Beiträge von MaettesC im Thema „Zahlt Deutschland zu viel?“

    Hi Matts,


    ich habe mit keiner Silbe andeuten wollen, dass es die Händler sind, die sich die Taschen voll machen. Ganz im Gegenteil.


    Ich weiß sehr gut aus eigener Erfahrung, wie sehr man sich als Händler den Arsch aufreißen muss, wenn man mit "Randartikeln" handelt. Ich arbeite in der Firma meiner Eltern und verkaufe im Außendienst Materialien für orthopädische Fußversorgungen. Zum starken Wettbewerb großer Firmen wie beispielsweise Bauerfeind oder ähnliche Namen, die einem evtl geläufig sind, kommt da noch das Preisdumping der Krankenkassen hinzu.


    Wenn man sich da nicht jedem Tag voll reinkniet, bleibt man schnell auf der Strecke. Im Teleskopbereich wird das nicht anders sein. Ich bin also der letzte der annimmt, dass sich die Händler gehörig die Taschen voll machen.


    In meinen Augen sind es wie gesagt die erhöhten Einkaufspreise, die die Händler (vermutlich) ab Werk aufgebrummt bekommen.


    Das mit der fütternden Hand war vielleicht zu hart formuliert. Mir ist es erstens wohlbewusst, dass so ein Forum für alle beteiligten eine gute Sache ist. Die User erhalten eine tolle Plattform zum Austauschen und Handeln, die Händler können sich einer breiteren Masse vorstellen. Und zweiten bin ich auch nicht der Meinung, dass die offiziellen hier die Marionetten des Handels sind.


    Aber ich kann mir halt auch gut vorstellen, dass ich den Händlern gegenüber eher etwas zurückhaltenden mit Kritik seid, was ja auch verständlich ist.


    In diesem Sinne,


    Matthias

    Hallo zusammen!


    Ich frage mich echt, was das hier mit jammern auf hohem Niveau zu tun hat. Wenn ich diese ganzen Statistiken gesehen habe mich zig tausend Euro Jahreseinkommen, kann ich nur verwundert den Kopf schütteln. Es gibt auch in Deutschland sehr viele Menschen, die nicht über 10.000 Euro Jahresgehalt kommen.


    (==>) Matts: Ich finde es echt bewundernswert, dass du dein erstes Teleskop aus solchen Materialien zusammengebaut hast. Muss das jetzt aber heißen, dass das jeder so zu macen hat, der sich ein Deutschland kein Teleskop leisten kann? Was mavhen die Leute, die handwerklich unbegabt sind? Mich würde dazu noch interessieren, welche Teleskope und Okulare du heute dein Eigen nennst.


    Im Allgemeinen finde ich es schon ziemlich pervers, ein Teleskop als Luxusartikel zu beschreiben. Ist es heut zu Tage tatsächlich schon Luxus, wenn man seinen Horizon mit etwas anderem als dem Fernseher erweitern will? In meinen Augen stimmt dann was grundsätzlich nicht.


    Ich bin mir auch sicher, dass sich hier niemend deshalb aufregt, weil Teleskope im allgemeinen zu teuer sind. Der Vergleich mit den 80er Jahren hinkt daher gewaltig, zudem seither durch die Billiglohnfertigung einiges geändert hat. Für mich geht es um das identische Produkt aus der gleichen Fabrik, vielleicht sogar aus der gleichen Herstellungscharge, das in (beispielsweise!!) Amerika für den Preis x angeboten wird und in Deutschland für Preis x zzgl 20 - 50%.


    Ich glaube nicht, dass hier groß gemeckert würde, wenn die Teleskope weltweit 20% teurer wären, aber überall das gleiche kosten.


    Es geht also nicht um den eigentlichen Preis sondern darum, dass wir in Deutschland (augenscheinlich) mehr geschröpft werden, als anderswo. Und da das nicht erst seit gestern und nicht nur bei Teleskopen der Fall ist, wird da auch nicht dran geändert von den Herstellern. Auch wenn sie nach D dadurch weniger Menge verkaufen, rechnet sich das immernoch bis zu einem gewissen Punkt. Ändern wird sich also eh nichts.


    Ich finde es allerdings etwas schade, wenn man sich über diese unfairen Missstände beschwert, gleich als Jammerlappen auf hohem Niveau abgewatscht wird. Ich habe (nur so am Rande bemerkt) auch noch nie einen "offiziellen" dieses Forums erlebt, der sich bei den zahlreichen Disskussionen um das Thema auf die Seite der jammernden gestellt hat. Das sieht mit Blick auf die Werbebanner für mich dann immer so aus, also wolle man nicht die Hand beißen, die einen füttert.


    Lieben Gruß,


    Matthias

    Hallo Jörg,


    du hast vermutlich hier nicht so ganz verstanden, worum es geht. Keiner behauptet, dass die die Händler in Deutschland ne goldene Nase verdienen, weil die Sachen so bombig kalkuliert sind.


    Es geht darum, dass die Händler ganz offensichtlich vor ihren Großhändlern viel höhere Einkaufspreise abgeknöpft bekommen. Und du glaubst doch selber nicht, dass ein Teleskop in China genauso viel kostet vie in Deutschland. Siehe das Beispiel mit Mercedes.


    Lieben Gruß,


    Matthias

    Hallo zusammen!


    Aus aktuellem Anlass (Vixens Polarie) und einigen anderen Vorkommnissen kam mir vor geraumer Zeit der Gedanken, dass wir hier in D sehr oft sehr viel mehr Geld auf den Tisch legen müssen wie anderenorts.


    Um mal weit auszuholen:


    In einem Türkeiurlaub vor einigen Jahren habe ich auf einem Basar erstaunliches erlebt. Meine Freundin wollte sich ein Schmuckstück kaufen. Den Preis, den der Verkäufer nannte, nachdem er uns als deutsche erkannt hatte, war jedoch etwas happig. Als wir auf dem Rückweg wieder an dem Verkaufsstand vorbei kamen, hören wir, wie ein russischen Päarchen (in englischer Sprache) einen viel günstigeren Preis für das gleiche Schmuckstück bekam. Neugierig geworden blieben wir eine Zeit lang in der Nähe des Standes und haben oft mitbekommen, wie den deutschen der teure Preis, anderen Touristen ein billigerer Preis genannt wurde.


    Anderes Beispiel:


    Ein Freund von mir ist Händler für Modellbau. Von diversen Messen kennt er einige Modellbauhändler aus dem Ausland (EU). Diese bekommen von den Produzenten (z. B. aus China) viel niedrigere Einkaufspreise als er in Deutschland. Wohlgemerkt bei gleicher Mengenabnahme etc.


    Wie kann es außerdem sein, dass deutsche Autos im Ausland sehr viel billiger verkauft werden als bei uns? Besagter Modellbaufreund kauft nebenbei seltene Sportwagen an, um sie nach einer Restaurierung inkl deutschen Papieren weiter zu verkaufen. Ein Porsche ist beispielsweise in Amerika so günstig zu bekommen, dass sich ein Reimport per Schiffsüberführung sehr lohnt.


    Am Beispiel der diversen Astronomieliferanten wurden hier schon oft einige Rechenexempel vorgeführt. Ob jetzt der japanische Hersteller XY nach Spanien, Amerika oder sonstwohin seinen Kram exportiert, Zölle und Wechselkurse gibt es überall. Aber warum ist trotzdem der ganze Kram "anscheinend" nur in Deutschland derart überteuert, dass sich ein Import samt Fracht und Zoll aus den USA fast immer lohnt?


    Der deutsche Handel argumentiert dann immer mit Personalkosten, Lagerhaltung, Service, Garantie etc. Gibt es das alles in den "billigeren" Ländern nicht? Klar, Deutschland ist ein Hochlohnland. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass das Gehalt eines amerikanischen Lagerarbeiters ein Drittel des Preises ausmachen kann.


    Und der oftmals hochgelobte Service? Was ist denn so besonderes daran, in der heutigen Zeit mit all ihren Paketdiensten eine Sendung innerhalb von 24 Stunden deutschlandweit an den Mann zu bringen? Ist es die Spezialität eines deutschen Händlers, fehlerhafte Ware umzutauschen? Gibt es das in den "billigeren" Ländern etwa nicht?


    Ich bin jedenfalls an einem Punkt, am dem ich mir echt für dumm verkauft vorkomme! Andere Länder haben nunmal auch Einfuhrzölle, Lager- und Personalkoaten und was weiß ich alles. Es kann in meinen Augen nunmal einfach nicht sein, dass ein Mercedes in China gute 10.000 Eur billiger als in Deutschland ist. Da wird argumentiert, dass die Chinesen sich sonst so ein Auto nicht leisten könnten (O-Ton eines Autohändlers!). Wir deutschen können (angeblich!) und müssen den höheren Preis zahlen. Das Wort "Mercedes" kann auch durch "Nagler", "Pentax", "Vixen", "Takahashi" oder sonst was ersetzt werden.


    Wieso zum Donnerwetter ist das so?


    Nachdenkliche Weihnachtsgrüße,


    Matthias


    PS: Ich weiß, die Themen US-Kauf etc kamen schon oft an diversen Stellen auf. Eine für mich befriedigende Antwort kam da aber nie.