Beiträge von Korn im Thema „Foucault Fotos“

    Otto,


    ich bin etwas überrascht, und dabei doch nicht wirklich, legte ich dir doch im letzten Beitrag ein Fertigwerden nahe ;)


    Statt dem schon angeratenen Wegpacken würde ich aber noch ein wenig messen. Vorzugsweise auch mit einer neuen Maske, die etwas andere Radien als die bestehende hat. Mein 30cm-Spiegel bog sich nach Nachmessungen 24h später noch ein wenig in Richtung Unterkorrektur aus. Wenn sich das Bild aber bestätigt, gibt es tatsächlich keinen Grund, den Spiegel noch einmal anzufassen. Vielleicht könnte man eine ca. 90mm große Polierschale noch eine Minute auf der Mitte ein kleinwenig vor und zurück schieben, aber das verbessert bei der gegebenen Kurve nur noch das Aussehen des Sterntestbildes, nicht die Abbildung im Fokus.


    Ciao,
    Roland

    Hallo,


    die letzen Bilder sind nicht schlecht, auch die Kante sieht gut aus. Vergiss nur beim ständigen Anlaufnehmen nicht darauf, auch einmal abzuspringen ;)


    Du hast in der letzten Auswertung einen recht scharfen Knick bei 70% Radius. V.a. bei ausschließlichem Aushöhlen der Mitte wird der möglicherweise bleiben, bis eigentlich schon eine recht erfreuliche Strehlzahl unter der Auswertung steht. Ich würde neben Aushöhlstrichen auch ein paar lange Striche über die Mitte mit wenig seitlichem Versatz (und dem Spiegel oben) einschieben, um den Randbereich zu erwischen.


    Eine leichte(!) Rücknahme der Korrektur könnte das entschärfen. Nur ein paar wenige Runden Drittel-/Chaosstriche, oder was auch immer du bisher gemacht hast, um Richtung Sphäre zu kommen.


    Aber ich glaube du hast inzwischen das nötige Handwerkszeug, um selbst zum Erfolg zu kommen, wenn du es dir nicht gar zu schwer machst.


    Ciao,
    Roland

    Hallo Otto,


    die perfekte Sphäre ist eine schöne Übung, aber sobald alle Zonen (optimalerweise ähnlich viel) Unterkorrektur zeigen, muss der Rückwärtsgang nicht unbedingt der beste Weg sein.


    "Best Fit" zeigt den Korrekturzustand, den man hätte, wenn die gerade erreichte konische Konstante genau die Gewünschte wäre. Ein paraboloider Newtonspiegel lässt da mit dem Soll-Wert von -1 zwar keine Wahl, was man aber dennoch tun kan, ist die Mitten- und Randhöhe zu vergleichen. Wenn die voneinander merklich abweichen, sollte man eine Veränderung der Strichführung in Betracht ziehen.


    Ciao,
    Roland

    Hallo,


    > hab da mal ne Frage an Alois.


    darf ich auch? ;)


    > Wenn ich die Pechhaut neu mit dem gegebenen Spiegel anfertige,
    > habe ich doch die abgesunkene Kante ins Tool kopiert, oder?


    Ja, fast. Je nach Größe der Schale wird sich zumindest der abgesunkene Randbereich ins Pech kopieren, die eigentliche Kante vielleicht nicht mehr.


    > Will sagen, die abgesunkene Kante die ich dann in die Pechhaut kopiere
    > würde mir den Spiegel ja weiter an der Kante bearbeiten, oder?


    Ja, am Anfang des Polierens schon, später (außer bei winzigkleinen Strichen) nicht mehr.


    > Wie soll ich die Pechhaut nun machen?
    > (1. - 3.)


    4. fast so groß wie der Spiegel ist (ca 2mm kleiner, du sollst nicht mit der Spiegelkante einen hochstehenden Pechwulst hineindrücken), und ohne den Randbereich auf die Schale zu kopieren. Nimm den guten Teil des Spiegels als Schablone für die ganze Polierschale, indem du sie etwas warmmachst, Poliermittel daraufgibst, und dann Spiegel und Schale ein wenig exzentrisch aufeinandergelegt (so weit dass der abgesunkene Rand über den Spiegel übersteht) etwas andrückst. Dann etwas weiterrücken, wieder andrücken, einmal ganz rundherum. Dann kannst du direkt oder nach einer (kleinen) Auskühlphase mit klassischen Drittelstrichen lospolieren.


    > Was würde es bringen den Rand sternförmig zu machen?


    Je nach Strichführung und Spiegel oben/unten würde der Rand tendenziell weniger poliert, eher das Gegenteil von dem was du eigentlich willst.


    Ciao,
    Roland


    [edit: leicht abgewandelt wegen der nicht ganz klaren Definition von "Spiegelkante" - wieviel ist das wirklich und wann fängt der "Spiegelrand" an? 1-3mm = Kante?]

    Hallo Otto,


    > das war keine gute Idee die Pechhaut als Beispiel zu zeigen.


    Doch, war es - vor allem wegen
    > Also, da mir jetzt die Wichtigkeit der Pechhaut und deren Passung auch klar geworden [...]


    > Beim Rand bin ich noch nicht sicher ob ich da wo die Kanäle eingedrückt sind noch Pech auffülle, so das dieser geschlossen ist.


    Ich würde die Schale sauber anfasen (frische Rasierklinge unter fließendem Kaltwasser oder alle anderen oft beschriebenen Methoden) und damit auch ordentlich rund machen. Nach einem kurzen Anpolieren siehst du dann ja schön, ob genug Pech für eine halbwegs spiegelgroße Schale da ist, die am Rand zumindest keine weiteren Kanäle hat als weiter innen, sondern optimalerweise etwas engere. Ein bisschen (1-2mm) kleiner als der Spiegel darf sie ruhig sein, dann kann man sie auch einfach durch Auflegen auf den Spiegel perfekt anpassen. Deinem letzten Bild mit dem Spiegel- und Schalenstapel nach bin ich recht optimistisch, dass das funktionieren kann.


    > Also, schließe ich daraus, das ich ein Problem mit der Strichführung habe in Form von zu viel Überhang.


    Das ist möglich, siehe weiter unten bei "Rand schonen"


    > Ich hoffe das ich diesmal nicht wieder zurück muss zum Feinschliff sondern das ganze noch retten.


    Wenn du keine Kratzer hast, die aus welchen Gründen auch immer unbedingt noch verschwinden müssen, ist das sicher nicht nötig. Im Gegenteil wirst du die gleichen Probleme auch nach einem beliebig oft wiederholten Feinschliff immer wieder haben und lösen müssen. Ich schliff beide Spiegel die ich bisher gemacht habe auch jeweils 2* fein, aber nicht ohne beim nächsten Polieren in die gleichen Probleme zu laufen ;)


    > Die kleinere Pechhaut dachte ich würde mir den bereich der zu hoch ist abtragen und den Rand in Ruhe lassen.
    (und)
    > Jetzt denke ich das ich vielleicht mal MOT poliere um den Rand zu schonen.


    Dein Spiegelrand muss nicht geschont werden, sondern gründlich poliert und in die Sphäre integriert. Etwas schonen würde ich die äußerste Kante (kein Druck beim Zurückfahren mit der Schale wenn sie oben liegt - bzw. bei Spiegel oben kein "Pflügen" mit der Spiegelkante ins Pech hinein. Beim Polieren mit dem Spiegel oben kannst du bei gleichmäßigen und nicht nach außen hin schmaler werdenden Facetten auch den Spiegel selbst (während dem Strich) sehr viel Drehen, um eine relativ größere Wirksamkeit des Schalenrandes zu ereichen. Du kannst auch versuchen, ein Erwärmen des Spiegelrandes zu vermeiden, und z.B. beide Hände flächig auf die Spiegelrückseite aufzulegen und ihn so zu führen. Bei meinem eigenen 10" klappte das nach Abwischen der Spiegelrückseite und der Hände mit handelsüblichen Feuchttüchern ausgezeichnet.


    > War da schon irgend ein gutes Bild dabei?


    Es war schon zumindest eines dabei, dass eine etwas abgenudelte Kante zeigt. Den Rand und den Rest der Fläche sieht man aufgrund von Fokusproblemen nicht sehr gut, sieht aber weitgehend gut aus.


    Ciao,
    Roland

    Hallo,


    > Du machst mit Pinstick?


    Das war ein Versuch. In der Phase, als ich versuchte, ob ich wohl eine Sphäre hinbekommen würde [;)]


    Die Antwort war nein, der Spiegel wurde aber gut *g*


    Dein letztes Bild ist bis auf die seltsamen scharfen Zonen weitgehend sphärisch. Ich würde versuchen, mich um den Rand zu kümmern. Möglichkeiten gibt es da recht viele.


    Ciao,
    Roland

    Hallo Otto,


    nicht dass ich nicht schon einiges geschrieben hätte, aber folgendes wollte ich noch loswerden: Ich würde das Erreichen einer wirklich guten Sphäre beim Erstspiegel nicht überbewerten. Wenn der Rand etwas hängt oder etwas tellerförmig ist, aber nach aller Rechnerei noch in die gewünschte Parabel passt, dann soll es ruhig so sein. Meine erste wirklich sphärische Sphäre gelang mir nach 2 anderen zuvor schon zur großen Zufriedenheit fertig gestellten Spiegeln. Bei einem recht gelungenen 300mm-Spiegel fing ich in folgendem Stadium mit dem Parabolisieren an:


    http://www.virtual-lands.org/a…/images/atm/300/f2_04.jpg


    Hier ist übrigens ein Foucaultbild eines käuflich erworbenen 8" f/6 - da weiß man dann, warum man sich das Ganze eigentlich antut.
    http://www.virtual-lands.org/a…/images/atm/300/f3_02.jpg

    Hallo,


    > das ist keine zweite Polierschale, sondern eine Gipsscheibe 4cm dick,
    > mit dem original Krümmungsradius des Granittolls als Mulde.


    Das klingt sehr praktisch, damit kannst du beliebig große Polierschalen ohne viel Aufwand gebrauchsfertig machen. Werde ich mir merken :)


    Wenn ich mir deine Foucaultbilder so ansehe, sehe ich da nichts schlimmes, das sich nicht in einer knappen Stunde mit 1/3 Chaos- und W-Strichen relativieren würde. Ich weiß nicht, ob sich ein Kopieren der Spiegelform auf die Schale jetzt schon lohnt, aber deine Experimentierfreude gefällt mir sehr gut.


    Ciao,
    Roland

    Hallo Otto,


    bisher schaltete ich nur deine interessanten Bilder frei, aber jetzt habe ich doch eine konkrete Frage:


    Wenn deine Polierschale gleich groß ist wie der Spiegel, warum darf letzterer dann nicht auch einmal oben liegen? Die recht scharf abgegrenzten Zonen kann ich mir nur durch eine sehr kurze Strichführung bzw. dein erwähntes auf-der-Stelle-drehen der Polierschale erklären. Mit ca 1/3 W-Strichen Spiegel oben und konstantem Drehen des Spiegels könntest du sehr bald eine wunderbare Sphäre mit scharfem Rand haben. Warum machst du eine zweite Polierschale, wenn du schon eine hast? Kannst du vielleicht einmal Fotos deiner Polierwerkzeuge einstellen?


    Eines sollte dir vorab klar sein. Du wirst wahrscheinlich von vielen verschiedenen Leuten die unterschiedlichsten Methoden erklärt bekommen, wie man bestimmten Problemen vielleicht beikommen könnte. Deine bereits gezeigte Experimentierfreude und deine Analysen der Form und die darauf basierende Planung der nächsten Schritte stimmt mich aber sehr zuversichtlich, dass du aus allen Tipps auch die für dich passenden auswählen kannst.


    Ciao,
    Roland


    Edit: hier nun noch ein Bildchen eines auspolierten und einigermaßen sphärischen 250/1100-Spiegels, der leider aufgrund von Platz- und Zeitmangel seit langer Zeit unbearbeitet herumliegt.


    http://www.virtual-lands.org/a…e/images/atm/250/f_16.jpg


    Poliert wurde ausschließlich mit dem Spiegel oben, auf einer gleich großen Polierschale, unter ständigem Drehen des oben liegenden Spiegels. Ich will hier nicht angeben, sondern nur zeigen, wie ein scharfer Rand-/Kanten-Bereich im Foucaultbild aussehen sollte. Wenn deine Kanäle beim Polieren zugehen, mach sie wieder auf. Ich selbst mache das gerne unter fließendem Kaltwasser mit einer frischen Rasierklinge, aber da gibt es wohl ebensoviele Möglichkeiten wie bei der Strichführung.