Beiträge von Sperbereule

    UND SIEHE DA: Es läuft! Problem gelöst. Und sogar richtig gut.


    Schön, dass es jetzt funktioniert. Das DSC-System ist eine tolle Sache, wenn es um das Auffinden der Objekte geht.


    Noch ein Tipp: Wenn die WiFi-Verbindung zwischendurch mal abbricht, brauchst du nicht erneut einzunorden und auszurichten. Es reicht, wenn du die Verbindung wieder aktivierst.


    Viel Spaß mit deinem T400!


    Viele Grüße


    Claus

    Hallo,


    tja, das ist ja merkwürdig.


    Möglicherweise kannst du die Genauigkeit verbessern, wenn du noch einen zweiten Stern ins Alignment nimmst. Immerhin folgt das System schon mal der Richtung nach dem Teleskop.


    Ich würde das Ganze an deiner Stelle besser nachts am Sternenhimmel, also unter realistischen Bedingungen, ausprobieren.


    Wenn es weiterhin nicht klappt, scheint es ein Problem mit den Encodern zu geben. Dann würde ich den Hersteller direkt kontaktieren. Adam Salawa von Taurus ist sehr hilfsbereit und kundenfreundlich.


    Viel Glück und Grüße


    Claus

    Hallo,


    zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum Teleskop!


    Ich habe selbst einen Taurus T300 mit DSC-System. Bei mir hat nach einer gewissen Einarbeitungszeit alles wie gewünscht funktioniert.


    Einmal hatte ich Schwierigkeiten, bis ich festgestellt habe, dass ich die Kabel für Rektazension und Deklination falsch eingesteckt hatte.


    Die richtige Vorgehensweise ist, nach dem Einnorden (Teleskop waagerecht in Nordrichtung stellen und mit Skysafari "verbinden") zunächst ein Alignment von zwei Sternen mit "Ausrichten" durchzuführen. Danach wählst du das Objekt mit "Suchen" aus und klickst dann "Push-to". Der Indikatorpfeil zeigt dir zunächst die grobe Richtung an. Wenn du dich dem Objekt näherst, verschwindet er und es ist ein Kreis sichtbar, den du mit dem Objekt (Fadenkreuz) zur Deckung bringst. Das Objekt müsste dann im Okular einigermaßen zentriert sichtbar sein.


    Ich verwende Skysafari 7 Plus auf einem Android-Smartphone. Erinnern kann ich mich, dass ich zunächst eine ältere Version hatte, und es damit Probleme gab. Vielleicht hilft bei dir eine Aktualisierung auf die Version 7 Plus.


    Es gibt eine Anleitung für das DSC-System auf YouTube:

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    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Vielleicht helfen dir das Video bzw. die Erläuterungen weiter.


    CS und viele Grüße


    Claus

    Hallo Jürgen,


    danke für deine Einschätzung.


    Ich bin beruhigt, dass ich mich vorerst nicht um das Reinigungsprozedere und die damit verbundene Demontage des Spiegels kümmern muss. Erst einmal werde ich mich voll aufs Beobachten konzentrieren. Die Reinigung erfolgt, wenn es nicht mehr anders geht, also wenn die Verschmutzung durch Pollen usw. schon bei Draufsicht offensichtlich ist.


    Es ist erstaunlich, was einem in den Beobachtungsnächten alles auf den Spiegel kommt. Du selbst gibst ja ein amüsantes Beispiel!


    Mir wäre neulich fast die Stirnlampe auf den Hauptspiegel gefallen. Seitdem benutze ich grundsätzlich die Socke, um zumindest ein seitliches Auffallen von Gegenständen zu verhindern.


    In dieser Woche habe ich zwei Stunden mit dem T300 beobachten können. Es ist schon toll, was gegenüber dem 8-Zöller an Details von Galaxien möglich ist. Trotz mäßiger Bedingungen gingen z. B. ansatzweise das Staubband in M 104, das Dunkelgebiet in M 64, und M 94 sah fast wie ein planetarischer Nebel aus. Mit 8 Zoll hätte ich wohl nichts als diffuse Nebelfleckchen erkannt. Ich bin gespannt darauf, den Taurus in einer den wenigen Top-Nächte hier in Norddeutschland zu testen.


    Bestimmt hast du zwischenzeitlich auch sehr schöne Beobachtungen mit deinem T300 gehabt. Vielleicht liest man demnächst im Beobachterforum wieder voneinander!


    CS und viele Grüße


    Claus

    Hallo Jürgen,


    klar ist eine Ferndiagnose schwierig. Insofern gibst du mir auch den richtigen Tipp, mir jemanden zu suchen, der das Teleskop begutachten kann, bzw. mich weiter ins Thema einzulesen.


    Allerdings ist mir das von dir empfohlene Buch mit gut 400 Seiten doch fürs Erste etwas zu ausführlich. Erfreulicherweise habe ich im "Fernrohr Führerschein" von Stoyan eine kurze Anleitung zum Sterntest und auch Abbildungen der Beugungsfiguren gefunden.


    Anscheinend habe ich beim letzten Test wieder zu stark defokussiert, um die Beugungsringe zu sehen. Ich kann mich aber daran erinnern, beim Verstellen kurz ein annähernd ähnliches Bild gesehen zu haben, wie es laut dem Buch dem Normalzustand entspricht - Astigmatismus schien es jedenfalls nicht gewesen zu sein. Den Test werde ich demnächst mit dem besser ausgekühlten Teleskop noch einmal durchführen.


    Eine Frage, die sich mir darüber hinaus stellt, betrifft die Beeinträchtigung der Abbildung durch Verschmutzungen bzw. Kratzer auf dem Spiegel. Du hast ja im Gegensatz zu mir den Vorteil, über ein Neugerät zu verfügen. Mein T300 hat hingegen schon einiges an Gebrauchsspuren. Ich sende euch im Anhang zwei Fotos meines Hauptspiegels mit. Die Aufnahmen sind bewusst im ungünstigen Licht gemacht, damit man die Verschmutzungen möglichst gut sieht. Bei Draufsicht falle sie nicht weiter auf. Was meint ihr, ist dringend eine Reinigung anzuraten?


    Ich hoffe, dass ich eure Hilfsbereitschaft nicht überstrapaziert habe. Aber wenn wir schon beim Taurus T300 als Thema sind, bietet sich einfach die Gelegenheit, mal alle Fragen loszuwerden :)


    Beste Grüße


    Claus

    Hallo Jürgen,

    hallo Stathis,


    nach euren Anweisungen habe ich vor Kurzem noch einmal den Sterntest durchgeführt.


    Verwendet habe ich wieder das Okular Pentax XW 7 mm (Vergrößerung 214-fach). Das Seeing war mittelmäßig. Diesmal habe ich darauf geachtet, den Stern (Polaris) nur knapp aus dem Fokus zu bringen.


    Zunächst einmal bestätigte sich, dass der Fangspiegelschatten bei nur geringer Defokussierung tatsächlich mittig ist. Einen Offset konnte ich ausschließlich bei stärkerer Defokussierung erkennen. Es traf dann auch zu, dass beim Verstellen des Fokuspunkts in die entgegengesetzte Richtung der Offset des Fangspiegels gespiegelt erschien. So weit scheint also alles zu stimmen.


    Der defokussierte Stern erschien leicht deformiert, aber noch einigermaßen rund. Insgesamt sah der Rand so ähnlich aus wie eine den Fangspiegelschatten umgebende Perlenkette. Je nach Fokussierung und an unterschiedlichen Sternen kam es bei zunehmender Defokussierung mitunter zu einer ansatzweise dreieckigen Form. Ein Verkippen der Form um 90 Grad konnte ich aber beim Verschieben des Fokuspunkts in die Gegenrichtung nicht feststellen. Kann ich daher jetzt Astigmatismus ausschließen?


    Was ich dazu sagen muss, ist, dass das Teleskop zunächst nicht gut ausgekühlt war. Zu einem späteren Zeitpunkt und bei einem Stern in Zenitnähe (Alkaid in Ursa Major) wirkte das Bild insgesamt etwas ruhiger, der Stern weniger deformiert.


    Vielleicht könnt ihr anhand des Geschilderten etwas zu möglichen Bildfehlern sagen. Ich habe, wie gesagt, den Eindruck, dass die Abbildung beim fokussiertem Bild insgesamt o. k. ist. Störend wirkt sich dabei vor allem das Seeing aus, dass sich bei 12 Zoll viel stärker bemerkbar macht als bei 8 Zoll.


    Jedenfalls werde ich den Sterntest gelegentlich wiederholen, um den Justagezustand meines T300 im Blick zu behalten und Abweichungen festzustellen.


    Nochmals danke an euch und viele Grüße


    Claus

    Hallo Holger,


    ich dachte anfangs, dass mit meinem 9mm Nagler was nicht in Ordnung ist, nachdem ich von 5 auf 12 Zoll umgestiegen war - irgendwie hat es nur Wattebäuschchen produziert statt Sterne :)

    Nach der ersten Nacht mit anständigem Seeing war es dann klar, was los ist, und ich wieder beruhigt.


    das klingt ermutigend, und die "Wattebäuschchen" kommen mir irgendwie bekannt vor. Mit der Steigerung der Öffnung erschließen sich völlig neue Welten, und leider steigen auch die Ansprüche an die Bedingungen.


    Die unterschiedlichen Bedingungen sind dann sicher auch ein Anlass dafür, sich baldmöglichst für die Erweiterung der eigenen Teleskopsammlung zu entscheiden ;)


    Viele Grüße von


    Claus

    Hallo Jürgen,


    Dem Text von Stathis gibts wohl nichts hinzuzufügen. Ich mache den Sterntest gerne bei 200 x - 600 x, was eben der Himmel (das Seeing) so hergibt. Beim 16'er war ich da immer so mit 400 - 800X dabei. Es gibt auch Nächte, da kann man sich den Sterntest verkneifen weil das Seeing zu schlimm ist. Wiederhole ruhig die Tests immer mal wieder und vergleiche die Bilder, die sich ergeben haben bzw. mache die Notizen, denn (zumindest mir gehts so) man vergisst halt doch Details schnell wieder.


    danke auch für deine Antwort und für die hilfreichen Ergänzungen. Ich werde mir angewöhnen, den Sterntest immer mal zu machen, auch im Hinblick auf die richtige Kollimierung.


    Zu irgendwelchen Abschattungen: die werden um 180 Grad gespiegelt wenn Du durch den Fokus fährst. Halte mal die Hand oder einen Finger in den Strahlengang und fahre durch den Fokus, dann bekommst Du ein Gefühl für die ganze Sache und die Dimensionen. Dejustiere auch mal bewusst und schaue auf den Effekt. Asti dreht sich um 90 Grad. Da unsere Spinnen drei Beine haben ergibt sich daraus ein dreizahliger Beugungsstern, beim scharfen Hinsehen siehst Du sechs Beugungs-Spikes.


    Zum Glück habe ich bislang keine 90-Grad-Drehung am Stern festgestellt. Es scheint also keinen Astigmatismus zu geben, wobei ich mich noch einmal vergewissern werde. Ich konnte die sechs Beugungsspikes an hellen Sternen erkennen. Somit scheint eigentlich alles richtig zu sein.


    Der Offest ist bei uns so klein, dass er per Fangspiegelschatten nicht gesehen werden kann, zumindest ich selber sehe ihn nur beim Justieren am Tag per Cheshire und wenn ich weiß wo und wie ich gucken muss.


    Komischerweise konnte ich den Offset (Versetzung des Schattens von Fangspiegel und -streben?) deutlich sehen. Ich hatte das Bild aber auch komplett unscharf gestellt. Ich muss es noch einmal prüfen, wenn ich den Sterntest nach der Anleitung von dir und Stathis durchführe.


    Mein Messprotokoll sieht übrigens ganz ähnlich aus wie Deines, vom Format her.

    Zum Messprotokoll selber: die Werte 300/1500 habe ich erstmal, ganz treudoof und gutgläubig, also sowas wie eine Typenbezeichnung genommen, anders kann das nicht sein. Da Dein Spiegel noch 6 Monate älter ist als meiner, hast Du wohl auch noch Suprax als Material. Nachdem ich vorgestern etliche Details in M65 und M66 gesehen habe bin ich halbwegs beruhigt, das limitierende Element sind wohl inzwischen meine Augen.


    Ja, so weit ich weiß, ist das Spiegelmaterial Suprax, bietet also gegenüber BK7 eine verkürzte Auskühlungszeit. Gibt es einen Unterschied zu Supremax 33? Dieses Material wird mittlerweile bei den technischen Daten auf der Taurus-Website angegeben.


    CS und viele Grüße


    Claus

    Hallo Stathis,


    ein paar Worte von mir zur Durchführung des Sterntests zur Beurteilung der Optik und der Justage:

    Den Sterntest macht man am hellen Stern in Gesichtsfeldmitte bei hoher Vergrößerung. Bei kleinen Teleskopen ist das AP=0,5-1 mm, bei großen darf es auch bei AP=1-1.5 mm sein. Ruhig etwas mit der Vergrößerung variieren, bis man für das jeweilige Seeing die stärkste Aussagekraft erhält. Bei 50-fach (AP= 6 mm) hingegen sieht man praktisch nur die eigenen Augenfehler (Augenasti).

    Wichtig: Man vergleicht immer leicht intra- mit leicht extrafokal. Dazu muss das Instrument erst einmal gut justiert sein. Man wählt einen Stern hoch am Himmel, bei Dobsons ohne Nachführung nimmt man gerne den Polastern. Zur Beurteuilung der Justage nur so leicht defokusieren, dass man den Fangspiegleschatten beginnt zu sehen und auch ein Bisschen mehr, bis der Fangspiegelschatten sich deutlich zeigt und man sehen kann wie gut zentrisch er sitzt. Ruhig etwas hin und her spielen. Bei fortschreitender Defokusierung wird der Test immer unempfindlicher. Asti sieht man am besten ganz kurz vor und nach dem Fokus.


    vielen Dank für deine ausführliche Erklärung! Ich habe wohl mit dem 7-mm-Okular an meinem Teleskop richtig gelegen. Bei gutem Seeing könnte ich evtl. noch auf 5 mm hochgehen. Allerdings habe ich den Sterntest nicht richtig durchgeführt, weil ich das Bild komplett unscharf gestellt habe. So wird das anscheinend nichts, und ich werde den Test demnächst wiederholen.


    Du verwendest die Begriffe intrafokal und extrafokal. Heißt das vor und nach dem Fokuspunkt? Ansonsten wäre ich dir für eine kurze Erläuterung dankbar.



    Falls ein Asti mal aufritt und mal nicht, deutet dies auf temperatur- oder lageabhängige Verspannung hin. Oder der Hauptspiegel ist aus verspanntem Glas und führt ein Eigenleben je nach Temperatur.

    Wie ist der Spiegel radial am konischen Spiegelrand gelagert? Bei konischem Spiegelrand wirken die Kräfte ja nicht mehr parallel zur Spiegelebene. Wie dick ist der Spiegel?


    Ich werde anhand der von dir genannten Kriterien prüfen, ob doch Astigmatismus vorliegt. Zu den Beschaffenheiten des Spiegels bzw. dessen Lagerung kann ich leider nichts sagen, vielleicht weiß Jürgen etwas, sofern er den gleichen Spiegel hat. Die Spiegeldicke könnte ich bei Gelegenheit nachmessen.


    Das erscheint oft nur so, weil kleinere Optiken das Seeing weniger gut auflösen. Ihr wisst ja, ein 50/540 Zeiss Bausatzrefraktor hat bei 70-fach immer gutes Seeing 8) , ein 80 cm Dobson hat bei 1.000- fach immer schlechtes Seeing.


    Ja, das hatte ich nicht bedacht. Das Seeing spielt natürlich beim 8-Zöller eine geringere Rolle, und das Bild wirkt dadurch schärfer als bei 12 Zoll. Diese Tatsache legt dann auch für mich die Vermutung nahe, dass die Abbildung an meinem T300 so weit o. k. ist. Wie gesagt, ich werde das alles in der nächsten Beobachtungsnacht noch mal überprüfen!


    CS und Viele Grüße


    Claus

    Hallo Jürgen,


    heute komme ich endlich dazu, etwas zu meinem T300 und dem vermuteten Astigmatismus zu schreiben.


    Ich hatte gestern endlich wieder die Möglichkeit, mit dem Taurus zu beobachten. Bei der Gelegenheit habe ich das Teleskop einem Sterntest unterzogen, um dem mutmaßlichen Bildfehler nachzugehen.


    Um es kurz zu fassen: Ich vermute, dass entweder kein Astigmatismus oder nur ein geringfügiger vorhanden ist. Jedenfalls kann ich die Sternabbildung grundsätzlich als zufriedenstellend bis gut bezeichnen. Die Sterne erscheinen überwiegend rund, lediglich die hellsten zeigen gelegentlich eine gewisse Formabweichung, wobei das auch mit dem Seeing/der Szintillation zusammenhängen kann.


    Dennoch habe ich an meinem 8-Zoll-Dobson mit dem BK7-Spiegel ohne Prüfprotokoll eine etwas bessere Sternabbildung, die ich bei guter Kollimierung als punktförmig bzw. nadelfein und subjektiv schärfer bezeichnen möchte. Ich kenne mich mit den technischen Zusammenhängen nicht so gut aus. Könnte das vielleicht auch mit dem Öffnungsverhältnis zusammenhängen? Die Sterne weisen beim T300 übrigens eine etwas andere, ins Gelblich-Grüne tendierende Färbung auf, am Skywatcher geht die Färbung eher ins Blaue.


    Ich verfüge über ein Prüfprotokoll für den Hauptspiegel des T300. Ich füge es diesem Posting im Anhang bei.


    Konkret hat mein Sterntest gestern Folgendes ergeben:


    Pentax XW 7 mm (214-fach): Stern wirkt scharf gestellt rund (durch Seeing beeinträchtigt), sechs Lichtreflexe gehen vom Stern ab. Unscharf gestellt, sieht man die Fangspinne und den Fangspiegel leicht nach oben links versetzt, der unscharfe Stern erscheint weitestgehend rund, Hauptspiegelhalterungen sind am Rand zu sehen.


    ES 92 Grad/12 mm (125-fach): Stern wirkt scharf gestellt durchaus rund, etwas Seeing, Lichtreflexe s. o. Unscharf gestellt ähnlich wie im 7 mm.


    ES 100 Grad/20 mm (75-fach): Scharf gestellt, ist der Stern noch als rund zu bezeichnen, geht aber leicht in eine ovale Form über. Lichtreflexe s. o. Unscharf gestellt, sieht der Stern nicht mehr rund aus, wirkt etwas länglich. Möglicherweise liegt es am Okular. In der Mitte zentriert wirkt die Form etwas besser.


    ES 82 Grad/30 mm (50-fach): Scharf gestellt, ist die Form durchaus rund. Je nach Einblick (schräg ins Okular geschaut) zieht sich der Stern ganz leicht oval auf. Es sind nur 2-3 Lichtreflexe zu erkennen. Unscharf gestellt, sieht man die Fangspinne/den Fangspiegel in der Mitte, der Stern wirkt je nach Einblick leicht bis mittel oval.


    Wie gesagt, übersteigt es mein technisches Wissen, zu beurteilen, ob es sich um Astigmatismus handelt oder ob überhaupt ein Bildfehler vorhanden ist. Ich sehe eigentlich keinen Handlungsbedarf und möchte auch nicht riskieren, durch eine unsachgemäße Reparatur etwas zu verschlechtern. Ich frage mich aber, warum mein 8-Zöller im Großen und Ganzen etwas besser abbildet.


    Deine Meinung würde mich interessieren. Vielleicht kennst du dich gut aus und kannst auch etwas zu dem Prüfprotokoll sagen.


    Danke, CS und viele Grüße


    Claus

    Hallo Jürgen,


    danke für deine ausführliche Antwort und für die sicherlich wichtigen Hinweise!


    Ich werde diesen demnächst nachgehen. Leider komme ich im Moment wegen eines Kurzurlaubs und anderer Verpflichtungen nicht dazu.


    Ich schreibe in den nächsten Wochen hier im Thread eine Antwort, sobald ich die Zeit dafür gefunden habe, den Ursachen des Bildfehlers nachzugehen.


    Bestimmt werden deine Erläuterungen dabei helfen, Abhilfe zu schaffen und das Problem zu beheben.


    Bis dahin viel Spaß mit dem T300!


    CS und viele Grüße


    Claus

    Hallo Stefan,


    danke, dass du auch deine Erfahrungen zu Taurus-Teleskopen mit uns teilst.


    Vielleicht tritt der Bildfehler nur beim Modell T300 auf.


    Ja, es entstehen auch bei der schwarzen Lackierung schnell Kratzer und Lackschäden. Bei meinem Taurus ist auch hier und da schon etwas Holz abgesplittert.


    Ich finde, das ist bei einem Gebrauchtgerät akzeptabel. Im Dunkeln sieht man's schließlich nicht ;)


    Viele Grüße


    Claus

    Hallo Jürgen,


    vielen Dank für deinen Beobachtungsbericht und Glückwünsche zum Teleskop! Dein Posting liegt ja schon eine Zeit lang zurück. Da ich aber ebenfalls seit letztem Winter Besitzer eines Taurus T300 bin, möchte ich dir heute darauf antworten - wenn auch mit etwas Verzögerung mangels Zeit.


    Anders als du habe ich den T300 gebraucht gekauft. Es sind also schon einige Kratzer dran, aber alles (mit einer Einschränkung, s. u.) funktioniert so weit wie erwartet.


    Ich teile dann auch im Großen und Ganzen dein Urteil zum Teleskop. Meine Meinung habe ich übrigens in einem Vorgängerthread kundgetan: Fragen zu Taurus Telescopes / Taurus T300


    Damals hatte ich die mangelnde Stabilität des T300 kritisiert, was ich aber jetzt weitgehend zurücknehme. Wenn man den Dobson vorschriftsmäßig aufbaut, wackelt bei mir nichts, auch in Horizontnähe steht das Teleskop m. E. recht stabil ohne Bildzittern, zumindest bei moderater Vergrößerung. Lediglich die kleine Standfläche - da gebe ich dir Recht - macht eine vorsichtige Verstellung (im Azimut) erforderlich, sonst kann sie schon mal kippen.


    Wenn du Schwierigkeiten beim Einblick hast, würde ich dir dringend einen höhenverstellbaren Astrostuhl empfehlen. Damit erreichst du immer eine komfortable Einblickhaltung. Ich glaube, das Beobachen im Sitzen wird sich auch bei dir nicht vermeiden lassen. Einen Gitterrohr-Dobson auf einen Tisch zu stellen, halte ich aus Stabilitätsgründen auf Dauer für keine gute Lösung.


    Jetzt zu einem wichtigen Punkt: Ich frage mich auch, ob es bei meinem T300 Bildfehler (außer Koma) gibt. Jedenfalls erscheinen die Sterne bei mir leicht oval verformt, wohingegen sie an meinem 8-Zoll-Dobson bei guter Kollimation wirklich punktförmig sind. Ich habe immer die Kollimierung geprüft, aber daran scheint es nicht zu liegen. Ich kenne mich mit Bildfehlern an Newton-Systemen nicht so gut aus, aber es scheint tatsächlich Astigmatismus zu sein, da der Fehler auch in der Bildmitte auftritt. Ich kann darüber hinaus zum Rand hin Koma erkennen, aber das war ja bei f/5 zu erwarten.


    Bislang finde ich den Bildfehler nicht wirklich störend, aber in Anbetracht des Preises und Qualitätsniveaus des Teleskops sollte er eigentlich nicht auftreten. Du schreibst, du hättest die Spiegelbox neu zusammengeschraubt und die Halteschrauben gelockert. Anscheinend hast du das Problem damit behoben. Ich muss mir das mal ansehen, vielleicht kann ich den Fehler so auch beseitigen ... Evtl. könnte ich mal Fotos posten. Kannst du mir dann vielleicht eine Anleitung geben?


    Was ich nicht verstanden habe, ist, was du mit den "Schatten der Halteklammern" meinst. Erzeugen auch diese einen sichtbaren Bildfehler? Ich habe übrigens bei mir auch einen kreisförmigen Kratzer auf dem Hauptspiegel entdeckt, der sichtbar wird, wenn man frontal mit der Rotlichtlampe gegen den Spiegel leuchtet. Ich vermute, das macht nichts - vielleicht gibt es einen geringen Lichtverlust?


    Anders als für dich mit dem "Downgrade" von 16 Zoll bedeutet der 12-Zöller für mich einen deutlichen Aufstieg. Ich war dann auch wirklich begeistert, als ich zum ersten Mal die Spiralarme in M51 sehen konnte oder den Orionnebel in voller, zuvor so nicht gekannter Pracht.


    Entsprechend begeistert bin ich auch, und ich kann bestätigen, dass der T300 - mit den oben genannten geringen Einschränkungen - eine gute Investition ins Hobby ist. Ich wünsche dir und allen Taurus-Besitzern klare Nächte und mit diesen tollen Dobson-Teleskopen viele interessante Beobachtungen!


    Viele Grüße


    Claus

    Könnt ihr mir vielleicht noch Tipps zu hellen Deep Sky Objekten geben? Gibt es da eine Liste? Wo kann ich mich da einlesen?


    Zu dem bereits Gesagten möchte ich einige Literaturhinweise ergänzen:


    Peter Vizi: Sternatlas für Kleinteleskope


    (Sternatlas mit Objektauswahl für Kleinteleskope, illustriert durch Zeichnungen, gute Einführung in die visuelle Astronomie)


    Thomas Jäger: Der Starhopper, 20 Himmelstouren für Hobby-Astronomen


    (Einführung in die Praxis der Deep-Sky-Beobachtung, Objektauswahl mit umfangreichen Beschreibungen, Fotos und Zeichnungen)


    Drehbare Sternkarte von Kosmos oder Oculum


    (wichtiges Hilfsmittel, wenn du kein Smartphone benutzen möchtest).


    CS und viele Grüße


    Claus

    Hallo in die Runde,


    es sind einige Wochen vergangen, und ich habe zwei weitere Beobachtungsabende genossen, an denen ich nunmehr das DSC-System in Betrieb genommen habe.


    Ich war ja erst einmal skeptisch, und die ersten Schritte haben mich etwas Überwindung gekostet. Erst einmal die App Sky Safari 7 Plus installieren usw., dann ein erster Versuch hier in der Wohnung. WLAN aufbauen hatte schon mal funktioniert, und die App reagierte auf Verstellungen am Teleskop. Das ließ auf ein gutes Funktionieren hoffen.


    Bei Minusgraden und fast Vollmond kam dann neulich der Feldversuch. Nach Norden ausgerichtet, Teleskop mit der App verbunden. Dann Polaris im Sucher eingestellt und auf "Align" geklickt. Als Nächstes Capella im Fuhrmann, noch einmal "Align" gewählt. Das wars schon, und der Rest ging fast wie von selbst! Ich konnte Objekte auswählen und mit wenigen Schubsern am Teleskop gleich ins Sehfeld des Okulars bringen. Handy bequem in der einen Hand haltend, bediente ich den Dobson mit der anderen. Äußerst zufrieden mit dem Ergebnis wartete ich auf die nächste Beobachtungsnacht.


    Gestern hatte ich dann eine längere Objektliste vorbereitet. Um es kurz zu sagen: Ich bin vom Push-to begeistert! Guido und Holger, ich kann gut verstehen, dass ihr nicht mehr auf die digitalen Schaltkreise verzichten wollt. Hätten wir nicht zu zweit beobachtet und aufgrund der Kälte Pausen eingelegt, hätten wir locker eine Liste von rund 15 DSOs an einem Abend abgearbeitet. Beim manuellen Aufsuchen waren es vielleicht sonst 5-8 Objekte, und ich war immer geneigt, bereits bekannte Ziele wieder aufzusuchen, weil es bequemer ist, als neue aufzufinden.


    Ich habe die Elektronik am Dobson wohl vorschnell und etwas unüberlegt abgelehnt. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es ein glücklicher Zufall war, das Teleskop mit DSC-System zu bekommen.


    Nochmals danke für eure Ansichten zum Thema und die vielen Inspirationen!


    Viele Grüße


    Claus

    Hallo Guido,

    hallo Holger,


    vielen Dank auch für eure Antworten und für die Tipps zur EQ-Plattform!


    Gut zu wissen, dass ich die Plattform nur zurückstellen muss, um das DSC-System einzusetzen. Leider erfolgt das Zurücksetzen bei der TS-Optics EQ-Plattform händisch, was schon ein gewisser Aufwand ist.


    Möglicherweise benutze ich den Dobson in Zukunft nur für Mond und Planeten mit der EQ-Plattform. Die Nachführung ist ja besonders wichtig bei hohen Vergrößerungen, und jene Objekte kann ich ohne Push-to aufsuchen (Uranus und Neptun mal ausgenommen).


    Ich werde berichten, wie es so läuft. Interessant ist, wie unterschiedlich das Thema Elektronik am Dobson bewertet wird. Vielleicht ist es ja ein Gewöhnungsprozess, und ich werde das Push-to bald nicht mehr missen wollen!


    Viele Grüße


    Claus

    Hallo Norman,


    vielen Dank für deine Glückwünsche!


    Wäre schön, wenn wir dann und wann etwas im Beobachterforum von Deinen weiteren Eindrücken/ Beobachtungen lesen können :)


    Ich werde gern demnächst Beobachtungen bzw. Zeichnungen posten. Es eröffnen sich mir ja jetzt mit 12 Zoll ganze neue Möglichkeiten und ein Fundus an neuen Objekten!


    Achso,um den Dob leichtgängiger zu bekommen,weniger Nachsacken,könnten evt. kleinere Teflonpads (gleich weniger Reibung) unten helfen. Spätestens auf einem Teleskoptreffen kann das alles untersucht und mit Ideen zur Behebung versehen werden:-)


    Danke für den Tipp! Ich gehe die nächsten Schritte erst mal sachte an. Tuningpotenzial gibt es genug, aber das bringen Dobson-Teleskope so mit, wie aus euren Beiträgen zum Thema immer wieder hervorgeht.


    Also, bis demnächst im Beobachterforum :)


    Viele Grüße


    Claus

    Hallo zusammen,


    mit fast drei Monaten Abstand freue ich mich, diesen Thread heute wieder aktivieren zu können. Der Grund ist, dass ich mir gebraucht einen Taurus gekauft habe :)


    Konkret handelt es sich um das Modell Taurus T300 mit Professional-Optik und DSC-System (digitale Schaltkreise). Ich konnte den Dobson zu einem fairen Preis hier im Umland erwerben.


    Natürlich möchte ich es nicht versäumen, euch meine ersten Eindrücke mitzuteilen:


    - Design und Verarbeitung konnten mich schon vor Ort beim Anschauen überzeugen. Das Teleskop macht einen wertigen, optisch ansprechenden Eindruck und besitzt ein durchdachtes Konzept. Das Gerät ist in ca. 10 min aufgebaut, man braucht ca. 15 min, wenn man noch kollimieren muss. Alle Schraubverbindungen wirken solide, und die Montage geht einfach und einigermaßen zügig von der Hand. Die von Taurus angebotenen Taschen ermöglichen ein Verstauen der Höhenräder, Stangen usw., und diese sind dort gut geschützt.


    - Die Standfläche des Dobson ist so weit o.k. Auf einigermaßen ebenem Untergrund steht das Teleskop stabil. Auf glatten Fließen allerdings dreht sich der untere Teil der Rockerbox mit. Man kann aber an den Stangen etwas gegenhalten, um diesen Effekt zu mindern. Die empfohlenen Spikes könnten fürs Gelände eine gute Lösung sein.


    - Die Einblickhöhe ist im Vergleich zum 8-Zöller angenehm. Nur bei extremer Ausrichtung in Zenitnähe ist eine Höhenanpassung der Sitzgelegenheit erforderlich.


    - Die Kollimierung geht recht einfach mittels Rändelschrauben am Fangspiegel und von oben am Hauptspiegel, was sehr praktisch ist.


    - Sehr positiv hat mich auch die Tragfähigkeit überzeugt, was Okulare und Sucher angeht. Der Dobson lässt sich mit den von Taurus angebotenen Gegengewichten gut ausgleichen. Meine schweren ES-Okulare kann ich problemlos zusammen mit einem 8 x 50-Sucher am Hut verwenden. Wahrscheinlich könnte ich auch noch einen Komakorrektur hinzunehmen. Die (Haupt-)Sorge hinsichtlich der Traglast war also unbegründet!


    - Es sind nette Zubehörteile wie die elektrische Fangspiegelheizung und das DSC-System (digitale Schaltkreise) dabei. Einige Dinge musste ich noch nachrüsten (OAZ, Sucherschuh, Stromzufuhr für Fangspiegelheizung).


    Am letzten Wochenende gab es dann endlich das ersehnte Firstlight. Auch hierzu einige Anmerkungen:


    - Der Öffnungsvorsprung gegenüber 8 Zoll macht sich schon deutlich bemerkbar, ich war angenehm überrascht! Der Orionnebel ist im 12-Zöller eine Wucht. Auch in anderen Objekten konnte ich Details sehen, die mir mit 8 Zoll verborgen blieben, z. B. Helligkeitsunterschiede in M1 (Crab-Nebel) und ansatzweise den Merope-Nebel in M45. An Planeten war das Seeing bei 214-facher Vergrößerung deutlich, hier macht sich das höhere Auflösungsvermögen auch mal negativ bemerkbar. Leider hatte ich nur ein Zeitfenster von ca. 1 Stunde, bevor es sich mit Wolken zuzog, aber für einen ersten Eindruck hat es gereicht.


    - Koma ist sichtbar, aber bisher stört sie mich nicht so recht. Mal sehen, ob ich später einen Komakorrektor hinzunehme.


    - Was mir leider nicht so gut gefällt, ist die Stabilität des Taurus. Wir haben es hier mit Leichtbau zu tun, und das hat seinen Preis: Beim Verstellen wackelt das Bild leicht hin und her, und der Dobson sackt auch etwas nach, wenn ich das Objekt in der Bildmitte zentrieren will, sodass ich mehrmals nachschubsen muss, um die gewünschte Zentrierung zu erreichen. Ich vermute, dass schwerere Gitterrohrmodelle (Discovery, Obsession) hier deutlich im Vorteil sind. Ob mich die mangelnde Stabilität langfristig, stört muss ich sehen.


    - Das DSC-System konnte ich noch nicht ausprobieren. Ich bin kein Elektronik-Fan und habe es nur mitgekauft, weil es sich nicht ohne Weiteres demontieren ließ. Push-to ist natürlich eine große Erleichterung beim Auffinden gerade kleinerer Objekte wie vielen PNs usw. Wir werden sehen, ob ich mich damit anfreunden kann.


    Nach dem Firstlight warte ich jetzt auf klare Nächte, um meine Erfahrungen mit dem Taurus T300 zu vertiefen. Gespannt bin ich, ob sich das Teleskop auf meiner TS-Optics EQ-Plattform betreiben lässt (wahrscheinlich funktioniert das DSC-System dann nicht so gut).


    Alles in allem bin ich bisher zufrieden mit dem Kauf, und ich glaube, dass ich jetzt einen guten 12-Zoll-Dobson für viele kommende Beobachtungsnächte habe. Dass es keinen perfekten Gitterrohr-Dobson in dieser Preisklasse gibt, habe ich ja aus den Forenbeiträgen gelernt. Vielleicht fühlt sich der ein oder anderen aufgrund meines kurzen Berichts dennoch geneigt, sich auch für einen Taurus zu entscheiden ;)


    CS und viele Grüße


    Claus

    Hallo Orni,


    Ich frage mich, um wieviel Besser die Beobachtungen durch ein Teleskop ausfallen würden. Oder anders gefragt: Lohnt sich eine Anschaffung, wenn man schon ein gutes Spektiv sein Eigen nennt? (Ich habe das Zeiss Conquest Gavia 85 30-60).

    Vielen Dank!


    die Anschaffung eines Teleskops lohnt sich auf jeden Fall.


    Spektive sind für die Naturbeobachtung gedacht und m. E. für die Astronomie nur bedingt geeignet. Sie haben Umkehrprismen, um ein seitenrichtiges Bild zu erzeugen. Dieses ist für die Himmelsbeobachtung nicht unbedingt nötig, und die Prismen kosten einiges an Abbildungsleistung. Ein guter Refraktor gleicher Größenordnung erzeugt ein besseres Bild, davon konnte ich mich überzeugen.


    Ein Hauptproblem ist auch, dass du mit 85 mm Öffnung schnell an die Grenzen stößt. Du sammelst nicht genug Licht, um damit z. B. Nebel und Galaxien gut beobachten zu können. Für Mond/Planeten mag es noch gehen, aber auch hier ist Auflösungsvermögen/Öffnung und nicht zuletzt Vergrößerung (mit 60-fach kommst du an Planeten nicht weit) gefragt.


    Ich habe selbst ein Leica APO-Televid 82 und nutze es nur sehr selten als Schnellspechtel-Zweitgerät. Der Vorteil liegt halt klar beim "Grab & Go".


    Ich finde, du solltest dich mal mit den verschiedenen Typen von Teleskopen und deren Vor- und Nachteilen beschäftigen. Ein Literaturtipp wäre "Der Fernrohr-Führerschein" aus dem Oculum Verlag.


    Sicher kannst du mit dem Spektiv erste Erfahrungen sammeln. Es gibt bestimmt auch Gründe, einige Spektive gezielt für die Astronomie einzusetzen, z. B. das neue Swarovski für die binokulare Beobachtung.


    Wenn du ernsthaft visuelle Astronomie betreiben möchtest, wirst du aber nicht um die Anschaffung eines Teleskops umhin kommen.


    CS und viele Grüße


    Claus

    Hallo Rene,


    1) runde Sterne sind einfach mit Mathias seiner Technik. Einfach senkrecht aussetzen und drehen.

    Ich habe immer zwei weiße Stifte im Gebrauch: einen fein angespitzten für die feinen Sterne und einen leicht stumpfen für die helleren breiteren Sterne. Das geht wunderbar mit den Albrecht Dürer Stiften von Faber Castell.


    angefangen habe ich auch mit den Aquarellstiften der Reihe Albrecht Dürer von Faber Castell, die ja in der Zeichenanleitung auf eurer Website empfohlen werden. Ich habe es mit der beschriebenen Technik versucht, aber oftmals sahen die Sterne nicht rund aus, und ich hatte auch Schwierigkeiten, unterschiedliche Größen hinzubekommen. Deshalb bin ich auf Tuschestifte umgestiegen, damit geht es leichter und es gibt sie in verschiedenen Stärken.


    Zwei unterschiedlich angespitzte Aquarellstifte zu verwenden, ist ein guter Tipp, danke. Es gibt auch die dickeren Stifte Albrecht Dürer Magnus - vielleicht geht es damit noch besser.


    Kürzlich habe ich die Faber Castell Polychromos ausprobiert, die einen vielversprechenden Eindruck machen. Sie lassen sich etwas feiner auftragen als Aquarellstifte, und es ist damit einfacher, Flächen gleichmäßig darzustellen. Sie lassen sich auch radieren. Mal sehen, vielleicht steige ich später um. Zurzeit arbeite ich, wie gesagt, mit der Kombination Tusche und Pastell. Für die Beschriftung nehme ich mittlerweile den weißen Polychromos.


    Viele Grüße


    Claus

    Hallo Rene,


    vielen Dank für die Erläuterungen zu deiner Zeichentechnik!

    Ich zeichne tatsächlich auf schwarzem Tonpapier, aktuell auf leidlich gutem. Meine Altbestände hatte ich erst vor Kurzem verschenkt in dem Glauben nie wieder einen Zeichenstift in die Hand zu nehmen :beaming_face_with_smiling_eyes:. Aber das schöne, glatte Papier ist schon nachbestellt und bald da.

    Da ich beim Reinzeichnen ein ziemlicher Schussel, aber auch ein elender Perfektionist bin, helfe ich dann noch ordentlich am PC nach.


    Ich hatte mir schon gedacht, dass du die Zeichnungen am PC verbesserst. Das ist eine interessante Mischtechnik, und die Zeichnungen behalten trotz der Nachbearbeitung so etwas wie ein analoges Finish. Die meisten PC-Zeichner verwenden ja ein weißes Blatt als Vorlage, da kommt diese Wirkung nicht so klar herüber.


    An den Rand meiner Reinzeichnung mache ich in der Regel viele schwache und stärkere Mustersterne.

    Gefällt mir ein Stern in der endgültigen Zeichnung nicht (länglich oder verschmiert oder zu mächtig), wird er mittels Kopierstempel ausgetauscht.

    Und die Einstichlöcher von meinem Zirkel, die im Scan meist sehr prominent über jedem der helleren Sterne prangen, stempel ich regelmäßig weg. Das geht relativ einfach und schnell.


    Verstehe, deshalb sehen die Sterne bei dir auch so schön rund aus. Auf einiger deiner älteren Zeichnungen sieht man noch, wie die Sterne unbearbeitet aussehen. Ich finde es schwierig, die runde Form mit einem Buntstift hinzubekommen. Deshalb nehme ich weiße Tuschestifte für die Sterne, damit geht es einfacher.


    Claus, du hast bei deiner Zeichnung im Frühjahr angegeben, 4 Sternhelligkeiten verwendet zu haben. Bei mir sind es 11, manchmal sogar 13. Ich nummeriere alle Sterne meiner Skizze durch:

    Oha, hier sieht man auch schön, wie ich am Ende in meine ursprüngliche Beschriftung rein skizziert habe. Und an meiner Schrift siehst du auch den Grund, warum ich die Zeichnungen lieber mit dem PC beschrifte :grimacing_face:


    Ich finde es bemerkenswert, wie akribisch du die Sternhelligkeiten dokumentierst. Mir wäre die Arbeit am Fernglas/Teleskop zu aufwendig. Deshalb zeichne ich nur starke oder weniger starke Punkte. Zu Hause messe ich diesen dann einen Wert von 1-4 zu, welcher der Stärke des jeweiligen Tuschestifts entspricht, den ich dann verwende.


    Bei Melotte 20 (Perseus Bewegungshaufen) einige Tage zuvor habe ich noch feststellen müssen, dass es dann in der Reinzeichnung gar nicht so leicht ist, 11 unterschiedliche Sternhelligkeiten zu zeichnen. Die hellsten Sterne werden dann einfach zu mächtig.

    Deswegen bin ich dazu übergegangen, den hellsten Sternen unterschiedlich intensive Halos zu verpassen. Mitunter so subtil, dass es fast nicht mehr zu erkennen ist. Leider bin ich beim Zeichnen auf Tonpapier nicht so geduldig wie Mathias Sawo, der wirklich alles analog macht und fantastische Halos und Nebel zeichnen kann. Meine Halos kommen auch alle aus dem Computer. Das Halozeichnen habe ich spätestens seit NGC 404 und dem Halo von Mirach aufgegeben.


    Wie gesagt, die Halos sehen bei dir echt klasse aus. Auf den Zeichnungen von Mathias Sawo kommen Sie auch sehr gut rüber. Hier muss ich noch dran arbeiten. Zurzeit verwende ich Pastellstifte, mit denen ich eine Umrandung male. Die Wirkung ist leider mit diesen Stiften nicht ganz so gut.



    Und genau das finde ich am Zeichnen so schön, dass es jeder irgendwie anders macht und so viele unterschiedliche Ergebnisse dabei heraus kommen. Alle für sich besonders schön.


    Du sagst es. Es ist verblüffend, wie viele unterschiedliche Techniken die Zeichner entwickeln. Alle bringen auf ihre Weise interessante Ergebnisse hervor. Ich finde, es lohnt sich, die Zeichentechnik von Zeit zu Zeit zu wechseln. Dann macht das Zeichnen, egal, ob am PC oder auf Papier, immer wieder Freude!


    Beste Grüße


    Claus

    Hallo Rene,


    deine Reinzeichnungen sehen wirklich gut aus, wie auch in diesem Fall.


    Auch die Beschriftungen sind keineswegs störend und passen gut ins Gesamtbild.


    Mich würde interessieren, wie du die Reinzeichnungen anfertigst. Entstehen diese am PC oder auf schwarzem Tonpapier? Jedenfalls finde ich die Sternumrandungen sehr gelungen.


    Ich habe übrigens vor einiger Zeit auch Mel 25 gezeichnet (mit dem 8x42 Fernglas), siehe anderes Forum.


    Ich hoffe, du bleibst am Ball. Das Zeichnen am Fernglas macht echt Spaß, und die Ergebnisse können sich sehen lassen!


    CS und viele Grüße


    Claus

    Hallo zusammen,


    das ist wirklich mal ein spannender Thread! Ich finde es sehr inspirierend, die vielen Arten und Weisen kennenzulernen, wie ihr eure Aufzeichnungen zusammenstellt und sammelt.


    Ich habe zur Beobachtungsdokumentation ebenfalls eine Excel-Tabelle. In diese trage ich Erstbeobachtungen von DSOs ein sowie Folgebeobachtungen mit anderen Teleskopen bzw. unter anderen Bedingungen. Ich erfasse hierfür nur die wichtigsten Daten wie Objekt, Zeit, Ort, Bedingungen, kurzer Seheindruck usw.


    Interessanter für euch dürfte die Archivierung meiner Zeichnungen sein. Ich verwende hierfür eine Mappe "MAPAC artcare" mit Klarsichthüllen aus dem Künstlerbedarf. In diese ordne ich meine Zeichnungen ein, die auf schwarzem Künstler-Tonpapier entstehen. Ich präsentiere ausschließlich die Reinzeichnungen; Skizzen, die am Teleskop entstanden sind, bewahre ich getrennt auf. Jeder Zeichnung füge ich ein Beiblatt bei. Das Beiblatt enthält Hintergrundinformationen zum Beobachtungsobjekt - meistens entnommen aus der Wikipedia - sowie zu den Beobachtungsbedingungen.


    Die Mappe ist wirklich schön zum Präsentieren und die Zeichnungen sind in ihr gut geschützt. Sie bietet Platz für rund 20 Zeichnungen. Ich kann also eine komplette Objektserie (z. B. Beobachtungen mit Fernglas und 8-Zoll-Dobson) gut zusammenfassen.



    Ich bin neugierig auf weitere Postings zum Thema Zeichnungs-Archivierung!


    CS und viele Grüße


    Claus

    Hallo Holger,


    Das Problem dabei ist, dass jedem etwas anderes nicht passt :) Ich finde es sehr schwierig, das im Vorfeld abzuklären. Jenseits einer ersten groben Orientierung (weshalb sollte man von diesem oder jenem Gerät unbedingt die Finger lassen) kann man das nur in der Praxis rausfinden. Drum der Rat zum Gebrauchtkauf, wenn sich keine Testmöglichkeit bei Astrokollegen findet.


    deinen Rat zum Gebrauchtkauf finde ich gut. Man kann das Teleskop vor dem Kauf ausprobieren, und möglicherweise bekommt man ein bereits "verbessertes" oder zumindest sinnvoll modifiziertes Gerät und das Ganze um einiges günstiger.


    Letztlich geht es mir auch um die Budgetfrage. Die Teleskoppreise sind seit Corona so stark angestiegen, dass ich mir einen Neukauf gut überlegen muss.


    Wie gesagt, bei rund 3000 € Investition für ein Hobby ist auch die Erwartungshaltung entsprechend hoch - eigentlich möchte ich nichts mehr basteln, wenn ich so einen Preis zahle. Wir haben hier im Raum Hannover vielleicht fünf gute Astronächte für Deep-Sky-Beobachtungen im Jahr. Ansonsten geht halt vor allem Mond und Planeten. Für die wenigen Gelegenheiten sind die 3000 € für den 12-Zöller also schon eine stattliche Summe.


    Ich werde die Augen am Gebrauchtmarkt offen halten. Vielleicht finde ich in absehbarer Zeit ja etwas Passendes. Und wenn nicht, wird es vielleicht in einigen Jahren doch ein 16-Zöller aus dem Premium-Segment, wenn ich bis dahin am Ball bleibe und die Bereitschaft habe, mit so einem Dobson rauszufahren.


    Nochmals vielen Dank für eure Hinweis und Ratschläge!


    CS und viele Grüße


    Claus

    Ich finde es immer lustig, wenn Leute den Inhalt solcher Videos erst nehmen oder sogar kritiklos weitergeben. Ein Mensch nimmt ein Video von sich auf und kritisiert etwas und stellt es ins Netz. Und andere Leute verbreiten diese oftmal nicht zutreffenden Behauptungen ohne Scheu überall.


    Grundsätzlich hast du sicher recht, denn die Videos sind ja eine Form der Meinungsäußerung im weitesten Sinne und damit subjektiv geprägt. Wobei ich nicht verstehe, warum ich zögern sollte, ein solches Video hier zu verlinken. Es geht uns ja schließlich um den Meinungsaustausch, oder nicht?


    Man kann in einigen Fällen sagen, dass solche Videos auch Sachverhalte dokumentieren, etwa die Verarbeitungsmängel beim ES-Dobson, denn die werden ja anschaulich gezeigt.


    Im Beispiel des ersten verlinkten Videos wird dann auch anhand des Lasers demonstriert, wie sich die Kollimierung verstellt. Ich verstehe nicht, warum ich das nicht ernst nehmen sollte. Dass sich hierbei um einen Hoax handelt, ist zwar denkbar, aber warum sollte in diesem Zusammenhang jemand so etwas produzieren wollen?


    Wobei ich Holger Recht gebe, dass man vielleicht nicht ganz so stark an den Stangen herumreißen sollte.


    Viele Grüße


    Claus