Beiträge von Roland_DT im Thema „Astrofreundliche LED-Straßenbeleuchtung?“

    Hallo Heinz,


    das sind sehr interessante Diagramme. Mich würde mal interessieren, was dort als Phosphor verwendet wird. Der blaue Peak ist ja sehr schön scharf, wie ich es von einer LED kenne. Aber der gelbe ist wirklich extrem breit. Nach allem was ich bisher gelesen habe hätte ich den gelben Peak ähnlich schmal, wie bei einer gelben LED erwartet.


    Einige Naturschützer machen eine Kampagne gegen weiße LEDs und fordern deren Ausstattung mit Gelbfiltern, da sich Insekten erfahrungsgemäß nicht von gelben Natriumdampflampen angezogen fühlen. Dies ist natürlich Quatsch, erst aufwändig gelbes Licht zu erzeugen, um es hinterher wieder zu filtern. Aber es wäre technisch kein Problem eine gelbe LED mit der Wellenlänge einer Natriumdampflampe zu produzieren. Die wäre dann sogar mit marktüblichen Astrofiltern filterbar. Tendenziell haben langwellige LEDs auch bessere Wirkungsgrade, als kurzwellige. 590 nm ist übrigens eine vollkommen übliche Wellenlänge für gelbe LEDs.


    Viele Grüße,
    Roland


    Edit: satzbau korrigiert

    Hallo Marco,


    in diesem Punkt kann ich dich beruhigen:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: kleiner Marco</i>
    Da LEDs ja im gesamten sichtbaren Licht strahlen lässt sich LED-Licht nicht filtern. Könnte man aus Rücksicht auf die Sternwarte eine LED Beleuchtung im Wellenlängenbereich von Natriumdampflampen vorschreiben? Das wären dann ca. 5990 nm, oder? Dann müsste das Licht doch filterbar werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es gibt keine LEDs, die ein kontinuierliches Spektrum erzeugen. LEDs erzeugen immer ein sehr schmalbandiges beinahe monochromatisches Licht.


    Um mit LEDs weißes Licht zu erzeugen gibt es im wesentlichen zwei Verfahren:


    1. Man verwendet 3 einzelne LEDs in den Farben Rot, Grün und Blau und mischt diese. Diese Technik erlaubt es den Farbeindruck der Leuchten in allen Farben des Regenbogens erscheinen zu lassen. Leider ist dieses Verfahren aber auch etwas teurer und nicht ganz so effizient wie das 2. Verfahren.


    2. Man verwendet eine blaue Hochleistungs-LED, und versieht deren Gehäuse mit einer gelb fluoreszierenden Substanz. Diese LEDs strahlen dann sehr schmalbandig in den Farben Blau und Gelb ab, was beim menschlichen Auge den Eindruck von weißen Licht ergibt.


    Aus Kosten- und Effizienzgründen kommen für die Straßenbeleuchtung meistens LEDs nach Variante 2 zum Einsatz. Wenn bekannt ist, in welchen Spektrallinien sie leuchten, lässt sich dies problemlos für die Astrofotografie herausfiltern. Allerdings braucht man dafür andere Filter, als die zurzeit für Astrofotografie beworbenen Filter, die für die Linien von Quecksilberdampf- und Natriumdampflampen gefertigt wurden.


    Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass des Variante 2 auch mit mehr als einer fluoreszierenden Substanz gibt, um angenehmeres Licht für Wohnräume zu schaffen. Allerdings reduziert dies die Effizienz des Gesamtsystems, so dass es für die Straßenbeleuchtung nicht sinnvoll wäre, da die Stromkosten höher liegen würden.


    Viele Grüße,
    Roland