Beiträge von Enduro im Thema „Studium“

    Hallo,


    was Marcel geschrieben hat kann man auch positiv sehen: Nach dem Studium stehen dir (fast) alle Wege offen. Wenn man aber wirklich noch möglichst viel mit Physik zu tun haben will, bleibt nur, in die Forschung zu gehen.


    Gruß
    Enduro

    Hi,


    ich studiere auch Physik.
    Dir muss klar sein, dass du (so wars zumindest bei mir) in den ersten beiden Semestern die gleichen Vorlesungen hörst, wie die Mathematiker. (Mathe an der Uni ist aber wirklich Mathem nicht wie "Rechnen" an der Schule: Die Anwendung (die du als Physiker brauchst) steht nicht im Vordergrund, sondern der abstrakte Beweis von Sätzen. Das heißt die Vorlesungen bestehen zu 99% aus Definitionen, Sätzen, Korollaren, Lemmata und Propositionen sowie den zugehörigen Beweisen. Als Physiker weißt du nicht, wofür du die Beweise jemals brauchen sollst.) Da musst du Durchhaltevermögen beweisen, wofür du aber auch später am Arbeitsmarkt geschätzt wirst. Wer Physiker ist, hat neben abstraktem und problemorientierten Denken auch bewiesen, dass er nicht so schnell aufgibt.
    Zusätzlich hast du dann natürlich noch Physikvorlesungen.
    Das wichtigste ist, dass dir die Physik Spaß macht und dich interessiert, denn dann kannst du dich immer wieder motivieren.
    Die Vorlesungen sind (bei mir) nicht überfüllt, in den Mathevorlesungen sind aber schon ziemlich viele, aber nach jedem Semester werden es weniger [8D]
    Das soll dir keine Angst machen, aber es ist einfach so.


    Zu den Mythen gehört allerdings, dass du in der Schule Mathe-LK gehabt haben musst: Völliger Blödsinn, wie gesagt, an de Uni ist Mathe was völlig anderes (ich hatte z.B. nur Mathe GK und war einer der wenigen, der alle Mathe Prüfungen beim ersten Mal bestanden hat).
    Genauso heißt es oft, dass du keine Freizeit mehr hast und bis in die Nacht aufgaben machen musst. Ebenfalls Quatsch. Das ist individuell einfach zu verschieden. Vielleicht machen das manche, ich mit Sicherheit nicht, und es hat mir bis jetzt nicht geschadet. Die Belastung mit Übungsaufgaben solltest du aber auch nicht unterschätzen, aber zumindest wenn du die Mathevorlesungen geschafft hast wird's spürbar weniger. (Und bei den Physikaufgaben kann man normalerweise auch noch den Sinn darin erkennen, bei den Matheaufgaben meistens nicht [xx(])


    Alles in allem ein sehr interessantes Studium, aber am Anfang muss man sich durchbeißen. Da wird halt gnadenlos ausgesiept. Aber dann wirds mit jedem Semester interessanter und angenehmer [:)]


    Was ich bisher gelernt habe: Lass dich nicht abschrecken, wenn du Physik studieren willst, dann tu es! Und wenn du am Anfang von Leuten aus höheren Semestern bzw. aus der Fachschaft hörst, dass du die Mathevorlesungen 10x hören musst bis du sie verstehst und die Klausur schaffst, oder dass man die Klausur bei Prof. xy eh nicht schaffen kann, dann denk dir deinen Teil und versuch es trotzdem. (Meisten sind die Leute, die dir solche Horrorgeschichten erzählen die größten Idioten, die dann oft ganz schnell weg vom Fenster sind).


    All das beziht sich auf den Diplomstudiengang Physik, wies bei Bachelor/Master ist weiß ich nicht.


    Gruß


    Enduro