Rausnehmen des Okulars nicht aufrichten soll, dann brauchst Du ein entsprechendes Reibungsmoment. Das ergibt sich aus dem Radius des Höhenrades, dem Reibungsbeiwert und der bewegten Masse. Da die bei Reisedobsons klein ist, hast Du als Freiheitsgrade nur die Reibung und den Radius. Weiter oben im Thread habe ich einen Artikel mit Reibungsmessungen unterschiedlicher Materialkombinationen verlinkt. Darin wird gut beschrieben, wie man die Lagerung dimensionieren kann.


    Viele Grüße
    Norbert

    Hallo Horia,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Horia</i>
    <br />Die Holz-auf-Teflon Lösung für die Höhenräder habe ich mal live erlebt und war positiv überrascht, wie gut das funktioniert. Auch die etwas größere Reibung ist sehr praktisch für leichte Strukturen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mittlerweile habe ich auf die Höhenräder 15mm breites PVC-Isolierband gekelebt. Die Haftreibung auf Teflon ist etwas höher als bei lackiertem Holz - das ist ja bei einem so leichten Gerät sehr angenehm für die Balance mit und ohne Okular. Das Beste an der Paarung PVC-Teflon ist aber, dass Gleit- und Haftreibung so gut wie identisch sind.

    <font color="red">Grafik aus Copyrightgründen entfernt. Einzelheiten zu Haft- und Gleitreibung bitte aus dem Originaldokument entnehmen, es ist unten verlinkt</font id="red">


    Die Tabelle mit den Ergebnissen von Berrys Messungen von 1980 steht im folgendem Dokument auf S. 11:


    http://bossanova9.org/astro/ATM/2-DesignBasics.pdf


    Es muss nicht immer Ebonystar sein, vor allem, wenn man für kleine Dobsons etwas mehr Reibung wünscht. Mancher baut sich ja eine Bremse an seine Höhenräder, aber ein Versuch mit Isolierband geht schnell und kostet fast nichts. Wer nicht zufrieden ist, kann das Band leicht wieder abziehen...


    Viele Grüße
    Norbert

    Hallo Berndi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Berndi</i>
    <br />
    Was mir bei deinem Teil aber nicht klar ist, wo machst du die leckere Flasche Andechser rein? Zwischen Zelle und Sichelräder? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na zwischen die Kiemen natürlich. So ein dunkler Doppelbock ist ideal zur forcierten Dunkeladaption - wenn man Nachmittags damit anfängt, sieht man schon zu Beginn der Dämmerung Sterne. [:D]


    Eigentlich war die Flasche eine Belohnung für die Fertigstellung des Dobsons, die ich dann beim Fotografieren zum Größenvergleich daneben gestellt habe...



    Viele Grüße
    Norbert

    Hallo Reiner,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: reiner</i>
    <br />Wie hast Du denn die teilbaren Stangen hin bekommen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hier noch ein Bild zum besseren Verständnis, was ich mit "Gewindehülsen" gemeint habe:



    Man kann sowas z.B. als "Verbindungsmuttern RUND, durchgehendes Innengewinde" kaufen bei http://www.wegertseder.com/index_prod.asp


    Viele Grüße
    Norbert

    Hallo Reiner,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: reiner</i>
    <br />Wie hast Du denn die teilbaren Stangen hin bekommen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das geht ohne Drehbank! Meine Stangen haben einen Innendurchmesser von 10 mm. Es gibt Stahlzylinder mit M6 Innengewinde (Gewindehülsen), die genau 10mm Außendurchmesser haben. Meine sind 20 mm lang. In einen davon ist ein 40 mm langer Gewindebolzen so eingeklebt, dass er an einem Ende 20 mm herausragt.


    Die Gewindehülsen habe ich in mehrere Baumärkte mitgenommen und mir Rohre ausgesucht, in die sie genau passen. Es gab da auch mal Rohre, die minimal zu eng waren, und die ich nicht genommen habe. Die Hülsen habe ich dann mit Zweikomponentenkleber in die Rohre geklebt. Das hält super, wenn man alle Teile vor dem Kleben sorgfältig entfettet!


    Wenn man Alu-Rohre mit dem Rohrabschneider kürzt, dann werden die an der Schnittstelle etwas zusammengedrückt. Damit die Hülsen anschließend wieder reinpassen, habe ich die Rohre an den Schnittstellen etwas aufgerieben, indem ich um einen 9er Bohrer einen Streifen 400er Schleifpapier gewickelt habe.


    Viele Grüße
    Norbert

    (==&gt;)all
    Danke für Eure guten Wünsche!


    (==&gt;)Hans-Jürgen
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich glaube, da werde ich mir ein paar Details für mein nächstes Reisedobson nachbauen, wenn es erlaubt ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Klar, wir habe hier kein Copyright - auch ich habe vielen Ideen übernommen



    (==&gt;) Marcel
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das Bild im Okular ist sicher super, wenn der Himmel passt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn - immerhin war es jetzt ein paar Nächte klar, auch wenn die Luft hier ziemlich unruhig war.


    Gruß
    Norbert

    So, lange genug geleimt, geschraubt und geschliffen - jetzt ist mein Reisedobson fertig:



    Der Dob trägt ein 24er-Panoptic, ohne zu sinken und macht kein Stehaufmännchen, wenn man das Okular herausnimmt. Um auf die hierzu erforderliche Reibung zu kommen, habe ich die Höhenräder nicht mit Ebony belegt, sondern das Teflon läuft auf dem mit Parkettlack behandelten und sorgfältig verschliffenen Multiplex. Mit einem Rampentest habe ich einen Reibungsbeiwert vom 0.09 gemessen, im Vergleich zu 0.055 bei der Materialpaarung Teflon - Ebony.


    Die Nachführung über beide Achsen ist ruckfrei und angenehm, auch das Ausschwingen geht sehr schnell.


    Der Hauptspiegel hat 255 mm Durchmesser, ist aus 25 mm Borofloat und war schon im letzten Jahr fertig:



    Bei der Auswertung sind bis auf Koma, Piston und Tilt alle Zernickes aktiviert. Es wurden 8 Interferogramme unter verschiedenen Einbaulagen des Spiegels aufgenommen, auf eine Lage zurückgedreht und dann gemittelt.


    Als Öffnungsverhältnis habe ich 4.6 gewählt, so kann ich problemlos auf einem Hocker sitzend das Okular erreichen, wenn der Dob in den Zenit zeigt. Der Okularauszug liegt bei halb 11 Uhr, wenn man von vorn auf den Tubus schaut und sich ein Zifferblatt vorstellt - so komme ich auch bei horizontnahen Objekten sitzend gut ans Okular.


    Der Fangspiegel ist aus einer der Planplatten trepaniert, die vom 18er Lowrider übrig geblieben sind.



    Neben der Einblickhöhe war mir als Vorgabe wichtig, dass das Oberteil als Ganzes sicher verstaut werden kann - ich möchte nicht jedes mal zum Transport den Fangspiegel und den Okularauszug abbauen. Also musste das Oberteil komplett in die Spiegelkiste passen:



    Das Bündel aus Spiegelbox, Rocker und Grundbrett wiegt mit 3 Okularen 7.9 Kilo. Bei Airlines mit 6 Kilo Handgepäcklimit kommen Rocker (1.15 Kilo), Grundbrett (0.15 Kilo) und Okulare mit ins eingecheckte Gepäck. Das zerlegbare Gestänge, die Höhenräder und der Streulichtschutz werden immer eingecheckt, die Teile ind robust.



    Das Grundbrett kann zum Transport von oben in den Rocker gelegt werden, dann kommt ein Deckel drauf, die Spiegelkiste und noch ein Deckel. Das Ganze wird durch einen Spanngummi zusammengehalten, damit alles vor neugierigen Zöllnern schnell aufgemacht werden kann.


    Damit dem Spiegel nichts passiert, hat die Spiegelkiste an 4 Seiten Anschlagpuffer. Auf den Deckel über dem Spiegel sind kurze "Viertelleisten" aufgeleimt, die auf die Fase drücken und den Spiegel axial fixieren (auf dem folgenden Bild zu sehen bei 1/2 5 und 1/2 8 Uhr). Dieser Deckel wird von 4 drehbaren Hebeln gehalten.



    Die Spiegelzelle wurde mit PLOP-berechnet und ist als Ganzes mit zwei Rändelmuttern von oben justierbar, während man beobachtet - so kann man sich das Beugungsbild eines Sterns bei der Justage angucken. Seitlich ruht der Spiegel auf 2 Punkten (ballig gedrehten Nylonschrauben, die genau unter der Schwerelinie liegen), das scheint bei der Spiegelgröße und -dicke kein Probem zu sein. Ich habe beim Sterntest keinen Asti gesehen.


    Damit das Handbepäck beim Transport besser geschützt ist und mehr wie ein Koffer aussieht, wird es mit Gurten und einer Isomatte verpackt:



    Hier noch ein paar Angaben zum verwendeten Material:
    Spiegelkiste, Vorder- und Rückseite der Rockerbox: Multiplex 9 mm
    Boden und Seiten der Rockerbox: Multiplex 12 mm
    Höhenräder: Multiplex 15 mm
    Grundbrett: Multiplex 6.5 mm
    alle Deckel: Pappelsperrholz 3mm
    Stangen: Alu 12 mm Außendurchmesser, 1 mm Wandstärke (teilbar)
    Monoring: 15 mm x 15 mm, 1 mm Wandstärke
    Spiegelzelle: 20 mm x 10 mm / 10 mm x 10 mm


    Die Multiplexplatten sind mit Lamello-Dübeln und waserfestem PUR-Leim verbunden, die Oberflächen sind je 3 mal verschliffen und mit Parkettlack behandelt.


    Sicher kann man das alles noch leichter bauen - mein Ziel war jedoch kein Gewichtsrekord, sondern ich wollte ein Fernrohr, das mit oder ohne Okular stehen bleibt und sich nicht beim ersten Windstoß dreht.


    Bedanken möchte ich mich bei allen, die Ideen von sich in diesem Fernrohr wiederfinden sowie bei Stathis für's Material.


    So, Namibia kann kommen! Fährt da demnächst jemand von Euch hin, dem man sich anschließen kann?


    Viele Grüße
    Norbert