Beiträge von Guntram im Thema „Prüfung eines 6“ Mac.- Cass. Fabr. Quantum“

    Hallo Kurt.


    Auch von mir herzlichen Dank für die ausführliche Auswertung und die klare Darstellung.


    Wenn ich deine Beschreibung richtig verstanden habe, ist der aluminisierte Fleck ( = Sekundärspiegel) nicht auf der Innen- sondern auf der Außenseite der Meniskuslinse angebracht, sodaß das Licht zwei Mal durch die Meniskuslinse läuft?


    Dieses Gerät ist auf der Prüfbank offenbar erste Sahne.
    Die Optiken wurden, wie in der Gerätebeschreibung angegeben, in einem kleinen bis mittelgroßen Betrieb vor der weiten Verbreitung von Interferometern hergestellt. Die Optiker waren offenbar in der Lage, einen Spiegelsatz von bester Qualität herzustellen.
    Kommerziellen Optiken werden oft raue Oberflächen nachgesagt. Die Herstellerfirma hatte offenbar auch die Güte der Politur im Griff und konnte schön glatte Oberflächen liefern.


    Zur Mikrorauheit:
    Die taucht ja immer wieder einmal auf.
    Nach aller Literatur, die ich kenne und die sich auf abbildende astronomische Teleskope wie zB das hier vorgestellte bezieht, brauchen wir uns darüber den Kopf nicht zu zerbrechen. Der Einfluß der Mikrorauhigkeit ist, einigermaßen schonendes Polieren vorausgesetzt, so gering, daß so ziemlich alle anderen Faktoren einen größeren Einfluß auf den Bildkontrast haben.
    Schon kleine Verschmutzungen der optischen Elemente erzeugen mehr Streulicht als die Mikrorauhigkeit.


    Ich möchte in diesem Zusammenhang auf einen sehr guten Artikel, der sich an uns Amateure wendet, hinweisen: "Optimal Polish for Optimal Optics" von J. Sasian, erschienen in Sky+Telescope, May 2000, p. 135ff.


    Der Autor kommt darin zum Schluß, daß Amateure Oberflächen mit völlig vernachlässigbarer Mikrorauigkeit herstellen können, eine gute Polierpraxis vorausgesetzt.
    Er zeigt dies an zwei Amateurspiegeln, die im Rahmen eines Kurses hergestellt wurden und mit einem Interferenz-Profilometer vermessen wurden.
    Die Oberflächenmikrorauigkeit lag typischerweise bei 0,0035 wave RMS.


    Ich freue mich schon auf den zweiten Teil des Berichtes. Insbesondere darauf, ob die Bildhelligkeit auffällig war.



    Gruß,


    Guntram