Beiträge von kopfgeist im Thema „Jupiterbedeckung - spannend bis zuletzt [Bilder]“

    Guten Morgen zusammen,


    vorweg: ich hatte Teilerfolg. Auch wenn ich mir von der Beobachtung und fotografischen Ausbeute der Jupiterbedeckung an sich mehr erwartet hatte, zumal der Abend zuvor wettertechnisch sehr vielversprechend aussah, bin ich unterm Strich dennoch zufrieden, dass mein Bett in der Nacht von Samstag auf Sonntag unberührt blieb [:)]


    Hier mein kleines Resumée des Ereignisses...:


    Wie schon in den letzten Tagen davor versprachen die Wetterprognosen nichts Rosiges für die Bedeckung des Jupiters durch den Mond. Es sollte wie so oft wieder ein Glücksspiel sein. Die Aussichten ab Samstagabend sahen zunächst sehr gut aus, es sollte bei leichter Bewölkung bleiben, erst in den Morgendstunden waren Wolken vorhergesagt. Also schmiedete ich den Plan, ein paar Stimmungsaufnahmen zu machen...


    So sah es bis etwa 2 Uhr aus...:



    Durch eine sehr kurze Regenwand wurde die Luft nochmal ordentlich saubergespült, was aber das Seeing wesentlich verschlechterte. Die Milchstraße glänzte jedoch wie lange nicht über der Weikersheimer Sternwarte.


    Bis zum Mondaufgang überbrückte ich die Zeit mit einer Sternstrichspuraufnahme. Die Kamera stand in einem Getreidefeld und zielte in Richtung Norden...



    Von den angekündigten Polarlichtern war natürlich auch nichts zu sehen. Nicht einmal NLC zeigten sich. Das Wetter hierzu hätte ausnahmsweise mal gepasst...


    Und so sah das dann aus ein paar Metern Entfernung aus...:



    Das Leuchten der LED war von weitem zu sehen, so konnte ich im Auto sitzend stets sehen, dass die Kamera noch dort stand, wo sie sein sollte [;)]


    Dann passierte gegen später immer wieder so was...:



    Der Himmel an sich war sehr transparent und klar, aber tiefliegende Wolken zogen häufig durch. Das sollte die Beobachtung der Jupiterbedeckung wirklich zu einem Glücksspiel machen. So schnell wie die Wolken aufzogen, waren sie teilweise auch wieder verschwunden...


    2 Uhr 18... am Nordosthorizont leuchtet was. Die beiden Protagonisten betreten die Himmelsbühne: Mond und direkt daneben Jupiter mit Begleitern geht über Röttingen auf...



    Hier sieht man schon, dass vor allem in Horizontnähe hartnäckige Wolken rumhingen...



    Dieses Bild zeigt, dass der Himmel in größerer Horizonthöhe durchaus noch sehr brauchbar war. Die Plejaden leuchteten "ungedimmt" vom Himmel herab...



    Dann gings rauf zum Teleskop. Ursprünglich wollte ich Ein- und Austritt mit der DMK filmen und die dSLR lediglich Übersichtsaufnahmen machen lassen, aber ich musste wie bereits erähnt improvisieren. Das superdrecksmistüble Seeing betrug mit Sicherheit mehr als 5 Bogensekunden und erlaubte einfach keine detaillierten aufnahmen mit hoher Brennweite. So blieb es erst mal bei 980 mm Brennweite des TEC-140...



    Der Eintritt war fotografisch nicht festhaltbar, diesen genoss ich lieber mit Blick durchs Okular...


    Der Austritt um 4 Uhr 18 fand hinter nicht ganz so dichten Wolken statt. Doch noch immer war das Seeing unter aller Sau. Dennoch wagte ich den Schritt, eine 2-fach Barlowlinse in den Strahlengang des TEC zu pfriemeln...



    Und schließlich ein paar Sekunden später war der Gaskollege wieder vollständig zu sehen...



    Was soll ich sagen...? Ich könnte übers Wetter klagen, keine Frage. Aber es dauerte keine 5 Minuten und der Himmel war danach *komplett* zugezogen und es fing dann sogar an zu regnen. Also zog ich nicht das schlechteste Los, immerhin hätte ich überhaupt nichts sehen können [:)]


    Ich hoffe, der Bericht hat etwas Spaß gemacht, ich gehe jetzt Schlaf nachholen...


    Grüße,


    Jens