Beiträge von Manfred Holl im Thema „Damals: Die Entdeckung der Sonnenflecken“

    Hallo Helge,



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Spotts</i>
    <br /><b>Die Flecken der Sonne (6)</b>


    In den Jahren 1836-1839 konnte er jeden Tag mindestens einen Fleck beobachten, während es in den Jahren um 1833 und 1843 über drei Monate keine Flecken gab. Er schloss auf einen etwa zehnjährigen Rhythmus in denen die Flecken sehr häufig oder nahezu überhaupt nicht auftreten. Leider interessierte sich zunächst niemand dafür…


    Gruss
    Helge


    <font size="1">Quellen: siehe Teil 3 </font id="size1">
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hier würde mich mal die genaue Quelle interessieren. Wenn er zwischen 1836 und 1839 jeden Tag mindestens einen Fleck gesehen hat, muss er ja auch in den drei Jahren an jedem Tag beobachtet haben, was für mitteleuropäische Wetterverhältnisse außerordentlich ungewöhnlich wäre. Oder ist er Wolkenlücken nachgereist? Es gab mal einen Amateursonnenbeobachter in Deutsclland, der hat so was von um die 330 Tage in einem Jahr geschafft, hat dafür aber tausende von Kilometer zurücklegen müssen, um jeder Wolkenlücke hinterher zu fahren. Eine tolle Leistung, die danach nie wieder erreicht wurde.


    Schaut man sich die traditionell doch etwas unsicheren Wetterchroniken dieser Jahre an


    http://www.wetterzentrale.de/c…chronik/home.pl?jahr=1836
    http://www.wetterzentrale.de/c…chronik/home.pl?jahr=1837
    http://www.wetterzentrale.de/c…chronik/home.pl?jahr=1838


    so ist zu vermuten, dass es unmöglich für drei Jahre durchgängig möglich war, die Sonne ohne einen einzigen Ausfalltag zu beobachten. Es stellt sich daher die Frage, ob Schwabe für seine Arbeit ggf. die Daten anderer Beobachter, die nicht aus seiner Region stammten, verwendet hat. Darauf könnten die beiden unten zitierten Veröffentlichungen hindeuten, was wiederum ein Beleg für ein frühes SOnnenbeobachternetz angesehen werden könnte.


    Auch die Aussagen zu 1833 und 1843 hätte ich gerne verifiziert. Die offizielle Liste der spotless days fing erst 1849, also deutlich später, an und bislang gilt das Jahr 1913 als das fleckenärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert, wo es 92 aufeinander folgende fleckenfreie Tage gab (http://users.telenet.be/j.janssens/Spotless/Spotless.html). Über ungewöhnlich tiefe Minima in den Jahren 1833 und 1843 wird weder hier: http://articles.adsabs.harvard….1....3W/0000022.000.html, noch hier http://articles.adsabs.harvard…61A..43L/A000043.000.html berichtet.


    Ist die Angabe evtl. so zu verstehen, dass im ganzen Jahr rd. 90 Tage fleckenfrei waren, oder ist das für einen durchgehenden Zeitraum gemeint? Insgesamt drei Monate über das ganze Jahr verteilt, also 90 Tage in einem Jahr, wären dann gar nicht mehr so ungewöhnlich und für durchschnittliche Zyklen normal.


    Da wir ja erst ein relativ langes und tiefes Minimum hinter uns haben und bisher das Jahr 1913 als das fleckenärmste galt, interessiert mich die Frage, ob es früher noch längere, durchgehende Perioden ohne SOnnenflecken gab. Selbst das Maunder-Minimum zwischen 1645 und 1715 dürfte nicht so tief runter gegangen sein, dass die Sonne über Wochen und Monate hinweg völlig ohne Flecken war: http://de.wikipedia.org/wiki/Maunderminimum. Neulich kam auch die Meldung, dass es selbst in diesem Zeitraum größere Fleckengruppen gegeben haben soll, aber ich finde momentan die Quelle nicht.


    Vielen Dank und viele Grüße