Beiträge von Mr_beteigeuze im Thema „Das Mekka der Visuellen - Der Leviathan in Irland“

    Hallo Leute,
    freut mich sehr, dass Euch Bericht und Bilder gefallen.
    (==>)Jürgen: Das ist also der Grund! Wir waren nämlich ausgerechnet an einem klaren Tag dort, aber nächtliche Führungen wurden nicht angeboten. Hat mich gewundert, denn wieso sollte man den Leviathan sonst herrichten, mit Elektronachführungen versehen und eine neue Optik einbauen?
    Ganz ehrlich, bei der Konstruktion kann ich mir vorstellen, dass das nicht etwas für jedermann ist. Da muss man schon Vollblutastronom sein um bei Nacht auf das um die 16m hohe Holzgerüst zu steigen. Echt schade. Ich hätte es zu gerne gemacht.


    Viele Grüße, Matze

    Hallo Foren-Gemeinde,
    Ende April war ich für ein paar Tage in Irland. Da darf natürlich die Besichtigung des "Leviathan" des ehemals größten Teleskop der Welt nicht fehlen. Falls es einen von Euch mal nach Irland verschlägt kann ich nur empfehlen diesen "Geheimtipp" zu besichtigen. In unserem Reiseführer war Birr, sowie Birr-Castle mit keinem Wort erwähnt. Der Leviathan ist ein absolut beeindruckende Konstruktion. Auch die Ausstellung mit alten Astronom-Utensilien und <b>Original</b> Zeichnungen von Lord Rosse, Dr. Otto Boeddicker u.a. sind dort zu sehen.
    Anbei ein paar Impressionen:




    Das Überdimensionale Fass. 1,83m Öffnung Brennweite ca. 16m!



    Der Sekundärspiegel aus Speculum-Metall. Auf dem Bild kann man sich ungefähr ausmalen wie gut/schlecht das Reflektionsverhalten von diesem Material war.



    Die berühmte Zeichnung von M51. Mehr folgen noch.



    Eine rotlichtlampe. Laut Beschreibung war es Lord Rosse, der herausgefunden hat, dass rotes Licht die Dunkeladaption weniger stört. Ganz ehrlich, ich persönlich glaube es nicht. Die Iren sind schon recht stolz auf ihn und da kann es schon sein, dass etwas dazugedichtet wird [;)]


    Robert Stawell Ball von 1865 1867 Assistant Astronomer beschreibt die Beobachtungen so: (ich habs mal übersetzt, in etwa stimmts aber nicht wort-wörtlich)


    <i>Wir kletterten mit unserer Uhr, unserem Beobachtungsbuch, verschiedenen Okularen und einer Lampe auf die erhabene Galerie. Die sogenannte „Arbeitsliste“ beinhaltete alle Nebel die wir beobachten wollten. Ein Blick ins Buch und auf die Uhr zeigte uns, welcher (dieser Nebel) in die beste Beobachtungsposition kam. Sofort wurde der Dienerschaft die erforderlichen Instruktionen erteilt. Der Beobachter am Okular wartet den entscheidenden Moment ab, bis das Objekt vor ihm stand. Sorgfältig beobachtet er es um zu sehen, ob das große Teleskop etwas aufdecken konnte, was von Teleskopen geringerer Leistung noch nicht entdeckt worden war. Eine hastige Skizze wurde angefertigt um die charakteristischen Merkmale so genau wie möglich festzuhalten.
    Nach der Beobachtung eines schönen Objektes wurde das Teleskop zurück zum Meridian bewegt um für den nächsten entzückenden Anblick bereit zu sein.


    Als ich mit dieser Arbeit begann, erstaunte mich nichts so sehr, als in welch unglaublicher Geschwindigkeit die Stunden vergingen. Manchmal folgte ich Herschels Beispiel und beobachtete von Abend- bis Morgendämmerung.


    Ich hätte diese übermäßig lange Nächte öfters durchgemacht, wäre da nicht die treue und gedulige Dienerschaft, die möglicherweise wegen ihrem geringen Interesse an der Arbeit nach und nach in der Nacht zu frieren begann. Mir Persönlich machte die Kälte nichts aus. Ich war dann Jun</i>



    In nächster Zeit folgt noch ein wenig mehr.
    CS, Matze