Hallo Melanie,
unterscheide folgendes:
Nachführung mit einem Motor der RA-Achse (Stundenachse). Das gleicht nur die Erddrehung aus. Durch eine Anpassung der Geschwindigkeit passend ...
... siderisch (Sterngeschwindigkeit, Sterne bleiben im Teleskopbleiben stehen -> 23:56 hh:mm für 360°),
... synodisch (Sonne bleibt stehen -> 24:00 für 360°) oder
... lunar (Mond bleibt im Teleskop stehen, der bewegt sich ja in 29 Tagen einmal um die Erde, was zusätzlich ausgeglichen werden muss).
Der Unterschied zwischen 23:56 und 24:00 summiert sich übers Jahr zu genau einem Tag.
Je nach Motortyp muss man bei ganz einfachen Designs hier ein Poti solange drehen, bis der Motor genau passt oder hat einen Schrittmotor, der via Schrittzahl das auf Anhieb genau macht, wobei hier immer mind. eine Steuerplatine vorhanden ist.
Goto:
Zwei Motoren, die mit Hilfe einer Steuerbox (Handbox) inkl. kleinem Computer aus einer Datenbank abrufen, wo ein Stern gerade am Himmel ist und das Teleskop dann dorthin ausrichten.
Das funktioniert nur, wenn man nach dem Aufbau des Teleskops diesem nicht nur sagt, wo der Himmelspol ist (Einnorden der RA-Achse, die parallel zur Erdachse ausgerichtet wird), sondern zusätzlich Ort und Zeit einprogrammiert. Moderne Steuerungen holen sich die Info via GPS.
Und ... Die Montierung muss wissen, wohin das Teleskop in einer Ausgangsstellung nach dem Aufbau hinschaut. Das wird typ. über ein sogenanntes Star-Alignment gemacht. Visuell reicht hier das sog. 1-Star-Alignment. Dazu schlägt die Steuerbox einen hellen Stern am Himmel vor, den du händisch dann mit dem Teleskop anfahren musst.
Problem: Kennst du die gängigen Namen der hellen Sterne und wo die am Himmel sind? Gerade Einsteiger fangen da bei null an und brauchen dann zusätzlich eine Sternenapp im Smartphone.
Hintergrund ist u.a., dass man ein Teleskop auch quer zur Prismenschiene aufstecken kann (z.B. zwei auf einmal mit Querträger) oder eine Fotokamera per Kugelkopf völlig frei auf der Montierung drehen kann, so dass man Orion wirklich hochkant auf's Bild kriegt.
Dazwischen gibt es noch zwei Motoren, aber ohne den Goto-Computer.
Hier spart man sich leider nicht das Lösen der Klemmen, wenn man von einem Stern/Objekt zu einem anderen wechseln will. Für einen Schwenk um 90° am Himmel sind die Motoren da einfach zu langsam 32x heißt, dass wo die Erde 24h für eine Umdrehung braucht, der Motor das in 24h / 32 = 45 Minuten dann macht. Ein Schwenk um 90° dauert dann ~12 Minuten. Ich löse da lieber die Klemmen und mach das von Hand.
Vorteil ist allerdings, dass man kleine Korrekturen mit dem Cursortasten machen kann, während man noch durchschaut und so ein Objekt genau in die Mitte holen kann.