Beiträge von Kalle66

    Noch nicht genannt ist ...


    Pocket Sky Atlas (Sky and Telescopes), ebenfalls im Design von Roger Sinnott (also ähnlich wie Will Tirion im Cambridge Star Atlas).


    Die Taschenbuchversion (Seiten 17 x 22, mm ... etwas über Din A5) ist beim Verlag schon ausverkauft. Aber es gibt auch die Jumboversion (23,5 x 30,5 mm etwas über Din A4)

    Jumbo Pocket Sky Atlas, Second Edition
    Find constellations and stars with the Jumbo Pocket Sky Atlas a larger star reference guide.
    shopatsky.com


    Ich glaub die Zeiten für gedruckte Kartenwerke neigen sich dem Ende zu. Apps übernehmen den Job und haben den Vorteil, dass man "sein" Objekt immer zentrieren kann.

    Zum Verstehen und Selberrechnen gab es mal ein Buch:

    Wolfgang Schroeder: Praktische Astronomie für Sternfreunde, 8. Aufl. 1981


    Vielleicht hast du das Glück und kannst es gebraucht oder in einer Bibliothek in Deiner Nähe auftreiben.


    Ist mit Sicherheit nicht das einzige Buch zu diesem Thema. Aber ich habe nun mal nur dieses. Es kommt mit recht wenig Formeln aus, dafür mit vielen Grafiken und Tabellen. Als ich es damals als Schüler kaufte, gab's gerade mal die ersten Taschenrechner.


    Weitere Stichwörter sind: Gebrauch von Sextanten/Navigation, Himmelsmechanik, drehbare Sternkarten, sphärische Geometrie


    Eine drehbare Sternkarte z.B. ist ein Analogrechner (wie die Rechenschieber früher), zum Berechnen der lokalen Sternzeit. Diese braucht man um aus RA-Werten in Sternkarten die tatsächliche "Uhrzeigerstellung" (bezogen auf den Himmelspol) zu ermitteln.

    Denk auch an die Stunde Differenz bei Sommerzeit.


    Das Berechnen der Höhe über Horizont (Altitudenwinkel) ist komplexer und benötigt trigonometriesche Funktionen. Ein Sonderfall sind die Nord- und die Südstellung. In der "Südstellung" gilt z.B. für ein Stern mit DE = 70° N, dass er (90-70 =) 20° vom Himmelspol nach Süden steht. Du dagegen bist hier in Deutschland auf dem Breitengrad ~50° N (+/- 4° von Bayern bis dän. Grenze). Das heißt: Der Himmels-Nordpol ist auf ~40° Höhe, der Stern steht 20° höher (nach Süden) dann auf 60°. Blickrichtung ist immer noch Norden, aber mehr im Zenit. Erst wenn ein Stern mit einer DE < Breitengrad gesucht wird, muss man über den Zenit hinweg nach Süden schauen.
    Mal es Dir mal auf.

    Die Schwarzschildlösung ist eine Lösung der allg. Relativitätstheorie. Sie war seinerzeit die erste konkrete Lösung und beschreibt, wie die Raumzeit so verzerrt werden kann, dass sich etwas von der Raumzeit abkapselt.


    Umgangssprachlich:

    Komprimiere eine gegebene Masse (bzw. das Energieäquivalent) auf eine Kugel kleiner als den Schwarzschildradius und sie kapselt sich als SL ab.

    Das Lustige ist dabei, dass trotz Abkapselung die Masse nicht verschwindet, sondern die Verzerrung der Raumzeitumgebung aufrecht erhält, sich also mit ihrer Anziehungskraft nach wie vor bemerkbar macht.

    Du meinst wohl das Newtonsche Schalentheorem.

    Kenn' ich nicht, vermute, dass es ein Spezialfall des Gauß'schen Prinzips ist.

    Summe aller Feldlinien durch eine geschlossene Fläche entspricht der "Quelle" innerhalb der Fläche. Hier Kugelschale. Hat man keine Quelle innerhalb der Fläche, gibt es keine Feldlinien durch die Fläche bzw. deren Summe ist null. Gilt auch für Senken, die aber bzgl. Gravitation nicht vorhanden sind, jedoch z.B. bei elektrischen Feldern (wenn man Ladungen mit Vorzeichen versieht).


    Metrik ... Und das ist das Problem

    Ich habe ja extra darauf hingewiesen, dass es ein Problem mit der Metrik gibt und natürlich mit der Singularität an sich, die mathematisch zu einer nicht definierten Situation führt, vergleichbar einer Division durch Null. Deswegen bin ich vorsichtig, denn x/0 ist nicht definiert und gerade nicht = unendlich.

    Die gültigen Annahmen besagen, am Schwarzschildradius geht die Gravitation gegen Unendlich

    Am Ereignishorizont bewirkt die Anziehungskraft für alle Körper eine Fluchtgeschwindigkeit c. Unendlich ist sie erst in der Singularität hinter dem Ereignishorizont. Übrigens genau in der Mitte der Singularität müsste die Graviation wieder null betragen, weil dort dann keine Masse mehr "vor einem liegt" ... wenn man das so sagen darf.


    Hintergrund ist das Gauß'sche Prinzip, dass man die Gravitation als Feld beschreiben kann, dessen Quelle = Masse ist und (unter Idealbedingungen) sich kugelsymmetrisch ausdehnt. Konstruiert man nun in der Mitte eine Kugel mit Radius so klein, dass sich darin keine weitere Masse befindet, weil diese insgesamt in einer Schale drum herum ist, kann von dieser Mitte auch keine Gravitation ausgehen. Was sich als Schale drum herum befindet, hebt sich gegenseitig auf. (Fazit: In der Erdmitte gibt es einen Punkt mit Anziehungskraft = null, wie in jedem kugelsymmetrischen Objekt)

    Das Ganze hinkt natürlich, weil die Metrik (Geometrie) hinterm Ereignishorizont eine andere ist. Es steht nur fest, dass sie wie der Schwarzschildradius kugelsymmetrisch sein sollte. Mit Drehimpuls und Ladung entstehen andere, weit kompliziertere Lösungen und der Ereignishorizont wandelt sich zu einer Ergosphäre.

    Joe,

    ich halte es für Spielerei an einem Dobson mit Azimutwinkel und Höhenwinkelmessung herum zu werkeln. Macht nicht wirklich Sinn.


    Ein Problem mit Neigungsmessung ist z.B. die Frage: Neigung zu was?

    Zum Tubus? Oder doch zu wahren optischen Achse des Hauptspiegels? Der kann auch windschief justiert sein (und trotzdem scharf abbilden).


    So ein Dobson ist so aufgebaut, dass man ihn hinstellt, den Sucher/Telrad aufschraubt, ein paar bekannte Sterne am Himmel zur Orientierung raus-fischt und dann auf den gewünschten Zielbereich so gut einschwenkt, dass man mit Sucher und Weitwinkelokular bei niedrigster Vergrößerung schon am Ziel ist.


    Neuerdings gibt es auch von Celestron eine Lösung, dass man das Smartphone mit Winkelspiegel anschraubt und eine App dann Fotos vom Himmel macht und per Plate-Solving Dir genau sagt, wohin das Teleskop schaut.

    Zum Thema Öffnung vs. Öffnungsverhältnis ein kleiner Hinweis:


    Visuell ist das Teleskop nur ein Teil des optischen Systems, denn erst mit dem Okular wird daraus ein Projektionssystem, mit dem das Licht ins Auge gelangt. Insofern ist die Öffnung maßgeblich, weil man die Vergrößerung davon getrennt per Okular einstellt. Diese bestimmt wiederum, auf welche Netzhautfläche das einfallende Licht verteilt wird.

    Hier kommen dann weitere Grenzen zum Tragen, wie Austrittspupille, auf die ich nicht näher eingehe.


    Fotografisch gilt dagegen: Teleskop = Objektiv (Okularprojektion mal außen vorgelassen).

    Hier gilt die kleine Einschränkung, dass die Lichtmenge von Punktlichtquellen nur von der Öffnung, nicht vom Öffnungsverhältnis abhängig sind. Das ändert sich etwas, wenn Punktlichtquellen aufgrund von Beugung nicht punktförmig abgebildet werden. Flächenhelligkeiten sind dagegen vom Öffnungsverhältnis abhängig. Wie diese Lichtmenge sich dann auf die Sensorpixel verteilt, ist auch eine Frage der Pixelgröße.


    In der Astrofotografie geht es allerdings weniger um ein "ordentlich" belichtetes Bild, sondern darum, dass das Nutzsignal vom Rauschen getrennt werden kann. Zu Analogzeiten kennt jeder alte Hase noch die Situation, dass man dem Labor extra sagen musste: "VORSICHT Negative nicht schneiden!" weil die sonst immer davon ausgingen, dass sie da maximale Fehlbelichtungen/Unterbelichtungen vor sich haben und diese als "Schrott" wegschnitten.


    Das zeigt, dass man mit der Logik der normalen Fotografie nur bedingt weiter kommt. Astrofotografie folgt einer abgewandelten Logik, bei der es heute darauf ankommt, für ein Einzelbild ein optimales Signal/Rauschverhältnis (SNR signal noise ratio) zu erreichen und die dafür nötige Belichtungszeit mit der Gesamtzeit für einen Bilderstack abwägen muss. Wobei beim Stacken gilt: Das SNR verbessert sich im Verhältnis Wurzel(Bildanzahl). Das kann man via Standardabweichung mathematisch belegen, denn Rauschen ist letztlich die Schwankung der Photonen, die ein Sensor "zählt" bzw. die Elektronenladung, die beim Auslesen des Sensorpixels in einen Zahlenwert für die digitale Nachverarbeitung umgewandelt wird. Jedes Einzelbild startet da einen Zählvorgang, was mathematisch einer Stichprobe entspricht.

    Wo wir bei Statistik sind. Mit einem Hypothesentest kann man noch viel besser das Rauschen eliminieren. Das nutzen manche Programme bei der Frage: Ist das ein Stern oder nicht? (zusätzlich: In welche Helligkeitsklasse fällt er?) Hilfreich z.B. beim Plate Solving. Astrobilder wirken dann allerdings "gemalt". Diese Technik wird z.B. genutzt um Funksignale der Voyager-Sonden noch zu empfangen. Da wird im Singalrauschen des Empfängers gefragt: Passt das zu dem Sendesignal (Frequenz, Modulierung) oder nicht?

    Bisher gibt es in der Kosmologie keine klare Erkenntnis darüber, wie alt und wie schnell sich die allerersten Sterne und Galaxien gebildet haben.

    Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass wir beim Blick in die Vergangenheit auf weit entfernte Galaxien ihr Masse nur über deren Leuchtkraft schätzen können. Hierbei muss man viele Annahmen treffen, die man über umständliche statistische Auswertungen viele Beobachtungen einzuengen versucht.


    In dem hier verlinkten Youtube-Video erklärt Dr. Becky (auf Englisch), inwieweit Beobachtungen mit dem JWST zu einem Überdenken dieser Annahmen führen. Die Folge ist, dass wir die Masse der frühesten Galaxien vielleicht falsch "geschätzt" haben. Im Grunde eine gute Angelegenheit, weil sich dadurch einige Anomalien im kosmologischem Standardmodell erklären lassen.


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    ja, es geht auch um 'Platte auf Rohr' und geringere Klebefläche, da steckt genau das Problem.

    Das Problem ist unabhängig von der Fügetechnik. Vor allem, weil du von Verbundwerkstoffen redest. Umgangssprachlich nennt sich das Kleben "auf Stoß". Was du eigentlich brauchst sind Fasern, die vom Rohr in die Platte übergehen, wenn du maximale Zug- oder Scherkräfte übertragen möchtest.


    Die Klebefläche für die Platte aufs Rohrende kannst du dadurch vergrößern, dass du das Rohrende mit einem Ring verdickst oder mit einem Stopfen füllst, der zusätzliche Klebefläche liefert.

    Kurz: Du schneidest aus einem zweiten Rohr, das genau ins Rohr reinpasst, passende Ringe. Diese klebst du zuerst an die Platte, von innen klebst du Gewebe ein, was später keiner sieht. Und die Platte mit dem so vorab angeklebten Innenflansch kommt an's Rohrende.

    ... und dafür sorgen, dass die Luft im Testraum "steht". Das heißt, keine Temperaturgradien im Zimmer, keine kalte Wand oder Heizkörper irgendwo an einer Wand.

    7m Teststrecke ist eine Menge Holz. Allein Deine Anwesenheit im Zimmer lässt die Luft verwirbeln, Fenster im Winter oder ein Heizkörper irgendwo sind Gift.


    Vermutlich kommst du nicht daran vorbei einen sog. Testtunnel zu basteln, wenn du nicht entsprechende Räumlichkeiten (Keller, Höhle) hast.


    Z.B. dünnes Styrodur (XPS), wie man sie unter Holzdielen/Parkett als Trittschalldämmung benutzt als Tunnelwand. XPS (extrudiertes) zerbröselt nicht wie EPS (bekannt als Styropor), ist mechanisch stabiler. Gibt es ab 3mm als Rolle oder Platten, was ja schon ausreicht.


    Ich täte den Tunnel nach unten sogar per Längsspalt offen lassen, dann hast du weniger Tunnelseeing, weil jede Thermik nach unten weg kann. Im Grunde reichen ein paar Dachlatten für ein Tunnelskelett und Stoff/Folie lose drüber. Wenn der Tunnel von den Innenabmessungen in alle Richtungen 20cm größer als der Spiegel ist, solltest du Ruhe haben.

    Jogi,

    Ich fand auf Youtube folgendes Video dazu:

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    Jochen,

    falls du "Bewegung" aus den Videosequenzen extrahieren möchtest, bietet sich folgendes an.

    Du doppelst die Videosequenz, invertierst den zweiten Stream und legst ihn halbtransparent und zeitverschoben auf das Original. Alles was sich zwischen zwei Frames nicht bewegt wird dann ausgelöscht, übrig bleibt nur, was sich zwischen zwei Frames ändert.


    Du kannst auch 1 Sekunde verzögern und kannst so nur die langsameren Bewegungen rauskitzeln, z.b. nur Wolkenbewegungen oder vielleicht auch Polarlichter.


    Im Grunde wie das sog. Blinken zweier Astrofotos, wenn man auf der Sucher nach bewegten Objekten am Himmel ist.

    Eine Sternführung nur mit einem Fernglas kann man mit ein oder zwei Bekannten machen, aber für eine Gruppenführung mit +6 Personen ist das suboptimal.


    Das Problem fängt bei den Augen an. Der eine hat unterschiedliche Dioptrien (Brillenträger), alle haben unterschiedliche Augenabstände, der nächste hat auf einem Auge nur 25% Sehkraft und wieder ein anderer hat Asti.

    Bis du den Feldstecher für eine Person eingestellt hast, sind die anderen dann weg (falsche Klamotten, die erste friert) bzw. versauen sich die Dunkeladaption am Smartphone.


    Und das 16-fach Glas können die allermeisten nicht aus der Hand halten. Da verwackelt alles. Das Teil gehört an ein Stativ.

    Melanie,

    Sternbilder und Sterne lernst du so schnell wie die Straßennamen der Umgebung nach einem Umzug in eine neue Stadt. Es braucht einfach etwas Zeit und Übung. Wenn man jede Nacht nur eines zusätzlich kennen lernt, bist du in 2 Monaten am Nordhimmel durch. Aber es dauert trotzdem mind. ein halbes Jahr, weil man die Hälfte davon in der Nacht nicht sieht und für die Hälfte dann ein halbes Jahr warten muss, bis sie nachts sichtbar sind.


    Auf die Frage, welche Art von Sucher am Besten ist, gibt es nicht DIE Antwort.

    Auf dem Land unter dunklem Himmel täte ich einen Leuchtpunktsucher oder Telrad nehmen. Man sieht ja viele Sterne, die zum Aufsuchen eine gute Orientierung geben, wenn man die Sternbilder einmal kennt.
    Nimm da nicht die ganz billigen Red-Dot-Finder. Damit wirst du nicht wirklich glücklich.


    Unter Stadthimmel, wenn man nur max. 20 Sterne sieht, ist ein opt. Sucher von Vorteil. Aber auch hier muss man sich erst mal daran gewöhnen. Im Sucher ist alles seitenverkehrt und kopfüber (Ausnahme spezielle Aufrechtsucher, die wie ein Feldstecher arbeiten). Vor allem tut man sich Anfangs damit schwer, welcher Stern nun welcher ist, weil alle viel heller erscheinen, und man vor lauter Bäumen dann den Wald nicht sieht.


    Ist wie sicheren Einparken am Straßenrand ... muss man etwas üben.

    Deshalb einfach schon mal loslegen, mit dem, was du hast. Je mehr du damit beobachtest, desto klarer wird Dir, was du brauchst oder nicht. Hobbyastronomen, einmal in das Hobby verliebt, haben auch noch in 10 Jahren Wünsche für Weihnachten.

    Hallo Melanie,

    unterscheide folgendes:


    Nachführung mit einem Motor der RA-Achse (Stundenachse). Das gleicht nur die Erddrehung aus. Durch eine Anpassung der Geschwindigkeit passend ...

    ... siderisch (Sterngeschwindigkeit, Sterne bleiben im Teleskopbleiben stehen -> 23:56 hh:mm für 360°),

    ... synodisch (Sonne bleibt stehen -> 24:00 für 360°) oder

    ... lunar (Mond bleibt im Teleskop stehen, der bewegt sich ja in 29 Tagen einmal um die Erde, was zusätzlich ausgeglichen werden muss).

    Der Unterschied zwischen 23:56 und 24:00 summiert sich übers Jahr zu genau einem Tag.

    Je nach Motortyp muss man bei ganz einfachen Designs hier ein Poti solange drehen, bis der Motor genau passt oder hat einen Schrittmotor, der via Schrittzahl das auf Anhieb genau macht, wobei hier immer mind. eine Steuerplatine vorhanden ist.


    Goto:

    Zwei Motoren, die mit Hilfe einer Steuerbox (Handbox) inkl. kleinem Computer aus einer Datenbank abrufen, wo ein Stern gerade am Himmel ist und das Teleskop dann dorthin ausrichten.
    Das funktioniert nur, wenn man nach dem Aufbau des Teleskops diesem nicht nur sagt, wo der Himmelspol ist (Einnorden der RA-Achse, die parallel zur Erdachse ausgerichtet wird), sondern zusätzlich Ort und Zeit einprogrammiert. Moderne Steuerungen holen sich die Info via GPS.

    Und ... Die Montierung muss wissen, wohin das Teleskop in einer Ausgangsstellung nach dem Aufbau hinschaut. Das wird typ. über ein sogenanntes Star-Alignment gemacht. Visuell reicht hier das sog. 1-Star-Alignment. Dazu schlägt die Steuerbox einen hellen Stern am Himmel vor, den du händisch dann mit dem Teleskop anfahren musst.

    Problem: Kennst du die gängigen Namen der hellen Sterne und wo die am Himmel sind? Gerade Einsteiger fangen da bei null an und brauchen dann zusätzlich eine Sternenapp im Smartphone.


    Hintergrund ist u.a., dass man ein Teleskop auch quer zur Prismenschiene aufstecken kann (z.B. zwei auf einmal mit Querträger) oder eine Fotokamera per Kugelkopf völlig frei auf der Montierung drehen kann, so dass man Orion wirklich hochkant auf's Bild kriegt.


    Dazwischen gibt es noch zwei Motoren, aber ohne den Goto-Computer.

    Hier spart man sich leider nicht das Lösen der Klemmen, wenn man von einem Stern/Objekt zu einem anderen wechseln will. Für einen Schwenk um 90° am Himmel sind die Motoren da einfach zu langsam 32x heißt, dass wo die Erde 24h für eine Umdrehung braucht, der Motor das in 24h / 32 = 45 Minuten dann macht. Ein Schwenk um 90° dauert dann ~12 Minuten. Ich löse da lieber die Klemmen und mach das von Hand.
    Vorteil ist allerdings, dass man kleine Korrekturen mit dem Cursortasten machen kann, während man noch durchschaut und so ein Objekt genau in die Mitte holen kann.

    Auf Ebay einfach nach "Stahlronden" Ausschau halten. Bei einem geplanten Tooldurchmesser von 10 cm als Subtool muss die nicht extra passend zum Öffnungsverhältnis "modifiziert" sein. Einfach einmal sauber machen und mit Sprühlack gegen Rost schützen, sonst brauchst du kein Ceri mehr, denn du hast dann ja "Rouge" (Feinst gemahlenes und geschlämmtes rotes Eisenoxid als Poliermittel). ^^
    Das Mittelloch kann du mit einem Korken stopfen oder einfach offen lassen. Gibt auch Ronden (Stahlscheiben) ohne Mittelloch.


    Die sind unterm Strich besser als Hantelscheiben gleicher Größe, weil "glatt".

    Kontakt auf vier Punkte ist kein triviales Thema, oder ?

    Das ist eine Mischung aus vier Punkten und "Mobile", da die Punkte paarweise sich auspendeln. Wichtig ist die Parallelität der Spurführung.

    Wenn die Lauffläche typisch flach ist, sollten die 4 Punkte natürlich passend sein, damit sie nicht verkanten. Denkbare Alternativen sind kegelig schräge Flächen (wie die Laufflächen der Eisenbahnräder) oder Rundschienen, jeweils mit ihren eigenen Stärken und Schwächen.


    Ich glaub, es gab auch eine Konstruktion mit drei Höhenrädern, jeweils mit nur einem Auflager im Dreieck angeordnet. Außen zwei mit Auflager vorn, in der Mitte eine Gleitschiene mit Konterlager hinten. Die Mittelschiene konnte entsprechend versetzt ausgeführt werden. Sie muss noch nicht mal den gleichen Biegeradius haben, sollte aber ihren Kreis ebenfalls auf der Drehachse der beiden Außenräder haben. So kann man den Radius so wählen, dass er genau dem Durchschwenken der Spiegelbox entspricht.


    Und dann gab es mal den "Kugelson". Die Spiegelbox war unten als Sphäre ausgebildet und rutsche auf drei Auflagern. Da musst du mal hier im Forum nach "Kugelson" von Thomas Stelzmann suchen.
    RE: KUGELDOBSON fertig (Achtung, reichlich Bilder!)

    Grundsätzlich ja,

    allerdings könnte sich die Arbeitstemperatur durch Ausdünstung der leicht flüchtigen Stoffe verändert haben. Meine Vermutung ist, dass dies selbst nach einem Jahrzehnt weniger als 1° Raumtemperatur entspricht.


    Ich bin kein Spezialist, womit man Polierpech "weicher" macht. Ob Paraffinwachs oder irgendwelches Öl ...


    Wichtig ist, dass keine Festkörper (Schmutz) ins Pech gelangten. Solange die Tüte verschlossen war, dürfte das aber kein Thema sein. Anders sieht das aus, wenn man ein mit Pech belegtes Tool im Regal liegen hatte.

    Die Auflagepunkte müssen nicht symmetrisch zur Senkrechten liegen. Grundsätzlich ist der vordere Auflagepunkt für die "Spurführung" wichtiger als der rückseitige. Einfach weil er näher zu den Händen ist, welche die Kipp- und Drehbewegungen am Tubus letztlich auslösen.


    Es gibt verschiedene Aspekte, die auf ein gutes Gefühl Einfluss haben.

    Der Reibungswiderstand (Gleitreibung) der Höhenräder (Alt) sollte genauso groß sein wie im Az-Lager. D.h. wenn du den Dobson schräg führst, willst du, dass du nicht unterscheiden kannst, was davon im Höhenlager und was im Drehlager passiert. Kalkuliere das z.B. für 45° (mittlere Höhe). Während der Hebel für Alt immer gleich Tubuslänge ist, verkürzt sich der Hebel für AZ (Richtungswinkel) je näher man am Zenit beobachtet.


    Den Widerstand der Gleitpunkte der Höhenräder berechnet man via Vektorzerlegung: Der Normalkraftvektor (Gewicht senkrecht zum Boden) wird aufgeteilt in Anpressvektor (abhängig vom Spreizwinkel) und Reibungsvektor. Bei zwei Gleitpunkten unter dem Höhenlager sind das zwei Berechnungen, mit unterschiedlicher Gewichtsverteilung, wenn sie nicht symmetrisch sind. Das Ganze verteilt auf zwei Höhenräder.
    Die eigentliche Reibungskraft ist natürlich noch vom Radius der Lagerpunkte zum Drehmittelpunkt abhängig. Gilt sowohl für Höhenräder als auch für das Az-Lager der Grundplatte. Beim Az-Lager kommt das Gewicht der Rockerbox zum Tubusgewicht noch hinzu.


    Kennst du erstmal die Reibungskraft, kannst du auch den Kippwinkel (bzw. die Prozentreserve) berechnen, bei dem der Dobson "kentern" könnte. Das betrifft insb. auch die Grundplatte, die typ. nur auf drei Punkten steht und die Stabilität in einer Richtung genau zwischen zwei der Punkte am geringsten ist. Ähnliches gilt für das Aushebeln des Tubus aus dem Höhenlager. Zum eigentlichen Gewicht noch die Kraft dazu, mit der man den Tubus per Hand bewegt.


    Hier kommt sogar noch die Kraft beim Beschleunigen (Trägheit) dazu, wenn man - wie Stathis andeutete - den Tubus "schnell" bewegt.


    Vom Material abhängig sind Reibbeiwerte. Haft- und Gleitreibung sollten gleich groß sein, damit kein Losbrechmoment entsteht. Typisch ist die Gleitreibung kleiner als die Haftreibung, d.h. um das Teil überhaupt zu bewegen braucht man eine größere Kraft als danach, um das Teil in Bewegung zu halten (sogenannter Ruck).

    Wenn die Höhenräder nicht nur zentral an der Nabe mit dem Tubus verbunden sind, sondern nahe der Gleitkurve, ist die Verwindung am geringsten.


    Für den Transport will man vielleicht, dass die Höhenräder das Packmaß der Rockerbox nicht überschreiten.


    Die Haftreibung am Höhenlager sollte so groß sein, dass ein Okularwechsel möglich ist, ohne dass der Tubus sich selbstständig macht. Gleiches gilt bezgl. Wind für das Az-Lager.

    Wichtig ist, das man Klebestellen vorher entfettet und säubert. Dann halten die auch.


    Bestimmte Kunststoffe vertragen bestimmte Kleber nicht bzw. dünsten langfristig aus. Wenn sich das Zeugs in der Klebestelle ansammelt, fällt der Kleber im besten Fall einfach ab.


    Letztens hatte ich einen Billigkoffer für einen Campinggaskocher, der nach über 10 Jahren regelrecht zerbröselt ist. Der ging auseinander wie eine zerbrochene Glasscheibe. Da hilft dann auch kein Kleber.

    Ja das mit der Bearbeitung ist auch nicht so kompliziert wie normale Fotos bearbeiten

    hmm, lass mich das rekapitulieren ...

    Du fotografierst mit extremer Brennweite (für eine Fotokamera) nachts auf einen pechschwarzen Himmel mit ein paar ganz schwach leuchtenden Punkten.


    Normale Fotos sind dann einfach nur "schwarz".

    Was nützt eine Nullpunktmarkierung, wenn die Rohrschellen, die das Teleskop mit der Prismenschiene verbindet, leicht verdreht ist und das Teleskop dadurch 2° in Bezug zur Prismenaufnahme abweicht. Oder wenn jemand den Hauptspiegel eines Newtons neu justiert und dadurch der 0,5° schräg durch den Tubus schielt.
    Oder noch krasser, wenn jemand eine Doppelschiene nimmt und zwei Teleskop um 90° verdreht zur Prismenaufnahme drauf setzt.

    Oder einfach nur einen Kugelkopf für eine Weitwinkelkamera drauf setzt.

    Die Montierung weiß das alles nicht.

    Hi Marcel,

    ich möchte Deine Software jetzt nicht schlecht reden, aber mir ist die Logik nicht ganz klar.


    Wenn mein Teleskop eingenordet ist und ich Polaris im Teleskop habe, dann bewegt der sich nicht mehr mit laufender Nachführung. Ohne Nachführung kreist er um den Pol, der ein paar Bogenminuten entfernt ist. Was soll da kalibriert werden?

    Wenn ich wissen will wie groß mein Gesichtsfeld ist, nehm' ich einfach zwei bekannte Sterne im Bild und messe den Winkelabstand bzw. nutze Techniken des Platesolving.


    Die Referenz-Software für's Platesolving kann man - ich glaub - auf http://www.Astrometry.net einsehen (Server ist aktuell down), Alternativ http://www.astrogb.com/astrogb/All_Sky_Plate_Solver.html

    Oder man erfindet das Rad neu und schreibt sie sich selbst. Platesolving ist Mustererkennung.


    Platesolving Grundprinzip (so grob ungefähr):
    Man nimmt vier zufällige Sterne im Bild, bildet daraus eine Zahl bestehend aus Richtung (nicht Abstand) der zwei am weitest entfernten und relativer Abstand und Winkel (in Bezug zu den beiden erstgenannten) der beiden anderen als "Hashcode" und sucht in einer Datenbank mit vielen 4er-Stern-Hashcodes, ob man sie findet. Dann prüft man einen 5. und weitere Sterne, ob man schon richtig liegt, wobei hier die Kandidaten im Einzelsternatlas abgeglichen werden, weil man ja schon Koordinaten hat. Ab dem 6. Stern ist man schon bei 99% Treffsicherheit. Vorab muss die Software Sterne als solche auf dem Bild erkennen und nach Helligkeit "bewerten", weil man mit den hellsten Probanden im Bild anfängt. Selbst wenn 30% im Bild durch eine Hauswand/Baum abgedeckt sind, funzt das noch.


    Es gibt dazu eine wissentschaftliche Publikation auf Astrometry (Lang et al - Blind astrometric calibration of arbitrary astronomical images, hab' ich als Pdf), die den Algorithmus haarklein beschreibt und auch erklärt, warum 4er-Paare ideal sind (wegen Trefferwahrscheinlichkeit in der Hash-Datenbank) und wie man die Hash-Datenbank aufbaut. Die hat nur ein paar Megabyte und kommt ohne Vorwissen über die Brennweite/Gesichtsfeld der Kamera aus.


    Es spielt dann keine Rolle, ob mein Teleskop exakt parallel zur RA-Achse ist oder nicht. Entweder ist Polaris im Bild oder nicht. Ein Red-Dot-Finder am Hauptrohr erledigt das in Sekunden.


    Auch frage ich mich, was das mit der Wasserwaage zu tun hat? Steht die Montierung windschief, kann ich die RA-Achse über Alt- und Az-Stellschrauben dennoch auf den Pol ausrichten. Das Teil darf halt nicht so schräg stehen, dass es umfällt. Unterm Strich ist es nur Bequemlichkeit: Das Teil in Waage stellen, Höhe nach Alt-Skala einstellen, Kompass für Az ... und Polaris ist im Polsucher sichtbar. Der Rest ist dann Feinjustage für Fotografen und Goto-Nutzer. Steht das Teil windschief, muss ich Polaris erst "suchen", bis er im Bild ist