Beiträge von Clavius im Thema „Newtonjustage; hier stimmt was nicht!“

    Hallo Michael,


    um meinen Newton für fotografische Zwecke zu justieren nutze ich im wesentlichen zwei Vorgehensweisen:


    1.) für "Trockenübungen einen runden Taschenspiegel (Taschenspiegel-Trick...[;)])
    2.) in der Praxis draußen am Teleskop die Kollimation am Stern mittels Liveview


    Zu 1.)


    Sinn und Zweck der Übung mit dem Taschenspiegel ist, die Bildebene in Bezug auf die Chipebene genau parallel zu bekommen.


    Dazu lege ich einen gewöhlichen kleinen Taschenspiegel, bei dem in der Mitte der Lack abgekratzt ist, auf das Anschlußbajonett des OAZ. Im OAZ sitzt ein RCC1, der relativ verkippungsanfällig ist, deshalb wird bei dem beschriebenen Verfahren auch dessen Justierung gleich mit berücksichtigt.


    Beim durchschauen durch das Loch im Taschenspiegel sollte nun wie üblich Fang- und Hauptspiegel schön rund sowie zueinander konzentrisch sein.


    Zusätzlich jedoch wird das Bild des Fangspiegels in sich selbst zurückgeworfen und erscheint bei richtiger Justage im Fangspiegel dunkel. Man kann dann auch sein eigenes Auge im Mittelpunkt erkennen.


    Wenn dies der Fall ist, sind Chip- und Bildebene parallel.


    Zur Sicherheit überprüfe ich dies aber noch durch


    2.)


    Da ich eine DSLR mit Liveview habe, zoome ich einen mittelhellen Stern auf den maximal möglichen Faktor 10 und defokussiere dann. Nun sollte der dunkle Fangspiegelschatten auch genau in der Mitte des hellen Hauptspiegels sitzen. Sollte dies nicht ganz so sein, reguliere ich nach, bis es paßt.


    Abschließend mache ich dann eine Probeufnahme und schaue, ob die Sternabbildung bis in die Ecken rund ist.


    Bisher hat das immer am besten funktioniert, einen Laser habe ich auch, den verwende ich aber nicht mehr. Durch dieses Verfahren justiert man zwar einen Punkt, aber es besteht eben die Möglichkeit, daß die Ebenen zueinander verkippt sind.