Beiträge von Shaker1978

    Wow, viel Input und keine Emails darüber X/ Sorry für meine Abwesenheit, und danke für alle Erklärungen!


    Gerd-2 : Ok, wenn die Formel in Wikipedia falsch ist, und die Vergrößerung erst gegen 180° irrsinnig wird, macht das absolut Sinn, dann ist meine Welt wieder in Ordnung, das verstehe ich ;) Man kann also in der Praxis den Quotienten der Blickwinkel (virtuell / real) als Vergrößerungsfaktor annehmen.

    Das mit der Optischen Täuschung ist mir bewusst, weshalb ich mir beide Fernrohe gleichzeitig vors Gesicht gehalten habe :) Ich konnte den gleichen Gegenstand vom linken Auge/Teleskop und rechten Auge/Teleskop fast perfekt übereinanderlegen, egal, wieviel drum herum noch zu sehen war. Das ist doch dann derselbe Vergrößerungsfaktor bei ggf. unterschiedlichem Sehfeld oder?


    nemausa : Du meinst sicher die Gegenkathete, richtig? Sehfeld ist 2x Gegenkathete des halben Blickwinkels. Ansonsten versteh ich, was du sagst. Jetzt, wo wir festhalten können, dass Wikipedia an der Stelle einen Fehler hat...


    AS-Fan Ja, schrecklich oder? Wie in so vielen anderen technischen Bereichen findet da ein gegenseitiges Überbieten der Spezifikationen statt, und oft schlicht aber dreist gelogen. Einfach jämmerlich, dabei kann Technik so schön einfach und logisch sein.


    Kalle66 Mir ging es hier um terrestrische Beobachtungen. Zu den jeweiligen Brennweiten der Linsen in den fertigen Fernrohren hatte ich jetzt gar keinen Bezug und auch keine Daten. Der Vergrößerungsfaktor anhand von Brennweiten ist wieder ein leicht anderes Thema als wenn ich die Winkel und (messbare) Entfernungen betrachte.

    Hi, und danke für eure Beteiligung.

    nemausa Deinen Einwand verstehe ich, wenn ich Trigonometrie auf Entfernung zum Objekt und Objektgröße anwende. Dann rechne ich mit dem halben Winkel, weil ich in dem Moment das Sichtfeld halbiere und einen 90° Winkel an der Objektmitte erhalte. Aber bei der Formel für die Vergrößerung sieht das anders aus. Rufe bitte mal meinen verlinkten Artikel auf. Hier geht es nur um den Vergrößerungsfaktor, der durch den genannten Quotienten der Sehwinkel errechnet wird und nicht der Hälfte der Sehwinkel.


    stefan-h Das mit den unterschiedlich großen Sichtfeldern verstehe ich. Aber wenn ich mich auf einen bestimmten Gegenstand konzentriere, linkes Auge Teleskop 1, rechts Auge Teleskop 2, ohne dass mir dabei schwindelig wird ;) dann muss der gleiche Gegenstand bei 12x größer wirken als bei 10x, richtig? Ganz egal, was oder wieviel ich drum herum noch sehe oder?

    Hi,

    ich befasse mich derzeit etwas mit terrestrischen Fernrohren, also weniger Astronomie, mehr Theorie und Formenl und hoffe, dass hier genug Kompetenz da ist, um meine kleinen Denkblockaden zu beseitigen, wenn jemand Lust darauf hat.

    Ich beziehe mich auf diesen Wikipedia-Eintrag: https://de.wikipedia.org/wiki/Vergrößerung_(Optik) und außerdem den gängigen Angaben auf Ferngläsern und Fernrohren wie 10x50 und 100m/1000m und manche Winkelangaben.


    Ich versuche, einige der Formeln nachzuvollziehen und in der Praxis wiederzufinden. Ich fange mal so an: Man kann ja messen, welchen Durchmesser der Bereich hat, der durch das Fernrohr betrachtet werden kann (z.B. 0.5m) und die Entfernung zum Bereich messen (5m), was hochgerechnet 100m/1000m ergibt, eine typische Angabe, die man so findet. Wenn ich einfache Trigonometrie anwende, ergibt es einen Sehwinkel von 5,7°. Wenn es mir jetzt gelingt, so gut es geht, den Sehwinkel des Bereichs zu ermitteln, wie er mir im Fernrohr erscheint, sagen wir, es sind 45°, dann kann man über


    V = tan(45°) / tan(5,7°)


    den Vergrößerungsfaktor errechnen, der hier 10 ergibt. Das ist dann die "10x" in der Bezeichnung "10x50".

    Das erste Problem, was ich hier habe ist diese Formel: Wenn ich mit einem Fernrohr rein fiktiv einen Abbild-Sehwinkel von genau 90° erziele, funktioniert die Formel nicht, da tan(90) nicht definiert ist, weil der cos(90) = 0 ist. Bei einem Abbild-Sehwinkel sehr sehr sehr nah bei 90 wird die Vergrößerung unsinnig groß, egal wie der original-Sehwinkel ist. Bei einem noch größern Abbild-Sehwinkel, wird der Vergrößerungsfaktor negativ. Irgendwie sinnlos. Aber ich glaube auch nicht, dass so eine offizielle Formel falsch ist. Wo ist also mein Denkfehler? Ich kann mir durchaus Abbild-Sehwinkel >= 90° vorstellen, ohne dass irrationale Effekte auftreten. Warum bildet das die Formel nicht ab? Gilt sie nur für sehr kleine Sehwinkel? Warum teilt man nicht einfach die Sehwinkel durcheinander, warum den Tangens?


    Ein zweites Problem ist etwas konkreter mit ein paar Fernrohren / -gläsern, die ich hier habe und miteinander vergleiche. Wenn ich den Angaben auf dem Fernglas (10x25) glauben darf, hat es ja eine 10-fache Vergrößerung. Ein anderes Teleskop, da behauptet 16x zu haben, bildet den gleichen Gegenstand aber subjektiv kleiner ab. Bedeutet das automatisch, dass es eine kleine Vergrößerung haben muss, ungeachtet der Sehwinkel, Bildausschnitte etc.? Wenn ich die nämlich ermittle und die Vergrößerung ausrechne, kommt 12x heraus. Vielleicht stimmt ja auch die 10x schon nicht, aber mit so vielen Ungewissheiten, kann ich mir schlecht eine Meinung bilden oder etwas dazulernen. Mein Excel-sheet falsch? Die Angaben falsch? Mühsam... :D


    Respekt, wer das hier komplett durchgelesen und verstanden hat, und meinen Dank für jede konstruktive Antwort ;)