Moin Jan,
das, was Du ausrechnest ist ein Schuss ins Blaue.
Deine Kalkulation hat noch viele Unbekannte. Deine Annahme, dass die Handelsspanne in USA bei USD 500,- liegt, ist willkürlich. Es könnte auch das Doppelte oder die Hälfte sein. Dazu müsste man die Verträge kennen, ob z.B. der Hersteller Garantieverpflichtungen in den USA übernimmt, ob er zentral den Versand an Kunden übernimmt, Werbung mitfinanziert, vielleicht auch zeitlich befristet Sonderpreise zulässt, ob er Händler je nach Umsatz eine Jahresendgutschrift (Provision) gewährt etc. pp. Als Händler würde ich vielleicht auch mit weniger kalkulieren, wenn ich z.B. eine Rückgabegarantie für unverkaufte Geräte bekäme, meinen Einkauf erst nachträglich bezahlen müsste etc. In anderen Branchen würden Händler bei einem Waren-Aufschlag von von 20% - 50% nicht einen Finger krümmen, da fangen die erst bei 200% an (Zumindest in der Kalkulation). Und anderswo wäre man froh, könnte man 20% aufschlagen.
Maßgeblich als Vergleich ist, wie Du andeutest, auch nicht der ausgeschilderte Preis, sondern der tatsächlich gezahlte inkl. Transport bis zum Kunden. Ich kenne da die Gepflogenheiten in den USA nicht. Was da an VAT, Transport, Insurance etc. noch üblich ist. Auch die Dreingaben spielen eine Rolle.
Dass Deutschland einerseits ein Hochpreisland ist für bestimmte Waren, andererseits ein Billigpreisland bei anderen Waren, das sind halt so Besonderheiten. Vielleicht muss erst jemand a la ALDI ein Ladennetz aufbauen, damit die Preise in den Keller gehen. [:D] Aber eines weiß ich auch: Gefeilscht wird auf der ganzen Welt, und die Vertragsgestaltungen zwischen Hersteller und Handelsstufe sind vielfältiger und 'brutaler' als man oft denkt.
Gruß
