Hi Andy,
Der Foucaulttest testet, ob eine Fläche von innen sphärisch ist, indem man sich genau in den Kugelmittelpunkt stellt. Denn nur von dort werden alle Strahlen genau senkrecht auf die Kugelfläche treffen und wieder genau zu einem Punkt vereinigt. Damit löst sich auch die Frage, von wo man aus misst: Im Grunde misst man den Abstand von der Kugelmitte zu irgendeinem Punkt der Sphäre. Praktisch misst man aber parallel zur optischen Achse und die geht durch die Spiegelmitte. Aber bei senkrechter Messerschneide des Foucaulttesters (in der Version bewegte Klinge/Lichtquelle und "spaltlos") könnte man per Maßband von jeder Stelle (gleicher Höhe) des sphärischen Spiegels bis an die Klingenkante messen. Am Rand würde das Maßband ja schräg laufen und damit die Pfeiltiefe ausgleichen.
Zum Testen: Beim Foucaulttest zerlegt man sich den Spiegel (Testobjekt) in mehrere Ringe, die jeweils zu einer Kugel mit einem bestimmten Radius gehören und checkt die Unterschiede dieser Radien, auf dass sie = Null sind, wenn der Spiegel wirklich sphärisch werden soll, oder auf dass sie passend zu einer sich öffnenden Parabel (oder irgendeiner anderen asphärische Hülle) sind. Diese Ringe nennt man dann Zonen.
Auf einer Zone ist man dann genau "eingestellt", wenn man mit der Messerklinge genau in dem zur Zone gehörenden Kugelmittelpunkt ist. Die Zone flackert dann im Ganzen bei kleinsten Erschütterungen (was man "ausgrauen" nennt), da man genau aus dem Mittelpunkt eine Kugel an der Klinge immer entweder Hell oder Dunkel sieht, aber nicht links hell UND rechts dunkel bzw. vice versa. Sieht man eine Sphäre links hell und rechts dunkel (oder umgekehrt) ist man entweder zu nahe dran oder zu weit weg. (Eselsbrücke: zuweit weg, da kreuzen die Strahlen noch vor der Klinge, der "Schatten"* ist spiegelverkehrt zur Klinge.)
Gruß
* "Schatten" ist hierbei strenggenommen der falsche Ausdruck. Richtig ist: Der Teil des Spiegels reflektiert das Licht nicht an der Klinge vorbei, und wirkt deshalb dunkel. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass Kugelspiegel in dieser Entfernung immer ein spiegelverkehrtes und kopfüberstehendes Abbild erzeugen, was man leicht überprüfen kann, wenn man anstelle der Klinge z.B. ein Dia durchleuchtet. Beim Foucaulttest interessiert uns aber dieses Abbild weniger, sondern es interessiert uns, welcher Teil des Spiegels zu diesem fokussiertem Abbild beiträgt und welcher nicht, weil er mit anderem Kugelradius (sprich Zonenabweichung) nicht im Fokus ist.
EDIT: Die Frage nach der Höhe der LED versteckt sich in letzten Absatz. Wenn die LED etwas unterhalb ist, dann landet das Abbild der LED etwas höher, so dass man es hinter der Klinge sich ungestört anschauen kann. Da man mit Messerschneide arbeitet, reduziert man die 3D-Kugelmitte von oben betrachtet auf eine waagrechte Kreislinie mit einem Messer als Punkt in der Mitte, das drüber und drunter lässt man ausser Acht. Die Zonen schaut man sich nur in der Waagrechten an.