Beiträge von stefanruprecht im Thema „Pechbrösel-Kratzer? Und: Pechhaut ruckelt“

    Hallo nochmal,
    erstmal nochmal danke für all Eure Antworten!
    Also der Spiegel wiegt 26,6 Kg. Weiß noch gar nicht genau, wie ich den später beim Auf- und abbauen von der Transportkiste in die Zelle einlege und zurück, ohne dabei fett mit den Daumen und Handballen auf den Spieglrand zu touchen. Trägt sich nicht gerade auf den ausgestreckten Fingerspitzen, das Teil...
    Noch mal zum Poliertool: Heute kam der Zahnarztgips geliefert. Ich kann doch auf ein mit Epoxydharz versiegeltes Gipstool direkt das Pech gießen, oder? Da noch Fliesenbruchstücke ins Gipstool einzubauen ist doch für so ein reines Poliertool nicht nötig, oder?
    Viele Grüße,
    Stefan

    Hallo Andi,
    der genaue Durchmesser der effektiven Fläche ist bei mir 605mm. Habe kein Sphärometer, daher hatte ich bisher die Pfeiltiefe grob bestimmt, indem ich ein Aluprofil über den Spiegel gelegt habe und mit einem Zollstock in der Mitte die Pfeiltiefe grob gemessen hab. Lag bei irgendwas zwischen 7 und 8mm. Habe gestern zum ersten Mal mit einer Taschenlampe neben dem Auge den Sphärenmittelpunkt versucht genauer zu ermitteln. Lag bei etwa 650 cm (+- 3 cm), also 3250mm Brennweite, macht f5,37. Ob 30 cm mehr oder weniger Brennweite war mir nicht so wichtig. Träume natürlich von einer etwas kürzeren Brennweite, aber bin jetzt auch irgendwie erleichtert, weil die Toleranzen beim Parabolisieren dadurch etwas größer sind. Gibt's halt einen etwas längeren Gitterrohrtubus und fertig. Meine Höhenräder haben extra große 120cm Durchmesser bekommen, weil ich mir einbilde, dass die dann solche Verschiebungen im Gesamtschwerpunkt etwas toleranter wegstecken zu können. Unhandlich wird das ganze Teil also sowieso. ;)
    Aber vielleicht hat es so eine Chance, überhaupt jemals fertig zu werden.
    Gruß,
    Stefan

    Hui, jetzt hab ich noch mehr Fragen.
    (==>) Andreas: Ja, das Pech geht nicht ganz bis zum Rand des Granit-Toolträgers, der Damm aus Kreppband beim Gießen war also nicht nötig. Ich fand das aber nicht schlimm. Warum sollte das Probleme machen? Wird der Pechhautdurchmesser von ca 35cm dann insgesamt zu klein für einen 24"er? Die Granitplatte wird sich doch da am Rand nicht durchbiegen nur weil kein Pech drunterklebt...?


    Thema Planschliff: habe auf diese "Grob- und Feinschliffschliffmaschine" [8D]

    zunächst den grünen Kunstrasenteppich und dann den Rohling anders als hier abgebildet mit der Rückseite nach oben gelegt, Karbo+Wasser drauf und dann mit dieser Fullsize-Feinsteinzeugfliese in der Hand drübergeschubbert.

    Dabei den "Betonmischer" angeschaltet. Dadurch ist der Rohling auf der Rückseite nun konkav (ca. 0,5mm bis 1mm "Pfeilhöhe"), aber hoffentlich wenigstens rotationssysmmetrisch.


    (==>) D_Spitzer: 1. Granitrand ist nicht versiegelt, würde ich nachholen, und zwar mit diesem 2Komponenten Epoxy:

    2. Keine Sorge, die Pechhaut ist auch am Rand noch dick genug, dass der Granitrand keinen Kontakt zur Spiegeloberfläche bekommen kann.


    (==>)AH: ok, nicht in Bodennähe. An was man alles denken muss. So, in Rente schicken, einverstanden. 25 Kg Sack HydroStone 180 Superhartgips bei dentona für teure 88€ bestellt. Sagt jetzt nicht das ist der falsche!?


    (==>)bonage: nicht getäuscht, Pechdicke ist am Rand ca. 3 mm dünner als in der Mitte. Dachte nicht, dass das ein Problem ist!? Ich dachte das zähe Pech fließt zwar unter Druck in die Rillen, aber die physikalische Dichte von Pech ändert sich doch nicht so stark unter Druck während des Polierens, oder? Warum würde eine ungleichmäßig dicke Pechhaut auf dem Granitträgermaterial denn Probleme machen?


    Zum Thema PDI, Interferometer usw frag ich Euch später nochmal, wenn's mit dem Polieren Fortschritte gemacht hat. Immer schön von Spiel zu Spiel denken [:)]
    Danke nochmals für Eure Antworten, alles sehr hilfreich!! Wirklich vielen Dank!
    Stefan

    Hallo zusammen,
    erstmal danke für Eure schnellen und ehrlichen Antworten!
    Zu Euren Fragen:
    1. Ja, das Pech hat 3 Jahre in einer Plastiktüte, deren Öffnung mit Brottütendraht verzwirbelt war, gelagert. Das war aber im Gartenholzschuppen, und da kann es schon mal 40 Grad warm werden im Sommer, daher will ich nicht ausschließen, das sich da einiges verflüchtigt hat. Wusste damals noch nicht, dass man Pech besser kühl lagert.
    2. Bin mir nicht sicher, ob es "gekocht" hat beim Gießen. Also es hat nicht gesprudelt wie Nudelwasser kurz vor'm Nudeln reintun. Aber in der Mitte des Pechpotts stiegen etwa 1 Minute lang circa 1 Bläschen alle 3 Sekunden an die Oberfläche, dann hab ich die Herdplatte wieder niedriger gestellt. Blasendurchmesser war ca. 2mm. Ist das "Kochen"? Auch am Rand der fertigen Pechhaut sind einige Bläschen.
    Jedenfalls schonmal gut zu wissen, dass Pechbrösel selbst aus altem, eventuell "gekochtem" Pech für sich genommen erstmal keine Kratzer verursachen können. Danke!
    3. Mein Raum in dem ich schleife war Zimmertemperatur, geschätzt 20°C. Pechhaut gegossen hab ich draußen auf der Terasse (wegen des Gestanks) bei vielleicht 12°C Außentemperatur. Dazwischen lagen ca. 30 Minuten.
    4. Spülmittel hab ich anders als beim Feinschliff extra fast gar nicht verwendet. Habe mal gelesen das greift die Pechhaut an?? Beim Grob- und Feinschliff hatte ich 50% Glasreiniger mit 50% Leitungswasser in der Sprühflasche.
    5. Hände, Kleidung, Uhr kann ich als Kontaminationsträger ausschließen: Neue Gummihandschuhe aus der Verpackung, neue Klammotten, hatte keine Uhr am Handgelenk. Klumpen von Polierpulver könnte tatsächlich sein, wusste nicht, dass das auch Kratzer verursachen kann. Hab zwar 1 Teil Ceri mit ca 5 Teilen Leitungswasser gemischt, aber nur notdürftig verrüht und dann gleich dick aufgepinselt.
    6. Mein Polier-Tool ist eine neue 40cm Durchmesser 33mm Dicke Granittrittsteinplatte aus dem Baumarkt. Schätze da sind vielleicht am Rand Granitkörnchen abgebröselt und haben die Kratzer verursacht. Für den Feinschliff hatte ich auch so eine Granitplatte, allerdings mit Glasmosaikfliesen besetzt und mit 2Komponenten Epoxydharz versiegelt. Das Versiegeln hab ich für das neue Poliertool nicht gemacht. Schätze das war einer der Fehler.
    7. Der Pinsel war neu und aus einer Plastiktütenverpackung. Werde trotzdem auf Sprühflsche umsteigen, danke für den Tipp!
    8. Kratzertiefe und Breite abschätzen ist schwer. Einige könnt ich mir vostellen, lassen sich wegpolieren (Hab da ja eh noch etliche Stunden vor mir), andere müsste ich wohl zurück zu my5 Körnung. Einige sind ganz dünn und fein und nur in bestimmten Blickwinkeln mit Gegenlicht zu sehen, die schlimmeren sind mit bloßem Auge deutlichst zu erkennen und unter'm umgedrehten 56mm 2" Okular im Gegenlicht schon als "definitiv eine Ausdehnung in der Breite besitzend" zu erkennen. Mein Kenntnisstand: Kratzer sind Schönheitsfehler, aber für die Abbildungsqualität vernachlässigbar. Daher würde ich jetzt versuchen wollen, die Ursache für zukünftige Kratzer abzustellen und weiterpolieren.


    Zum Thema Herausforderung:
    Also, ich hatte nie vor, nach dem 24"er nochmal einen Glasrohling anzufassen, und daher ging ich gleich auf die Öffnung, die ich mir erträume. Es war für mich von Anfang an klar, dass es der erste und einzige für mich wird. Einen Fangspiegel hab ich schon gekauft (Orion 110mm kleine Achse, P-V-Qualität lamda/4 denn besser wird mein Hauptspiegel wohl eh nicht), die Spiegelzelle und Höhenräder und Hut und Spinne sind auch zu 80% fertiggebaut. Einen preiswerten 8"Dobson von GSO hab ich schon, daher keine Motivation, die gleiche Öffnung oder nur geringfügig größer nochmal nachzubauen. 3 Jahre hab ich bisher gebraucht, weil ich wegen Beruf und Familie durchschnittlich jedes 2. Wochenende nur 1 Tag dran arbeiten kann. Mir ist bewusst, dass es bis zur einer eventuellen Fertigstellung noch einige Jahre dauern wird. Gut möglich, dass ich mir irgendwann das Scheitern eingestehe. Aber heute noch nicht! [}:)]


    Werde demnächst die Granitplatte mit Epoxy am Rand versiegeln, neues langsamer erwärmtes Pech auf die vorhandene Pechhaut drüber gießen, und neuer Versuch! Irgendwo müssen die Kratzer ja herkommen. Mehr Sorgen macht mir das bockige Verhalten der Pechhaut. Die stockte so sehr, dass ich die Strichführung immer wieder abbrechen musste, und das Tool mit aller Kraft in eine andere Richtung schieben musste. Konnte dadurch nichtmal richtig mit dem Überhang schleifen, mit dem ich gerade wollte. [xx(]


    cs,
    Stefan

    Hallo zusammen, liebe ebenfalls wahnsinnige Mitmenschen!
    Voller Respekt schreie ich nun: "HILFE!"
    Nach 3 Jahren, in denen ich heimlich, still und leise dieses Forum wissbegierig und fasziniert lese, ohne jemals meiner Bewunderung durch einen eigenen Post Ausdruck verliehen zu haben, und in denen ich ohne zu jammern tapfer mein Erstlingswerk, einen 45mm dicken 24Zoll Rohling auf ca. f/5 (=Pfeiltiefe ca. 7 mm) fertig feingeschliffen habe, gebe ich zu: ICH BRAUCHE EUREN RAT!
    Habe heute das erste mal in meinem Leben eine Pechhaut gegossen. Nach 5 Minuten anpolieren habe ich mir etwa 8 Stück bis zu 10 cm lange fiese Kratzer in meinen Rohling poliert. Außerdem bewegt sich die Pechhaut doch deutlich störrischer über den Rohling als das Glastool während der 8 Körnungen bis zum Feinschliff. Und merkwürdig: einige 1-quadratmillimeter große Pechbrösel-chips lösen sich beim Polieren scheinbar von der Pechhaut (kleinste schwarze Pech-Chips, wie sie auch beim Warmpressen im Fliegengitter hängen blieben, was mich schon wunderte). Können die die Kratzer verursachen? Kann die trotz ausreichend Wasser sehr schwer zu bewegegene und teilweise fast schon ruckelnde Pechhaut schon nach einmal mit Cer-Lösung einpinseln zu hart sein? Das 28Grad Pech von Stathis lagerte bei mir immerhin schon 3 Jahre!? Polieren scheint doch schwieriger zu sein als gedacht...
    Gibt's hier jemanden aus meiner Region (=Wolfsburg), mit dem ich mich mal treffen könnte? Puuh, bin gerade desillosioniert.
    Viele Grüße,
    Euer Newbie Stefan