Hallo Björn,
Du bemerkst sicher, dass wir Dich hier, jeder auf seine Weise und nach seinen Erfahrugen, nach bestem Wissen und Gewissen gut beraten möchten, nicht nur was das Teleskop an sich, auch was Zubehör angeht.
Das kann auch schnell etwas überfordernd und zu viel Input für den Moment werden.
Du hast Dich für einen 8 Zoll f/6 Dobson entschieden, das ist eine gute Wahl, aber schon da gibt es viel Auswahl und auf den ersten Blick scheint manches Angebot sehr günstig, andere teurer, aber manchmal ist auch das etwas teurere Angebot den Preis wert.
So hätte ich z.B. zu dem von Dir verlinkten Dobson auf der technischen Seite einige kritische Anmerkungen zu machen, die bei dem von Stefan verlinkten Galaxy Dobson, der eigentlich ein roter GSO ist, größtenteils entfallen und es gibt noch andere gute Marken.
Bleiben wir also mal bei dem Galaxy als Beispiel, zumal in dem bereits schion mal verlinkten Konfigurator allerhand gutes Zubehör gelistet ist.
Schon die Grundausstattung mit Qualitätszusage, gutem, untersetztem Okularauszug, niedrieger Fokuslage, und einer ausreichenden Justierhilfe, sowie einem Leuchtpunktsucher und dem 2 Zoll Erfle + 9er Plössl hat das Potenzial, Dir einen guten Einstieg zu ermöglichen.
Viel mehr würde ich zunächst mal nicht machen.
Wenn Du erst mal auf Mond und Planeten, also doch höhere Vergrößerungen aus bist, würde ich (als Schnellschuß) anstelle von kurzbrennweitigen Okularen erst mal eine Barlow andenken. Ich habe schon ewig eine in 2" Steck, die ähnlichdieser Galaxy-Barlow ist.
Das Geld habe ich nie bereut, weil sie sehr vielseitig verwendbar ist. Da wird aus dem 30er Erfle ein 15 mm Weitwinkelokular und aus dem 9er Plössl ein 4,5er Planetenokular und das Barowelement ohne Adapter bietet weitere Möglichkeiten. So kannst Du selbst erfahren, wo Du noch gute Okulare benötigst, ob sie weitwinklig oder gar sehr weitwinklig sein sollten, wie der Augenabstand mindesten sein sollte und so weiter.
Gründe:
Die weiteren Okulare hängen daran, ob Du mit oder ohne Brille beobachten kannst, also probiere das erst mal mit dem 30er Erfle (nur bei sehr, wirklich sehr gutem Himmel, merklich über 6 Mag Grenzgröße, empfehle ich das 42er zu nehmen) aus, ob Dein Asti groß stört und mit dem 9er Plössl, wie Du mit dem engen Augenabstand (mint/ohne Brille) klar kommst.
Gleiches gilt für einen guten Winkelsucher. Viele der gängigen Objekte (Messier pp) findest Du auch locker nur mit dem Peile und dem Übersichtsokular, ein guter Winkelsucher kann später kommen. Auch hier entscheidet sich viel damit, ob Du die Brille beim Einblick enötigst oder nicht. Es gibt solche Winkelsucher mit aufrechten und seitenrichtigem Bild (also zum Kartenanblick passend), auch für Wechselokulare, da kann man dann angenehmen Augenabstand wählen. Der günstige ICS-Winkelsucher im Angebot hat nur ein fest eingebautes Okular.
Die Entscheidung hat Zeit, bis Du selbst weißt, was Du brauchst und willst
Telrad und Radiant-Sucher sind ziemlich groß und auch nicht ganz leicht, das kann Balanceprobleme bei Kombination mit schweren Übersichtokularen und/oder einem zusätzlichen Winkelsucher machen, auch diese Entscheidung hat noch Zeit.
Man kann auch gebraucht kaufen, wobei es für Einsteiger nicht einfach ist, ein Teleskop richtig einzuschätzen und es gibt halt die Garantiezusagen der Fachhändler nicht.
Ich sehe dabei fabrikneu aussehende "gebrauchte" Teleskope eher kritisch und bevorzuge Teleskope, denen man äußerlich häufigen Gebrauch ansieht deutlich. Dabei darf die Optik sogar etwas Staub angesetzt haben, Putzstreifen, Kratzer und blinde Stellen sind hingegen Ausschlußkriterien.
Gruß
Günther
PS: Und lass Dir von niemandem erzählen, dass Du bei der Entscheidung zum visuellen Beobachten automatisch Frust schiebst.
Das ist eine extreme Einzelmeinung und als Verallgemeinerung völliger Humbug, auch wenn das so ins Spiel gebrachte Gerät seine Daseinsberechtigung hat.