Beiträge von joe taiga

    Ich hatte auch mal gelesen, dass hier in Mitteleuropa die sinnvolle max. Brennweite bei 1000 mm liegt.

    Mit der Brennweite hat das eigentlich weniger zu tun. Eher mit dem Sampling. 1"/px finde ich persönlich für die meisten Tage ausreichend. Das entspricht bei den im Moment gängigen 3,7µm Pixeln ca. 800mm Brennweite. Die etwas älteren APS-C Kameras mit 16MPx hatten so 4,8µm rum, das entspricht einer Brennweite von ca. 1000mm.


    Wenn man drunter geht, kommt man halt auch an den Punkt, wo man mit einem normalen Öffnungsverhältnis nicht mehr genug Signal bekommt. Wenn man das kompensieren will, wird schnell das Teleskop inklusive dem damit verbundenen Aufwand sehr groß.

    Hallo Andreas


    Achromat und Duoband wird dich sicher einiges an Definition kosten. Das sieht man selbst schon bei meinem fpl53 5" Apo. Mit einer Mono erreiche ich fast immer etwas bessere Auflösungen. Den 5" Apo würde ich von der Lichtsammelleistung in etwa auf dem Niveau einen 6" Newtons sehen. An dem Apo bringt Sampling bis ca. 0,8"/px noch einen Vorteil. Aber nur an den besten Tagen. Das wäre in deinem Fall ca. 1m Brennweite. Ich habe bei mir mit 2-4" Seeing ähnliche Bedingungen wie du. Die meisten Tage ist man mit 1"/px gut bedient, zumal man das bessere Signal noch zum Schärfen nutzen kann.


    Darüber hinaus kann man evtl. noch 10% über eine größere Öffnung herausholen. Ab 8" dürfte es aber kaum noch einen Effekt geben. Weitere Auflösung kann man dann noch durch mehr Signal gewinnen, das man zum Schärfen nutzt. D.h. noch mehr Öffnung bei gegebener Brennweite. Für unsere Breiten wird ein 10" f/4 mehr oder weniger das Nonplusultra sein für planetarische Nebel. Wenn ich die Bilder der "Großen" mit meinen vergleiche, ist aber eigentlich immer der bessere Standort der Hauptgrund für die höhere Auflösung. Mit der kleinen Öffnung brauche ich nur viel länger für das selbe Ergebnis.


    Es gibt für Aufnahmen mit einer OSC und kleinere helle Planetarischen Nebel aber noch eine andere Option: ein Dobson auf EQ Plattform und Kurzbelichtungen. Die Auflösung ist damit unschlagbar. Aber auch da ist es so, dass es an den meisten Tagen wegen der Luftunruhe keinen Vorteil bringt. Man hat auch generell wenig Signal, weil man selten mehr als 1h zusammenbringt. Mit einer DSLR geht das nur sehr eingeschränkt, wegen der vielen Auslösungen und der Übertragungszeit. Dafür braucht man eine (ungekühlte) Astrokamera.


    Grüße,

    Joachim

    Ich denke bei 1/64 bin ich schon auf der sicheren Seite was die Auflösung mit der Kamera bei Mond und Planeten angeht. Das Bild sollte dann auch ruhig laufen. Auf der Xbox sind 60fps auf jeden Fall wie geschmiert.


    Bezüglich des von Dir gewählten Encoders nehme ich an, dass die Auflösung zu gering ist. Bei Teleskop Express gibt es Encoder mit 10.000 Schritten pro Umdrehung.

    Mit dem 600er komme ich auf eine Auflösung von etwa 45“. Für die reine Berechnung der Antriebsgeschwindigkeit ist das ausreichend. Das könnte dafür sogar noch deutlich gröber ausfallen. Im Prinzip reicht das sogar für goto. Der Fehler ist ja nur maximal die Hälfte des Intervalls. Genauer als ein halber Jupiter positioniert meine EQ6-R auch nicht. Da spielen andere Fehler eine größere Rolle. Bei den Encodern auf TEleskop Express darf man nicht vergessen dass die 1:1 über die Achsen laufen. Meine Lösung läuft ja über eine Riemenscheibe, die nochmal etwa 1:45 bzw 1:30 untersetzt. Da komme ich sogar auf eine höhere Auflösung.

    1/2 Step ist z.B. ein zusätzlicher Zwischenschritt im Hinblick auf einen Full-Step usw..., die Bewegungssprünge sind also kleiner und feiner.

    Hierdurch sinkt das Geräusch stark ab.

    Hallo Hartmut,


    ok, also so wie ich das verstehe, können dann die Schrittmotoren nochmal deutlich höher auflösen als angegeben.


    Wie ist denn die Auflösung mit Planetengetriebe zu verstehen? Z.B. den mit 27:1, den ich verlinkt habe. Der hat eine Schrittweite von 0,067° angegeben. Das ist dann schon inklusive der Untersetzung durch das Planetengetriebe oder? D.h. eigentlich hat der Motor selbst ohne das Getriebe 1/0,067*360/26,85=200 Elektromagneten. Richtig? Diese 0,067° erreicht er nur durch das Planetengetriebe. Was ich nicht verstehe ist, dass da auf der Website zwar 27:1 steht, aber untendrunter es wäre ein Planetengetriebe mit 5,18x Untersetzung integriert...


    Wenn ich nun diese 0,067° nehme und eine GT2 Riemenscheibe mit 20 Zähnen, dann entspricht 1° Verstellung im Höhenlager 45° am Motor. D.h. das wären 671 Schritte pro Grad oder 1 Schritt entspricht 5,4". Im Azimutlager ist Radius der Lagerscheibe ca. 2/3 des Höhenlagers. D.h. dort entspricht 1 Schritt 8". Der Himmel bewegt sich aber mit 15"/pro Sekunde und das Teleskop hat eine Auflösung von ca. 0,4", an die ich auf Mondbildern durchaus ran komme. 8" pro Schritt wäre also viel zu grob. Da ruckt ja Jupiter alle halbe Sekunde ein viertel Durchmesser vor. D.h. ich müsste den Motor prinzipiell mit 1/32 oder besser noch kleiner laufen lassen? Dann müsste ich diese 1/32 Schritte aber 60x pro Sekunde tacken. Können die Teile das überhaupt?


    Oder mache ich da einen generellen Denkfehler?


    Grüße,

    Joachim

    Hallo Martin, Hartmut und Alex,


    vielen Dank für die Antworten! Ich entweder visuell beobachten und fotografieren. EAA ist so eine Sache. Vorm Monitor sitzen und zuschauen wie das Bild entsteht mache ich nicht. Was ich aber mache, ist Live Stacking oder Kurzbelichtungen, für die ich dann aber normales Pre- und Postprocessing mache. Z.B. sowas, das ich mit der EQ Plattform gemacht habe:

    Fokus ist aber Mond und Planeten, wenn es um Fotografie geht. Goto brauche ich keins.

    Wichtig wäre zu wissen, wie du die Kopplung Motor+Teleskopachse machen möchtest, wie viel Übersetzung kommt da noch dazu?

    Viel Drehmoment solltest du nicht benötigen, Dobson sollte ja im "Gleichgewicht" sein.

    Bei den Höhenlagern will ich außen ein Kreissegment anbringen, auf das ich einen Zahnriemen klebe. Der Motor kommt dann außen an die Wand von der Rockerbox und soll direkt ohne weitere Untersetzung über eine Riemenscheibe das Höhenlager antreiben. Den Motor will ich über eine Federmechanik an den Zahnriemen drücken. Ich habe mir das so vorgestellt, dass ich das auf zwei kleine Gleitschienen packe und mit Daumen und Finger die Feder zusammendrücke, um den Motor vom Riemen zu nehmen und dann mit einem einfach Hebel in der Position arretiere, sodass ich manuell verstellen kann. Der Encoder kommt direkt dahinter nach dem selben Prinzip, nur ohne den Lösemechnismus. Dann dreht der Encoder beim manuellen Verstellen weiter, sodass die Position immer bekannt ist.


    Das Azimutlager will ich ähnlich machen. Unter die Rockerbox kommt eine Holzscheibe mit einem Zahnriemen, an die Rockerbox der Motor mit dem Lösemechanismus. Beim Encoder bin ich mir noch nicht sicher, ob ich den genauso wie beim Höhenlager mache, oder über den Drehstift in der Mitte der Rockerbox.


    Der Arduino kommt dann mit dem Stromanschluss und dem IR Sensor an die Vorderseite der Rockerbox in eine Tasche. Der Strom kommt von einem Camping Akku, der mir von USB, über 12V DC bis zu 230V AC alles liefern kann. So betreibe ich auch schon meine EQ Plattform über die 5V des USB Ports.


    - Full Step Mode erzeugt laute Geräusche, am besten in 1/8, 1/16 oder gar 1/32 Step Mode Mode gehen

    Was meinst du mit z.B. mit 1/8 Step Mode? Wird dann nur 1/8 Step ausgeführt oder nur jeder achte Step? Ich hatte mir das (naiv) so vorgestellt, dass ich den Delay zwischen den Steps berechne und über den Arduino dann jeweils den Step nach dem berechneten Delay auslöse.


    Denke ich da zu einfach? Bisher verwende ich für die EQ Plattform einfach einen EQ2 Motor, den ich von der Platine abgelötet habe und mit einem vorgeschalteten PWM steuere. Das geht zwar auch, ich kann die Geschwindigkeit aber nicht so fein und stabil einstellen, dass sie genau passt. Etwas Drift in RA ist immer da.


    Wenn das Teil kein Spiel hätte, wäre natürlich super. Es ginge aber auch mit Spiel. Ich habe vor die Pfeiltasten auf der IR Fernbedienung für Korrekturbewegungen in beiden Achsen zu verwenden. Eigentlich wollte ich die AltAz Motoren in Kombination mit der EQ Plattform verwenden um beim Fotografieren einfach Korrekturbewegungen machen zu können. Dann hat mir aber ein Forenmitglied den Floh mit dem AltAz Antrieb ins Ohr gesetzt. Die Plattform macht die Beobachtung in Zenitnähe schwierig, weil ich dann auf ein Klötzchen steigen muss...und leider ist die Plattform auch ziemlich schwingungsanfällig. Korrekturbewegungen beim Fotografieren mit der Barlow sind reine Glücksache. Naja, und ich baue halt auch gern ;)


    Große Unwuchten hat der Dobson nicht. Er läuft relativ leicht auf Ebony Formica und Teflon. Gerechnet ist er auf Beobachtung mit Bino. Wenn weniger dran ist, gleiche ich es meist einfach mit einer Schraubzwinge aus, die ich vorne an den Alustab am Hut hänge. Das ganze ist ein Gitterdobson. Auch selbst gebaut.


    Grüße,

    Joachim

    Hallo zusammen,


    ich würde gerne meinen 12" Dobson motorisieren. EQ Plattform habe ich schon gebaut. Die funktioniert auch soweit. An dem Dobson baue ich allerdings permanent herum und jetzt ist ein AlzAz Antrieb dran. Das plane ich über je ein Schrittmotor/Encoder Paar in beiden Achsen und einen Arduino mit einer IR Fernbedienung zu verwirklichen.


    Das soll folgendermaßen funktionieren: ich richte den Dobson auf den Polarstern aus und resette über die Fernbedienung die Position. Ab jetzt messen die Encoder die Bewegung des Dobsons und ich kann daraus den Punkt am Himmel berechnen auf die der Dobson zeigt. Daraus kann ich wiederum ableiten wie schnell die Schrittmotoren im Höhen- und Azimutlager laufen sollen. Die Motoren treiben den Dobson über Zahnstanden oder Zahnriemen an.


    Mit Schrittmotoren habe ich nicht so viel Erfahrung. Die beiden, die ich habe, entwickeln schon eine gewisse Lautstärke, wenn ich sie voll aufdrehe. Mir ist aber wichtig, dass die nicht so laut sind. Und sie müssen natürlich extrem fein auflösen und genug Drehmoment haben. Ich hätte an etwas in der Art gedacht:

    STEPPERONLINE 27:1 Planetengetriebe Getriebe Nema 17 Getriebemotor 1.68A Schrittmotor für Bastelarbeiten CNC
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    www.amazon.de


    Und für die Encoder etwas in der Art:

    600P/R Inkremental-Drehgeber, 2-phasiger fotoelektrischer Geber 5V-24V, Wellen-6-mm-Geber Breitspannungsnetzteile
    600P/R Inkremental-Drehgeber, 2-phasiger fotoelektrischer Geber 5V-24V, Wellen-6-mm-Geber Breitspannungsnetzteile
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    Taugen diese beiden Teile für mein Projekt? Habt ihr andere Empfehlungen?


    Gibt es Erfahrung wegen Untersetzung des Motors? Was ist da empfehlenswert? Lieber die Untersetzung direkt im Motor oder per Zahnriemen/-rad realisieren?


    Die Maximalgeschwindigkeit ist eigentlich egal. Ich will den Dobson nicht über den Motor ausrichten, sondern das so realisieren, dass ich die Motoren über eine einfache Mechanik auskopple, wenn ich auf ein neues Objekt schwenke. Der Encoder bleibt verbunden und misst dann ja trotzdem die neue Position. Die Motoren sollen bei normaler Nachführgeschwindigkeit am besten mehr oder weniger nicht hörbar sein.


    Danke und Grüße

    Joachim

    Ich habe das bevor ich hier gepostet habe auch grob ausgerechnet. Ausgegangen bin ich von einem Drehmoment von 1Nm. Dabei bin ich mit den aktuellen 8mm Wellen auf eine Abweichung der Justage von ca. 0,9mm gekommen. Mit einem 10mm Rohr und 1mm Wandstärke reduziert sich das auf 0,6mm, mit einer 10mm Welle auf 0,35mm, mit einer 12mm Welle auf 0,17mm und einem 12mm Rohr und 1mm Wandstärke ist man etwa auf dem Wert einer 10mm Welle aber mit weniger als der Hälfte des Gewichts.


    Das sind zwar nur Schätzwerte, aber ich denke, dass das einigermaßen hinkommt und eher die Obergrenze sein wird. Von daher denke ich auch, dass es zum Teil aus zu Teilen aus der Welle, den Lagern und der Befestigung kommt. Vom Gefühl her wohl zum Großteil von den Lagern und der Befestigung. Das würde auch zur Bewegung des Laserspots passen.


    Anregungen habe ich nun genug. Jetzt werde ich mal ein paar Konstruktionen machen und dann loslegen :)


    Vielen Dank für die Hilfe!

    Joachim

    Hallo Joachim,

    Alles klar, das hat Sinn. Interessehalber die Frage: verwendest Du dann auch verschieden große Fangspiegel dazu?


    Danke und Gruß, Holger

    Nein, ein Fangspiegel reicht aus. Ich bin mit dem Schlitten viel dichter am Fangspiegel als mit einem normalen Okularauszug. Am Anfang des Fokussierbereichs bin ich mit dem Brennpunkt etwas innerhalb des Okularstutzens. Das finde ich ganz praktisch, wenn man tagsüber mal eine Gegenstandsweite kleiner unendlich haben will. Wenn der Brennpunkt an der Stutzenkante liegt habe ich dann ca. 26mm ausgeleuchtetes Feld, mit Bino ohne Glaswegkorrektor 3mm. Am Ende des Fokuswegs geht das ausgeleuchtete Feld auf null. Theoretisch hätte ich aber auch noch einen etwas größeren Fangspiegel rumliegen mit dem jeweils fast die kompletten maximalen Feldblenden ausleuchten könnte.


    Hallo Joachim,

    ich hab vor einiger Zeit mal was ganz ähnliches gebaut:

    Dabei Gleitlagerführungen der Fa. Igus verwendet. Diese Teile haben für den vorliegenden Anwendungsfall 2 Vorteile:
    1.) hat das Profil in Richtung der Momentbelastung die maximale Steifigkeit und 2. wiegen die Dinger nicht sehr viel. Mittlerweile kann man die auch in einer Spiel- reduzierten Variante bekommen. Außerdem sind sie unempfindlich gegenüber Verschmutzung und Feuchtigkeit, was bei allen Kugelumlaufführungen definitiv nicht der Fall ist.


    Gruß Ulli

    Hallo Ulli,


    vielen Dank für den Link. In der Zeit habe ich auch meinen Dobson gebaut. Da sind für mich viele interessante Anregungen drin. Sperrholz"rohre" könnte ich als Pfosten für die Führungen nehmen. Ansonsten wären das halt Aluvierkante. Wäre noch die Frage, wie ich die Wagen im rechten Winkel an den Schlitten kriege. Deine Fokussierung sieht auch interessant aus. Dafür fehlt mir aber leider der Platz.


    ......das alles ist aber letztendlich nur ,,Flickwerk" ..... um all deine genannten ,,Probleme" auszumerzen, u. deine Vorstellungen erfüllen zu können solltest du über einen kompletten Neubau eines Okularschlittens (nicht nur) nachdenken... :winking_face:

    Langfristig wird es darauf rauslaufen. Das wird allerdings ein größeres Projekt werden. In der Zwischenzeit tut es der Auszug mit ein paar Workarounds auch so. Das Teil ist ja schon seit 20 Jahren so ;) Ich justiere das auf die Höhe, die ich in der ich hauptsächlich beobachten will und den Versatz durch das Drehmoment der Anbauteile gleiche ich dem Spiel des Auszugs aus, in dem ich den Fokus einfach von der anderen Seite aus anfahre. Wenn ein paar inkrementelle Verbesserungen das Problem in der Zwischenzeit etwas reduzieren, schadet sicher nicht.

    vermutlich brauchst Du nicht den kompletten Weg?

    Doch :) Deshalb habe ich ja den Schlitten gebaut. So kann ich alles anschließen. Egal was, ob Reducer, Barlow, Bino, Kamera mit ADC. Es geht immer ohne irgendwelche Probleme. Oben und unten habe ich aber ca.1cm Reserve. Ich denke halt, wenn das Teleskop nicht irgendetwas hat, das man so nicht kaufen kann, lohnt sich der Selbstbau nicht mehr.


    Den Durchmesser der beiden Führungsstangen schätze ich mal auf 8-9mmm. (oder ?)

    Ja, es sind 8mm Wellen, die ich aus einem defekten Flachbettscanner ausgebaut habe. Evtl. könnte ich Flanschlager vor und hinter den Schlitten bauen. So könnte ich den Schlitten erhalten. Oben und unten werde ich wohl auch den Aluriegel rausnehmen, mit einer Platte den Hutring verstärken und dann die Wellen richtig stabil verklemmen. Ich denke da ist auch noch Reserve auf 10mm Wellen hochzugehen und anstatt der Gewindestange ein Gewinderohr zu nehmen. Paar 100 Gramm mehr Gewicht müsste die Balance noch hergeben. Muss ich mal durchrechnen.

    Die Schienen von stefan-h sind zu kurz. Ich bräuchte 35-36cm.


    Zur Veranschaulichung habe ich mal ein paar Bilder rausgesucht. Der Fangspiegel ist da grad ausgebaut.



    Der Auszug funktioniert an sich super. Fokussierung über die Gewindestange läuft wie Butter egal wie viel Gewicht dran hängt. Bei der Fokusumkehr hat er etwas Shifting. Das ist aber nur ca. 30". Das müsste sogar lösbar sein, in dem ich die Gleilager über zwei Madenschrauben justierbar mache. Bei einem Schenk in den Höhenlagern von 0°-90° läuft der Laserpunkt allerdings ca. 1,5mm aus der Mitte nach oben. Das meiste davon >60°. Dieses Problem würde ich gerne beheben.


    Ich habe auch nochmal drüber nachgedacht. Wenn man an dem Schlitten an sich zieht und rüttelt merkt man kein Spiel oder sowas. Das ist alles bombenfest. Wenn ich aber auf den Fangspiegelhalter Druck ausübe gibt die Konstruktion als Ganzes inklusive der Stangen sichtbar elastisch nach. Daher vermute ich, dass das Drehmoment der Anbauteile dafür verantwortlich sind. Aber evtl. sind die Lager gar nicht das Hauptproblem. Vielleicht ist auch die Befestigung am Hut für die Verbiegung verantwortlich. Die Wellen sind in die Aluminiumbarren nur eingeschlagen.


    Ist übrigens nur aus Abfall und Kleinteilen konstruiert und mit einfachen Werkzeugen (Handsäge, Bohrmaschine, Feile) gebaut. Der hat praktisch nix gekostet :)

    Wenn Du diese Grenze anhand des gezeigten Aufnahmeergebnisses bei etwa 600m auf der Mondoberfläche einschätzt, finde ich das immer noch verblüffend, weil ich bislang immer glaubte, dass in der Praxis irgendwo bei 1 km einfach Schluss ist für unsere Amateurinstrumente, allein schon wegen der atmosphärischen Einflüsse.

    Hallo Peter,


    600m ist das, was mit deinem Teleskop theoretisch möglich wäre. Mit deiner Schätzung, dass unter 1km nicht viel geht mit normalen Amateurmitteln liegst du vermutlich richtig. Zumindest habe ich noch nie ein Bild gesehen, das besser als 850m aufgelöst war.


    sehr kleine oder künstliche Objekte zu "detektieren". :/

    Die müssten dann aber SEHR hell sein :)


    Grüße,

    Joachim

    Hallo zusammen,


    ich würde gerne den Okularschlitten meines Dobsons auf Basis von Linearlagern und stärkeren Wellen neu bauen. Bei der alten Konstruktion gerät besonders gegen den Zenit das Teleskop etwas aus der Justage. Ist nicht die Welt, aber ich würde das Problem gerne lösen.


    Das Problem ist wahrscheinlich das Drehmoment, das die Anbauteile (Spinne/Fangspiegel, Bino/Okulare) auf den Schlitten ausüben. Weder die verwendeten Wellen noch die verwendeten Gleitlager halten dem vollständig Stand.


    Dickere Wellen sind allerdings schwer genau wie die Linearlagerblöcke. Daher habe ich überlegt, ob ich nicht statt einer Welle ein Edelstahlrohr nehmen soll. Allerdings hat eine h6 Welle 5x niedrigere Toleranzen als die besten Präzisionskapillarrohre, die ich gefunden habe.


    Mit Linearlagern habe ich leider überhaupt keine Erfahrung. Wie präzise sind die eigentlich und wieviel Spiel haben die? Und wovon hängt das ab? Wie reagieren diese Lager auf Drehmomente? Die normale Anwendung ist ja ein Schlitten auf den nur Druck ausgeübt wird, aber kein großes Drehmoment wirkt (z.B. im 3d Drucker).


    Sind diese Lager überhaupt für so einen vertikal laufenden Schlitten geeignet? Da hängen immerhin ca. 2kg Last dran mit einem ordentlichen Hebel dran. Und was kann ich tun um die Schlittenlagerung zusätzlich zu stabilisieren?


    Danke und Grüße,

    Joachim

    Hallo Ralf,


    sehr interessantes Projekt. Ich werde gerne mit meinen Beobachtungen beitragen.


    Bei meinen Aufnahmen zeichne ich immer über den Dateinamen Guiding RMS und FWHM Werte auf. Da mein Setup auf meiner Ministernwarte vollautomatisch läuft, habe ich Daten von Dämmerung zu Dämmerung. Eigentlich könnte das jeder bei Deepskyaufnahmen machen. Programme wie NINA können Metadaten über den Dateinamen speichern. Das ist zwar schwierig zu interpretieren, aber habt ihr daraüber mal nachgedacht? Da siehst du genau zu welcher Uhrzeit sich das Seeing wie entwickelt. Man sieht halt nur das Resultat und kann nicht kann nicht erkennen, ob die Einflüsse aus dem Nah oder Fernbereich kommen und welche Frequenz sie haben. Für letzteres könnte es aber eine Korrelation zum Guiding RMS geben.


    Bei Meteoblue ist meine Wahrnehmung, dass der Trend gegen das untere Ende der Skala grob passt. Wenn da 1" steht, dann ist das zwar nie genau aber das Seeing ist dann fast immer ganz gut. Nach oben kann man allerdings nicht viel drauf geben. Wenn da z.B. 1,5" steht, kann es genauso gut 1" oder 3" sein. Der Nachteil an dem Tool ist auch, dass die ihre Daten wohl nur einmal am Tag aktualisieren. Zumindest sehe ich nie, dass sich da noch was ändert. Bei Clearoutside konnte ich noch nie eine Korrelation zur Realität erkennen.


    die Auswertung am Ende wird vermutlich sogar maschinell (KI) geschehen.

    Das wäre auch das, was ich erwartet hätte. Sonst müsstet ihr ja ein komplettes theoretisches Modell entwerfen. Ihr trainiert eine KI und die lernt aus den Daten, unter welchen Bedingungen das Seeing am besten ist. Dazu braucht man allerdings sehr große Datenmengen mit möglichst vielen Dimensionen. Man braucht für jeden möglichen Fall viele Datensätze, da die KI diesen sonst nicht als solchen erkennen kann. Ich würde auch das lokale Umfeld (Berge, Wiesen, Ortschaft, etc.) in die Datenerfassung mit einbeziehen. Ein Jahr wird vermutlich nicht reichen. Sonst kann man nicht sicher erkennen, ob saisonale Effekte zufällig oder systematisch sind. Dass sowas sich gut als Master oder Doktorarbeit eignet, habt ihr ja wohl schon auf dem Radar. Eine zuverlässige Seeingprognose ist sicher auch für die Wissenschaft interessant.


    Ansonsten hätte ich noch die Frage, weshalb ihr die Datenrückmeldung über einen Account und nicht über einen Webservice macht. Beim Account bestehen immer die Probleme mit den persönlichen Daten.


    Grüße,

    Joachim

    Hallo Peter,


    mich hat die Frage auch beschäftigt, da ich meistens mit kleinen Öffnungen unterwegs bin und mich gefragt habe, was damit geht. Aufgelöst heißt, dass am Beispiel zweier Linienpaare ein Abfall des Signals zwischen den Linienpaaren erkennbar ist. In der Praxis kann man das am besten übertragen, in dem man sagt, die Form ist erkennbar. D.h. ein Krater ist eindeutig als solcher erkennbar als Kreis oder Ellipse mit einem Helligkeitsabfall in der Mitte.


    Bei deinem System ist im Grünen im Perigäum ab ca. 530m kein Signalabfall mehr vorhanden. Im Blauen ginge etwas mehr. Allerdings habe ich es noch nie erlebt, dass bei meinem 12"er der Blaukanal besser aufgelöst war, als der Grün oder Rotkanal. Meiner Erfahrung nach kommt man fotografisch je nach Kontrast des Kraters bei der Auflösung irgendwo zwischen das Rayleigh (20% Signalabfall) und Dawes Kriterium (5% Signalabfall) bei idealen Bedingungen. Also bei deinem System so um die 600m. Was geht, probiert man aber am besten mit kleiner Öffnung. 60 oder 80mm, wo das Seeing noch keine Rolle spielt. So habe ich das bestimmt. Auch so wie du empirisch mit den LROC Daten. Ich habe dabei den Abstand von hell zu hell gewählt.


    Krater <1km fotografisch darzustellen ist schon extrem gut. Auch die Rille ist bei dir <1km aufgelöst. Das ist schon eine Leistung, wenn man bedenkt, dass du manuell nachgeführt hast. Dein Dobson muss wirklich gut laufen.


    Man kann allerdings auch kleinere Details nachweisen. Diese sind dann aber nicht aufgelöst. Man kann die Form nicht identifizieren. Das funktioniert entweder bei extremen Kontrasten oder wenn, so wie bei der Rille im Alpental oder der Cassini Teilung, die Struktur in einer Richtung deutlich größer ist als die Auflösungsgrenze. Eine Grenzgröße kann man nicht bestimmen. Das hängt nur vom Kontrast ab. Wenn z.B. ein ausreichend heller Scheinwerfer auf dem Mond stehen würde, könntest du den in deinem Signal nachweisen, egal wie klein er ist. Du könntest aber nicht sagen, was es ist und wie groß es ist. Es könnte auch ein Krater oder oder ein Hügel sein. Und er hätte immer minimal die Größe der Airy Disk deines Systems.


    Deswegen finde ich die beste Methode die Auflösung zu bestimmen ist mit Mondkratern, die man gerade noch eindeutig als solche erkennen kann. Das Rayleigh Kriterium ist wie gesagt ein guter Anhaltspunkt was geht und was nicht. Darunter kommt man mit Ausnahme von extrem kontrastreichen Kratern in der Praxis eigentlich nie. Auch nicht mit sehr kleinen Instrumenten.


    Grüße

    Joachim

    Mir fällt noch ein...wenn du eine unmodifizierte Systemkamera verwendest, dann hat die bei 650nm vielleicht noch 25% Empfindlichkeit. Das ist natürlich auch nicht hilfreich, um Sternen Farbe zu geben, die in dem Bereich ihr Strahlungsmaximum haben. Eine Mono Kamera mit R Interferenzfilter und 95% Durchlass bis fast 700nm spielt da in einer ganz anderen Liga.

    Hallo Sven,


    die Farben sehen doch recht natürlich aus. Die Reflexionsnebel sind zart blau, wie es sein soll. Die meisten Sterne, die man sieht, sind halt A oder G Sterne. So richtig Farbe bekommen erst späte K- und frühe B-Sterne. Die Knallfarben, die man heute auf den meisten Bildern sieht, haben ja nichts mit der Realität zu tun, sondern eher mit der persönlichen Vorliebe der Autoren.


    Wenn du wegen Lichtverschmutzung und kurzer Integrationszeit dazu noch ein dünnes Signal hast, dann trägt das halt auch nicht dazu bei, dass die Farben der Sterne kräftiger werden. In den Plejaden hast du höchstens späte B Sterne und ein paar hellere K Sterne. Viel Farbe ist da von Natur aus nicht. Wenn man bei dem Motiv viele Bunte Sterne sieht, dann haben die Bilder 5-10x so viel Integrationszeit, die man in die Farbregler investieren können. Ausbrennen können die schwachen Sterne eigentlich nur, wenn du wenig Reserve im Histogramm hast und die schwachen Bereiche derartig hochziehen musst, das die Sterne komplett in die Sättigung gehen. Das lässt sich aber einfach feststellen, wenn man z.B. in Raw Therapee den Cursor auf die Sterne stellt und schaut, wo die Marker der Farbkanäle im Histogramm stehen.


    Lade dir auch mal Regim runter. Die Software kallibriert automatisch mit B-V Daten, die sie aus SIMBAD zieht. Einfach Objektnamen eingeben und machen lassen.


    Viele Grüße,
    Joachim

    Danke für die Antworten. Ich habe mir jetzt mal eine etwas größere Grillhaube bestellt.


    Da werde ich dann noch Ösen reinstanzen und das am Boden abspannen. Das müsste funktionieren.


    PS: Spinnen waren mir eigentlich egal...bis sie mal auf den Hauptspiegel von meinem Dobson geschissen haben. Das fand ich nicht so lustig [xx(]

    Hallo Leute,


    eigentlich beobachte ich, seit mein Mak kaputt gegangen ist, meistens mit dem Dobson. Da ich aber jetzt einen eigenen Garten und auch wieder ein vernünftiges Teleskop habe, wollte ich mich mal an die Astrofotografie wagen und habe meine alte CAM ausgegraben, die ich vor ca. 10 Jahren mal gebraucht gekauft habe.


    -Im Display die Laufschrift irgendwie zerhackt. Da sind die sieht so aus, als ob die in zu kurzem Abstand übereinander geschrieben wäre. Ansonsten geht das Ding noch. Kann man da was machen?


    -Dann läuft die Montierung irgendwie unruhig Bei hohen Vergrößerungen läuft "vibriert" das Bild. Das ist schon im Bereich mehrerer Bogensekunden, d.h. Planeten bilde ich so nicht vernünftig ab. An was kann das liegen? Schlecht austariert? Überladen? Auf der Montierung habe ich einen Refraktor inklusive allem mit max 9kg Zuladung und das ganze steht auf einer 1 Tonne schweren Stahlbetonsäule. Das müsste doch eigentlich gehen oder? Oder mag die Mechanik und die Montierung das Jahre lange rum liegen nicht?


    -Bisher hab ich nur visuell beobachtet und das Ding einfach grob hingestellt und laufen gelassen bzw. die Objekte über den Finder per Hand angefahren. Als Dobsonaut weisste ja grob wo die sind. Ich hab die Montierung gestern einigermaßen ausgerichtet und mit 2 Sternen aligned. Das Anfahren funktionierte aber nur im Bereich zwischen den beiden Sternen richtig gut. Je weiter weg man kommt, desto schlechter werden die Objekte getroffen. Ist das normal, oder stimmt da etwas an der Ausrichtung nicht? Ich hab gestern Rigel und Capella genommen. Wenn ich im Großen Bär was angefahren habe, war das nicht mal im Übersichtsokular. Ich dachte immer die Montierung gleicht das in gewisser Weise aus.


    Danke und Grüße,
    Joachim

    Hallo,


    ich habe in meinem Garten eine Betonsäule. Ich habe leider extrem wenig Zeit und würde die Montierung daher gerne einmal gut einscheinern und dann drauf lassen. Selbst wenn die Montierung nicht drauf ist, ist eine Schutzhülle sinnvoll, da sonst über Winter das Wasser drauf steht. Im Moment habe ich einen Müllbeutel drüber, aber da gibts Kondens drunter. Das ist auf Dauer nix.


    Was empfehlt ihr als Schutzhaube?


    Das beste, was ich beim Googeln gesehen habe, war eine wasserfeste Grillschutzhaube.


    Was nehmt ihr da?


    Danke und Grüße,
    Joachim