Hi,
bei einem 150/750 beträgt der ideale Offset 2,3mm. Einmal vom Okularauszug (OAZ) weg und dann Richtung Hauptspiegel (HS) hin.
Oder anders gesagt, die Fangspiegel-Streben (FS-Streben) sollten um 2,3mm am Okularauszug verlängert und gegenüber davon kürzer sein, wenn er nicht schon in der FS-Halterung versteckt mit einkonstruiert wurde.
ABER: Der Offset spielt für die Bildschärfe KEINE Rolle. Er beeinflusst nur die Bildhelligkeit am Rand. Das heißt, Du kannst ihn auch ignorieren. [;)]
Was bei der Justage zählt ist einzig und allein, dass die opt. Achse des Hauptspiegels über den Fangspiegel in die Mitte (und dort parallel) des Auszugsrohrs vom OAZ geknickt wird. Der Knickwinkel am FS muss nicht genau 90° sein, im Grunde ist jeder Winkel erlaubt. Er hängt davon ab, ob der OAZ plan auf dem Tubus sitzt.
Konkret:
1)
Sitzt der OAZ fest und wackelt nicht? -> Ja, mehr oder weniger. (Kannst Du ohne großen Aufwand ja nicht ändern.)[:D]
2)
Erscheint der FS im OAZ mittig und rund? Hier ist nur der Rand des FS maßgeblich, den man mit dem Innenrand des OAZ abgleicht. Die beiden sollten konzentrische Ringe bilden. (Der FS erscheint meist dann rund, wenn man in einem ersten Durchgang alles grob vorjustiert hat. und im OAZ die Mittenmarkierung des HS auch halbwegs mittig sieht. (wie auf dem Foto).
Ob der der FS mittig im OAZ erscheint (konzentrische Ringe) lässt sich anhand des Fotos nicht sehen. Der FS-Rand ist so unscharf, dass man ihn nicht sieht. Dazu müsste der Fokus der Kamera auf minimal (ca. 25cm eingestellt werden). Abhilfe schafft auch viel Licht und die kleinste verfügbare Blende an der Kamera. Dann schafft man es vielleicht durch die vorhandene Tiefenschärfe beim Fotografieren. (OK, das ist jetzt kein Justage-Tipp. [:D])
Ein Problem ist regelmäßig, dass man zum Abschätzen, ob alles konzentrisch mittig erscheint, das Auge auch in die Mitte halten sollte. Dafür gibt es die Justagekappe mit dem kleinen 3mm Loch in der Mitte. Durch Einfahren/Ausfahren des OAZ kann man das Auszugsrohr so hinstellen, dass der Innendurchmesser gerade so groß erscheint, wie der FS.*
3)
Von hier an ist es etwas Fummelarbeit ohne Laser. FS auf HS ausrichten und HS anschließend zurückausrichten. Und das als iterativer Prozess. Die Schräubchen immer nur viertelweise drehen dabei. Es hilft, wenn man ab und zu eine Hand vorne so hinhält, dass man sie in den Spiegeln sieht. Man nimmt dann immer die Schrauben in bzw. entgegen der "Handrichtung".
Zu zweit geht das deutlich einfacher. Einer schaut, der andere dreht. Im ersten Versuch im Uhrzeigersinn, falls es schlechter wird gegen den Uhrzeigersinn.
Gruß
* Wenn Du keine Justier-Kappe hast, dann druck dir auf dünnes Brotpapier (gut ist, wenn da noch Licht durchgeht) ein paar konzentrische Kreise aus (Malen mit Schulzirkel ist vielleicht sogar schneller): Mitte, 3mm, 30mm, 31,5mm, 35mm DURCHMESSER (Zirkel muss man auf passende Radien einstellen), schneide sie auf 35mm aus und klebe sie mit Tesa auf die 1,25"-Reduzierhülse mittig auf (dafür der 31mm Ring, der knapp kleiner ist). In die Mitte machst Du vorher ein Loch von 2 bis 3mm. Fertig ist die Justierkappe. Alte Fotofilmdosen aus Analogzeiten sind heutzutage ja kaum verfügbar.
<font color="yellow">EDIT: Ich lese grad' Dein Offsetproblem. Lass Dich vom Offset nicht verwirren. Der Fangspiegel selbst hat keine opt. Achse. Das ist ein Planspiegel. Dort ist alles opt. Achse. Was der hat ist eine "Mitte". [;)] </font id="yellow">