Beiträge von m.haardt

    JSchmoll Ich denke die Teleskope kommen alle vom gleichen Hersteller (70/300, 70/350, 70/400). Wenn Du "Fernrohr 70/300" bei Google eingibst, findest Du viele Versionen davon. Eine Zeit lang gab es das ohne Sucher bei Amazon für knapp 40 Euro. Ich meine, dass ich den OAZ kürzte, eine Blende im OAZ entfernte und eben die dicke Blende im Tubus. Der OAZ war für 1,25" gebaut, hatte aber einen Reduzierring für 0,96" aufgeschraubt. Ich schraubte statt dessen einen 1,25" Ring auf und hatte damit einen sehr preisgünstigen guten Sucher, den ich als Ergänzung zum Peilsucher benutze. Passende Rohrschellen druckte ich mir, weil sie ewig ausverkauft waren. Von Bresser gibt es die Polwiege MH-100, die zur Zentrierung mit dem Teleskop gut funktionert, wenn man das Oberteil abschraubt.


    Michael

    Hast Du in den 70/350 mal hinten reingeleuchtet, ob der volle Objektivdurchmesser verwendet wird? Das verwandte 70/300 ist auf ca. 50 mm abgeblendet, damit die sehr schlechte Innenschwärzung das Bild nicht flau macht. Mir Velours kriegt man das aber in den Griff.


    Michael

    Der TSL2591 gefällt mir an sich gut. Die minimale Lichtmenge sieht auf den ersten Blick vergleichbar aus, aber das Interface vereinfacht alles sehr und die Messung geht schneller. Wenn man eine Klappe vorsieht, um den Sensor lichtdicht zu verschließen, wäre der Schwarzwert kalibrierbar.


    Der Öffnungswinkel ist allerdings größer als beim TSL237. Hier wird man um eine Blende nicht herumkommen, um den Himmelsausschnitt etwas einzuschränken. Das ist beim TSL237 schon grenzwertig. Die spektrale Empfindlichkeit ist im Blaubereich weniger, was die Empfindlichkeit mit den Filtern leider deutlich verschiebt, so dass von Nachtsicht keine Rede mehr sein kann. Hier mal auf die Schnelle der Vergleich ohne Normierung:



    Michael

    Handykameras zerlegte ich noch nie, daher weiss ich nicht, ob da farbkorrigierende IR/UV-Filter drin sind. In Webcams sind keine drin. Wie gesagt sehen die immer türkis aus, also leicht zu erkennen.


    Michael

    Robert Ganter Das Diagramm ist von mir, weil ich mir vor etlichen Jahren auch ein SQM baute. Die Quellen:


    Skotopische Kurve: https://www.rit.edu/cos/colorscience/rc_useful_data.php (Link geht inzwischen nicht mehr, wie ich gerade sehe)

    CM-500: Datenblatt Tabelle

    TSL237: Datenblatt Diagramm Seite 7

    mySQM: Aus dem PDF, die Kurve ist typisch für einfache IR/UV-Filter, wie man sie auf Ebay bekommt

    BG-38: Tabelle im Datenblatt


    Es ist nicht so, dass man als Privatmann die Filter nicht bekommen könnte, siehe Ebay, aber sie kosten meist schon ein paar Euro. Sie werden auch in Digitalkameras verwendet, falls jemand eine kaputte Kamera ausschlachtet. Da es Kameras ohne diese Filter gibt, kann man sie auch als gefasste Filter mit Filtergewinde für Objektive kaufen. In Kameras korrigieren sie die spektrale Empfindlichkeit innerhalb der Bänder, die nicht per Software korrigiert werden kann.


    Zu der Frage, ob man das nicht auch mit einer Kamera messen kann: Doch, natürlich kann man das, wobei man weiterhin auf die spektrale Empfindlichkeit achten muss. Es gibt zwei Wege, das zu kalibrieren: Entweder rechnet man das Feld der Optik um, schaut die QE-Kurve an und conversion gain, oder man sucht sich einen Stern bekannter Helligkeit, bestimmt dessen Fluss in DN und kennt dann den Zusammenhang zwischen Mag und DN für die Kamera, was erheblich einfacher ist. Der Charme eines SQM ist, dass man die sich verändernden Bedingungen direkt sieht.


    Den Einsatz zur Messung der Lichtverschmutzung sehe ich kritisch: Das menschliche Auge ist nicht das Maß aller Dinge und Tiere haben andere Empfindlichkeitskurven. Neben der reinen Leistung ist dabei teilweise auch die Polarisation interessant, wie sie durch den Umov-Effekt erzeugt wird.


    Michael

    Robert Ganter Die Unihedron SQMs haben natürlich einen entsprechenden Filter eingebaut, aber es gibt inzwischen einige SQM-Projekte und wenigstens bei mysqm sah ich nur einen simplen IR/UV-Blockfilter. Das wird nichts. Hier ein Diagramm wie sich der TSL237 mit verschiedenen Filtern verhält und was man erreichen möchte:



    Wie Du siehst sind auch farbkorrigierende IR/UV-Filter nicht optimal, aber man kommt halbwegs in die Nähe der gewünschten Kurve.


    Michael

    Die Frage ist, was man sich bzgl. Lichtverschmutzung genau erhofft. Mag ist am menschlichen Sehvermögen orientiert und zwar an der Nachtsicht, d.h. man braucht zwingend einen Filter, der die spektrale Empfindlichkeit des Sensors halbwegs passend korrigiert. Wer RGB-Aufnahmen macht, dem mag das helfen, aber sowie Filter zum Einsatz kommen wäre eher ein empfindliches Spektrometer gefragt. Entsprechende Filter sind nicht leicht zu bekommen. Sie sehen immer türkis aus, weil sie Rot abschwächen.


    Michael

    Wenn über die Auflösung der Kamera gesprochen wird, dann verweise ich auf Was ist die optimale Pixelgröße? Die Sache ist nicht so einfach und man kann leicht viel verschenken.


    Speziell Newtons können sehr viel Auflösung verlieren, was man für Seeing halten könnte weil es so aussieht, wenn der Hauptspiegel nicht korrekt belüftet wird. Ich konnte den Gewinn kaum fassen, als ich einen Lüfter einbaute, der hinter dem Hauptspiegel Luft aus dem Tubus um den Spiegel herum absaugt. Hier wird das genauer betrachtet:


    1979MNRAS.188..249L Page 249

    Beat the Heat: Conquering Newtonian Reflector Thermals — Part 1 - Gary Seronik
    What you need to know when it comes to optimizing your scope’s thermal behavior. Generations of backyard astronomers have debated why, inch-for-inch, the…
    garyseronik.com


    Je weiter man das Thema Bildentstehung untersucht, um so komplexer wird es. Apo/CS/Newton ist eingängig, aber wird der Sache nicht gerecht.


    Michael

    Ich kann's nicht beantworten, aber den Hintergrund erläutern:


    Es gibt Bildsensoren, wo man gain für die Farbkanäle verschieden einstellen kann, um dem Weißabgleich zu helfen. Dort macht die Einstellung einen Unterschied.


    Bei vielen DSLR-Sensoren ist es aber so, dass gain (ISO) auf alle zusammen wirkt und der gewählte Weißabgleich im RAW nur als Metadaten mitgeführt wird, aber sonst nichts bewirkt. Dort macht die Kameraeinstellung also für das RAW keinen Unterschied, nur für entwickelte Bilder. Ich vermute, dass die 1200DA in diese Klasse fällt.


    Schließlich wird, falls die Astromodifikation den farbkorrigierenden UV/US-Filter entfernte, für normale Bilder u.A. kein zufriedenstellender Abgleich mehr möglich sein, weil der Filter die Empfindlichkeit innerhalb der Bänder korrigiert und das ist in Software nicht machbar.


    Vielleicht hilft das, die Diskussionen besser zu verstehen.


    Michael

    Das 150/1400 sieht nach einem Katadiopter aus, d.h. ein Newton mit einer Korrekturlinse. Diese Geräte sind oft sehr schwer zu justieren und liefern keine zufriedenstellend scharfen Bilder für maximale Auflösung und die Stärke von Mittelformatfilm ist gerade die hohe Auflösung.


    Das ausgeleuchtete Bildfeld wird recht klein sein, d.h. Deine Fotos sind schwarz mit einem kleinen runden Bild in der Mitte. Du bräuchtest also eine Nachvergrößerung des Zwischenbildes, aber da das schon keine befriedigende Auflösung hat, wird das vergrößerte Bild recht unscharf.


    Allgemein ist das, was früher Kleinbild genannt wurde und heute als Vollformat verkauft wird, schon anspruchsvoll in der Ausleuchtung.


    Michael

    Bei der Schwärzung von Komponenten geht es meistens um die Vermeidung von Streulicht und das kann man messen. Das Stichwort ist "veiling glare". Hier ist eine lesbare Beschreibung:


    Veiling Glare AKA lens flare | imatest


    Man könnte sich so eine Testtafel machen und dann mit dem Teleskop auf einem Feldweg das Verhältnis zwischen schwarz und weiß messen. Meine Vermutung ist, dass die meisten Maßnahmen einzeln jeweils fast nichts bringen, alle zusammen dann aber doch Einiges.


    Michael

    Es gibt viele Diskussionen zu dem Thema im Netz und die Praktiker sagen schon lange, dass mehr Pixel als das theoretische Optimum mehr bringen. Ich beschäftigte mich in letzter Zeit mit dem Thema und es ist im Grunde einfacher, als es aussieht: Ein digitaler Bildsensor tastet das Bild nicht so ab, wie das Modell im Nyquist-Shannon-Theorem, darum muss man das theoretische Optimum anders bestimmen und dann stimmen Theorie und Praxis wieder überein:


    Image sensors: Modulation transfer function


    Falls jemand Fehler findet: Das könnte sein, weil ich mich noch nicht lange damit befasse, d.h. es ist nur mein aktueller Wissensstand. Ich finde es bemerkenswert, dass mehr Pixel in Grenzen doch mehr bringen und die oft zitierte Definition der leeren Vergrößerung für digitale Bildsensoren nicht so ganz passt. Ich stieß im Rahmen von MTF-Messungen auf das Thema und die Theorie ist lange bekannt, aber nicht weit verbreitet.


    Michael

    Ich wollte damit eher sagen, dass man nicht unbedingt einen Höhensensor braucht. Es wird viel damit geworben, aber falls man ihn wirklich braucht, dann zeigt das eher eine Schwäche der Mechanik. Wenn das Druckbett steif und die Justierung stabil ist, reicht auch eine einfache Fühlerlehre. Papier kann ich nicht empfehlen, weil man nie weiß, wie dick es wirklich ist. Bei einer Fühlerlehre von 0,20 mm stelle ich als Höhe dann 0,20 mm ein und schon das erste Layer passt. 0,3 mm Varianz finde ich persönlich zu viel für maßhaltige Teile.


    CoreXY oder bewegliches Bett ist kein Qualitätsmerkmal! Speziell bei kleinen Druckern ist ein bewegliches Bett kostengünstig und dennoch sehr steif zu bauen. Manche Leute machen da eine Religion draus. Ein in x und y festes Bett braucht weniger Platz, was bei großen Druckern eine Rolle spielt, und erlaubt bei großen und schweren Teilen höhere Druckgeschwindigkeiten - nur druckt man meist keine großen und schweren Teile.


    Mein Tipp an Einsteiger ist eine geschlossene Filamentbox, idealerweise mit einem Säckchen Silicagel drin. So staubt das Filament nicht ein und bleibt trocken, d.h. der Drucker ist immer einsatzbereit.


    Michael

    Es gibt alle möglichen Lösungen für das Problem eines ebenen Druckbetts, welche primär eine weiche Kinematik zu kompensieren versuchen. Mein Druckbett ist auf einem 20x20 Aluprofilrahmen justierbar befestigt, ich habe den Abstand zum Druckkopf mit einer Fühlerlehre eingestellt und seitdem passt das (CoreXY mit nur in Z beweglichem Bett).


    Michael

    Grundsätzlich sind kleine Drucker für kleines Geld leichter steif genug zu bauen und darum oft besser, als man der Konstruktion nach denkt - besonders, wenn man langsam druckt, was bei kleinen Teilen eher geht. Die Frage ist immer, welche Ansprüche man stellt. Ich fand am Markt nichts, was mir wirklich gefiel und baute einen deutlich modifizierten Hypercube Evolution. Damit bin ich bisher sehr zufrieden. Es war recht viel Arbeit und auch nicht billig, aber ich fand in der Preisklasse nicht Fertiges von gleicher Qualität. Mit dem, was ich lernte, sehe ich was noch besser ginge und auch besser als beim Voron, aber nicht billiger. Ich sehe im Vergleich, was Drucker mit kleinem Bauraum so abliefern, und wenn einem der Bauraum und die Geschwindigkeit reichen, dann kann das auch recht gut werden.


    Man kann sich streiten, ob es das Filament von Prusa sein muss, aber die billigsten Filamente können definitiv viel Ärger machen, weil sie z.B. nicht maßhaltig sind.


    Die Erstellung von Profilen ist so eine Sache. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, mit Features Probleme unzureichend zu umgehen und es gibt kaum gute Dokumentation, aber eine Fülle von Anleitungen, die den Punkt verfehlen, manchmal total. Das wurde mir auch erst klar, als ich mich mit dem Thema beschäftigte. Von daher kann ich gut verstehen, wenn man einen Drucker und Material kauft, der ab Werk halbwegs brauchbare Teile herstellt. Ich drucke zwar schon produktiv Teile mit meinem bisher erstellten Profil, erarbeite mir aber immer noch, wie man das Profil systematisch gut ermittelt.


    Die Möglichkeiten eines 3D Druckers sind fantastisch. Vieles muss nicht aus Metall sein und man kann recht komplexe Teile herstellen, die von Hand nur mit Metall gingen und dann sehr viel Arbeit wären und teure Maschinen bräuchten. Wenn man sich etwas Gedanken über die Anforderungen macht, werden die Teile stabil, aber sehr leicht und kosten kaum Filament.


    Michael

    Pfiffige Idee! Was Vakuum angeht: Das wird gemacht, um keine Luftblasen im Laminat zu haben und um nur die minimal nötige Menge an Harz zu benutzen, so dass alles leicht und stabil wird. Wer von Hand laminiert, kann versuchen mit einem Rakel zum Schluss überflüssiges Harz abzustreichen, ansonsten muss man mit mehr Gewicht bzw. weniger Faser pro Dicke und damit weniger Stabilität leben. Das war's aber auch schon.


    Hier kann man sehen, wie ein CFK-Rohr von Profis hergestellt wird (ab 4:00):

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    Das ist ziemlich ähnlich, nur dass sie innen einen Schlauch aus dicker Folie verwenden, der mit Druckluft aufgeblasen wird und das Laminat an die äußere Form drückt. Dafür gibt es an der Verbindungsstelle eine Naht, die abgeschliffen und poliert werden muss.


    Michael

    Manchmal gibt es Teile, die eher parametergesteuert sind, z.B. Fassungen, Abstandhalter und dergleichen. Für solche Dinge kommt man mit openscad auch sehr schnell zum Ziel, indem man sein Teil als Programm formuliert. Es ist eine ganz andere Vorgehensweise als klassisches CAD, aber mitunter ist es erstaunlich, welch komplexe Teile man mit 20 Zeilen erzeugen kann. Mich begeistert, dass ein Fehler in einem Maß korrigiert wird und alles, was davon abhängt, stimmt dann automatisch.


    Michael

    PS: hatte ich im vorigen Post vergessen...ist die Logik 5V oder 3,3? Das steht nicht mit dabei, zumindest, die ich gefunden habe.

    Es gibt beide Versionen, aber die Chinesen haben es nicht so mit Dokumentation, d.h. es steht auf dem Board nichts drauf. Der Controller selbst braucht 3,3 V, aber es gibt Boards mit einem extra LDO drauf, der dann 5 V bekommt. Das 3,3V Board hat keine LDOs, sondern nur einen DCDC-Wandler für die Displayspannung. Die Funktion der Widerstände geht aus dem Datenblatt hervor, was es im Web zu dem Controller gibt. Wichtig: Ohne Reset tut das Board nichts und DC muss beschaltet werden (bei I2C mit CS verbinden, damit es low wird). Die 3.3V Speisung meines Displays aus einem ESP32 Board lief nur unzuverlässig und erst seit einem eigenen 3,3 V LDO arbeitet es zuverlässig, weil es schon ein paar Hundert mA sehen will, wenn viele Pixel leuchten.


    Hier ist die OnStep-Dokumentation zum Handcontroller, der dieses Display verwenden kann, mit ein paar Bildern, um es sich vorzustellen:


    TeenAstro@groups.io | Wiki


    Ich bin mit der Auflösung sehr zufrieden. Klar, Grafik sähe pixelig aus, aber ich kann es nachts bestens ablesen.


    Michael

    Ich habe im Handcontroller für Onstep ein 2,4" OLED (SSD1309, 128x64) mit weißen Pixeln, das ich mit rotem Plexiglas (3c01) in rot verwandle, weil es das Display nicht in rot gibt. Damit bin ich sehr zufrieden. Man kann diese Displays per I2C oder SPI steuern, Code siehe Onstep.


    Michael

    Ein SQM ist eine interessante Sache, aber es ist für den Erfolg wichtig, den korrekten Filter zu verwenden, um die spektrale Empfindlichkeit des Sensors an die menschliche Empfindlichkeit anzupassen. Ein einfacher IR/UV-Blockfilter reicht nicht, sondern es muss ein farbkorrigierender IR/UV-Blockfilter sein, der an seiner türkisen Farbe zu erkennen ist. Man kann die kaufen oder aus einer alten Digitalkamera ausbauen. Sehr selten findet man sie aus Laborauflösungen billig auf Ebay.


    Michael

    Was die Standardisierung angeht: Eine herumbaumelnde Box mit daran baumelnder Handsteuerung ist wenig attraktiv, eine Integration der Elektronik wie original bedeutet aber oft ein neues Boarddesign und viel Arbeit für Stecker und Buchsen, d.h. kommerziell extrem viel Geld. Der Austausch der Motoren gegen höherwertige Motoren bedeutet ebenfalls Anpassungsarbeiten und die Herstellung von Haltern. Dazu muss man zur Konfiguration ermitteln, welche Übersetzungsverhältnisse die vorhandenen Schnecken haben, welche Bewegungsspielräume es gibt usw. All das will dokumentiert werden, damit die Montierung weiter wartbar bleibt. Alles Arbeitszeit. Von Garantie, Ärger mit Kunden, der Einhaltung von zehntausend Vorschriften und Bestimmungen (Staubentwicklung beim Fräsen, Auflagen für den Betrieb der Werkstatt, Arbeitssicherheit), der Steuer, dem Materialeinkauf usw. gar nicht zu sprechen. Von den 150 EUR/h wird erschreckend wenig übrig bleiben.


    Entwicklung und Fertigung ist in der EU einfach sagenhaft teuer. Es ist kein Zufall, dass wir für das Hobby fast alles importieren und dass es kaum noch kleine Betriebe gibt.


    Michael

    Ich kann bestätigen, dass die Umrüstung mit Onstep recht viel Zeit in Anspruch nehmen kann, selbst wenn man fertige Elektronik für 3D-Drucker benutzt. Onstep ist nicht ohne Fehler und die Dokumentation ist teilweise sehr lückenhaft. Ich habe eine CG5 mit Riemenantrieb und Onstep ausgestattet und es dauerte ewig, bis alles stabil funktionierte.


    Aktuell sehe ich mir den Umbau einer HEQ5 an, die ich mit Standardteilen auf Riemenantrieb umbaue und deren neue Elektronik auch wieder ins Innere soll. Das bedeutet ein neues Board zu bauen, weil es nichts Fertiges mit den Maßen gibt. Alleine die Erstellung des Abstandshalters für den Deckel hat ein paar Stunden CAD und 3D-Druck gebraucht, bis er perfekt passte. Das kann als Auftragsarbeit keiner bezahlen.


    Eine Alternative wären gut dokumentierte Umbauten, aber was ich bisher sah, erwies sich in der Realität oft als unbrauchbar, weil jemand schnell etwas hinpfuschte, alles begeistert veröffentlichte und sich dann vermutlich direkt dem nächsten Projekt widmete, ohne das vorige je wirklich ausprobiert zu haben.


    Michael

    Ein seitlicher Lüfter soll kein Ersatz für die Absaugung sein, sondern nur eine Ergänzung zur Absaugung. Ich kann nicht sagen, ab welcher Größe der Effekt eintritt. Bei den Profis mit ihren riesigen Spiegeln von ein paar Metern Durchmesser ist es natürlich anders als bei uns. In meinem 6" Tubus ist schlicht kein Platz, aber mit der zentralen Absaugung ist das Bild besser als ich es jemals ohne Lüfter erlebte, von daher bin ich erstmal zufrieden.


    Inzwischen gibt es immer mehr Leute, die gute Erfahrungen mit einem Abblendring am Spiegel machen, der die Kante verdeckt. Wenn man den Ring auf die Halteklammern schraubt und ihn bis zum Tubusrand führt, dann wird die Luftströmung der Absaugung evtl. etwas zielgerichteter. Ich habe das aber noch nicht probiert.


    Michael