Beiträge von Schnee_Mann

    (es kommt ja noch die Rotation der Galaxie hinzu).

    Ja, das macht das Problem schwieriger. Ausserdem hat keine Galaxie eine scharfe Umrandung als Messreferenz.

    Falls das mit "optischer Verzerrung" (Dehnung oder Stauchung) wirklich zutrifft, so misst der Astronom an einer Galaxie stets das "verzerrte Mass", falls er sein Fernrohr nicht nachführt.

    Meine Verzerrungs-Vermutung ist somit sehr theoretisch.

    Eine ähnliche Überlegung hatte ich auch schon, aber ohne relativistische Effekte. Mein Gedanke - große Objekte im Weltraum sieht niemand genauso wie sie in dem Moment wirklich sind.

    Stellen wir uns M31 vor, alle Sterne rotieren ja um das Zentrum. Nun stellen wir uns 2 Sterne am Rand der Scheibe vor, die jeweils mit 300 Km/sec das Zentrum umlaufen, und von denen einer von uns aus gesehen genau vor dem Zentrum und der andere genau hinter dem Zentrum ist. Bei einem Durchmesser von 150000 Lichtjahren sehen wir den näheren Stern schon messbar weiter in seiner Bewegung als den ferneren. Dadurch stehen sie scheinbar nicht auf einer Linie, sondern der nähere ist schon rund 150 Lj weiter rotiert und der hintere hängt 150 Lj zurück.

    Das ist selbst auf die Entfernung von 2 Millionen Lj gut messbar, denn die Differenz beträgt knapp 30 Bogensekunden.


    Ein Beobachter von der anderen Seite würde den Effekt genau andersrum wahrnehmen. Daraus folgt, dass die wahre Gestalt von Andromeda von nirgendwo zu sehen ist.

    Ja, die Themen sind sehr ähnlich. *imho* geht es dabei um:

    zwei leuchtende Objekte,

    diese in grosser Entfernung (lange Lichtlaufzeiten zum Beobachter),

    bei dir können die Abstaende der Leuchtobjekte variieren, ich hantiere mit festem Abstand zwischen diesen,

    die zwei Leuchtobjekte sind in unterschiedlicher Entfernung vom Beobachter,

    die Leuchtobjekte bewegen sich relativ zum Beobachter.


    SRT-Aspekte kann man ausser acht lassen (Beispiels-Geschwindigkeit: c/1000), auch den Doppler-Effekt.

    ART-Aspekte spielen in diesen Betrachtungen auch keine Rolle.

    Marco,

    die relativistischen Effekte (nach Einstein) liegen immer vor, weil die klassische Physik als Grenzfall der relativistischen Physik gilt. Aber sie spielen hier (Eingangsfrage) überhaupt keine Rolle.


    Das Thema von Schnee_Mann ist 1 zu 1 das Problem, dass die Astronomen bis Ole Römer mit der Voraussage von Jupiter-Mond-Transits und -Bedeckungen hatten.

    Nicht gerade 1 zu 1, aber schon aehnlich gelagert .
    Relativitäts-Aspekte spielen bei der niedrigen Geschwindigkeit (1/1000 c) meiner Phantasie-Galaxie keine Rolle.
    Nur der "Prolog" zur SRT - Gleichzeitigkeit bzw. Ungleichzeitigkeit - spielt eine Rolle.
    Der Doppler-Effekt spielt hier, glaube ich, auch keine Rolle.

    Grundsätzlich muss man bei sehr ausgedehnten Objekten davon ausgehen, dass man keinen absoluten "Schnappschuss" machen kann, wenn Bereiche des Objektes unterschiedlich weit von Beobachter entfernt sind und sie sich relativ zum Beobachter bewegen.

    Ein "Schnappschuss" einer "schräggestellten" Galaxie kann z.B. ein kurzzeitiger Blick durchs Fernrohr oder eine Abbildung auf Film / Fotoplatte / Fotozellen etc. sein. Dabei bildet man immer kontinuierlich verlaufend verschiedene Altersstufen der jeweiligen Galaxie ab. Je nach Grösse der Galaxie und je nach Schräglage relativ zu mir als Beobachter / Fotograf kann der Altersunterschied schon einige 100.000 Jahre betragen.

    Dieser Sachverhalt mutet schon sehr eigenartig an, man kommt ins Staunen.

    Zum Thema: Das jeweilige Licht kommt immer entsprechend seiner Lichtlaufzeit an, der vordere Teil eher als der Hintere.

    Vielleicht habe ich es auch. Die Lichtgeschwindigkeit bleibt immer gleich, egal welche Eigene Bewegung die Teile haben.

    Genau darum geht es. Würde die hypothetische "schräggestellte" Galaxie relativ zum Beobachter keine "seitliche" Bewegung machen, würde sie auf dem Schnappschuss-Bild des Beobachters ein räumlich kürzeres Abbild hinterlassen als eine "seitlich" bewegte Galaxie.
    Es würde *imho* eine "nicht schräggestellte" Galaxie das längste Schnappschuss-Bild hinterlassen, egal, ob sie sich relativ zum mir bewegt (nicht relativistisch schnell!) oder nicht. Dieser Fall ist in der Anlage nicht dargestellt.

    Das ist meine Meinung. Ist sie falsch?

    Wenn ich eine quasi kreisförmige Galaxie "frontal", also normal zur Kreisebene, anschaue, kommen alle ihre Lichtstrahlen praktisch gleichzeitig zu mir (Galaxie weit weg, Lichtstrahlen fast parallel).

    Ist das Gebilde relativ zu mir aber "schräg gestellt", kommen die von ihm gleichzeitig abgestrahlten Lichtstrahlen nicht gleichzeitig bei mir an.

    Mir kommt vor, daß das eine "optische Verzerrung" der Galaxie zur Folge hat.


    Es ist schwierig, das, was ich meine, nur als Text zu schreiben. Deshalb habe ich Bildertext mit konkreten (Phantasie-) Zahlen erstellt.

    Der Umfang des Pamphlets (Datei-Anhang) hält sich in erträglichen Grenzen.

    galaxie0.pdf


    Frage: Ist das beschriebene vermeintliche Phänomen (bekannte) Realität oder ein simpler Denkfehler?


    Nur nebenbei:

    Ich habe im Link keine Formel-Ableitung mit Allgemeinen Zahlen geleistet, sondern nur ein möglichst einfaches konkretes Zahlenbeispiel dargestellt.