Beiträge von Kalle66

    Hallo Kistebier und alle anderen,


    das Spiel mit den Koordinaten (Rekzassion, Deklination) läßt sich zwar schön mit der Software berechnen, zum VERSTEHEN eignet sich da aber eher eine drehbare Sternkarte (Astrolabium) und Handarbeit (gibt es für wenige Euros im Buchhandel oder Amazon).


    Auch hilft es, wenn man sich die ganze Sauce mal aufmalt:
    - Kreis als Erde,
    - Waagrechte als Äquator, Senkrechte (über die gesamte Blatthöhe) als Polchse (=Drechachse der Erde)
    - 50-Grad-Winkel für die nördliche Breite (etwa Deutschland) zur Äquatorline
    - Strichmännchen am Schnittpunkt von Kreis und 50-Gradlinie (das bist du, der auf dem Kreis=Erde steht)
    - neben dem Strichmännchen ein Dreieck (Standfuss Teleskop); auf die Spitze des Dreicks eine kurze Line parallel zur oben erwähnten Senkrechten (=Polachse des Teleskops); dazu senkrecht die Stundenachse des Teleskops, und schließlich den Tubus wiederum senkrecht dazu.
    - Das Papier so lange drehen, bis das Strichmännchen gerade steht und die Orientierung der Montierung wird offensichtlich.


    Am oberen Papierrand ist der Polarstern zu finden, der zum Ausrichten gebraucht wird.


    Hier noch ein paar Tips zum Sterne Gucken:
    - Mit Hilfe eines Geodreiecks mal verschiedene Dreiecke mit 5, 10, 20, 30 Grad-Winkel aus Pappe schneiden und beim Sterne beobachten (mit naktem Auge) am Himmel die Sternabstände ausmessen und mit einer Sternkarte vergleichen, damit man ein Gefühl dafür entwickelt.
    - Sternbilder entdecken, und welche Sterne davon mit blosem Auge sichtbar sind. (Ideal mit Liegestuhl gegen Nackenstarre [:)]).
    - Austesten, wie weit 2 Sterne im Teleskop bzw. im Sucher auseinanderliegen dürfen, (mit dem 20mm Okular) und Winkel bestimmen (z.B. Mond ist ca 1/2-Grad breit). Auf einer Overheadfolie einen Kreis mit genau diese Winkel aufmalen (passend zum Maßstab der Sternkarte). So sieht man sofort, was von der Karte im Teleskop zu sehen ist.
    - Immer daran denken, dass im Teleskop als seitenverkehrt und gespiegelt (oder nicht, solange Umlenkspiegel genutzt wird) ist.
    - Bei der Genauigkeit, die mit der Lidl-Montierung in der Praxis erreicht wird, findet man die Objekte schneller, wenn man anhand bekannter Sternkonstellationen das Objekt der Begierde mittels "Starhopping" (Das Springen von Stern zu Stern)anpeilt. Die Koordinaten würde ich anschließend nur ablesen und mit den Zielkoordinaten vergleichen, um zu sehen wie gut ich lesen kann.


    Grüße an alle und klare Nächte
    Kalle


    PS: Die Bauanleitung wäre bei Ikea wohl durchgefallen. [:D]
    <font size="6">Nur für den mutigen Anfänger. Wer wagt gewinnt.</font id="size6">

    Hallo Miteinander,


    das mit den Einzelspiegeln stelle ich mir nicht einmal so kompliziert vor. Entsprechend den ringförmigen Zonen des virtuellen Gesamtspiegels müssten jeweils kleine spärische Spiegel mit unterschiedlichen Brennweiten geschliffen werden. Dadurch ergibt sich wohl auch die optimale Größe der Einzelspiegel: Ohne Not würde ich diese nicht kleiner als die zugehörige Zonebreite machen.


    Die Qualitätseinbußen durch Beugungserscheinungen an den Spiegelrändern wird man wohl nicht vermeiden können. Aber entsprechende Abschattungen o.ä. Maßnahmen sollten machbar sein. Mit hexagonaler Grundform ließe sich auch die Spiegelfläche optimal nutzen. Ich vermute als Nebeneffekt eine sternförmige Strahlenkranzbildung an hellen Objekten ähnlich wie durch die Streben des Sekundärspiegels hervorgerufen.


    Wenn dann noch eine entsprechende Aufhängung der Spiegel mit piezo-gesteuerten Aktuatoren gelingt, hätte man ein interessantes System. Das beste wäre daran, dass mit einer passenden Software zur Steuerung der Piezo-Elemente gleich eine adaptive Korrektur des Seeings vorgenommen werden könnte. So machen dies zumindest die Profis: http://www2.keck.hawaii.edu/geninfo/about.php


    Ob sich der Aufwand bei kleinen (uns vorbehaltenen) Spiegelgrößen allerdings lohnt, glaube ich nicht. Aber irgend einer muß mal damit anfangen. Ein Meilenstein der Amateur-Astronomie.[:)]


    Ab 2,50m ließe er sich durch Zerlegung sogar noch transportabel gestalten. [:D]


    Grüße an alle
    Kalle