Beiträge von MartinB im Thema „eine ganz HEISSE Kiste“

    Hallo Harald,
    dann bin ich jetzt zu 98% überzeugt, dass die Temperaturen passen [;)]. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ABER: Bei Thermoelementen gibt es so einiges zu beachten. Das hab ich in den letzten beiden Wochen lernen müssen. Da muß man höllisch aufpassen. Nix mit einfach Kabel dran und gut ist's.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Genau das war der Grund, warum ich bei dem Thema so nachgebohrt habe.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Harry,
    Schön, dass es in die richtige Richtung weiter geht!<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Alle Formeln sind komplett über'n Haufen geschmissen und taugen mal wieder nix. Die Erfahrung lehrt mich, daß man alles selbst ausprobieren muss. Das Ergebnis sind nämlich 6.5mm Durchbiegung in 2 Stunden bei 650°C.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Kannst Du mittlerweile 100% sicher sein, dass die angezeigten Temperaturen deiner Messvorrichtung im benötigten Temperaturbereich wirklich korrekt sind?
    Wie sind die Leitungen der Temperatur-Messsonde isoliert? Berühren sie die heisse Glaswolle, könnte da ein Kriechstrom auftreten?
    Wie gesagt, ich traue der Temperaturmessung so lange nicht übe den Weg, bis Du sie mit einer anderen Methode bei ca. 500°C überprüft hast, am besten in der jetzigen Anordnung in deiner heißen Kiste.


    Ansonsten Weiter so und Viel Erfolg!


    Gruß,
    Martin

    Hallo Harry,
    schade, dass es doch noch nix geworden ist.
    Jetzt heisst es erst mal: kühlen Kopf bewahren und Ursachenforschung betrieben.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vorgesehen waren 2 Stunden slumping/halten bei 820°. Nach 18 Studen gleimäßigem anfahren in Richtung 820° hat sich bereits bei 700° merklich was bewegt. Bei 730° hab ich dann im Profil einen Zeitsprung gemacht und bin jetzt unterwegs Richtung annealing bei 565°. Die 6mm Pfeiltiefe sind erreicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Abluftöffnung zeigt nur grelles Orange. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich sehe nur drei denkbare Gründe, warum dein Versuch misslungen sein könnte:


    1) Das Glas hat eine deutlich niedrigere Erweichungstemperatur als angegeben.
    2) Das Thermometer zeigt deutlich zu niedrige Werte an.
    3) Die Einwirkzeit der hohen Temperatur war viel zu lang.


    Zu 1) müsstest Du Schott fragen, aber ich halte es ehrlich gesagt für unwahrscheinlich, dass die thermischen Glaseigenaschaften im mehr als 1-2°C vom Datenblatt abweichen.


    Punkt 2) kannst Du selbst klären: Wie genau zeugt dein Thermometer an? Du solltest es mindestens bei Raumtemperatur und bei ca. 500°C kalibrieren. Ersteres ist simpel, für die 500°C hab ich keine spontane Idee.


    Bevor Du weiter machst, solltest Du das aber unbedingt klären.
    Die grellorange Farbe im Ofen deutet auf einer Temperatur knapp über 950°C hin, währen deine Messvorrichtung wohl nur 730°C angezeigt hat!
    Bei 730°C dürftest Du eigentlich nur Rotglut sehen.


    Punkt 3) ist zumindest als Teilursache wohl momentan nicht auszuschließen.


    Oberhalb der Annealing-Temperatur können sich keine nennenswerten Spannungen im Glas aufbauen, da solltest Du die Temperatur so schnell wie möglich in den Slumping-Bereich bringen Nur so lange wie nötig verweilen, das sollte auch die Gefahr der Kristallisation verringern.


    Anschließend schnell wieder bis etwas oberhalb Tg runterkühlen.
    Dann dort halten, bis die Glastemperatur wieder völlig gleichmäßig ist. Nun sehr langsam durch den kritischen Bereich kühlen.


    Deutlich unterhalb Tg kannst Du dann wieder schneller runter kühlen.


    Es gibt ein Freeware Windows-Programm, das die Temeperaturverteilung im Teleskopspiegel bei Änderung der Umgebungstemperatur berechnet. Ich komme gerade nicht auf den Namen. Aber das kann dir vielleicht auch helfen.


    Übrigens, um die richtige Slumping-Temperatur zu finden, kannst Du vielleicht erst mal mit dünnen Glasteilen üben. Damit kannst Du viel steilere Temperaturkurven fahren und an einem Wochenende vielleicht 2-3 Experimente hinbekommen.


    Gruß,
    Martin

    <font size="3">Glückwunsch[:p][:D]!</font id="size3">


    Jetzt hoffen wir mal, dass dein Thermometer wirklich annähernd die Glastemperatur anzeigt.
    Wann wirst Du bei Raumtemperatur sein?


    Gruß,
    Martin

    Hallo Harry,
    super, dass das mit der vorhandenen Heizleistung funktioniert!
    Ich habe in den letzten Tagen schon mal an dein Projekt gedacht, als ich ein Buch aus der VSWM-Bücherei studierte. Der Titel "Prism and Lens Making" verspricht nicht gerade verwertbare Information fürs Warmformen von Glas, aber da steht 'ne Menge übers Tempern und übers Warmformen drin! Bei Amazon gibt es eine Vorschau, leider aber nicht für das entscheidende Kapitel 14. Ich schau mal, ob ich dir die interessanten Abschnitte morgen irgendwie zukommen lassen kann.


    Was das Spannungsarm-Tempern angeht, wird eine nichtlineare Abkühlkurve empfohlen. Vielleicht solltest Du dir die Abhandlung durchlesen, bevor Du mit den praktischen Versuchen startest.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Harry,
    was passiert, wenn's im Sommer nach 24h bei 580° Innentemperatur auf deine heiße Kiste regnet?
    Also, zumindest ein regendichter Carport ist nötig.


    Ich denke, wenn Du im Radius von 2m nichts Brennbares hast und Betonboden drunter, sollte das in der Garage schon klargehen.
    Falls der Ofen zusammenbricht, einfach Strom ausschalten und ein paar Stunden warten. Vielleicht noch Garagentor auf und per Gabläse die Wärme abführen. Wie der Garagenboden danach aussieht, wird sich zeigen[B)].


    Wunder dich aber nicht, falls auch bei "Normalbetrieb" die Feuerwehr mal vorbeikommt - mindestens ein Münchner Polizeihubschrauber ist mit einer Wärmebildkamera ausgerüstet[:D]. So eine heiße Garage wird da sicher Aufmerksamkeit erregen, die leuchtet im Wärmebild bestimmt schon auf 15 km Entfernung so hell wie die Allianz-Arena.[:o)]


    Gruß,
    Martin

    Hallo Harald,
    machst Du schon Ernst, d.h. ist da schon der Testrohling mitsamt Slumping-Form drin?


    Edit:
    Hier ist ein Link zu der Information, die ich vor einiger Zeit mal gefunden hatte: http://www.g-v-b.de/new_boroplate.htm Unter Download-&gt;Produktinformation gibts eine PDF-Datei, in der auch Temperatur- und Zeitangaben fürs Tempern zu finden sind.


    Die hatten früher übrigens auch mal dickere Platten im Angebot, heute anscheinend nur noch Standard Schott-Ware bis 10 mm.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Leute,
    endlich ist die Silvesterknallerei vorbei und wir können uns wieder mit den wichtigen Dingen des Lebens befassen[:D].
    =&gt;Silvio: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber mal so'ne Frage... So ein geslumpter Spiegel, das geht dann ja nur noch MOT - und wie wird dann die Lagerung?


    Und dann muss ja die Spiegellagerung 9, 18 oder 27 oder noch mehr Punkte) nicht nur in XY Richtung stimmen, sondern auch noch in Z-Richtung?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Am einfachsten ist wohl, solche Spiegel im Doppelpack herzustellen, dann kann man einfach jeweils einen Spiegel als Schleifschale für den anderen hernehmen. Die Unterlage muss dann dieselbe Wölbung wie der Rohling aufweisen. Man wird sehen, wie sich das am besten bewerkstelligen lässt. Ich denke, wir werden wirklich mit Volltool MOT auspolieren und dann mit Minitools TOT parabolisieren.


    Das Hauptproblem bei der Lagerung sehe ich bei der lateralen Lagerung. Ich vermute, die Tendenz zum "Zusammenklappen" wird bei so einem Meniskus relativ hoch sein. Speziell wenn wir die dickere Mitte dazu nutzen wollen, die Randdicke zu verringern. Die Herstellung des Meniskusrohlings ist ja schon nicht einfach, aber da lauern sicher noch mehrere andere Probleme.


    Aber wie sagte schon John F. Kennedy vor ca. 51 Jahren? "We choose to go to the moon in this decade and do the other things, not because they are easy, but because they are hard..."[^].


    Gruß und ein gutes Jahr 2012
    Martin

    Hallo Harald,
    noch ein Nachtrag zu den Temperaturkurven:
    Ichh hab da was auf Papier. Wenn ich nächsten Mittwoch wieder zu Hause bin, werde ich das mal einscannen und dir zumailen. Das bezog sich zwar auf Borosilikatglas mit nur 3, 6 und 12 mm Dicke, aber immerhin mit konkreten Temperaturgradient-Angaben. Zumindest bis 16 mm Dicke sollte man das interpolieren dürfen.


    edit: Noch eine Frage: Wie überwachst Du die Temperatur im Inneren? Ich würde unbedingt 2-3 mindestens Meßstellen einbauen, um die Temperaturverteilung beurteilen zu können. Es genügt vermutlich, wenn Du schließlich nur eine davon zur Regelung des Ofens verwendest. Aber was Du da momentan tust, ist ja quasi "Grundlagenforschung".


    Gruß,
    Martin

    Hallo Harald,
    ist ja super, dass das Projekt langsam vorzeigbare Formen annimmt.
    Im Gegensatz zu mir hast Du immerhin schon Taten vollbracht, bei mir spukte bisher nur die Idee im Kopf rum. Bitte verstehe deshalb meine folgenden Gedanken nicht als Kritik, sondern als Anregung.


    Für bis zu 900°C halte ich rein gefühlsmäßig die Isolierung auch für etwas dünn.
    Darüber hinaus habe ich noch einen Vorschlag: Doppelwand aus Metall mit Hohlraum dazwischen, in den per Gebläse etwas Kühlluft geblasen wird. Dadurch kannst Du die Oberflächentemperatur auf jeden Fall niedrig halten.


    Wie kannst Du sicherstellen, dass im Inneren die Temperatur gleichmäßig genug ist? Was ist eigentlich "gleichmäßig genug"?


    Ich hätte Bedenken, dass bei "nur Oberhitze" das Glas auf der Unterseite zu kühl bleibt, auch weil die Slumpingform nur von oben beheizt wird.


    Solange ich es nicht besser weiss, gehe ich mal behelfsweise davon aus, dass zwischen oberer und unterer Kühltemperatur nur ca. 1°C Temperaturunterschied über die Glasdicke und höchstens 1-2°C in der gesamten Scheibe auftreten dürfen, um Verspannungen zu vermeiden.


    Wenn irgend möglich, hätte ich deshalb zumindest im kritischen Temperaturbereich das Prinzip "Umluftherd" bevorzugt, d.h. keine direkte Strahlungswärme von der Heizwendel auf den Rohling. Das ist natürlich noch komplizierter zu verwirklichen als dein Aufbau.
    Allerdings finde die Idee "Temperofen mit Nachbrenner fürs Slumpen" überlegenswert.


    Was für ein Material für die Slumping-Form wirst Du nehmen?
    Ich hab da mal was von Edelstahl und speziellem Trennmittel aufgeschnappt, bin mir aber nicht sicher, ob das so stimmt.


    Wir müssen uns unbedingt mal persönlich unterhalten[^][:D].


    Gruß,
    Martin