Beiträge von MartinM

    Hi,


    mein 14" ist mittlerweile auspoliert. Heute habe ich ihn mal im Foucault-Tester durchgemessen. Hier das Ergebnis:



    Die Form ist doch relativ ungewöhnlich, oder? Der Randbereich ist nicht abgesunken sondern erhaben! Ich dachte erst, ich hätte da was mit dem Vorzeichen beim Messen verwechselt, aber ein kurzer Vergleich mit einem parabolisierten Spiegel hat bestätigt: der neue hat im Moment am Rand einen kürzeren Radius als weiter innen. Wie schafft man das denn???


    (Nochmal um sicher zu gehen: wenn ich im Foucaulttest ohne Maske den mittleren Bereich so einstelle, dass er gleichmäßig dunkel wird, dann kommt am Rand der Schatten von links, wenn die Klinge von rechts kommt. Ich muss also Richtung Spiegel fahren, um den Rand in des Krümmungsmittelpunkt zu kriegen, ergo ist der Radius dort kürzer. QED)


    Und nun die Gretchenfrage: Soll ich
    a) jetzt mit dem 8" Poliertool ans Parabolisieren gehen und Rand und Mitte bearbeiten? Oder
    b) erst mal mit dem Fullsizetool sphärisch machen? Oder
    c) die Daumenmethode am äußersten Rand ansetzen?


    Ich neige zu b). Was meint ihr?


    Gruß,
    Martin

    Hallo André,


    meiner Meinung nach ist die DVD von Stathis und dazu die Tipps & Tricks auf seiner Webseite völlig ausreichend, um den ersten Spiegel zu schleifen. Wenn Du nicht weiter weißt, kannst Du immer hier im Forum nachfragen. Vielleicht gibt es auch eine Spiegelschleifgruppe in Deiner Nähe? Das wäre ideal aber nicht unbedingt notwendig.


    Die reine Arbeitszeit für den Spiegel hängt natürlich von der Größe ab. So 20-40 Stunden würde ich mal als Größenordnung rechnen. Das kann sich dann über Wochen oder Monate verteilen, je nachdem wie man dranbleibt.


    Ich habe mit einem 4,5" angefangen. Der hatte den Vorteil, dass er sehr schnell auf Änderungen in der Bearbeitung reagiert und Fehler schnell ausgemerzt sind. Ich nutze ihn als Richfield und Schnellspechtel-Scope. Jetzt schleife ich gerade an einem 14". Den Spruch "Schleife den Spiegel, den Du haben willst" finde ich sehr zutreffend.


    Also nur Mut!!!


    Gruß,
    Martin

    Ok, habe nun die Fase nur am Muschelbruch nachgezogen. Wie befürchtet gab es dabei einige Kratzer neben der Fase, aber das ist halt jetzt so. Dadurch, dass sich auf dem Schleifstein sehr schnell eine V-förmige Kerbe bildet kommen diese Kratzer zustande. Die Fase ist auch jetzt fast etwas breit geraten, naja. Da kommt dann wohl die Spiegelhalterung hin...


    Habe schon während dem Fase schleifen immer wieder mit Wasser den Schleifbrei sofort weggespült und auch danach gründlich nachgespült und danach nochmal gründlich nachgespült [;)]


    Jetzt habe ich noch ein paar Chargen Mikrogrit 3µ geschliffen. Dabei habe ich nun immer nochmal ein paar Tropfen Wasser auf den Spiegel gegeben und mit ein paar kreisförmigen Strichen verteilt, bevor ich das Tool abgenommen habe. Somit hat es deutlich weniger geklebt. Ich fahre immer mit dem Tool ganz an den Rand des Spiegels und wenn es nur noch 2-3cm Überlapp hat, ziehe ich es leicht nach oben. Gibt es da eine schlauere Methode???


    Ca. bei der 6-7ten Chargen bin ich wieder beim Abheben des Tools leicht nachgefedert und bin mit dem Tool leicht gegen den Rand des Spiegels gestossen... aber es ist nix passiert. Da habe ich dann den Feinschliff für beendet erklärt. Puhhh! Spiegel schleifen kann ein ganz netter Nervenkitzel sein!
    Bis auf die Kratzer neben der neuen Fase aber keine Kratzer auf dem Spiegel!


    Danke an alle für die Hilfe.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Berndi,


    fangen wir mal mit den einfachen Dingen an: der Spiegel hat 26mm und ist von daher für einen Borofloat schon fast als dick zu bezeichenen[:D]


    Die Fase hat knapp 1mm. Mir war schon klar, dass das mittlerweile etwas wenig war. Nachdem ich eine Ehrenrunde gedreht hatte (K180-320-180-320) war sie etwas schmal geworden. Ich war mir dann nicht sicher, ob ich beim Nachziehen nicht Kratzer am Rand reinbekomme, die dann mit K320 nicht mehr weggehen.


    Umso kritischer sehe ich das jetzt mit dem Nachziehen am Muschelbruch. Vielleicht sollte ich das unter fließendem Wasser machen, damit nix von dem doch relativ groben Schleifstein auf der Oberfläche landet? Und wie meinst Du das mit Bruchfläche anschleifen? Die ist ja nach innen gewölbt. Da komme ich ja schlecht hin.


    Gruß,
    Martin

    Jammer!


    Nach ca. einer halben Stunde Schleifen mit Microgrit 5µ habe ich mir beim Abheben des Tools von meinem 14" Spiegel einen fetten Muschelbruch eingefangen:


    Das gute ist nur, dass er sehr flach ist, d.h. die Fläche ist groß, aber er ist nur etwa so tief, wie die Fase breit ist (ca. 1mm). Die Spiegelfläche ist also fast nicht betroffen


    Die Frage ist jetzt nur: wie mache ich jetzt weiter??? Wenn ich jetzt weiterschleife bekomme ich doch bestimmt kleine Glassplitter von neuen Muschelbrüchen an der Kante auf die Spiegeloberfläche und bekomme massig Kratzer![V]


    Also was tun? Weiterschleifen? Gleich weiter zum Polieren? Oder muss ich zurück zu einer groberen Körnung???


    Gruß,
    Martin

    Hallo CHATler,


    bin ja nun fast schön spät dran, aber auch von mir nochmal ein Danke an alle für das Super-Treffen, die Verpfegung mit fester und flüssiger "Nahrung", die niemals zu versiegen schien und an die fleissigen Fotografen für die vielen schönen Bilder.


    Und noch als Nachtrag, weil die Frage öfter aufkam, aber nie beantwortet wurde: das waren die Loferer Steinberge, die da links von der Steinplatte so schön felsig in den Himmel ragen.


    Gruß,
    Martin

    Hi,


    nach nochmal einer Stunde K180 Schleiefn auf der Rückseite mit Granittool (oder was immer es ist) geht der Edding schön gleichmäßig weg. Pfeiltiefe habe ich auch keine reingeschliffen!


    Das Problem, warum es gestern so langsam vorwärts ging war, dass ich zuviel Wasser beim Schleifen verwendet habe. Das war wohl mehr Aqualplaning. Mit weniger Wasser und deutlich mehr Körpereinsatz (da war ich von meinem 4,5-Zöller wohl noch etwas verwöhnt) ging es dann heute deutlich schneller vorwärts.


    Also alles wieder im grünen Bereich!


    Aber die 4mm Glasplatte war wohl doch nicht so ideal...


    Gruß,
    Martin

    Hallo Schleifgemeinde,


    es gibt neue Erkenntnisse und leider auch Probleme mit dem Planschleifen meines 14-Zöllers:


    heute habe ich nochmal ca. 20min mit K180 auf der 4mm Glasplatte die Rückseite geschliffen, diesmal aber ohne Teppich zwischen Tische und Glas, sondern nur mit einer dünnen Plastiktischdecke als Schutz für den Tisch und als Anti-Rutschmatte.


    Irgendwie hatte ich dann doch das Gefühl, dass sich die Glasplatte etwas unter der Last des Spiegels durchbiegt und dadurch hauptsächlich der Rand des Spiegels traktiert wird.


    Daraufhin bin ich dann doch losgezogen, um eine Granitplatte zu besorgen. Brauchte eh noch ein paar Sachen vom Baumarkt. Nach längerer Odysee durch diverse Baumärkte (Obi, Hornbach, Toom) bin ich dann bei Praktiker endlich fündig geworden. Eine 40cm Granitplatte mit ca. 3cm dick für 7 EUR. Wobei, ob es wirklich Granit ist, da bin ich mir nicht so ganz sicher da die Beschriftung im Laden nicht so eindeutig war, womit wir bei Problem 1 sind. Beim Schleifen ist vom Rand mal ein Stück abgebrochen, und das ist relativ bröselig. Habe ich da einen anderen Stein in Granitoptik erwischt??? Wegen der Brösel habe ich keine Bedenken, da ich die Platte nur für die Rückseite herneheme (für vorne habe ich schon ein Fließentool von Harry ausgeliehen, das aber wegen etwas krummer Rückseite nicht zum Planschleifen taugt). Aber hat es sonst irgendwelche Nachteile, wenn der Stein z.B. zu weich ist?


    Beim Schleifen hat sich dann folgendes Bild ergeben: Ich habe gleich am Anfang mal einen Eddingtest gemacht. Die Striche verschwanden insgesamt relativ gleichmäßig, allerdings blieben die äußeren ca. 2 cm stehen. Habe ich jetzt mit der Glasplatte einen abgesunken Rand an der Unterseite fabriziert, oder war der schon da??? Ich habe dann ca. 2 Stunden mit K180 geschliffen (MOT, wenig Überhang, nur Spiegel gedreht) und der Bereich, wo der Strich nicht weggeht, ist jetzt auf gut 5mm geschrumpft. Aber irgendwie geht es nun extrem zäh vorwärts.


    Nach Aussage von Stahis würde es ja reichen, wenn der Spiegelrückseite rotationssymmetrisch ist, was eigentlich schon die ganze Zeit der Fall ist. Aber wenn ich jetzt noch mit K320 schleifen, dann bleibt natürlich der Rand unbearbeitet. Macht das was? Soll ich noch eine Stunde mit K180 weitermachen (ächz)???


    Gruß,
    Martin

    Danke an alle für die Tipps zum Planschleifen. Ich werde mal nach einer Granitplatte Ausschau halten.


    Dass der Rohling dünn ist, ist schon klar. Aber da ich schon mit einem Dobson mit vergleichbarem, selbstgeschliffenen Spiegel (von FHarry) beobachten und beglückende Momente erleben durfte, habe ich da keinerlei Hemmungen.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Kalle und Michael,


    Danke für die Antworten. Ich habe mir die Glasplatte nochmal angeschaut. Nach dem kurzen Schleifen sieht man, dass sie im Gegensatz zum Rohling nicht gleichmäßig angegriffen ist, sondern nur in einem etwa L-förmigen Bereich.


    Fazit: Sie passt sich also doch nicht so leicht durch Verformung an und sollte von daher zum Planschleifen funktionieren.


    Gruß,
    Martin

    Hallo nochmal,


    ich glaube auch, dass der KR schon stimmen muss. Die Schnittweitendifferenzen geben ja nur an, wieviel der lokale KR von der Kugelform (mit dem angegebenen KR) abweicht, sind also relative Angaben. Um es mal zu übertreiben: wenn Deine Schnittweitendifferenzen perfekt zu einer Parabel mit KR von 2 Metern im Mittelpunkt passen, aber dieser Krümmungsradius nur 1 Meter beträgt, dann kann das ja nicht stimmen. In sofern verstehe ich auch nicht so ganz, was es für einen Sinn macht, dass FigureXP den KR anpasst.


    Irgendwie ist das jetzt schon ziemlich off-topic zum Titel des Threads. Kann man den noch ändern/erweitern?


    Gruß,
    Martin

    Hallo an alle,


    vielen Dank schonmal für die Antworten. Ich denke die 100m Abweichung beim KR sind ja auch schon eher hoch gegriffen. Auf 5mm genau sollte die KR-Messung auf jeden Fall hinzubekommen sein. Dann wäre der Fehler bei der Schnittweitendifferenz (linear runtergerechnet) nur:
    (9.147mm - 8.89mm)/100mm*5mm = 0.013mm
    Das ist dann schon im Bereich der Genauigkeit der Schnittweitenmessung. 5mm Genauigkeit sollte bei der Brennweite also ausreichen.


    Zum Thema Spiegelhalterung habe ich mittlerweile noch dieses Bild auf Stathis' Homepage von der Vermessung eines 14ers mit 21mm gefunden: http://www.stathis-firstlight.…/bilder/14couder_mask.jpg
    Scheint also doch nicht so tragisch zu sein, mit den Verformungen beim Messen!?


    Gruß,
    Martin

    Hallo,


    wo geschliffen wird, fallen Fragen, oder so ähnlich:


    Macht es Sinn einen 14"-Rohling mit 26mm gegen eine 4mm Glasscheibe planzuschleifen? Ich habe gerade mal mit 2 Chargen K180 geschliffen und die Spiegelrückeite wird schön gleichmäßig matt und auch die Eddingstriche verschwinden gleichmäßig (zumindest Rotationssymmetrisch). Ich frage mich nur, ob das mit der dünnen Scheibe überhaupt Sinn macht. Passt die sich nicht notgedrungen an jede Spiegelrückseite an, wenn sie zwischen 5kg Borofloat und einer Schicht Teppich "eingequetscht" wird, so dass sie in jedem Fall überall Kontakt hat?


    Falls dem so ist, wie dick müsste die Scheibe denn mindestens sein?


    Gruß,
    Martin

    Hallo,


    der Grobschliff meines 14"-Rohlings ist schon fertig (Danke an Harry für das Vorflexen). Zum Überprüfen der Brennweite und später für den Foucaulttest möchte ich nun eine Spiegel-Testhalterung bauen.


    Frage: Reicht für einen 14" Rohling mit 26mm Dicke eine einfache 2-Punkt-Auflage (z.B. so wie hier: http://www.stellafane.com/atm/…tand/atm_tester_stand.htm), oder soll ich den Spiegel lieber in einen Rolladengurt hängen?


    Noch eine andere Frage: Wie genau muss man eigentlich den Krümmungsradius beim Foucaulttest bestimmen? Bei ca. 3,5m wird das ja wahrscheinlich schon relativ schwer, das millimetergenau zu messen. Gibt es da genaue Maßbänder mit der Länge und Millimetereinteilung?


    Danke für sachdienliche Hinweise!


    Gruß,
    Martin

    Hallo Kurt,


    vielen Dank für die Tipps! Das eine oder andere werde ich sicher im Laufe der Zeit noch verbessern. Dazu noch einige Kommentare/Fragen:


    Im Moment ist das Spiegelzellenbrett so plan, dass der Spiegel "saugend" aufliegt. Das kann doch nicht so verkehrt sein, oder? Natürlich besteht die Gefahr von Verspannung, sobald diese Planität nicht mehr gegeben ist. Ein paar Korkunterleger sind aber auch einfach nachzurüsten. Die Klammern sind übrigens schon so ausgeführt, dass der Spiegel nicht geklemmt ist. Sie sind mit Gewebeband umwickelt und in Richtung Spiegel ist auch noch Filz zwischen Metall und Klebeband.


    Die Fangspiegelstreben sind natürlich nicht der letzte Stand der Technik. Nachdem ich mir diesen Thred durchgelesen habe http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=54242, frage ich mich allerdings schon, wieviel dünnere Streben wirklich bringen???


    Das mit der Fangspiegel ist natürlich der kritischste Punkt (Zitat "kling"). Ich bin davon ausgegangen, dass das doppelseitige Klebeband ausreichend elastisch ist, so dass da keine Gefahr besteht. Der Spiegel ist ja auch nicht flächig verklebt, da die Auflagefläche nur ca. 1-2mm breit ist. Würde auf so einem schmalen Ring denn das Silikon richtig halten? Ich bin da immer skeptisch, auch wenn ich weiß, dass die meisten Fangspiegel damit geklebt werden.


    Gruß
    Martin

    Hallo,


    die Behausung meines 4,5" f5.1 Selbstschliffs, der schon vor einiger Zeit vollendet wurde ist nun fertig (siehe auch BB der "Beta-Version": http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=53552). Vielen Dank von hieraus an Stathis für die Einführung und die Hilfe beim Spiegelschleifen (Stathis, falls Du das liest, ich komme mit meinem Werk auch mal zum Spiegelschleifkurs. Weiß blos nicht, wann ich es mal schaffe.)



    Ich habe möglichst viel aus meinem TS-114/900-Newton übernommen. Da der neue Spiegel ca. 1mm größer ist als der alte, konnte die Original-Spiegelzellen nicht übernommen werden. Die neue "Spiegelzelle" besteht aus 12mm Multiplex. Der Spiegel liegt hier direkt auf dem Holz auf, die Halteklammern stammen aus einem Trix-Baukasten aus den 70ern:


    Befestigt wird die Spiegelzelle mit Flügelschrauben in den Löchern der einen Hälfte der Original-Spiegelzelle. Federn halten das ganze auf Spannung:


    Die Fangspiegelhalterung habe ich auch weitgehend beibehalten. Da der alte Spiegel gefasst war, wurde die gesamte Einfassung weggefeilt, bis von dem Alurohr aus dem die Spiegelhalterung besteht, eine ausreichend breite Auflagefläche stehen blieb. Den neuen Fangspiegel (31mm bei ICS gekauft) habe ich dann mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt:


    Anfangs hatte ich einen Glühlampenfassungsfokussierer im Einsatz. Allerdings war ich damit nicht so zufrieden da 1.) der Vorschub pro Umdrehung relativ gering ist, was nervt wenn wie bei mir die verwendeten Okulare nicht sonderlich homofokal sind. 2.) möchte ich auch mal meinen Baader Maxbright-Bino an das Teil dranhängen und dafür ist die Glülampenfassung dann doch etwas zu schmalbrüstig. So wurde also ein Kineoptics HC-1 bei Dieter Martini bestellt (super-schnelle Lieferung!) und dazu ein Unterbau aus 18mm Multiplex gebaut:

    Die Rundung auf der Unterseite habe ich mit einem Trick hinbekommen, der so in etwa wohl von Martin Brückner stammt (Danke an Harry für den Tipp!): ich habe 40er Schleifpapier mit Teppichklebeband auf den Tubus geklebt. Darauf schleift man dann von Hand den OAZ-Halter, der so automatisch die passende Form bekommt. Das geht selbst mit Multiplex noch relativ flott.


    Der Tubus wurde auf die passende Länge gekürzt. Fertig ist das neue Teleskop.


    Anmerken möchte ich noch, dass ich mit minimaler Werkzeugausstattung auf dem heimischen Küchentisch zugange war. Die Holzteile wurden mit der Laubsäge ausgesägt (bei 18er Multiplex allerdings grenzwertig!). Der Tubus wurde mit der Metallsäge gekürzt. Neben diversen Feilen und Schleifpapier kam außerdem noch eine normale Bohrmaschine zum Einsatz. Der einzige Neukauf war ein Bohrständer hierzu (30 Euro bei Obi), da man für den HC-1 äußerst präzise Löcher bohren muss. Das liegt daran, dass zwischen OAZ-Rohr und den Köpfen der Befestigungsschrauben nur ca. 0,25mm (!) liegen. Mit dem Bohrständer war es aber kein Problem. Man sieht also, dass man nicht die Profiwerkstatt braucht, um so ein Projekt auf die Beine zu stellen.

    Hallo Thomas,


    ich hatte unter dem Motto "LoFi Astrofotografie" auch schon mal mit einem SonyEricsson P800 freihändig am Galaxy-Dobson 200/1200 experimentiert. Hier das Ergebnis (Ausschnittsvergrößerung):



    Mit etwas gutem Willen meint man fast die Cassini-Teilung links oben erkennen zu können, oder? [:D]


    Enstanden ist das Bild ca. März 2005.


    Mond und Sonne habe ich so auch schon aufgenommen. Mein Traum ist es, mit diesem Equipment mal ein Deepsky-Objekt aufzunehmen. Vielleicht sollte man es mal mit M42 probieren?


    Gruß,
    Martin

    Hallo Kay,


    ein schöner BB! Ich genieße auch immer wieder gerne mal einen Beobachtungsabend einfach nur mit dem Fernglas (bei mir ein TS 8x56) und bin immer wieder überrascht, was man damit alles sehen kann. Bei einer Spechtelaktion letztes Jahr im April konnte ich folgende Messiers finden: M3,5,13,51,63,94,81+82 (fst 5.5).


    Viel Spass machen mir auch die ausgedehnten Objekte, die nicht so gut im Teleskop anzuschauen sind, wie z.B. M44+45, Rosettennebel, Nordamerika, beide Teile des Cirrus gleichzeitig (die letzten drei Objekte mit UHC-Filtern) und natürlich die Region von Adler bis Schütze im Sommer.


    Grüße,
    Martin

    Hallo Jürg,


    ich kenne dieses "Schauspiel" von meinem TS-SWM 6mm. Auch hier kündigt sich der Planet schon durch diese Strahlen an, wenn er außerhalb des Gesichtsfeldes steht. Das ist nicht so schlecht, wenn man Planeten beobachtet, weil es auch beim Aufsuchen des Planeten helfen kann. Man weiß schon wo er steht, auch wenn er noch außerhalb des GF steht.


    Schlimm wird es aber, wenn man so ein Okular am Mond bei hoher Vergrößerung verwenden will. Wenn der Mond größer als das Gesichtsfeld dargestellt wird (was bei Dir mit 4mm Oku am 12.5" Dobs der Fall sein dürfte), dann strahlen halt auch alle Teile des Mondes, die außerhalb des GF liegen so ins Bild hinein. Folge ist, dass man fast gar nichts mehr erkennen kann. Zumindest ist das beim 6mm TS-SWM am 8" f6 Dobs der Fall.


    Der Tipp mit der Schwärzung des Schraubrings könnte dann allerdings auch beim TS-SWM helfen. Das werde ich mit mal anschauen.


    Gruß,
    Martin

    Hallo,


    mein erster Selbstschliff funzt schon sehr ansehnlich (siehe http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=53552), nur die Frage nach dem richtigen Okularauszug ist noch nicht abschließend geklärt. Im Moment haust der Spiegel in einem abgesägten 114/900 und als OAZ dient ein Glühlampenfokussierer, der mir aber nicht so gut gefällt weil:
    - man beim Okularwechsel so viel kurbeln muss (=langsamer Vortrieb)
    - und ich gerne auch den Baader Maxbright OAZ für Sonnenbeobachtung verwenden würde.


    Als Alternativen habe ich den Kineoptics HC-1 und den JMI NGF Mini-3 ins Auge gefasst.
    Für den Kineoptics sprechen die größere Flexibilität bei der Fokuslage (beim JMI müsste ich auf 8mm ausgeleuchtetes Feld runtergehen), das geringe Gewicht (ich überlege, ob ich auch noch einen flugtauglichen Gitterrohr-Tubus um den Spiegel baue) und der günstigere Preis. Der JMI wäre halt uneingeschränkt Bino-tauglich, wobei ich den Binoansatz auch schon mal in einem HC-2 von einem Astro-Kollegen stecken hatte und mit dem Fokussieren einigermaßen klar kam (ist eigentlich kein Problem, wenn man die Fixierschraube löst und mit einer Hand das Bino festhält und mit der anderen Hand am Fokussierer dreht, naja, ihr merkt schon: ein Kompromiss ist es doch).


    Was meint ihr dazu? Habe ich noch eine Alternative übersehen? Fokuslage über dem Tubus sollte auf keine Fall größer als beim JMI (44mm) sein.


    Gruße und CS,
    Martin

    Hallo,


    ich war schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einem kompakten Richfield Teleskop, das auch bei höheren Vergrößerungen ordenlich funktioniert. Was es da auf dem Markt gibt, hat mich nicht so richtig überzeugt (R102/500: bunt bei hohen Vergrößerungen, N114/450: Koma, ED80: zu wenig Öffnung und zu teuer). Als dann auch noch der Entschluss gefallen war, dass ich mir in absehbarer Zeit einen 14-Zöller selber schleifen will, Stand das "Übungsprojekt" fest: ein kurzbrennweitiger kleiner Newton. Mit 4,5" kann man ja schon einiges sehen (siehe: http://www.atmn.info/Archiv/As…inger_Oeffnungsfieber.htm) und um die f5 erschienen mir als guter Kompromiss zwischen großem Gesichtsfeld und Tauglichkeit für einfache Okulare (Plössl, TS-SWM).


    Ok, das Teil ist mittlerweile weitgehend fertig, nur der Fokussierer ist immer noch im Rohbau. Hier nun ein Bericht von den First Lights. Ein Bastelbericht folgt noch, wenn das Teil fertig ist.


    First Light war am "SGB" im Münchner Nord-Westen am 18.2.07 bei guter Durchsicht aber starkem Wind. Der zweite Einsatz war nahe Inzell am 20.2.07 bei fst von ca. 6mag. An Vergrößerungen kam fast nur 18fach (32mm Plössl) und 40fach (15mm TS-SWM) zum Einsatz.


    Was wurde so alles beobachtet?


    Plejaden: Kommentar von einem Spechtelkollegen, der normalerweise mit ca. 1,8 Metern Brennweite beobachtet: "Welchen Sternhaufen hast Du denn da eingestellt?". Tja, die Plejaden passen bequem ins Gesichtsfeld des 32er Plössls (2,8 Grad!). So wird aus einem Fernglasobjekt eines für's Teleskop.


    H und Chi Perseus: Wunderschön mit ordentlich Platz außen rum. Nach einem kleinen Schwenk ist auch...


    Stock 2, im Gesichtsfeld und lässt die Muskeln spielen.


    NGC457, M103, NGC663&654: offene Haufen in Cas lassen sich sehr schön Abfahren, ähnlich wie im Fernglas, aber mit etwas mehr Vergrößerung und entsprechender Auflösung.


    Das ganze Schwertgehänge des Orion inkl. M42 und dem Reflexionsnebel NGC1977 passt sehr schön ins Gesichtsfeld.


    Der Rosettennebel (mit OIII-Filter im 32er Plössl) ist am Stück zu sehen und zeigt einige Strukturen rund um den Six-Pack.


    Auch die offenen Haufen M46 und M47 passen zusammen ins Gesichtsfeld. In Mon findet man noch viele andere offene Haufen und mit dem OIII-Filter auch sehr einfach NGC2359 "Thor's Helmet".


    Aber auch viele Galaxien gehen ja mit 4,5" schon sehr schön, z.B.


    M81+82, die mit viel Platz drum herum schön zu sehen sind, oder das Leo-Triplett, ebenso wie NGC 2903. Und schliesslich NGC4565 in Com, die zum Abschluss der zweiten Beobachtungsnacht als schöner, schmaler Kreidestrich zu sehen war.


    Zu sagen bleibt noch, dass M44 fast schon zu groß war (da könnte man nochmal über einen 2" Okularauszug nachdenken) und dass ich leider bisher noch nicht das Seeing hatte, um an Saturn die Abbildungsleistung jenseits von 100-facher Vergrößerung an meinem Spieglein zu testen. Angedacht ist auch der Einsatz mit Bino-Ansatz an der Sonne. Ach ja und die TS-Astro ist hier als Unterbau auch nur bei Windstille brauchbar.


    Gruß,
    Martin

    Ich bin ja kein echter Anhänger der Theorie "Lieber wenig gute als viele schlechte Okulare". Na gut schlecht, sollten sie nicht sein. Aber es gibt zwei Vorteile, wenn man viele Okulare hat:


    1. Bei schwierigen Objekten ist meiner Meinung nach manchmal der Unterschied zwischen 15 und 20mm Okular-Brennweite größer, als der zwischen einem normalen Plössl und z.B. einem LVW.
    2. Wenn mal ein Okular zutaut, holt man einfach das nächste aus dem Koffer [:D]


    Bei mir hat sich angesammelt und ist mehr oder weniger oft im Einsatz:
    42mm ICS: Als Übersichtsokular am 8" Dobson
    32mm TS Plössl: Als Übersichtsokular am 4,5" Newton und mit 1,25" UHC-Filter am 8" Dobson
    2x25mm TS Plössl: Für's Bino und manchmal auf der Suche nach der idealen Austrittspupille am 8" Dob (war z.B. am besten beim Trifid)
    17mm LVW: Wird sehr viel am 8" Dob eingesetzt
    2x15mm TS-SWM: Für's Bino und und am 4,5" Newton, weil deutlich leichter als das LVW
    10mm Speer-Waler: Wird sehr viel am 8" Dob eingesetzt. Perfekt am Mond.
    9mm TS Plössl: Hat meiner Meinung nach am Planeten einen besseren Kontrast als das 10mm Speers Waler. Mit TS-Barlow für hohe Vergrößerung am 8" Dobs.
    6mm TS SWM: Geht gut für Planeten am 8"+4,5". Hat katastrophale Reflexe, wenn es am Mond eingesetzt wird.
    Dazu noch TS-2xBarlow, Baader Maxbright, 2" Baader O-III, 2x 1,25" Astronomik UHC (auch fürs Fernglas) und ein 1,25" Lumicon O-III (brauche ich eigentlich nicht mehr).


    Ein Haufen Zeug! Bei normalen Sessions mit dem 8" Dob verwende ich meistens allerdings wirklich nur das 42er ICS, das 17mm LVW und das 10mm Speers-Waler. Aber wenn dann Planeten oder PNs dran sind, oder der Helix-Nebel noch etwas besser rauskommen könnte...


    Gruß,
    Martin