Hallo!
Hier wird dauernd von Mikrorauhigkeit und Rauhtiefen von
wenigen nm gesprochen. Im "Sinne der Ausgewogenheit" möchte
ich mal was zur "Makrorauhigkeit" sagen. Ich weiß, Kurt und
Alois haben dafür keine geeigneten Messobjekte, ich aber
schon[:D]: Ein kleiner Spiegel an dem ich vor mehr als 20 Jahren
herumdilettiert habe[:I]. Hauptfehler (neben vielen anderen):
ungenügender Feinschliff! Beim Polieren zeigte sich
bald das Problem, welches ich "löste" indem ich den unkorrigierten
Spiegel in ein Eck legte und gut abliegen ließ. Als ich
ihn nun hervorholte musste ich feststellen: Es hat sich nichts
verändert.[:0] Mit freiem Auge sieht er in der Mitte gar nicht
so übel aus. Das mit Lupe bewaffnete Auge erkennt aber
im Gegenschein einer Lampe sofort das dramatische Ausmaß
dieser schleiftechnischen Katastrophe: Tausende kleinere
und größere Pits und Kratzer[xx(]. Kurzum, der ideale Kandidat
für eine Testmessung zum Thema "Auswirkung von Makrorauhigkeit".
Als Lichtquelle diente ein ausgeborgter Laser mit Raumfilter
(Blendendurchmesser etwa 16um). Vor dem Raumfilter habe ich
noch ein dunkles Blaufilter in den Strahlengang gegeben um
den Laser entsprechend zu dimmen. Vor dem Spiegel kam eine
Kartonblende mit etwa 3cm Durchmesser um ein Öffnungsverhältnis
von 1:80 (aus dem Krümmungsmittelpunkt gesehen) zu erreichen.
Die von Kurt verwendete Okularprojektion habe ich weggelassen,
stattdessen setzte ich eine ToUcam ohne Linse ein. Der Durchmesser
des zu erwartenden Beugungsscheibchen ist 123.5um, bei einem
Pixelabstand von 5.6um sollte das gehen. Nachteilig ist hier
natürlich die weiter oben von Martin erwähnte Tatsache, dass
der Abstand der rotempfindlichen Pixel, und nur die sind hier
brauchbar, leider doppelt so groß ist. Ein weiterer Nachteil
ist die geringe Dynamik von 8bit (0...255) eines Rotbildes. Der
Helligkeitsunterschied zwischen dem zentralen Beugungsscheibchen
und den Beugungsringen ist ja recht groß:
relatives Intensitätsmaximum (ideal):
zentral: 1.0000
1. Ring: 0.0175
2. Ring: 0.0042
3. Ring: 0.0016
Es werden also mindestens 2 Aufnahmen mit verschieden
Belichtungszeiten für die Erfassung des zentralen
Scheibchens und der Ringe nötig sein.
relatives Intensitätsintegral (ideal):
zentral: 1.00 (84% des Gesamtint.)
1. Ring: 0.08 ( 7% des Gesamtint.)
2. Ring: 0.04 ( 3% des Gesamtint.)
Die Durchmesser der Minima sollten folgende Werte aufweisen:
1. Minimum: 123.5um
2. Minimum: 226.5um
3. Minimum: 327.9um
Hier die Bilder:
Nun zur Auswertung:
Der Durchmesser des 1.Minimums beträgt 22pixel. Mal 5.6um macht
123.2um. Das passt noch ganz gut.
Das relative Intensitätsmaximum des 1.Rings liegt bei 0.061.
Fast 4 mal zu hoch, das sieht schlimm aus. Das relative
Intensitätsintegral des 1.Rings liegt bei 0.26 wenn ich das
Integral des zentralen Scheibchen auf 1 normiere. Wirklich schlimm!
Systematische Fehler beim Auswerten der Bilder, Berücksichtigung
der Belichtungszeit (ich hoffe, dass zwischen 1/500s und 1/10000s
Belichtungszeit auch wirklich ein Faktor 20 gerechnet werden kann)
und beim Fokussieren kann ich nicht ganz ausschließen. Grob sollte
es aber stimmen.
Das Urteil: Weitere 10 Jahre Dunkelhaft danach zurück zum gemeinen
Karbo. (Schluck![:0])
(fragt sich nur, für wen????)
M.f.G.,
Robert