Beiträge von GünterD im Thema „Gibt es die Zeit "an sich"??“

    Hallo zusammen,


    zum Thema Zeit gibt es in der Wissenschaft keine einhellige Meinung, was die Problematik des Themas schon anzeigt. Vorherrschend ist, wie schon von Dominik angesprochen die Verknüpfung der Entwicklung der Entropie mit einem Zeitpfeil. Die Entropie im frühen Universum war sehr niedrig und nimmt seither zu. Aber besteht ein ursächlicher Zusammenhang?


    In seinem Buch "Zurüch vor den Urknall" schreibt Martin Bojowald auf S. 260:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn man den teils mikroskopischen Charakter unserer Beobachtungen im Universum beachtet, so scheidet aber die Entropie als Erklärung der Richtung der Zeit aus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Damit könnte gemeint sein: In einem Kasten, in den man 2 unterschiedliche Gase gibt, nimmt die Entropie bis zum Erreichen des thermodynamischen Gleichgewichts <b>zu</b> um dann konstant zu bleiben. Vergeht sodann keine Zeit mehr? Sicherlich nicht, denn die Atome bewegen sich nach wie vor. Dazu Spektrum 5/11 "Kann die Zeit enden" S. 37:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zeit ist, was die Uhr mißt: Sie ist nicht denkbar, ohne einen materiellen Gegenstand, der sie in gleiche Abschnitte einteilt. Ihr Ende muß also mit dem Ende jeder Materie einhergehen, die in einem sehr abstrakten Sinn als Uhr dienen könnte - und sei es nur ein einziges Atom.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mit dem gedachten atomfreien Kasten verliert sich die Diskussion leicht ins Müßige. Außerhalb vergeht die Zeit, macht aber an den Wänden des Kastens halt.
    Zu erwähnen ist noch die Spekulation im Spektrum 10/10 S. 32. Danach könnte Zeit ein emergentes Phänomen sein, "das aus zeitlosen elementaren Bestandteilen entsteht". Man wird noch lange rätseln.


    Grüße, Günter