Beiträge von Picastro

    Hi Seraphin,


    Das Video hatte ich irgendwann schon mal geschaut; wahrscheinlich während mein neues Equipment im Januar wetterbedingt wochenlang ungenutzt war und ich noch gar keinen Praxisbezug hatte. Jetzt lohnt es sich, das nochmal anzuschauen! Danke übrigens für die Bestätigung des Fokus: Eine Bahtinov-Maske war meine erste Investition in Zubehör.


    CS, Boris

    Hallo,


    Seit Tagen schaue ich neidisch auf Eure Berichte der letzten guten Februartage: Viel CS und tolle Bilder, oft gepaart mit dem Willen auch mal eine Nacht durchzumachen - da bin ich noch lange nicht! :) Trotzdem teile ich gerne meine ersten Schritte in die Astrofotografie. Ich kämpfe mit der Technik und einem ziemlich suboptimalen Beobachtungsplatz, derzeit noch ein Balkon mit darunter stehender Straßenlaterne.


    Vorgestern Abend war bei mir der Flammennebel auf dem Wunschzettel; mit der Logik, dass ich bei kurzen Belichtungszeiten wenigstens Altinak zur Orientierung habe und nicht vielleicht komplett daneben liege. Nun hatte ich keine Ahnung, ob ich mit kurzen Belichtungszeiten (wegen azimutaler Montierung) und bei Straßenlicht überhaupt was sehe, um so mehr freue ich mich über "Struktur" im Bild. Nun waren meine Erwartungen an 60x 10sec mit einer ASI178MC auf einem 72/420 Refraktor irgendwie größer, aber das Erlernen von Bescheidenheit gehört ja fast bei jeder Lernkurve mit dazu. Darks, Flats und Bias waren gemacht; das Bild ist mit Siril gestackt, photometrisch kalibriert und ganz enorm Histogramm-massiert.



    Eine Frage wäre, ob ich hier noch was einfach mit noch mehr Belichtungen rausholen kann, oder ob ich tatsächlich in den Belichtungszeiten nach oben gehen muss. Immer natürlich mit dem Caveat, dass ich gerade quasi mit Gegenlicht fotografiere.


    CS, Boris

    Hallo Thomas,


    Toller Bericht! Ich teile deine Faszination ob 2,4 Mrd. Jahre alter Photonen. Und Du hast meinen Respekt für das herausfordernde Starhopping: Dafür habe ich keinerlei Talent und verlasse mich auf alle technischen Hilfsmittel. Bei Dir ist der Weg das Ziel! :)


    CS,

    Boris

    Durch Zufall hier den Link zu Astro Prints gefunden und mir sehr preisgünstig eine Bahtinov-Maske für meinen 72ED/420 geschossen (inklusive Versand etwa 75% einer Metallmaske). Im Internet hatte ich gesehen, wie jemand diese Masken aus Papier und Pappe bastelt, daher dachte ich mir schon, dass man da keine hochpräzise Metallarbeit braucht. Bin gespannt auf den ersten Test.


    Hallo Guido,


    Ich habe mich auch quer durch den Astrotreff gelesen, als ich die 178MC erstmals an mein Teleskop schraubte und erstmal keinen vernünftigen Arbeitsabstand gefunden habe. In meinem Post vor knapp vier Wochen hatte ich auch auf jemanden verlinkt, der beim Umstieg von DSLR auf die ASI noch einigen Abstand zu überbrücken hatte. Zum Testen hatte ich mir mit einer Klorolle beholfen, die passt gut in meinen 2" OAZ und über den 2"-Ring der Kamera. Ich sehe den kurzen 1,25"-Adapter der Kamera nur als reines Verbindungsstück, aller weiterer Abstand ist wohl ziemlich vom Teleskop abhängig und in Benutzerhand.


    Viel Glück!

    Boris

    Hallo zusammen,


    Ich habe meine ASI178MC direkt im 2" OAZ meiner Optik stecken. Mit der Kamera kommt ein Adapter auf 1.25" mit, der innen "irgendein" Gewinde hat. Weiß jemand, ob das ein Gewinde ist, in das ich einen 1.25" Okularfilter schrauben kann? (Ich habe keinen, deswegen frage ich.) Mir erscheint dies die kostengünstigste Variante sowas wie einen Stadtlichtfilter in den Strahlengang zu bringen; der Sensor wird durch zusätzliche Verwendung des Adapterstücks nicht abgeschattet, das kuckt halt einfach in den OAZ rein. Oder ist das ein "setup from hell" und birgt andere Probleme?


    CS, Boris

    Ich wollte noch einen Nachtrag zu meinem Originalpost liefern. Ich hatte mir -als absolutem Anfänger- die Frage gestellt, in wie weit das Stellarmate Live-Stacking ohne weitere Konfiguration schon gute Bilder liefert. Daher habe ich mal "Äpfel mit Birnen" verglichen und an einem meiner ersten Objekte nicht nur Live-Stacking gemacht, sondern separat dann noch Lights und Darks (und aus Bequemlichkeit keine Flats) geschossen, um die dann mit Siril zu prozessieren.


    Warum nur 10 Belichtungen im Live-Stacking? Ich wollte die Kernregion im Nebel soweit auflösen, dass man da Strukturen erkennt. Bereits nach wenigen Belichtungen hatte ich hier komplett übersättigt, und so habe ich nach 10x 3 Sekunden abgebrochen. Für die Foto-Strategie hatte ich 30 Lights gemacht, beim fotografischen Alignment in Siril sind dann noch zwei Aufnahmen wegen zu großem FWHM rausgeflogen. 28 Darks kamen zustande, weil ich beim Durchklicken durch einen Dialog zwei vergessen hab. Sollte aber kaum einen Einfluss haben. Das Foto wurde mit der photometrischen Methode farbkalibriert und das Histogram nach "meinem Geschmack" gestreckt.


    Ich bin mir noch nicht so sicher, ob ich wirklich ein Fazit habe. Letztlich finde ich Live-Stacking schon sehr mächtig, und man muss ja auch im Hinterkopf behalten, dass hier viel automatisch und bild-agnostisch abläuft. Seltsam finde ich den Aspect Ratio-Unterschied zwischen den Aufnahmen. Das Live-Stacking-Bild aus Stellarmate sah genau so aus (Screenshot), in den Fits-Dateien sieht der Nebel irgendwie gestreckter aus.


    Zukünftig werde ich sicherlich das Live-Stacking und den EAA-Ansatz nutzen, um überhaupt schon mal sicher zu gehen, dass ich "in die richtige Richtung" schaue. Die Bildverarbeitung in Siril macht mir persönlich durchaus Spaß, sodass das auch bestimmt nicht meine letzten "klassischen Aufnahmen" waren.


    CS, Boris

    Ich empfehle, mal dieses Manuals zu den Modulen durchzulesen: https://www.indilib.org/about/ekos.html

    Die sind wie gesagt der Unterbau und über die entsprechenden IP-Adressen und den passenden PORTS kommt man auch auf die gleiche (Modul-)Ansicht, wie unter Astroberry.

    Was man ja bei Stellarmate kauft, ist die "übergestülpte" Stellarmate-APP und der wirklich gute Support. Was das Live Stacking betrifft, so vermute ich, dass es sich um ASTAP handelt, welches auch im Astroberry-Paket dabei ist. Genutzt habe ich es aber dort noch nie. Man kann es sich aber auch mal auf einem PC installieren. Sieht ziemlich komplex aus...

    Hallo Hartmut,


    Da werde ich mich sicherlich übers Wochenende mal reinlesen. Die Stellarmate-SD lege ich mir trotz der von mir geschilderten Probleme mal als "Produktivsystem" zurück. Im Prinzip wäre es mein Anspruch, das System jetzt nochmal manuell "eine Ebene tiefer" selbst aufzubauen. Da wird ja sehr viel Komplexität durch die Stellarmate-App wegabstrahiert, und eigentlich verstehe ich ganz gern, was da insgesamt alles für Komponenten zusammenspielen. Das macht mich dann auch unabhängiger vom Raspberry Pi, denn, wie gesagt, notfalls nehme ich halt mein MacBook mit aufs Feld. Das ist eh immer "am Mann".


    CS, Boris

    Hallo zusammen,


    Ich habe den von Peter ( casati) im Post Kaufempfehlung EAA-Einsteigersystem empfohlenen Bauvorschlag von Cuiv, The Lazy Geek aufgenommen und mir im Januar ein kleines Setup zusammengestellt. Da mich die Aufnahmen aus dem Video überzeugten und mir -als absoluten Anfänger- auch nicht klar war, welche anderen Montierungen und Kameras mit Stellarmate zusammenspielen, habe ich mich bis auf die Optik an die Anleitung gehalten - da nutze ich nun den Skywatcher 72ED/420 statt dem gezeigten 50ED. Anfang der Woche konnte ich das System auch erstmalig am Nachthimmel testen, siehe meine kurzen Beobachtungsbericht.


    Hier meine ersten Eindrücke von Stellarmate:

    • Die Netzwerkkonfiguration und Einbindung der Montierung (Skwywatcher AZ GTi) habe ich wie im Video gemacht. Da gab es keine Probleme.
    • Primär möchte ich die Stellarmate-App auf dem iPad für die Kontrolle benutzen. Die scheint mir teilweise recht unzuverlässig, aber man kann auch in der App per VNC den Stellarmate-Desktop sehen und notfalls Ekos direkt bedienen. Das macht aber keinen Spaß, da Stellarmate den Desktop nur in einem Bruchteil der iPad-Benutzeroberfläche zeigt.
    • Mit der gezeigten Konfiguration war es mir direkt möglich ein Objekt aus dem Targets-Reiter auszusuchen und anzusteuern. Das GOTO in Kombination mit Plate Solving funktionierte auf dem Raspberry Pi 4 (4 GB) problemlos, um Minuten nach dem Aufbau das erste Objekt zu betrachten.
    • In meiner Konfiguration muss ich ständig die Stellarmate-App "hart beenden". Für den ersten Durchgang beim Beobachten ist das sogar unerlässlich.
      • Wenn ich Stellarmate erstmals aufrufe, wird das Kamerabild (einfach, wiederholt, oder im Stacking-Modus) nicht in der App angezeigt. Die Anzeige in der App bleibt komplett leer, d.h., nur das Hintergrundbild wird angezeigt. Das hat mich einige graue Haare gekostet. Letztlich habe ich dann aber in Ekos (per VNC betrachtend) gesehen, dass tatsächlich ein Bild gemacht wird. Es braucht bei mir aber diesen App-Neustart, damit die Kamera-Bilder dann wirklich auch in der App gezeigt werden.
      • Ich habe häufige Verbindungsabbrüche zwischen Montierung und Raspberry Pi, bzw. allgemeine "Sync"-Probleme der App.
      • Ich habe im Live-Stacking mal "Sigma Clipping" versucht. Interessanterweise bekomme ich da nach vier bis fünf Aufnahmen dann seltsame Streifen ins Bild (knapp jeweils ein Drittel des Bildes) und irgendwann macht die Kamera einfach keine Aufnahmen mehr. Auch da muss ich dann die App neu starten, damit sich das System wieder fängt.
    • Verbindungsabbrüche bis zum Zusammenbruch des Stellarmate-WiFi kommen häufiger mal vor. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass das selbst mit dem offiziellen Raspberry Pi-Netzteil passiert, wenn auch nicht so oft wie mit diversen Powerbanks.
    • Allgemein würde ich mir ein paar eindeutigere Fehler-/Statusmeldungen wünschen. Die Tage funktionierte das Plate Solving nur für manche Objekte, bei anderen schaute die GOTO knapp 5 Grad daneben und scheiterte nach etlichen Interationen mit "Astrometry failed." - ich vermute aber, dass mir da der Mond einfach zuviel Störsignal gemacht hat.

    Fazit: Prinzipiell funktioniert das Lazy Geek-Setup auch mit minimalen Vorkenntnissen. Und ich habe auch den Eindruck, dass die einzelnen Komponenten durchaus ihren Dienst verrichten, was bei einer Neuanschaffung, von der man eigentlich keine Ahnung hat, ja auch schon mal beruhigend ist. Ob ich längerfristig aber bei der Stellarmate-App oder überhaupt Stellarmate bleiben werde, das wird sich zeigen. Notfalls ziehe ich eben per Laptop ins Feld.


    CS, Boris

    Hallo Marco,


    Danke für den Tip. Das klingt mir durchaus spannend. Wenn ich aber die Preise für Zenitspiegel und Okulare sehe, wird mir erst mal "schwarz" vor Augen. ;) Ich lasse jetzt erst mal die Saison mit besserem Wetter auf mich zukommen, und vielleicht überkommt mich ja dann noch der zwanghafte Wunsch zu weiteren Investitionen in das neue (alte) Hobby.


    Viele Grüße

    Boris

    Hallo zusammen,


    Zum Hintergrund: Ich habe fast 30 Jahre lang kein Teleskop mehr angefasst, und kannte viele Objekte eigentlich nur dadurch, dass mich irgendwer mal kurz durch ein Teleskop hat schauen lassen. Nachdem ich mir nach einem kurzen Austausch im Astrotreff schon Anfang Januar ein kleines EAA-Setup zusammengestellt hatte, musste ich mich wetterbedingt die letzten vier Wochen mit vielen theoretischen Fragen ("ist mein Backfocus normal?", "brauche ich schon zum Anfang einen Field Rotator, Flattener, etc.") und Fingerübungen zum Scharfstellen an terrestrischen Objekten begnügen. Gestern Abend rissen die Wolken aber mal kurz auf, und trotz Mond, Schleierwolken und einem städtischen Balkon habe ich meine erste eigene Deep Sky-Erfahrung machen dürfen.


    Meine praktischen Erfahrungen am Sternhimmel liegen ewig zurück. Dieser Tage bin ich schon froh, wenn ich halbwegs das Winter-Sechseck rekonstruieren kann. Von meinem Balkon aus habe ich Blick nach Westen, oder einen zenitnahen Korridor in Richtung Süden. Mittels iPad "Star Walk" konnte ich mir erarbeiten, dass M31 irgendwo für mich sichtbar zwischen Cassiopeia und Mond stecken musste. Also habe ich mein Equipment trotz im Westen lauernder dicker Bewölkung auf den Balkon geschleppt und einfach mal angefangen.


    Mein Setup ist ein Skywatcher 72ED/420 auf einer AZ-GTi Montierung, und per ZWO ASI178MC kommen Bilder auf einen Raspberry Pi mit Stellarmate. Meinen technischen Kommentar poste ich demnächst im EAA-Forum, den Link schiebe ich hier dann nach. Hier nur vorweg: Ohne wirkliche Ahnung vom Sternhimmel und unter den Beobachtungsbedingungen hätte ich wahrscheinlich konventionell rein gar nix gefunden oder gesehen, und so ist EAA für mich wirklich eine hervorragende Einstiegshilfe, die bereits jetzt Lust auf "mehr" macht.


    Ich hab mich sowas von gefreut, als Stellarmate das Teleskop tatsächlich in die von mir vermutete Richtung gesteuert hat und mir mittels Plate Solving nach ein paar Iterationen mein Erstobjekt M31 angekündigt wurde. Nach kurzem technischem Gehakel (anderer Post...) war ich komplett aus dem Häuschen, wie ich mit 10 Sekunden Belichtungszeit tatsächlich die Zentralregion gesehen habe. Ich habe dann ein wenig mit Belichtungszeiten, Live-Stacking und dergleichen herumgespielt: Hier kann ich noch viel Explorieren und Lernen.


    Weiter ging es zu den Plejaden. Macht bei der Vergrößerung vielleicht keinen ästhetischen Sinn, aber schon bei M31 hatte ich das Gefühl, nicht ganz im Fokus zu sein, und tatsächlich konnte ich hier dann nochmal nachjustieren.


    Da M42 wohl sowas wie das "Hello World" bei Astro-Fotografen ist, wollte ich mir das natürlich nicht entgehen lassen. Leider stand Orion für mich noch zu tief hinter dem Nachbarhaus, sodass ich mich nach Alternativen umgesehen habe. Im Stellarmate Target Explorer habe ich den Pacman-Nebel leider nicht gefunden, und so begnügte ich mich letztlich mit h und chi Persei. Die hatte ich noch in meinem Namensgedächtnis von Dingen, die ich irgendwann mal gesehen hatte.


    Letztlich schloss ich meine knapp einstündige Session mit M42 ab. Das war nochmals abenteuerlich, da ich beim Umstellen des Teleskops unbemerkt den Fokus komplett verstellt hatte. Trotz klarer Sichtverbindung zwischen Teleskop und Objekt wollte Stellarmate auch nach 20 Iterationen nichts finden, und ich vermutete Softwarefehler, Kameradefekt und so weiter... ...bis ich dann einfach mal ein Foto schoss und das Problem 40 Pixel großer Sterne schnell korrigiert war.


    Fazit: Mir ist klar, dass meine Bilder keinen Wettbewerb gewinnen werden und noch eine riesige Wegstrecke auf dem Weg von "rein EAA" zu "digitaler Astro-Fotografie" vor mir liegt. Aber eines sind diese Bilder: selbstgemacht. Und das ist doch das, was am Ende (für mich) zählt.


    Und danke nochmal an alle, die hier in diesem Forum immer wieder ihr Wissen teilen. Total Wertvoll!


    Boris

    Hallo,


    Vielen Dank zusammen. Ich wollte "der Vollständigkeit halber" hier meinen Etappensieg verkünden; auch als Referenz, wenn sich mal jemand mit demselben Equipment hierher verirrt.


    Mit zwei 2" Verlängerungshülsen (80mm und 35mm) schaffe ich es nun terrestrische Objekte scharf auf der Kamera abzubilden. Wenn ich auf einen 6,3 km entfernten Fernmeldeturm fokussiere, dann habe ich noch etwa 9mm Luft am OAZ in Richtung "unendlich entfernte Objekte". Der praktische Test steht wetterbedingt leider noch aus.


    Marcus & Marco: Das sind meine ersten Schritte in die Astrofotografie. Flattener, Reducer oder Stadtlichtfilter hebe ich mir für später auf, Schritt für Schritt, um mich bei jedem neuen Equipment erneut über die jeweilige Verbesserung freuen und auch ihren jeweiligen Beitrag besser würdigen zu können. :)


    Bis bald!


    Boris

    Hallo,


    Ich habe eine... ...Anfängerfrage. Für den Einstieg in die Astrofotografie habe ich mir einen SkyWatcher EvoStar 72ED zugelegt, Brennweite 420mm. Diesen möchte ich mit einer ASI178MC CCD-Kamera verheiraten, Auflagemass 12,5mm. Aus einem Post von 2019 SkyWatcher 72ED - "Fokus-Probleme" wusste ich schon, dass der Fokus des Teleskops nicht einfach durch Aufschrauben einer Kamera mit dem normalen OAZ zu erreichen ist. Mittelfristig wären Reducer/Flattener für mich denkbar, allerdings möchte ich erst einmal leichtgewichtig und kostengünstig einsteigen. Nun schrieb der damalige Autor, dass mit seiner Canon EOS nur "1-2 cm" zum Fokussieren fehlten, weshalb man ihm damals einfach entsprechende Zwischenringe empfahl. Soweit, so gut.


    Auf ein ca. 2 km entferntes Objekt gerichtet, konnte ich heute meine ASI178MC mittels einer Klorolle ca. 9 cm (!) hinter dem ausgezogenen OAZ (4 cm max.) in den Fokus bringen. Ich starre nun seit Stunden immer wieder mal auf den schematischen Strahlenverlauf von Linsenteleskopen, mittlerweile zweifele ich aber an meinem Verständnis. Daher meine Fragen:

    • Die Brennweite des 72ED ist 420mm, Brennpunkt weit außerhalb des Tubus, und etwa da, wo ich mit meiner Kamera ein scharfes Bild erreichte. Das macht Sinn, oder?
    • Wenn man die Canon EOS und die ASI178MC als "Detektorplatte mit etwas Metall vorne dran" versteht, wie käme dann der Unterschied von >7 cm für den Fokus zustande?
    • Spricht etwas gegen ca. 9 cm Zwischenringe für den Anfang oder macht dieses Setup erst Sinn, wenn ich in eine Zwischenoptik investiere? Und falls ich so arbeiten kann - gibt es entsprechende Adapter oder muss ich diverse 1, 2 und 4 cm-Adapter kombinieren?


    Es wäre schön, wenn mich jemand erleuchten könnte. Vielen Dank!


    Boris


    das Geraet klingt interessant. Ein Vixen ? Oder gar ein Lichtenknecker ? Waere vielleicht mal ein Post im Klassikerboard. Und eine ST6 ... die hatte ich am Observatorium Hoher List 1994 am 60cm-RC eingesetzt. Eine zu besitzen, war ein Traum - 6500 DM damals. Tja, die gute alte Zeit. ;)

    Hallo Jürgen,


    Das war in der Tat ein Vixen, den mir damals jemand primär für Sonnenflecken geschenkt hatte. Ich erinnere mich nur noch rudimentär an die ST6 und entsprechende Aufnahmen; aber als ich endlich das Dateiformat verstanden hatte, das Bild per Code mit Flat-Field und Dark-Frame korrigiert hatte, und dann die 16 Bit auf 256 Graustufen skaliert hatte: Da kam ich mir als Schüler schon vor wie ein echter Profi... ;)


    Boris

    Hallo, und ein kollektives Dankeschön an Euch!


    Tatsächlich entsprach das von Peter geteilte Video meinem Gedanken von "so müsste das doch eigentlich auch funktionieren". Solides Fotostativ und (zu viele) Raspberry Pis plus Zubehör habe ich schon, und -nur um mal wieder Blut zu lecken- erscheint mir das vorgestellte System durchaus ausreichend. Bei mir ist es zwar nicht Tokyo, sondern nur der Frankfurter Speck- und Lichtgürtel, und gerade da sehe ich mein Einsatzgebiet: "Schnell mal raus, schauen" und vielleicht ein paar leichtgewichtige Fotos machen. Wenn ich dafür mit unter 1500 EUR davonkomme, sogar noch ein wenig basteln darf (Stichwort "eigenes Baby"), und mehr sehe als mit dem nackten Auge, dann wäre das ein erster Etappensieg auf dem Weg zurück in die praktische Astronomie.


    Eine Frage hätte ich noch an Alex: Ich habe gelesen, dass man sich beim eVscope auch einen speziellen Zugang auf deren Servern holen kann, um die Rohdaten für die eigene, anspruchsvollere Bildbearbeitung herunterzuladen. Hast Du damit auch Erfahrung gemacht?


    Danke nochmals, und bis vielleicht demnächst!


    Boris

    Hallo,


    Ich hoffe, dass meine Frage hier willkommen ist, auch wenn sie wahrscheinlich von einiger Naivität und Ahnungslosigkeit zeugt...


    Anfang der 1990er hatte ich die Möglichkeit, mit Hilfe von routinierten Deep Sky-Beobachtern einige Fotos mit einer SBIG ST-6 (374 x 242 pixel, 16 bit ADC) zu machen. Für die anschließende Bildverarbeitung habe ich selbst eine Software geschrieben, das war eine Jugend forscht-Arbeit. Leider kann ich auch nicht mehr sagen, welche Optik wir damals benutzt haben; ich erinnere mich nur noch, dass M42 "formatfüllend" war und M13 eher ein Milchfleck.


    Der Hobby-Astronomie habe ich dann irgendwann den Rücken gekehrt, im Keller steht seit über zwanzig Jahren ein geschenkter 90/1300er-Refraktor auf Wackelstativ ohne Nachführung. Das lag auch mit daran, dass ich selbst keinerlei Talent im Auffinden von Deep Sky-Objekten hatte und die damaligen GoTo-Steuerungen für mich unleistbar waren.


    Nachdem mir letztens eine Werbung für ein eVscope untergeschoben wurde, habe ich den Eindruck, dass sich seit damals viel getan hat. Ich spiele nun mit dem Gedanken mir ein kleines GoTo-Komplettsystem und EAA-Equipment zuzulegen, da ich auch damals "eher wenig" im Okular gesehen habe. Mit dem Caveat, dass ich eigentlich keine Ahnung habe, finde ich den Preis des eVscope für die gebotene Optik ziemlich übertrieben - ich glaube GoTo-Systeme mit besserer theoretischer Auflösung für weniger als die Hälfte des Preises gesehen zu haben. Und heute scheinen selbst die günstigsten Kameras eine deutlich bessere Spezifikation als mein damaliges Spielzeug zu haben; ich glaube also nicht enttäuscht zu werden. Oder habe ich hier irgendwo einen Denkfehler?


    Ich denke, im Kern ist meine Frage: Hat jemand Erfahrung mit EAA auf "Einsteigeroptik" (preisgünstiges GoTo-Telekop) und welche EAA-Hardware/Software benutzt ihr? Ab da hilft mir dann bestimmt Google weiter...