Beiträge von Stathis im Thema „Noch'n Dünnglasschrubber - 24"; 25mm; f/4,25“

    Du willst über 1 mm mit K180 bei so einem Riesen Spiegel abtragen? das ist meiner Meinung nach unnötige Sklavenarbeit. Ich halte ich es für völlig ausreichend, wenn die größten K80 Löcher im Glas mit dem K180 mit 100%-iger Sicherheit ausgeschliffen sind. Das ist nach meiner Schätzung bei ca. 0,4-0,6 mm Tiefe der Fall.


    Ich lese zwar immer wieder von diesen "Tiefenrissen", die es auszuschleifen gelte, habe aber noch nie einen Beweis oder auch nur Anzeichen dafür gesehen.

    Hallo Kai,


    wahrscheinlich habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Natürlich schleife ich bei meiner Methode den Keilfehler raus - nur eben ohne vorher zu rechnen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Normlerweise muss man da nicht mit K80 ran. Man nimmt das feinste was geht. K220/320 oder so. Wenn's rotationssmmetrisch ist, passt es. Keilfehler rückseitig schon rausschleifen wäre Zeitverschwendung. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du hast die richtig "Krummen Hunde" noch nicht gesehen. Ich hatte schon 18-Zöller mit bis zu 1,5 mm Biegung, d.h. Rückseite konvex und Vorderseite konkav. Da mußte ich gut 2-3 Stunden mit K80 kräftig einseitig schruppen, sonst verliert man zu viel an Gesamtdicke 2X1,5 mm). Schleift man gezielt asymmetrisch, verliert man weniger als 1 mm.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    <br /> ...Eine Stunde rechnen und Nachdenken ist doch besser. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vorher gerechnet zu haben ist natürlich nicht verkehrt. Das frischt außerdem die eventuell leicht angerosteten Geometriekenntnisse wieder auf. Die Rechnung funkioniert doch aber nur, wenn der der keilförmige Verlauf einigermaßen gleichmäßig (linear) verläuft, richtig?


    Bei dem 25 mm Material hatte ich oft auch einseitig gebogene Scheiben, wo die Biegung nur beim ca. letzten Viertel des Durchmessers stattfand. Das habe ich beim Rückseite planschleifen berücksichtigt, um von vorneherein möglichst keine Randdicke einzubüßen.


    Beim die Sphäre in die Vorderseite einschleifen habe ich nie gerechnet, sondern bei vorhandenem Keilfehler einfach so geschliffen, dass der Rand an der dünnsten Stelle nicht erreicht wird. Somit wird im Umkehrschluss der Rand an der dicksten Stelle zuerst erreicht, diese Seite wird im weiteren Verlauf immer dünner, bis sie sich schließlich an die dünne Seite komplett angleicht. Dort wo der Rand erreicht ist, immer schön die Fase nachschleifen, damit diese nie ganz verschwindet. Spätestens beim K180/K320 wieder symmetrisch scheifen, damit eventueller Asti wieder ausgeschliffen wird.


    Was könnte daran falsch sein?

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Welches Musikstück ist denn eingeflext?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bestimmt das hier (Lautsprecher volle Kanne aufdrehen!):

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    Adrenalin pur! So intensiv wie eine Nacht auf dem Paranal. Auch nach 39 Jahren unerreicht. So genial, wie eure Ultra- Dünnspiegler.
    Was passiert, wenn Daniel zu dieser Musik weiterschleift?

    Sieht doch schon fast so gut aus wie Kai's Interferogramm[:D]


    Statt Hantelgewicht, Messingklotz oder Unterlegscheibentool, wie Marty vorschlägt, kann man zum "Meter machen" auch die Diamant Flexscheibe selbst mit Zusatzgewicht oben drauf nehmen. Alle diese Varianten sparen viel Karbo und geht schneller voran. Die Fläche wird natürlich nicht besonders gleichmäßig, man muss immer wieder die Tiefe an verschiedenen Stellen prüfen. Aber du hast ja noch über 2 mm wegzuschleifen, richtig? (bin nicht sicher, ob ich die Grafik korrekt verstanden habe). Man kann auch im Wechsel mit dem großen Tool sich immer weiter annähern.


    p.s.
    Flexkleber mit 55 mm Dicke habe ich noch nicht gesehen. Ist sicher ganz schön schwer - hoffentlich nicht zu schwer. Wie lange braucht das zum Aushärten? Hast du außer den Alurohrstummenln weitere Bewehrung drin, oder hält das auch von alleine?

    Ich war anfangs auch extrem skeptisch, eine werdende hochgenaue optische Oberfläche mit einem Winkelschleifer zu malträtieren. Meine Erfahrungen zum Thema Vorflexen sind jedoch durchweg positiv. Das Schließe ich aus folgendem:
    1. Nach dem Feinschliff sehe ich keinerlei Unterschiede zwischen vorgeflexter oder rein per Karbo ausgehöhlter Oberfläche. Nach dem Auspolieren sehe ich mit Lupe oder 20x Mikroskop keine Mikrorisse oder sonstige Oberflächenfehler.
    2. Ein laut Polfiltettest zuvor spannungsfreier Rohling, sieht nach dem Flexen genau so aus. Das war bei meiner Methode so (drehzahlgeregelt und mit Spritzwasserzugabe), aber auch nach trockenem flexen, wie es einige Kollegen gemacht hatten.
    Bei einem kalten Rohling, dessen Ränder ich für 20 Sekunden mit der Hand erwärme, sehe ich deutlich Spannungsschatten im Polfiltertest, die nach ca. 2-6 Minuten verschwinden. Daraus schließe ich, dass der simple Polfiltertest, wie wir ihn machen, recht empfindlich sein muss, auch wenn er nur qualitative Aussagen zulässt.


    3. Im Foucault am sphärischen Spiegel sehe ich keinerlei Hundekuchen, Hügelchen, Streifen oder sonstiges, was auf eine Störung des Glasgefüges schließen könnte. Wenn ich Rauhigkeiten sah, lag es immer am Polierer und konnte wieder wegpoliert werden. Diesen Test halte ich für den Ausschlaggebenden. Ihr wisst, wie brutal empfindlich Foucault an der Sphäre ist, man würde man auch wenige Nanometer hohe Oberflächenstörungen erkennen.


    Daher kann ich aus meiner Sicht ebenfalls beruhigen: Flex more and worry less!


    Mit Flüssigkeitskühlung geht man halt noch mehr auf Nummer sicher. Viele haben diese Möglichkeit aber nicht, bzw. bedeutet zusätzlichen Aufwand, der zumindest nach meinem bisherigen Kenntnisstand nicht nötig ist. In Windrichtung flexen und trotzdem
    Arbeitsschutz für Lunge (Staubmaske), Ohren, Augen, Finger... sicherstellen!


    p.s.
    Ich hatte mal aus versehen eine Schruppscheibe für Stahl statt für Stein aufgelgt. Es sprühte sofort Funken und schliff nichts weg. Mit geeigneten Scheiben hatte ich keinen Funkenschlag.

    Hallo Daniel,


    ich bin überrascht, wie schön du das mit der Trennscheibe hinkriegst. Wenn man Trennscheiben senkrecht hält, ist deren Schleifbreite ja sehr schmal, entsprechend schwer ist es eine gleichmäßige Tiefe zu erreichen. Oder hällst du sie schräg? Da muss man aufpassen, denn Trennscheiben sind durch die schmale Form nur für senkrechte Krafteinleitung ausgelegt, zum trennen halt. Bei größeren seitlichen Kräften könnten sie zerspringen und einem um die Ohren fliegen.


    Ich werwende breitere Schruppscheiben. Noch glatter wird es mit einem noch breiteren Karborundum Schleiftopf für Stein (nicht für Stahl!). Inzwischen habe ich einen Diamant Schlieftopf, der nutzt sich fast gar nicht ab. Der sieht so ähnlich aus wie dieser hier, meiner hat aber um die 50,- Euro gekostet.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Abgesehen davon: Ich will ja auch noch was von Hand schrubben <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Daran werden wir dich bei Zeiten errinnern. Keine Bange, bei einem 24 Zöller bedeutet auch 0,5 bis 0,8 mm Rest per Hand abschleifen noch reichlich Arbeit.

    Hallo Daniel,
    sieht alles sehr gut aus, ist das nicht ein tolles Gefühl, so eine riesen Scheibe zu bewegen?


    Diese Methode (MOT auf übergroßer dünner Scheibe) zum planschleifen der Rückseite hat sich auch bei mir bestens bewährt. Die 20 mm Styropor Zwischenlage könnte man nach meinem Verständnis auch weglassen. Wichtig ist, dass die dünne Glasscheibe nicht bewegt wird. Dadurch wird sie perfekt eingeschliffen, egal wie verbogen sie am Anfang liegen mag. Nur der Rohling wird ständig gedreht.

    Warum schleifst du das K180 so lange, obwohl du mit K80 bereits vollen Kontakt hattest? Man muss auf der Rückseite die Körnung ja nicht komplett durchschleifen als wäre es die Vorderseite. Primäres Ziel ist es, eine komplett rotationssymmetrische Rückseite zu erhalten. Dadurch bleiben die Verbiegungen beim späteren Bearbeiten der Vorderseite rotationssymmetrisch und man erhält auch bei den Großen Dünnen eine möglichst astigmatismusfreie Oberfläche. Wie fein oder gar Pitfrei die Rückseite ist, hat eher kosmetische Gründe.

    Bei kleineren Rohlingen mache ich folgende Prozedur:
    1. Mit K80 vollen Kontakt herstellen und per Edding auf gleichmäßigen Abtrag testen
    2. Mit K180 und K320 jeweils 4-8 Beschickungen zum verfeinern der Oberfläche. Mit Eddingtest prüfen. Wenn ich es besonders schön machen will, lege ich noch 2-3 Wets mit Microgrit 15 my hinterher ohne alles abzuwaschen.


    Bei den größeren (350-460 cm) prüfe ich auch auf Rotationssymmetrie: Zusätzlich zum Kreuz mit dem Edding einen Kreis nahe des Randes aufmalen und prüfen, dass dieser Kreis über alle Winkel gleichmäßig verschwindet.


    Die sehr Großen Ultradünnen verbiegen sich unter ihrem Eigengewicht so sehr, dass sie überall aufliegen können auch wenn sie noch nicht 100% symmetrisch sind, so wie eine Gummimatte auch auf unebenem Untergrund überall aufliegt. Daher mache ich bei diesen Mit K180 und K320 auch etwas länger und teste mehrmals Per Edding in Radius und Azimut. Siehe Planschleifaktion von Harrys 560 mm auf 600 mm.


    p.s.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mir ist aufgefallen, dass das Korn am Rand schneller durchgeschliffen ist als in der Spiegelmitte. ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Jedes Abheben und neu auflegen birgt bei solch großen Viechern mit nassen Händen eine gewisse Glasbruchgefahr. Daher hebe ich den Rohling gar nicht jedes mal ab, sondern wische den verbrauchten Brei mit dem Schwammtuch ein paar mal ab und beschicke vom Rand her neu. Dabei überfährt der Rohlingrand zuerst das frische Korn. Nach ein paar großzügigen Strichen ist es aber anscheinend gut genug verteilt, da der Eddingtest bei angepassten Scheiben gleichmäßigen Abtrag anzeigt.


    Frohe Weihnachten und bei der Körperhaltung einen stabilen Rücken wünsche ich dir.