Beiträge von Astropaps

    Hallo Bastian,


    Herzlichen Glückwunsch zur neuen Ausrüstung! Ich denke, Du wirst viel Freude damit haben.

    Ich bin selbst ein sehr zufriedener ASIAIR-Nutzer, allerdings mit anderer Montierung und Kamera. In Sachen Stromversorgung sollte das Setup aber vergleichbar sein: Die ASIAIR-Box hat (seitlich) vier 12V-Ausgänge, so dass alle weiteren Geräte über die ASIAIR-Box mit Strom versorgt werden können. D.h. bei mir ist nur das ASIAIR über ein Netzteil ans Stromnetz angeschlossen und die Montierung dann über ein 12V-Kabel an einen der vier seitlichen ASIAIR-12V-Ausgänge. Deine Hauptkamera dürfte genauso über das ASIAIR mit Strom versorgt werden können. Die Guiding-Kamera (ich nutze die gleiche) bekommt den Strom über die USB-Verbindung zum ASIAIR. Ggfs. vorhandene Heizbänder werden ebenfalls über die USB-Ausgänge des ASIAIR mit Strom versorgt (ggfs ist noch ein USB-Verteiler nötig).


    Ich hoffe, das hilft erst einmal in Sachen Stromversorgung. Mit welchem Verbindungskabel die Gem28 gesteuert wird, kann ich nicht sagen (für meine Skywatcher HEQ-5 Pro verwende ich ein EQMod-Kabel über ASIAIR-USB, aber ob dieses Prinzip auch bei der Gem28 greift, weiß ich nicht).


    Viele Grüße und gutes Gelingen,

    Matthias

    Hallo Ben,


    die beiden von Dir konkret genannten Objektive kenne ich leider nicht; allerdings habe ich etliche Jahre mit einem "größeren Nikon-Bruder" fotografiert, dem Nikon Nikkor 300mm f4 (IF) AF ED. Bei Offenblende unter eher schlechtem Himmel (südliches Ruhrgebiet) auf einem Skywatcher Star Adventurer (ohne Guiding). Das funktionierte auch bei f4 Offenblende überraschend ordentlich mit einer Bildschärfe, die auch noch Ausschnittvergrößerungen zuließ. Chromatische Aberrationen hielten sich in Grenzen und waren nur zu den Bildrändern hin wirklich störend (und dort weg-crop-bar). Die maximale Einzelbelichtungszeit, die ich bei den 300mm auf dem SA erreichen konnte, waren 90 Sekunden. Inzwischen nutze ich einen APO auf einer größeren Montierung und natürlich sind die Ergebnisse hier ganz klar besser, die beiden Setups sind aber auch nicht wirklich fair vergleichbar. Sofern Deine Erwartungen realistisch bleiben, könntest Du daher durchaus Versuche mit einem 200mm f4-Objektiv wagen, zumal Du das Objektiv günstig bekommst.


    Falls Dich konkrete Bildergebnisse interessieren (...ein Bild sagt mehr als viele Worte), ein paar Beispielbilder mit dem beschriebenen Setup sind in meiner Galerie. Ich kann nicht direkt auf die ganze Galerie verlinken, daher nehme ich stellvertretend zwei Einzelbilder, von denen aus Du Dich bei Interesse "weiterhangeln" kannst.

    M33
    M45/Plejaden


    Viele Grüße, gutes Gelingen und CS,

    Matthias

    Hallo Markus,


    ich arbeite zwar nicht mit der Hubble-Palette, aber ich verstehe Dich so, dass es drei Rohstacks gibt - jeweils einen für S, H und O, die man dann bearbeitet und kombiniert. Falls ich richtig liege, könnte man so vorgehen, wie wenn man weitere Subs zu bestehenden Stacks hinzufügen will:


    man nimmt den ersten Stack (=die Master-Integration-Datei) - also bspw. S - als "reference frame" für die nachfolgenden wbpp-Durchläufe für H und O. Dann werden die Subs auf den S-Stack registriert und die resultierenden H- und O-Summenbilder müssten dann genauso ausgerichtet sein wie der S-Stack. Somit sollten dann alle drei Stacks richtig übereinander passen.


    Das entsprechende wbpp-Feld heißt, meine ich, "Registration Reference Image" oder so ähnlich (direkt auf der Skript-Startseite rechts über dem Feld "Output Directory".


    Ich hoffe, ich habe Dich richtig verstanden und jetzt nicht irgendetwas erzählt, mit dem Du gar nichts anfangen kannst.


    Gutes Gelingen und CS,

    Matthias

    Hallo Bianka,


    vielen Dank für Deine Rückmeldung - und freut mich sehr, dass Dir unsere Bearbeitungen gefallen! :)


    Der Link läst sich leider nicht öffen, ist aber nicht schlimm, es sieht trotzdem gut aus.

    Das tut mir leid, dass der erste Link nicht funktioniert hat. Sonst ging das immer...?! Ich hab den OneDrive-Ordner nochmal neu angelegt, hoffentlich klappt es jetzt bei Dir (bei mir funktionierte es gerade):



    Viele Grüße und ja, sehr gerne mehr "Datensammelwetter"!

    Matthias

    Die Details im Nebel neigen etwas zum ausfressen, sprich kommen in die Weißsättigung. Dadurch verliert der Neben etwas an seiner gasartigen Zartheit.

    Ja, stimmt, ist knapp vor der Sättigung. Diese ganz hellen Anteile könnte man natürlich wieder etwas absenken. Das geht dann aber wahrscheinlich auf Kosten der „mittelhellen“ bläulichen Anteile, die die Luminanzmaske wohl mit erfassen würde. Dann verschwimmen diese Strukturen wieder mehr zu einem einheitlichen Ganzen. Vielleicht probiere ich es die Tage nochmal aus, mal sehen.

    Dein Bild mit dem Schwert und dem Stein trifft‘s schon gut… :grinning_face_with_sweat:


    LG und CS,

    Matthias

    Hi André (und alle anderen),


    vielen Dank für Deinen Hinweis. Stimmt, es ist wirklich immer extrem schwierig, bei einem Bild möglichst alle Belange gut zu treffen. Die Sternfarben sind noch da, ich war nur sehr, sehr zurückhaltend mit der Sättigung bei den Sternen. Ich habe immer etwas Sorge, dass das Bild am Ende dann aussieht wie in den Farbtopf gefallen, daher fahre ich meist "weniger ist mehr". Ich habe nochmals die Farbsättigung bei den Sternen erhöht und jetzt sieht es so aus:



    Crop:



    Positiver Nebeneffekt ist, dass man den Halo um M57 jetzt auch noch etwas besser sieht :) .


    Liebe Grüße und CS,

    Matthias

    Hallo Bianka,


    und hallo an alle anderen Mitschreiber und-leser,



    ich habe mir ebenfalls erlaubt, Deinen Rohstack zu entwickeln. Benutzt habe ich PixInsight. Ich finde, es steckt Einiges in Deinen Daten. Der Halo um M57 sowie IC 1296 sind deutlich zu erkennen - zumindest in den originalen TIF-Dateien, hier in den runterskalierten JPGs kann man den Halo im Crop zumindest noch "erahnen". Auf jeden Fall ist er da :). Die folgenden Bilder habe ich nun herausbekommen:




    Crop:




    Die 16 Bit-TIF-Dateien findest Du hier (falls Du möchtest; das ist ein Link zu meinem OneDrive Ordner - ich hoffe, dass der Link funktioniert):


    https://1drv.ms/f/s!AsNzhsTAFSiKmnyQowjP_0ZfGR7t?e=FwEhcm


    Ich versuche immer möglichst viel der Bearbeitung an den linearen Daten zu machen und nach dem Strecken nur noch wenige finale Anpassungen vorzunehmen. Die Bildbearbeitung war:


    - Crop (Stacking-Artefakte und verzogene Sterne entfernen);

    - Linear Fit der einzelnen RGB-Kanäle;

    - Deconvolution mit BlurXTerminator;

    - Grünrauschen entfernen (50%) und photometrische Farbkalibrierung;

    - moderat entrauscht (NoiseXTerminator);

    - entsternt mit StarXTerminator;


    - Stretch:

    a) starless: Generalized Hyperbolic Stretch, mehrfach und mit unterschiedlichen Symmetriepunkten, um die Strukturen zu betonen, aber den Hintergrund flach zu halten, teilweise auch mit Luminanzmasken;

    b) stars: „klassisch“ über das Histogramm;


    - helle Nebelbereiche im starless-Bild geschärft (Luminanzmaske);

    - sternloses Bild und Sterne wieder vereint (Pixelmath);

    - letzte moderate (!) Anpassungen der Farbkanäle/Kurven/Sättigung, immer mit Luminanzmasken für Strukturen bzw. Hintergrund (und behutsam - ich finde, man kann damit auch wieder viel "verschlimmbessern", wenn man es da übertreibt...);


    - fertiges Bild als 16-bit TIF exportiert, in Gimp moderat skaliert und in JPG umgewandelt;



    Vielleicht gefällt Dir ja Dein Bild in meiner Version. Ich wünsche uns allen weiterhin viele klare Nächte!


    Liebe Grüße,

    Matthias

    Hallo zusammen,


    ich habe die Diskussion hier aufmerksam mitverfolgt und muss gestehen, dass ich die Bedeutung der Angabe der Bildausrichtung bislang völlig unterschätzt habe – vermutlich deshalb, weil sie mir persönlich nicht wichtig ist und ich wohl fälschlicherweise zu sehr von mir auf andere geschlossen habe.


    Für mich steht bei der Astrofotografie ganz klar die Ästhetik im Vordergrund, allerdings – wichtig – nur auf der Basis der korrekt = ehrlich bearbeiteten eigenen Daten (ich weiß, dass „korrekte Bildbearbeitung“ ein eigenes, weites Diskussionsfeld ist im Sinne von „noch erlaubt“ bzw. „nicht mehr zulässig“…).


    Die Kamera ist meine Sehhilfe und gleicht die Unzulänglichkeit meiner Augen in Sachen Langzeitbelichtung aus, so dass ich die wunderschönen Objekte „sehen“ bzw. „bildlich erfassen“ kann. Und ich möchte deren Schönheit und Faszination dadurch würdigen, dass ich sie im Rahmen meines Könnens für mich (und manchmal ggfs. auch andere) bestmöglich und ansprechend darstelle. Hierfür sind Bilddrehung/Ausrichtung und Bildausschnitt wichtige Stilmittel – das Bild einer Edge-On-Galaxie mit der Galaxie parallel zu den Bildkanten hat m.E. bspw. eine ganz andere Bildwirkung als die Galaxie in der Bilddiagonale. Oder der „rechtwinklige“ Flammennebel/IC434/B33-Komplex: der Winkel parallel zu den Bildkanten? Oder diagonal? Oder…? – die Bildwirkung wird jeweils deutlich unterschiedlich sein. Unter diesem Aspekt finde ich ein Festhalten an strengen Ausrichtungsregeln für mich eher hinderlich.


    Eure validen Pro-Ausrichtungsargumente haben mir allerdings insofern die Augen geöffnet, dass ich versuchen möchte, künftig häufiger die Ausrichtung mit anzugeben – zumindest bei starken Abweichungen von „Norden-ist-oben“.


    Und da geht´s schon los bei mir und ich bräuchte bitte Eure Hilfe:


    Ich wollte gerne Stathis Nord-Ost-Pfeildiagramm aus Beitrag #60 korrekt in meinem folgenden Bild von M42 (die genauen Bilddaten sind in der Galerie hinterlegt) unterbringen. Astrometry.net lieferte „Up is 273.5 degrees E of N“. Okay…?! Habe ich denn dann Stathis Pfeildiagramm richtig behandelt, indem ich es (360-273.5) = 86.5 Grad in Gimp nach rechts gedreht habe? Das erschien mir einzig sinnvoll, da weder 273.5 Grad nach rechts noch nach links korrekte Pfeil- bzw. Bildausrichtungen lieferten. Und warum gibt Astrometry.net dann nicht gleich 86.5 Grad an sondern 273.5?


    M42/NGC1976, M43/NGC1982 und NGC1977 (Running Man Nebula)



    Schon einmal vielen Dank für Eure Hilfe!


    Viele Grüße und CS,


    Matthias

    Hallo Jötg,


    ist ein schönes Bild geworden! Die Bearbeitung war ja wohl sehr rechenintensiv, wie Du es beschrieben hast - es hat sich aber offensichtlich gelohnt :). Okay, das kräftige Grün ist Geschmackssache, aber Sterne und Komet sehen sauber gestackt aus, und das ist ja das Wesentliche.


    Ich nutze PixInsight und habe den enthaltenen CometAlignment-Prozess genutzt. Das Ergebnis dieses Prozesses sind auf den Kometen registrierte Einzelbilder. Integration dieser "comet-aligned" Einzelbilder ergibt einen "Kometen-Stack" mit zurückgewiesenen Sternen, weil die Sternpixel an unterschiedlichen Positionen in den alignten Einzelbildern liegen. Verbessern kann man diese "Star-Rejection" noch, indem man erstmal nur jedes zweite Bild integriert - dadurch sind die Sternpositionen noch unterschiedlicher, so dass die Sternpixel leichter als zurückzuweisende Pixel erkannt werden. (Dann macht man das nochmal mit den restlichen Bildern und integriert zum Schluss die beiden Teil-Kometen-Stacks.)

    Anschließend wird der Komet, also das Komet-Summenbild, von jedem Einzelbild subtrahiert, das geht ebenfalls im CometAlignment Prozess. Diese "entkometeten" Einzelbilder werden dann ganz normal gestackt für die Sterne. Kometenreste werden hierbei normalerweise zurückgewiesen.

    Kometen-Stack und Stern-Stack können dann einzeln entwickelt und wieder kombiniert werden.


    Ich hoffe, mein Beschreibungsversuch war nicht allzu konfus und unverständlich. Ich finde, egal wie man es dreht und wendet, Kometenbearbeitung relativ aufwändig und nicht so einfach. Ich hatte C/2022 E3 (ZTF) im Februar 2023 im Sternbild Fuhrmann fotografiert. Ein Bild davon ist in meiner Galerie (Komet C/2022 E3 (ZTF) am 07.02.2023).


    Viele Grüße und CS (nicht nur, aber auch) für die nächsten Kometen,

    Matthias

    Hallo Heinz,


    das sieht in der Tat seltsam aus. Lässt sich dieser Streifen evtl. auch auf den Darks erkennen, wenn man diese extrem stretcht? (Dann könnte man irgendein "Hindernis" in der Optik, das versehentlich ins Bildfeld ragt, ausschließen)


    Zur Bildbearbeitung: Die üblichen Tools zur Gradientenentfernung/Hintergrundebnung dürften es hierbei schwer haben. Sofern diese Ecke unbedingt erhalten bleiben soll könnte man, sofern man die Verfälschung der Daten an dieser Stelle noch für akzeptabel betrachtet, das Bild entsternen, das Artefakt mit CloneStamp (PI) an nur dieser Stelle entfernen, und dann die Sterne wieder einfügen. Oder schlicht das Bild moderat croppen, um diese Ecke zu entfernen - das würde ich wohl machen.


    Viele Grüße und ich bin gespannt, was sich als Grund für dieses Artefakt zeigen wird,

    Matthias

    Hallo André, hallo Jochen,


    vielen Dank für Euer Feedback! Und ein großes Dankeschön natürlich an alle Sternchenverteiler - selbstverständlich auch an alle, die die Sternchen direkt in der Galerie verteilt haben! Ich freue mich natürlich sehr über Eure vielen positiven Reaktionen! Richtig motivierend! :grinning_face:


    Viele Grüße und CS,

    Matthias

    Hallo zusammen,


    ich habe jetzt endlich einmal meine Festplatte etwas aufgeräumt und die bisherigen Daten aus 2023 sortiert und zusammengestellt. So schlecht wie ich eigentlich dachte kann das Wetter wohl nicht gewesen sein, da doch ein paar Ergebnisse zusammengekommen sind. Herausgekommen ist die folgende „Reise“ durch die Galaxiensaison 2023.


    Für mich war es insbesondere auch eine Reise durch und mit verschiedene(n) Setup-Konfigurationen, da ich in dieser Zeit „häppchenweise“ in neue Ausrüstung investiert habe. Daher war und ist es für mich auch schön zu sehen, dass und wie sich die Bilder verändert haben.


    Alle Bilder sind reines RGB ohne irgendwelche Filter, aufgenommen mit einer unmodifizierten DSLM. Die genauen Bilddaten zu jedem Bild sind in der Galerie bei dem jeweiligen Bild angegeben. Ich hoffe, es sind nicht zu viele Bilder…


    Ich würde mich freuen, wenn Ihr an meiner „Reise“ teilhaben möchtet und Euch der Bericht gefällt. Eure Kommentare, Kritik, Gedanken, Ideen, Anmerkungen, etc. sind natürlich wie immer höchst willkommen!


    Liebe Grüße und CS,

    Matthias




    Los ging es im Januar (17.01. bis 20.01. – ein paar Lights vom 17.12.2022 sind auch noch mit eingeflossen) mit M33, diese Galaxie finde ich einfach wunderschön. Ich hatte noch keine weitere Ausrüstung, also habe ich nur mit Tracker ohne Guiding (Star Adventurer), Teleobjektiv (Nikon Nikkor 300mm f4) und DSLM (Sony A7ii) fotografiert. Ich freue ich schon darauf, mich nochmals mit besserer Optik und mehr Brennweite an M33 zu versuchen.



    M33



    Anfang Februar war es dann soweit: ich durfte eine neue, „richtige“ Montierung (HEQ-5 Pro) und ein Guiding-System (ASI Air Plus, ASI120MINI und ZWO 30F4 Leitfernrohr ) mein Eigen nennen. Nach einigem Üben und ersten Tests an offenen Sternhaufen wollte ich dann in zwei Nächten (28.02. und 01.03.) NGC4565 ansteuern. Eine tolle Edge-On-Galaxie. Galaxien sind ja nun bis auf wenige Ausnahmen nicht gerade ideale Ziele für 300mm-Teleobjektive, aber es war nun mal Galaxiensaison und mehr Brennweite besaß ich noch nicht. Zumindest sollte durch die bessere Montierung und das Guiding deutlich weniger Ausschuss vorhanden sein als zuvor. NGC4565 ist zwar klein, aber eindeutig da :) .



    NGC4565



    Inspiriert durch das OdM April 2023 ging es dann ab Ende März weiter zur Leo I-Gruppe. Die klaren Nächte am 27.03. sowie 13. Und 14.04. konnte ich hierfür nutzen. Nach wie vor mit Tele im Garten aktiv schälte sich u.a. das folgende Bild mit M95, M96 und der M105-Gruppe aus den Rohdaten:



    Leo I-Gruppe (M95, M96, M105-Gruppe)



    In den gleichen Nächten (27.03. und 13.04.), jeweils in der zweiten Nachthälfte, nachdem sich die Leo I-Gruppe hinter der Hauswand versteckt und meinem fotografischen Blick entzogen hatte, habe ich noch auf M106 „umgeschwenkt“. „Goto“ auf einer stabilen Montierung ist fantastisch: kein ewiges Suchen des Objekts und Einstellen des Bildausschnitts mehr, bis sich die Einnordung wieder verabschiedet, um dann wieder von vorne anzufangen… - hach ja, es war schon ganz anders in den alten Zeiten mit der Star Adventurer am Fotostativ! Als Reisebegleiter ist die SA aber natürlich nach wie vor klasse!



    M106



    Ein weiteres Highlight des Frühlingshimmels für mich ist die Markarjan´sche Galaxienkette nebst Umfeld im Virgo-Galaxienhaufen. Ich finde diesen Anblick so faszinierend und ästhetisch. Daher ging die fotografische Reise am 18.04., 19.04. und 25.04. genau dorthin. Die beiden folgenden Bilder (unterschiedliche Bildausschnitte der gleichen Daten) sind dabei herausgekommen, wobei noch zusätzliche Daten aus dem Frühjahr 2022 mit verwendet wurden, um die Gesamtintegrationszeit zu steigern.



    Markarjan´sche Kette und Umfeld



    Markarjan´sche Kette



    Ende Mai 2023: Ein TELESKOP! En Teleskop, mit dem ich fotografieren kann! Endlich – nach einigen Jahren Astrofotografie sollte es jetzt soweit sein. Ein 102mm APO, mit passendem Reducer immer noch knapp 570mm Brennweite – quasi das Doppelte meines bisherigen Astro-Daseins! Ich war so gespannt und voller Vorfreude. M13 sah testweise schon mal ganz vielversprechend aus – nur war da Vollmond. Nun also, am 16. und 17.06., sollte es – aller weißen Nächte zum Trotz und angeregt durch den Thread M51 mit Beifang – die wunderschöne M51 werden. Sie stand gerade noch so am Himmel, dass ich sie während der dunkelsten Phase der hellen Nacht noch ganz knapp neben dem Dach des Nachbarhauses aufnehmen konnte. U.a. sind die beiden folgenden Bilder (unterschiedliche Bildausschnitte der gleichen Daten) entstanden.



    M51



    M51



    Die Galaxienreise 2023 geht damit fast schon zu Ende. Aber nicht ohne noch einmal M101 mit Supernova SN2023ixf fotografisch zu besuchen. Die drei Nächte vom 23.06. bis zum 25.06. kurz nach der Sommersonnenwende sind astrofotografisch natürlich denkbar ungeeignet, aber ein bisschen was geht doch eigentlich immer. Also…:



    M101 mit SN2023ixf und NGC5474



    M101 mit SN2023ixf




    Hier endet meine Reise durch die Galaxiensaison jetzt aber endgültig. Viel Text und viele Bilder, ich hoffe, ich habe damit nicht den Rahmen gesprengt. Vielen Dank an alle, die bis hierhin durchgehalten haben! :grinning_face_with_sweat:


    Alles Gute und weiterhin viele klare Nächte!

    LG, Matthias

    Hallo Matthias/Matz,


    Schade, dass es von PixInsight keine "light"Version für kleineres Geld gibt... 250€ sind für mich gerade etwas happig... dafür fotografiere ich einfach zu wenig... und auch die zus. Scripts kosten ja wohl.

    genau so ging es mir auch. Ich dachte, jetzt auch noch entsprechend Geld in die Software zu investieren zusätzlich zu der ganzen Ausrüstung, muss das wirklich sein?! Und über eine Light-Version hätte ich mich sicher auch gefreut. Nun ja, rückblickend war es eine meiner besten Investitionen: Ich denke mir immer, wenn wir uns schon so viel Mühe geben mit dem Fotografieren/Sammeln der Daten, in teure Ausrüstung investieren, usw., dann sollten wir uns und unsere Mühen auch mit entsprechender Aufbereitung "belohnen" können. Es muss ja auch gar nicht unbedingt PixInsight sein, auch von anderer (aber eben auch kostenpflichtiger) Software hört und sieht man viel Gutes (APP zum Beispiel, u.a.).


    aber vielleicht lohnt ja ein 2. Versuch für die Wasserstoff-Wolken in M51

    ...klar, mehr Daten = längere Gesamtintegration lohnen m.E. immer! :)



    Darf ich die Ergebnisse auf meiner HP verwenden, natürlich mit Namensnennung der Bildbearbeiter...?

    Was mich betrifft natürlich, sehr gerne sogar, ich freue mich ja sehr, wenn Dir/Euch mein Herumwerkeln gefällt! Es sind ja Deine Daten - ohne die hätte ich ja gar nichts machen können... ;) :thumbup:


    Liebe Grüße (ich fotografiere gerade übrigens M51, zum ersten Mal mit eigenem Teleskop...)

    Matthias

    Hallo Jürgen,


    Gelegentlich kommt es bei vor, dass beim Addieren vom sternlosen und dem Sternbild der Grossteil der Sterne verschwindet. Was ich bei der Bearbeitung der Teilbilder falsch mache, habe ich noch nicht herausgefunden

    Dir auch herzlichen Dank für Dein Lob! Und dass die Sterne nach dem Addieren verschwinden, das ist ja ein Ding! Das hatte ich bislang noch nicht, auch wenn PixInsight - bei allem genialen Leistungsvermögen - manchmal ja auch für die ein oder andere Überraschung gut ist... ;) . Verwendest Du denn Sternentfernung in dieser frühen Phase der Bildbearbeitung auch "nur" in Vorbereitung der Gradientenentfernung und fügst die Sterne nach DBE/ABE dann direkt wieder ein, oder machst Du noch weitere Arbeitsschritte mit den Teilbildern?


    Ich füge die Sterne direkt nach Gradientenentfernung wieder ein und mache dann erst einmal mit dem Gesamtbild weiter. Bei Bedarf entferne ich die Sterne dann wieder neu, bspw. um Sterne und Nicht-Sterne unterschiedlich stark zu stretchen.


    Liebe Grüße,

    Matthias

    Hallo zusammen,


    hier ist ja eine richtig angeregte Diskussion im Gange, super! :thumbup:

    Hallo Mathias,

    Danke Dir. Deine Technik der Bearbeitung ist bewundernswert. Ich mag gar nicht daran denken, was mir da entgeht. Für mich gilt "Schuster bleib bei ... ".

    Viele Grüße

    Günter


    der Hammer, DANKE,


    Moin,


    Matthias/Astropaps Version ist bestimmt das, was sich endgültig aus dem Bild machen lässt! Sehr schön geworden!


    Vielen Dank lieber Günter, lieber Matthias/Matz und lieber Roland für Euer Lob - ich werde gerade ein bisschen rot! (H-alpha...?! ;) ). Ich gebe mir immer Mühe bei der Bildbearbeitung, ja, aber da sind eine Menge Leute unterwegs, gerade auch hier im Forum, da komme ich auch regelmäßig aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich lerne auch immer dazu, mit jedem Bild, dass ich bearbeite. Irgendwie ist doch jedes Bild anders, zumindest bei mir. Da ich überwiegend aus einer stark lichtverschmutzten Gegend, dem südlichen Ruhrgebiet, fotografiere, habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und versuche, mit der Bildbearbeitung aus den lichtverschmutzten Daten zu retten, was zu retten ist :) . Und muss gestehen, dass mir PixInsight inzwischen sehr ans Herz gewachsen ist (trotz aller Gewöhnungsbedürftigkeit und meiner anfänglichen Überforderung) und ich damit deutlich bessere Ergebnisse erzielen kann als mit früheren Softwarelösungen (nein, ich bekomme kein Geld von den Entwicklern... ;) ).



    ich nehme an, Du verwendest hierzu Pixelmath. Welche Formel wendest Du an?

    Lieber Jürgen, ja es ist genau wie Roland sagt: in diesem Fall eine einfache Pixelmath-Addition "starless + stars". Das funktioniert bei mir i.d.R. sehr gut, wenn ich mit StarXTerminator die Sterne entfernt habe, da dieser Prozess direkt ein Sternebild mit erstellen kann. In diesem Sternebild gibt es in den "Sternzwischenräumen" keine Bildinformation, d.h. man kann dieses Bild gefahrlos später wieder zu dem sternlosen Bild addieren, ohne bspw. eine künstliche Aufhellung zu riskieren, wo keine sein soll.


    Alternativ nutze ich die Formeln von Russell Croman, wenn das "Nur-Sterne-Bild" nicht direkt mit erzeugt wird, sondern erst aus dem Ausgangsbild und dem "starless"-Bild erstellt werden muss - also wenn ich bspw. mit StarNet "entsterne". Diese lauten (am besten die Formeln direkt in Pixelmath kopieren wegen der enthaltenen Sonderzeichen; "starless" und "stars" durch die wirklichen Bildnamen ersetzen):


    Sterne isolieren:

    ~((~stars)/(~starless))


    Sterne wieder einfügen:

    ~((~starless)*(~stars))


    Liebe Grüße (ich werde jetzt wohl mal aufbauen, habe heute irgendwie große Lust auf M51 bekommen... :) ),

    Matthias

    Hallo Matthias/Matz,


    ich habe mir ebenfalls erlaubt, Deine "Autosave.tif" aus Beitrag #7 zu bearbeiten. Benutzt habe ich PixInsight. Ich finde, es steckt Einiges in Deinen Daten. Das folgende Bild habe ich herausbekommen:



    Die 16 Bit-TIF-Datei findest Du hier (falls Du möchtest; das ist ein Link zu meinem OneDrive Ordner - ich hoffe, dass der Link funktioniert):



    Ich versuche immer möglichst viel der Bearbeitung an den linearen Daten zu machen und nach dem Strecken nur noch wenige finale Anpassungen vorzunehmen .

    Die Bildbearbeitung war:


    - Crop (Stacking-Artefakte entfernen)

    - Background Neutralization

    - Sterne entfernen (StarXTerminator; StarNet wäre bestimmt auch gegangen)

    - Hintergrund entfernen am "starless"-Bild (DBE; bei komplexeren Gradienten - die Rohdaten hatten bei mir unregelmäßige Rotstiche - ist es hilfreich, die Gradientenentfernung am sternlosen Bild zu machen. Hat auch bei Deinen Daten gut funktioniert. Das ist ein für mich sehr hilfreicher Tipp von Adam Block in einem seiner Videos gewesen)

    - starless + stars wieder vereint

    - Deconvolution mit BlurXTerminator

    - Farbkalibrierung (musste ich hier "von Hand" (Color Calibration Prozess) machen, die photometrische Farbkalibrierung hat aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen nicht funktioniert, obwohl das Bild eine astrometrische Lösung hatte)

    - verbleibendes Grünrauschen entfernt (SCNR)

    - moderat entrauscht (NoiseXTerminator)

    - Sättigung der Strukturen anheben und des Hintergrundes absenken (mit Luminanzmasken)


    - Stretch (Generalized Hyperbolic Stretch, mehrfach und mit unterschiedlichen Symmetriepunkten, um die Strukturen zu betonen, aber den Hintergrund flach zu halten)

    - letzte moderate (!) Anpassungen der Farbkanäle/Kurven/Sättigung, immer mit Luminanzmasken für Strukturen bzw. Hintergrund (und sehr behutsam - ich finde, man kann damit auch wieder viel "verschlimmbessern", wenn man es da übertreibt...)

    - fertiges Bild als 16-bit TIF exportieren, in Gimp in JPG umgewandelt


    Vielleicht gefällt Dir ja Dein Bild in meiner Version. Ich wünsche uns allen weiterhin viele klare Nächte!


    Liebe Grüße,

    Matthias/Astropaps



    PS: und herzliche Grüße an Günter - es ist ja Dein Ursprungsbeitrag, der sich jetzt aktuell in diese Richtung entwickelt! Und Dein Ursprungsbild "M51 mit Beifang" finde ich sehr gelungen!

    Hallo zusammen,


    ich wollte Euch heute gerne mein Mai-Projekt vorstellen – wir hatten hier um Neumond herum zu meiner großen Freude einige sternenklare Nächte (hurra ^^ ) und ich habe versucht, im Kepheus die Umgebung von Alderamin (α Cephei) mit Sh2-129, dem Flying Bat Nebula, zu fotografieren.


    Das ist gewagt, ich weiß, am Rand des Ruhrgebiets mit einer unmodifizierten DSLM, Teleobjektiv und ohne jeglichen Filter. Ich hatte auch länger überlegt, ob ich die wertvollen Nächte wirklich dafür ver(sch)wenden sollte. Nun, meine eigene Neugier hat gesiegt, ob man nicht vielleicht doch irgendwas sehen kann. Zumindest von der Fledermaus, den extrem schwachen Nebel Ou4 mal außen vor gelassen. Ich habe also 7 Nächte belichtet und insgesamt knapp über 20 Stunden Lights gesammelt.


    Das folgende Bild kam dabei heraus. Es ist wie gesagt ein reines RGB-Bild. Ich habe kaum weitere "Nur-RGBs" im Netz gefunden, üblicherweise wird für dieses Objekt ja noch H-alpha und OIII separat aufgenommen. Klar, solche Bilder sind dann viel beeindruckender. Trotzdem finde ich das RGB-Bild ganz ansehnlich (ich mag RGB-Bilder irgendwie auch gerne…) und ich würde mich freuen, wenn es Euch ebenfalls gefällt.


    Liebe Grüße und CS,

    Matthias



    Alderamin mit Sh2-129 (Flying Bat Nebula):


    Alderamin mit Sh2-129 (Flying Bat Nebula)


    Setup:

    Teleobjektiv Nikon Nikkor 300mm f4 (IF) AF ED, Novoflex-Adapter;

    DSLM Sony A7ii (unmodifiziert);

    Skywatcher HEQ-5 Pro;

    ASI Air Plus, ASI120MINI und ZWO 30F4 Leitfernrohr;


    Bilddaten:

    Lights: 404 x 180s bei ISO1600 (Gesamt ca. 20h, verteilt auf 7 Nächte);

    Korrektur durch Darks (20) und Flats (30) je Nacht; 25 Bias;


    Aufnahmeort: südliches Ruhrgebiet

    Software: PixInsight, Gimp



    Und noch ein Crop:


    Sh2-129 (Flying Bat Nebula)


    Aufnahmedaten wie oben.

    Hallo zusammen,


    hier sind ja schon viele tolle Fotos, Beschreibungen und Zeichnungen!


    Bei uns gab es im April doch noch ein bisschen klaren Himmel ohne Vollmond, so dass ich noch ein Foto vom OdM beisteuern kann. Allerdings mit Teleobjektiv, da ich aktuell noch kein Teleskop besitze. Die Galaxien kann man zumindest erkennen ;) . Das Bild ist (natürlich) bereits ein Crop, und der "Crop" dann der wagemutige Crop vom Crop... Vielleicht bzw. hoffentlich gefällt es Euch dennoch!


    Setup:

    Teleobjektiv Nikon Nikkor 300mm f4 (IF) AF ED über Novoflex-Adapter an Sony A7ii (unmodifiziert); Montierung Skywatcher HEQ-5 Pro; Guiding ASI Air Plus, ASI120MINI und ZWO 30F4 Leitfernrohr.


    Bilddaten:

    Lights: 149 x 120s verteilt auf insgesamt 3 Nächte (d.h. Gesamt-Integrationszeit ca. 5 Stunden), jeweils ISO1600; Darks/Flats zu jeder Nacht (jeweils min. 25 bis max. 40 Stück), insgesamt 25 Bias-Frames.


    Stacking/Bildbearbeitung:

    PixInsight, Gimp


    LG

    Matthias/Astropaps



    Crop:


    Hallo zusammen,


    ich erlaube mir, den alten Thread noch einmal kurz zu "reaktivieren", um ihn dann mit einem konkreten Ergebnis abschließen zu können. Ich habe versucht, alle Eure Tipps zu berücksichtigen und auch noch deutlich mehr Belichtungszeit zu sammeln. Für reines RGB mit einer unmodifizierten DSLR bleibt NGC2264 ein schwieriges Objekt, finde ich, aber dennoch gefällt mir das Ergebnis inzwischen deutlich besser. Ein "Spitzenbild" kann bei meinem schlichten Setup und Aufnahmebedingungen ja auch nicht herauskommen, aber ich wollte eben gerne versuchen, was (mir) möglich ist. Zumindest denke ich, dass ich die anfänglichen Artefakte halbwegs gebändigt bekommen habe und jetzt - nach >9h Belichtung - sogar auch etwas H-alpha Signal den Weg auf meinen Sensor gefunden hat. Vielleicht gefällt das entstandene Bild ja dem ein oder anderen von Euch auch.


    Abschließend möchte ich mich nochmals herzlich bei Euch allen bedanken, die ihr mir so prima geholfen und mich unterstützt habt!


    Liebe Grüße und natürlich viele klare Nächte,

    Euer Matthias/Astropaps



    PS: lieber Stathis, diesmal hat NGC 2261 meine Bearbeitung auch solide überstanden! ^^ ;)



    Widefield:


    Crop:



    Setup:

    Teleobjektiv Nikon Nikkor 300mm f4 (IF) AF ED über Novoflex-Adapter an Sony A7ii (unmodifiziert), das Ganze am Star Adventurer; kein Guiding, keine Filter.


    Bilddaten:
    Lights: 446 x 75s verteilt auf insgesamt 4 Nächte (d.h. Gesamt-Integrationszeit ca. 9.25 Stunden), jeweils ISO1600; Darks/Flats zu jeder Nacht (jeweils min. 25 bis max. 40 Stück), insgesamt 25 Bias-Frames.


    Stacking/Bildbearbeitung:

    PixInsight



    Hallo Stathis,


    das ist auch mit Teleobjektiv ein richtig schönes Bild geworden! Vielen Dank fürs Zeigen! Und auch für die hilfreiche Beschreibung inklusive „Making Of“ und Zwischenentwicklung.


    Diese H-Alpha Gebiete sind wirklich beeindruckend und auch der bläuliche Reflexionsnebel ist sehr schön zu sehen. Und ich finde, dass Du die beschriebenen Farbprobleme und Sternhalos sehr gut in den Griff bekommen hast!


    LG, Matthias