Hallo Guntram,
meines Wissens sind die Apos, die Istar als 'wirklich revolutionär' angekündigt hat bisher nicht gezeigt, laut Istar da die Patente immer noch nicht erteilt wurden. Istar hat jedoch einige andere interessante Optiken ausgeliefert, hier ein Zitat:
164mm F12 Super APOs, nearly finished wiht 177mm F/8 APO, the 180mm F/12 Super APOs will be done by end of November and during same time our 180 F/5,6 Sextet Petzval Super APO
Der 180 f/5.6 APO klingt interessant, mit 6 Linsen ist er vermutlich aber ein Schwergewicht. Ich denke man muss hier noch warten und wird dann sehen, wie seriös die vollmundigen Ankündigen von Istar sind.
Seit kurzem gibt es mit dem Tal 125 Apolar, f=940 mm einen interessanten APO, der ebenfalls vollständig mit konventionellen Gläsern auskommt. Allerdings ist das Gerät deutlich länger als die Brennweite. Unter Astro-foren. de findet sich sehr detaillierte Information. Das Konzept ist vielversprechen, doch die Eigenschaften finde ich im Grunde nur mäßig spannend, denn die Baulänge ist nicht wesentlich kürzer als eine die eines konventionellen Achromomaten. Dies ist aber natürlich Geschmacksache.
Nicht mehr ganz neu, aber im Grunde trotzdem revolutionär, doch in Astro-Kreisen vielleicht nahezu unbekannt, ist das Konzept von Canon mit diffraktiven Elementen. Hier wird eine Linse mit positiver Brechkraft mit einer Art Fesnel-Zonenplatte kombiniert, die die chromatischen Fehler der einfachen Linse kompensiert (Die Abbe-Zahl des diffraktiven Elementes ist negativ, daher wird die Optik extrem kompakt). Basierend auf diesem Prinzip gelang es Canon Teleobjektive die 1/3 kürzer und deutlich leichter als ED-Teleoptiken zu bauen, allerdings zu einem deutlich höheren Preis. Auf den ersten Blick scheint das Konzept dieser Hybrid-Optiken simpel, doch der Eindruck täuscht. Das Konzept dieser Optiken ist ziemlich trickreich und die Herstellung sehr aufwendig.
Diese Technik, obwohl Canon die Fertigtung der DO Teleobjektive (http://www.canon.com/technolog…/explanation/do_lens.html) angeblich einstellt, könnte für große APO Teleskope äusserst interessant sein. Ich könnte mir vorstellen, dass sich ein extrem leichtes 200 mm f/6 oder f/5 APO mit einem Linsengewicht von 3 kg realiseren ließe. Die große Frage wäre, was dies kostet. Anders als bei konventionellen Optiken wird der Preis extrem von der Stückzahl abhängen, da das Design sehr aufwendig ist, und vor allem die kostengünstige Hertellung des defraktiven Elementes große Stückzahlen vorraus setzt.
Mit dieser Technik ließen sich extrem leichte und lichtstarke 100 mm APOs bauen, doch das wirkliche Potential zeigt sich erst bei großen Öffnungen.
Ein 200 mm f/6 Apo-Teleskop mit vielleicht 6-8 kg Gesamtgewicht wäre sicherlich ein traumhaftes Universalgerät. Ob es dafür einen Markt gibt, hängt ganz stark vom Preis ab. Mich würde schon interessieren ob sich so etwas realisiern ließe. Die erst Frage wäre, ob so ein Gerät, das von den nackten optischen Daten sich nicht wesentlich von einem Standard 200 mm Newton unterscheidet viele Interessenten finden würde.
beste Grüße
Thomas