<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: hasebergen</i>
<br />Hi allerseits,
hier gibts doch einige, die ein wunderbares Binoptic-Bino haben und nutzen. Macht uns dochmal glücklich und schreibt Eure neuesten Erfahrungen [:p] [;)]
Besten Dank und Gruss Hannes
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Hallo Hannes,
gerne schildere ich meine Erfahrungen und schwärme ich ein wenig.
Ich besitze das 115 Apo-Binoptic seit einem halben Jahr und halte es für ein Traumteleskop. Die Bildqualtiät ( Kontrast, Schärfe, Farbreinheit) ist beeindruckend, sie ist besser als z.B. beim Canon 15x45 Fernglas mit Bildstabilisator. Ich empfinde den Unterschied zwischen monokulare und binokularer Beobachutung als enorm. Nicht dass man so viel mehr Details sieht, es ist vielmehr der Gesamteindruck 'mitten drin zu sein' vor allem bei extremen Weitwinkelokularen wie den Naglern. Gerechterweise sollte ich vorweg sagen, dass ich bisher noch nie wirklich hochwertiges und großes Newtonteleskop ( > 12 Zoll) geblickt habe. Und noch etwas, mir geht es um 'schöne' Bilder, die Paradeobjekt am Himmel, wie Mond, Juppiter, Saturn, helle offene und Kugelsternhaufen, helle Galaxien. Uranus, Neptun, die fast unendliche Zahl schacher Galaxien und anderer Objekt interessiert mich nicht so sehr. Es gibt immer Objekte, die auch im größten Teleskop kaum sichtbar sind.
Wo liegen die Stärken eines Apo-Binos?
- Der Mond, ob bei 45 facher Vergrößerung im Baader Ortho ( musste extra gekürzt werden) oder bei 100 fach im Nagler, ich kann mir nicht vorstellen, dass der Mond vor allem als Sichel in einem anderen Teleskop noch schöner, plastischer aussieht.
- Auch Juppiter und Saturn sind sehr eindrucksvoll.
-Offene Sternhaufen, einfach durch die Milchstraße wandern und schauen, was ins Gesichsfeld kommt.
-Helle Kugelsternhaufen wie M13 ( siehe Link unten).
-Helle Gasnebel, wie M42 sind bei allen Vergrößerungen bis 160 fach phantastisch.
-Galaxien wie M31 mit den Begleitern, auch hier kann ich mir kaum eine Steigerung vorstellen.
- Galaxien in ihrem Umfleld, M51, M101, oder M81 und M82. (M33 will ich im Herbst probieren) man sucht nicht, man findet!
( sieh Link unten)
- Auf dem Balkon, ist das Fernrohr in 3 Minuten aufgebaut, im stabilen Alu-Koffer ist es einfach im Auto zu verstauen, man kann sogar wunderbar Vögel wie die Großtrappen in Brandenburg ( 'Brandenburger Strauß') beobachten und habe ich es schon im Flugzeug mitgenommen.
Wo liegen die Grenzen, was geht nicht oder schlecht?
- Die Spiralarme von Galaxien (abgesehen von M31) sieht man nur indirekt.
- Details in Galaxien, schwache Galaxien, überhaupt alle kleine und lichtschwachen Objekte.
Mein Fazit: Ein echtes Kult-Teleskop, kann mir vorstellen dass meine Enkel ( wenn ich mal welche habe), in fernerer Zukunft begeistert den Himmel damit entdecken wollen . Als 'Himmelsführer' greife ich meist auf das schon betagte Buch von Hans Vehrenberg 'Mein Messierbuch' zurück. Viele Objekte wie M101, oder auch die Spiralstruktur in M31 werden dort als visuell unattraktiv, weil fast nicht sichtbar eingestuft, zumindest für Teleskope unterhalb 12 Zoll. Hier bin ich immer wieder überrascht, was das Apo-Bino bringt.
Lange habe ich überlegt, ob ich die FH oder die Apo-Version anschaffe, jetz bin ich 100 Prozent sicher, dass die apo-chromatische Korrektur einen Riesenunterschied macht. Für die Aufösung eines Kugelsternhaufen, für Saturn, für die Spiralarme in M51 und M101, da braucht man die hohe Vergrößerung von 100 fach und mehr (und die Konzentration des Lichtes in einem Punkt). Mit der achromatischen Version ist laut Hersteller bei 70 fach Schluss, und einem entgeht der vielleicht reizvollste Teil. Also, ich würde sagen wenn schon ein Doppelrefraktor dann auch hochwertige Objektive. Rechnet man die gesamten Kosten inklusive Stativ, Gabel, einigen Okulare zusammen, tragen selbst bei der Apo Version die Objektive nur zur Hälfte des gesamten Preises bei, die FH Linsen wären wohl einige Prozent...
Wenn so ein Set zu teuer ist, ich halte die 80 mm ED Version auch für interessant, mit schlichteren aber angeblich sehr guten Okularen wie Edmound RKE einfachem Stativ und Gabel wird man auch viel sehr viel Spaß haben können, im Zweifelsfall bei Herrn Schumann bei Binoptic nachfragen.
Gibt es noch eine Steigerung? Sicher, auch bei aller Begeisterung darf man keine Wunderdinge bei lichtschwachen Objekten erwarten. Die fundamentalen Gesetze der Physik lassen sich nicht umgehen, es gilt weiterhin die Regel 'große Öffnung, dunkler Himmel, klare, ruhige Luft ist durch nichts zu ersetzen' .
Mich würde daher schon ein möglichst großes Newtonteleskop mit Bino-Adapter oder noch besser ein ein Bino-Newton (gibt es von JMI bis 16 Zoll!) reizen. Ist aber eher Neugierde, ich bin mir nicht sicher ob ich die Energie aufbringen würde so ein großes Gerät regelmäßig zu benutzen. Plane daher, wenn es bei mir zeitlich passt zum Herzberger Teleskoptreffen zu fahren, vielleicht ergibt sich dort eine Chance, ich bringe dann das Bino-Apo natürlich mit...
beste Grüße
Thomas
p.s. hier zwei Links zu Beobachtungsberichen, u. A auch mit der Frage, wie stark der Einfluss der Himmelsqualität auf die Beobachtung von Galaxien ist, bzw. ob der Weg in die Alpen, zu Kanaren etc. lohnt und einen deutlichen Gewinn bringt wenn man einen sehr guten Landhimmel in akzeptabler Reichweite hat (gerade für ein sehr transportables Teleskop mit 'nur' 115 mm Öffnung finde ich diesen Aspekt sehr interessant)
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=71283
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=72517