Beiträge von Kalle66 im Thema „Foucault Test / Mein 4,5" Spiegel“

    Martin,
    so Flaschen sind handlich, überall zu kriegen, und man muss sie ja nicht ganz füllen. Außerdem sieht man, wieviel drinne ist. Schraub einfach einen zweiten Deckel von einer anderen Flasche ab ... und Du hast Deine luftdichte Verpackung. Einzig die Spülmaschine bei 65°-70° mögen die nicht - da schrumpfen die.


    Kleiner gibt es die Flaschen mit größeren Deckeln als "Smoothies" (Fruchtgepressten Saft) in den Kühltecken. typ. sind da 200ml. Aber diese Sorte von Ware ist teurer. [;)]


    Anders als Senfgläser, Würstgläser etc. ist da alles aus Kunststoff, da rostet nichts. Dicht sind die auch.
    Alternativ kannst Du auch Schauma-Shampo-Flaschen o.ä. benutzen; nur dauerts da halt länger bis man die - anwendungstypsich - leer hat. [:D]


    Nicht jeder hat Lust, sich bei der Apotheke zum dort üblichen Apothekerpreis Leergefäße zu kaufen. Und Filmdosen musst Du erst mal auftreiben ... inzwischen. Die wären mir auch zu klein und mit dem Druckverschluss zu fummelig, schließlich sind die nicht für Flüssigkeiten gebaut worden.


    Gruß
    Kalle

    Hi Andy,
    für die feinen Körnungen schnappst Du Dir am einfachsten eine kleine Pastikflasche mit Schraubdeckel (Viertelliter Milcherfrischungsgetränke oder die pfandpflichtegen halbliter Cola-/Wasser-Flaschen). Austrinken, sauber machen, in den Deckel mit einer Nähnadel ein Loch pieksen, fertig ist die Dosierflasche für eine Mikrogritkörnung. Zum langfristigen Lagern einfach mit Tesa das Loch abkleben.
    Vor dem Auftragen, Finger aufs Loch und jedesmal durchschütteln.


    Gerade jetzt im Sommer verdunstet das Wasser beim Schleifen ziemlich schnell. Da kann es Dir insbes. so ab 15my schnell passieren, dass man genau einen Schleifstrich zuviel macht und .... oh Schreck ... die Scheibe bewegt sich kein Millimeter mehr, als ob mit Pattex zusammengeklebt. Wenn man Pech hat, ist das mit einem ordentlichen Kratzer verbunden. Also nie mit zuwenig Wasser schleifen.


    Zum neutralen Strich: Jeder hat so seine Gewohnheiten, wie er die obenliegende Scheibe beim Strich oder zwischen den Strichen ständig weiterdreht. Beobachte mal, wieviele Striche da für eine Umdrehung notwendig sind und bedenke, dass eine Umdrehung einer Wegstrecke vom 3-fachen Durchmesser der Scheibe entspricht. Da dreht es sich u.U. mehr als der Strich selbst bringt. Deshalb gibt es auch nicht "den neutralen Strich", sondern jeder muss ihn selbst finden.


    Gruß


    PS: Im Lieferprogramm von Pieplow & Brandt http://www.pieplow-brandt.de/L…mme/lieferprogramm_de.pdf finden sich auch Empfehlungen zur Dosierung von MICROGRIT.

    Andy,
    wichtig ist, dass Mitte und Rand unter der Lupe die gleiche Pitgröße/-Verteilung hat. Das ist der erste wichtige Inidz.


    Dann markiere Dir am Rand/Rückseite eines der großen Pits, damit Du es wiederfindest, wenn Du unter der Lupe danach schaust. Wenn das Pit irgendwann weg ist, dann ab zu nächsten Körnung.


    Ich kontrollier vorab auch Brennweite und mache den Eddingtest. Und mache dann noch zwei Chargen ohne Druck, ganz zart, als Cooldown.


    Pits, auch größere entstehen immer wieder neu. Man muss ein Gespür dafür entwickeln, ob das Pit typisch für die Körnung ist, oder noch aus einer Vorstufe stammt. Im schlimmsten Fall kamen Dreck oder Kornpulverreste der Vorstufe in eine der Chargen des feineren Korns, die den ganzen Mist auslösten. Daher auch alles säubern (inkl. Fingernägel/Haare). Das feine Zeugs kann in der Luft stundenlang herumschweben (10my ist etwa Feinstaubgrenze, wo man sich eine grüne Plakette ins Zimmer hängen darf[:D])


    Schleifkörner haben keine "feste" Größe, sondern werden mit diversen Verfahren (z.B. Sieb, Sedimentation) "sortiert", die auch mal ein größeres Körnchen zulassen und eine Streuung haben. Und das Glas bricht nicht immer passend zur Körnung fein aus dem Spiegelrohling (Schleifen ist schließlich wie mit Minipresslufthammer im Glas wühlen.)


    Für die Gesamtheit der Oberfläche hilft auch ein schräger Blick im Sonnenlicht auf die Oberfläche. Da glitzern große Pits dann auf. Später im My-Bereich und beim Polieren macht das auch der Laserreflextest.


    Gruß

    Andy,
    Strehl ist kurzgefasst eine Kennzahl, wieviel Prozent des Lichts einer punktförmigen Lichtquelle von einer Optik denn auch wieder in einem "Punkt" (genau ist es das zentrale Beugungsscheibchen) landet. Der Rest landet in den Beugungsringen um das zentrale Beugungsscheibchen und mindert den Kontrast. Aus der Wellenoptik weiß man, was theoretisch maximal möglich ist, und durch Messungen ermittelt man, wieviel Prozent davon erreiht werden. 80% nennt man auch "beugungsbegrenzt" (also soviel wie "Pflicht erfüllt").


    Untern Strich kann Strehl aber nicht alle "Fehler" einer Optik zusammenfassen.


    Gruß

    Hi Andy,
    pass in den Formeln auf
    mit "Radius" und "Durchmesser" des Spiegels,
    mit "Krümmungsradius" und "Brennweite" des Spiegels und
    mit Schnittweiten beim Foucaulttester mit "moving source" und "fixed source".*



    Gruß


    *
    "moving (light)source meint, dass LED und Messerklinge zum Ablesen sich immer zusammen bewegen. Die Alternative ist "fixed (light) source, wo man der LED eine feststehende Klinge verpasst, und zum Ablesen eine verschiebbare zweite Klinge (die dann exakt parallel zur LED-Klinge geführt werden muss) benutzt. Die Stellwege verdoppeln sich dann näherungsweise, denn es gilt ja immer zum Scharfstellen das opt. Strahlengesetz:
    1/g + 1/b = 1/f mit
    g= Gegenstandsweite (Lichtquellenabstand)
    b= Bildweite
    und f= Brennweite


    Bei einem "moving source"-Tester ist dann immer g = b und somit 2/g = 1/f oder g = b = 2f, also Klinge bei 2f = Krümmungsradius.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im Video wird beschrieben, wie man erkennt, dass man von K80 auf K180 muss =&gt; Also wenn es keine groben Löscher mehr gibt.
    Meine Frage hierzu ist, wie erkennt man das später bei kleineren Körnungen wie z.b. 25µ auf 15µ oder 15µ auf 9µ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Mit einem ~15mm Okular das man umdreht und als Lupe benutzt (wäre so eine 16x-fach Lupe)


    Gruß

    Hi Andy,
    das "Verkippen" ist eine Sparversion um die Klinge seitlich auf die opt. Achse zu verschieben. Denn um die Wegstrecken zwischen zwei Zonen zu messen, muss man ständig die Klinge in die opt. Achse rein und raus schieben, sehen, ob das Bild flackert (ausgraut) und dann ENTLANG der opt. Achse die Wegstrrecke messen. Diese Messung sollte man auf ein paar 1/100 mm schon hinkriegen (deshalb Messuhr oder M6-Schraube mit Skala (1 volle Umdrehung ist dann 1mm). Die Kippbewegung erfolgt dann ja genau auf dieser Schraube (schlecht, wenn man durch Kippen dann aber gleichzeitig vor- und zurück entlang des Gewindes rutscht) bzw. eine Achse parallel zu Schraube und sie verändert deshalb die Entfernung der Klinge nicht beim "Hinein- und Hinauskippen". Alternativ müsstest Du einen Kreuztisch bauen/kaufen, was aufwändiger ist.


    In der Praxis ist es deshalb wichtig, dass die Klinge genau senkrecht zur opt. Achse der gesamten Testeinrichtung steht. Nicht dass das obere Ende des Messers näher zum Spiegel ist, wie das untere. Die Kippachse muss parallel zur opt. Achse liegen. Ich hab das bei meinem Tester dadurch gelöst, dass ich am Tester seitlich mit Büroklammern eine Kimme mit Korn gebaut habe, und am Spiegelhalter ein Zielkreuz aufgemalt habe, beide mit dem passenden Versatz zur Mittelline. Das reicht dann völlig und ist in Nullkommanichts grob ausgerichtet.


    Umgekehrt lässt sich der Spiegelhalter so hinstellen, dass die Spiegelmitte 5mm höher ist, wie die LED am Tester, zudem lässt sie sich per Stellschraube verkippen, so dass ich die Höhe des Reflexes an der Klinge auf 1cm über der LED einstellen kann. Verdrehen tue ich den beim Grobausrichten, dass ich den Reflex (Ein Abbild der halb hinter der Klinge hervorlugenden LED) irgendwie gerad an der Klinge sehe. Danach verstelle ich nur noch an der Messschraube und durch Verkippen, so dass das Abbild genau auf die Klinge kommt und scharf ist. Dann ist man schon auf +/- 2 bis 5mm am Krümmungsmittelpunkt und "testet" den Rest s.o. hinter der Klinge.


    Nachteil des Klinge Hineinkippen: Die LED kommt dabei ständig mal höher und tiefer und der Reflex ist mal näher an der LED mal weiter weg. Mit etwas Übung geht's aber. Während einer Messserie bewegt sich der Tester ja gerade mal ~ 2mm.


    Gruß

    Hi Andy,
    Der Foucaulttest testet, ob eine Fläche von innen sphärisch ist, indem man sich genau in den Kugelmittelpunkt stellt. Denn nur von dort werden alle Strahlen genau senkrecht auf die Kugelfläche treffen und wieder genau zu einem Punkt vereinigt. Damit löst sich auch die Frage, von wo man aus misst: Im Grunde misst man den Abstand von der Kugelmitte zu irgendeinem Punkt der Sphäre. Praktisch misst man aber parallel zur optischen Achse und die geht durch die Spiegelmitte. Aber bei senkrechter Messerschneide des Foucaulttesters (in der Version bewegte Klinge/Lichtquelle und "spaltlos") könnte man per Maßband von jeder Stelle (gleicher Höhe) des sphärischen Spiegels bis an die Klingenkante messen. Am Rand würde das Maßband ja schräg laufen und damit die Pfeiltiefe ausgleichen.


    Zum Testen: Beim Foucaulttest zerlegt man sich den Spiegel (Testobjekt) in mehrere Ringe, die jeweils zu einer Kugel mit einem bestimmten Radius gehören und checkt die Unterschiede dieser Radien, auf dass sie = Null sind, wenn der Spiegel wirklich sphärisch werden soll, oder auf dass sie passend zu einer sich öffnenden Parabel (oder irgendeiner anderen asphärische Hülle) sind. Diese Ringe nennt man dann Zonen.


    Auf einer Zone ist man dann genau "eingestellt", wenn man mit der Messerklinge genau in dem zur Zone gehörenden Kugelmittelpunkt ist. Die Zone flackert dann im Ganzen bei kleinsten Erschütterungen (was man "ausgrauen" nennt), da man genau aus dem Mittelpunkt eine Kugel an der Klinge immer entweder Hell oder Dunkel sieht, aber nicht links hell UND rechts dunkel bzw. vice versa. Sieht man eine Sphäre links hell und rechts dunkel (oder umgekehrt) ist man entweder zu nahe dran oder zu weit weg. (Eselsbrücke: zuweit weg, da kreuzen die Strahlen noch vor der Klinge, der "Schatten"* ist spiegelverkehrt zur Klinge.)


    Gruß



    * "Schatten" ist hierbei strenggenommen der falsche Ausdruck. Richtig ist: Der Teil des Spiegels reflektiert das Licht nicht an der Klinge vorbei, und wirkt deshalb dunkel. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass Kugelspiegel in dieser Entfernung immer ein spiegelverkehrtes und kopfüberstehendes Abbild erzeugen, was man leicht überprüfen kann, wenn man anstelle der Klinge z.B. ein Dia durchleuchtet. Beim Foucaulttest interessiert uns aber dieses Abbild weniger, sondern es interessiert uns, welcher Teil des Spiegels zu diesem fokussiertem Abbild beiträgt und welcher nicht, weil er mit anderem Kugelradius (sprich Zonenabweichung) nicht im Fokus ist.


    EDIT: Die Frage nach der Höhe der LED versteckt sich in letzten Absatz. Wenn die LED etwas unterhalb ist, dann landet das Abbild der LED etwas höher, so dass man es hinter der Klinge sich ungestört anschauen kann. Da man mit Messerschneide arbeitet, reduziert man die 3D-Kugelmitte von oben betrachtet auf eine waagrechte Kreislinie mit einem Messer als Punkt in der Mitte, das drüber und drunter lässt man ausser Acht. Die Zonen schaut man sich nur in der Waagrechten an.