Beiträge von Caro im Thema „TSSSI Kamera Bildqualität“

    Hallo Marcus,


    klar, es ist der einfachste Weg für die Händler, die Situation einfach auszusitzen. Das liegt aber insbesondere an der Marktsituation. Solange es nur diese eine Webcam mit CCD-Chip und astrotauglichen Einstellmöglichkeiten auf dem Markt gibt, wird sich nichts ändern. Die ToUCam vom Gebrauchtmarkt ist da nur bedingt eine Konkurrenz, denn erstens gibt es nur vergleichsweise wenige davon noch auf dem Markt, und zweitens schrecken viele Käufer vor dem Kauf eines Gebrauchtgerätes zurück, von den Treiberproblemen mit älteren ToUCam-Versionen unter Windows 7 mal ganz abgesehen.


    Die Händler können sich natürlich auch zurücklehnen und sagen "Was wollt ihr denn? Ihr bekommt funktionierende Hardware, ein Aufnahmeprogramm dazu und die Kamera macht damit doch gute Bilder?" Was mich an der Sache am meisten ärgert, ist in erster Linie der Preis. Unsere TSSI kostete vor knapp zwei Jahren gerade Mal 100 Euren, und schon die sind deutlich mehr als das was eine neue ToUCam bzw. deren Nachfolger mal kostete. Bekommen tut man dafür aber ein Produkt, das deutlich weniger kann. Die grottigen Treiber versperren einem insbesondere jegliche Möglichkeit, die Kamera auch zum Autoguiden zu nutzen.


    Mit Inflation läßt sich die Preissteigerung definitiv nicht erklären, sondern schlichtweg damit, daß es die billigste Planetenkamera auf dem Markt ist. Offensichtlich ermöglicht die Gewinnkalkulation zum Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage sogar diesen horrenden Preis. Ich möchte dagegen besser nicht wissen, was die Einkaufs- bzw. Herstellungspreise für das Ding sind...


    Viele Grüße
    Caro

    Hallo Marcus,


    die Händler können an der Treibersituation herzlich wenig tun, dafür zuständig ist der (namenlose) Hersteller irgendwo in Fernost. Die Händler können letztlich nur entscheiden, ob sie das Produkt so wie es angeboten wird in ihren Warenkatalog aufnehmen oder nicht. Damit sich an dieser Situation etwas ändert, müßten alle Händler ohne Ausnahme dieses Produkt boykottieren und erst wieder verkaufen wenn der Hersteller nachgebessert hat. Daß das utopisch ist, kannst du dir denken, denn irgendeiner wird immer den Reibach mit einem Teil wie diesem machen wollen, solange es nichts besseres gibt. Aus diesem Grund sind ja auch die vielen Wackeldackel im untersten Preissegment der Einsteigerteleskope auf dem Markt und werden es auch immer sein. Vom wirtschaftlichen Standpunkt heißt es da ganz klar "Lieber ein Stück vom Kuchen abbekommen, als 'wir verkaufen keinen Schrott' zu propagieren".


    Viele Grüße
    Caro

    Hallo Marcus,


    wie Hartwig schon sagte: Giotto funktioniert, aber das auch nur, weil sich Georg Dittie die Mühe gemacht hat quasi eine Art Ersatz-Auslesemodus für diese Kamera (und den baugleichen Omegon SSI) zu programmieren. Alle anderen Programme erkennen die allenfalls rudimentären Treiber der Kamera nicht. Hier ist auch keine Besserung in Sicht, seit es diese Kamera gibt, gab es kein Treiberupdate. Und solange keine Alternative auf den Markt kommt, wird diese Kamera weiterhin mit verkrüppelten Treibern und zu Mondpreisen verkauft werden, eigentlich ein Unding...


    Viele Grüße
    Caro

    Hallo Thorsten,


    erstmal herzlich willkommen hier im Astrotreff!


    Zum Teil ist es sihcer normal, daß du den Eindruck hast, die Kamera erreicht nicht die "Leistungsfähigkeit" des Auges, denn der menschliche Körper ist ein Wunderwerk der Natur. Das menschliche Gehirn ist in der Lage, Dinge scharf aussehen zu lassen auch wenn sie nur Sekundenbruchteile lang wirklich scharf erscheinen - es merkt sich sozusagen dieses Bild, das die Augen registriert haben. Die Kamera dagegen zeigt dir gnadenlos wie die Wirklichkeit aussieht: Die Luft flirrt, das Bild hüpft und erscheint auch gerne mal leicht verzerrt. Dafür braucht man die Videoastronomie ja überhaupt, eben um an die besten Einzelbilder zu gelangen, aus denen sich dann mehr rausholen läßt.


    Auf der anderen Seite stellt sich natürlich die Frage wie schlimm die Sache mit der Unschärfe nun ist. Klar, man darf nicht erwarten Details auf einer Vogelfeder im Film zu sehen, aber etwas mehr als nur der Umriß eines Vogels sollte da dann doch schon drin sein. Mal eine dumme Frage: Du hast schon neu scharfgestellt, wenn du vom Okular auf die Kamera wechselst, oder?


    Viele Grüße
    Caro