Beiträge von Horia im Thema „Coma Abziehen - ja oder nein?“

    Hallo Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Term r cost gibt dann einen Tiltanteil an innerhalb des Polynoms.
    Ich bin halt noch am rätseln, inwieweit sowas weiterhilft. Könnte man diesen Term z.B. auf Null drücken, wäre die Koma nach Z6 ebenfalls Null. Das Problem, der Wert scheint ja selbst dann zu existieren, wenn der eigentliche Tilt Z1 schon aus dem Spiegel abgezogen ist. Wie muss ich das also deuten?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Michael und Kai haben schon die Erklärung gegeben, ich versuche nur ganz in Detail die Schritte zu beschreiben. Für den folgenden jpg-Text bitte ich um Entschuldigung, ich kann aber mit "ASCII-Algebra" schlecht umgehen.






    Viele Grüße,
    Horia


    EDIT: Formel für z6 und z7 korrigiert, danke Kalle.

    Hallo Gert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich kann doch nicht gleichzeitig eine Wavefront 90grad UND 180grad drehen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Selbstverständlich nicht. Du muss die Wavefront genau so viel zurück drehen wie viel du den Spiegel vorgedreht hast.


    Das Rezept (für eine Person):


    1. Spiegel in 0° Stellung richten (Eine Beliebige Randmarkierung in 12 Uhr Stellung) und 1 bis n Interferogramme aufnehmen. Die Wavefronts (1 bis n) für Stellung 0° ermitteln. Falls &gt; 1 Interferogramme, die Wavefronts mitteln. Das ergibt WF-00. Abgedeckt zur Seite legen.


    2. Den Spiegel in Uhrzeigersinn (UZS) 90° drehen. Die Randmarkierung zeigt jetzt auf 3 Uhr. Den Punkt 1 wiederholen. Die resultierende Wavefront zurück (in gegenuhrzeigersinn) 90° drehen. Das Ergebnis mit WF-90 beschriften und neben WF-00 kaltstellen.


    3. Den Spiegel weitere 90° drehen - Die Markierung ist jetzt bei 6 Uhr. Insgesamt, bezogen auf der Anfangsposition, wurde der Spiegel 180° in UZS gedreht. Interferogramme aufnehmen, Wavefronts jeweils ermitteln und mitteln. Ergebnis zurückdrehen, dieses Mal -180°, damit alles in Referenzstellung vorliegt. Ergebnis: WF-180 markieren und neben WF-00 und WF-90 ablegen.


    4. Das Ganze noch ein Mal für die 9-Uhr Stellung. Zurückdrehen: -270°. Ergebnis heißt jetzt WF-270.


    5. Alle vier Teilergebnisse (WF-00, WF-90, WF-180 und WF-270), die ja durch das passende Zurückdrehen in der gleichen Stellung (0°) liegen, können jetzt zusammen gemittelt werden.


    Fertig!
    Schwierigkeitsgrad: leicht.
    Zeit: geht so.


    Anstelle der 90°-Schritte kannst Du das Ganze für z. B. 0, 30, 60, 90, .... 330° machen. Es wird noch präziser.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo allerseits,


    es geht aber richtig spannend los!


    (==&gt;) Michael


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Weisst du zufällig, wie man diese Formeln (wie du sie für Koma und Astigmatismus verwendet hast) für andere Zernike-Terme herleiten kann? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nur "im Prinzip", was leider zu wenig ist. Für diese ganze Analyse - nach Seidel-Art - der Fehler im Feld, die ja eine Näherung ist, braucht man viel Fingerspitzengefühl.


    (==&gt;)alle


    Es wurde direkt so nicht gesagt, ich glaube aber die Meinung zu lesen: "wenn der Spiegel sphärisch ist, dann haben wir keine Coma". Das stimmt so nicht. Bei einem Ein-Spiegel System (der Fangspiegel zählt nicht, da keine Power) ist Feld-Coma nur von der Position der Eintrittsblende abhängig und gar nicht von der konischen Konstante.


    Will heißen: ein Newton (Eintrittsblende ist gleich Spiegelrand) mit parabolischem Spiegel hat, x-mm von der Achse entfernt, genau so viel Coma wie ein Newton mit sphärischem Spiegel gleiche Öffnung und Brennweite. Würden wir die Eintrittsblende in RoC legen (damit das funktioniert, müsste der Spiegeldurchmesser grösser als die Blendenöffnung sein) dann würde das Gerät gar keine Coma im Feld haben, ob parabolisch oder sphärisch.


    (==&gt;)alle, auch wenn den meisten hier Schreibenden schon klar ist:


    Der Bath-Interferometer hat - durch den Abstand zwischen den Referenz- und den Teststrahl bedingt - nicht nur Mess-Asti sondern auch Mess-Coma. Genau wie für Asti zwei Messungen in 90° gemacht, gedreht und gemittelt werden müssen, um Teststand- und Bath-Asti zu eliminieren, genau so müssen wegen Coma zwei Messungen in 180° durchgezogen. Wenn man, so wie Jörg es gemacht hat, bei 0, 90, 180 und 270 misst, dreht und mittelt, erst dann hat man, sowohl für Asti als auch für Coma werte die nur den Spiegel repräsentieren. Wenn man die 180° Mittelung nicht macht, dann ist die angezeigte Coma hauptsächlich von der Messanordnung produziert.


    Viele Grüße,
    Horia

    Hallo,


    laut http://www.telescope-optics.net, hat ein Perfekter Spiegel, off axis, ein Coma-Wert:


    (1)


    Wobei:


    h - die Höhe in der Bildebene, in mm
    F - die Öffnungszahl ( F=f/D )
    W_c#955; - der Wellenfrontfehler, PtV, nur durch Coma produziert, in Lambda, für #955;=550nm.


    Wenn der Spiegel Coma hat, dann müsste man genau den Betrag h Off-Axis gehen, um den Punkt im Feld zu finden wo kein Coma mehr vorhanden ist.


    (2)


    Dies kann erreicht werden in dem der Spiegel gekippt wird, so dass genau dieser Off-Axis Punkt in der Mitte der Bildebene landet (Justage am Stern).


    Anderseits, hat ein Spiegel, off Axis, auch Astigmatismus:


    (3)


    Wobei:


    D - Spiegel Durchmesser, in mm
    W_a#955; - der Wellenfrontfehler, PtV, nur durch Asti produziert, in Lambda, für #955;=550nm.


    Genau dieser Asti-Betrag entsteht durch das Wegjustieren der Coma. Wenn der h aus (2) in (3) eingesetzt wird, ergibt das:



    Für D=300mm und F = 5, sieht das so aus (x -&gt; Coma, y -&gt; Asti):



    Wie man sieht, man kann ganz schön viel Coma wegbügeln, nur durch Justage.


    Viele Grüße,
    Horia