12" Erstling f/5,4 polieren

  • Hallo zusammen!


    Nach dem Feinschliff bin ich nun beim Polieren angelangt. Ich habe bisher 30 Minuten MOT und 15 Minuten TOT poliert. Der Rohling fängt bis zum Rand hin schön zu glänzen an.
    Ganz nach dem Motto "möglichst früh anfangen zu testen" habe ich mich die letzten Tage an das Abenteuer Foucault-Test gewagt. Da der Rohling noch nicht stark genug glänzt hatte ich allerdings Probleme den Reflex der LED zu finden. Mit der Hilfe eines kleinen Laser-Pointers hat es dann aber gut geklappt. Was ich gesehen habe hat mich allerdings nicht so begeistert. [:(]


    Gestern habe ich es geschafft auch mal ein Bild mit der Webcam zu machen. Bitte entschuldigt die schlechte Qualität, da ich noch nicht das kleine Fernrohr vor die Webcam gebastelt habe und ich das Bild deshalb stark vergrößern musste.


    Die Schneide kommt von rechts.


    Meine Interpretation:
    * Loch in der Mitte mit ganz winzigem Berg im Zentrum
    * Rand noch nicht gut poliert (kein Wunder nach nur 45 Minuten)


    Die Frage, die sich mir nun stellt:
    Weiterpolieren oder ist der Fehler so gravierend, dass man das nie zur Sphäre poliert bekommt (also zurück zum Feinschliff)?


    Grüße
    Thomas

  • Hallo Thomas,
    wie's aussieht, ist die Scherbe nach dem Feinschliff noch nicht komplett sphärisch gewesen.


    Mein Tipp dazu für Mitleser: Korrekte Brenweite spätestens mit der 180er Körnung erreichen, mit feineren Körnungen die Brennweite nciht mehr zu ändern versuchen. Dazu spätestens ab 320er Karbo 2/3 der Zeit mit TOT schleifen, dabei darauf achten, dass genau die richtige Menge Schleifmittel und Wasser vorhanden ist, hauptsächlich mit außermittigen "abgerundeten" Strichen schleifen. Schon ab 180er Körnung immer darauf achten, dass Tool und Spiegel sich perfekt aneinander anpassen. Mit Eddingstrich kontrollieren, bei MOT auf Ansammlung von Luftbläschen in der Mitte achten, die eine "Hohllage" anzeigen können. Auch eine Neigung zum Festfressen beim Mitte über Mitte schleifen kann ein Indiz für nicht perfekte Sphäre sein.


    Ich vermute bei deinem Spiegel trotzdem, dass Du nicht zurück zum Feinschliff musst.
    Wenn die Abweichung nicht zu groß ist und Du die Körnungen alle lange genug und gleichmäßig durchgeschliffen hast, sollte die Korrektur auch beim Polieren problemlos in den Griff zu bekommen sein.


    Wie groß ist denn deine Schnittweiten-Differenz von der Mitte zum Rand?


    Gruß,
    Martin

  • Noch ein Nachtrag:
    Wie groß ist denn dein Schleiftool und dein Poliertool?


    Ich versuche generell, zumSchleifen und zum Auspolieren mit Tools in voller Spiegelgröße zu arbeiten, das ist speziell beim ersten Spiegel schlicht viel einfacher.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Thomas,


    es ist alles im grünen Bereich. Weiter polieren.


    Du hast aber viel zu wenige Informationen geliefert (Toolgröße, Strichlänge, Pechkontakt, usw.). Ich vermute mal, insbesondere beim MoT, waren die W-Striche zu breit und etwas zu lang.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    es ist alles im grünen Bereich. Weiter polieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das höre ich gerne. [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Du hast aber viel zu wenige Informationen geliefert (Toolgröße, Strichlänge, Pechkontakt, usw.). Ich vermute mal, insbesondere beim MoT, waren die W-Striche zu breit und etwas zu lang.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Toolgröße: fullsize
    Strichlänge: 1/3 COC und ein wenig Ws


    Die Pechhaut passt trotz mehrmaligem Warmpressen noch nicht 100%ig.


    Gruß
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    wichtige Hinweise kamen ja schon.
    Deine Foucaultbild- Interpretation ist richtig.
    Grünes Licht auch von mir (logisch, du hast ja ein grünes Bild geliefert[:D]), auf keinen Fall zum Feinschliff zurück, das poliert sich alles raus, aber nur wenn die Pechhaut passt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: derryx</i>
    <br />Die Pechhaut passt trotz mehrmaligem Warmpressen noch nicht 100%ig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Eine gut passende, gleichmäßig greifende Pechhaut und du hast gewonnen. Bitte um ein Bild von der Pechhaut. Ich wette, dass die Kanäle in der Mitte schmaler oder schon ganz zugelaufen sind. Dadurch gereift das Tool in der Mitte zu stark und poliert das Loch, das du siehst.
    Wenn die Pechhaut durch normales Warmpressen sich nicht anpassen will, hat sich bei mir folgender einfacher Trick bewährt:


    Pechhaut unter heißem Wasser weich machen und von der Mitte mit einem Löffelstiel oder ähnlichem einzelne Pechblobs "rauspopeln" und an die Ränder drankleben, am besten dort, wo noch Kontaktlöcher sind.


    Dannach wieder warmanpassen. Darauf achten, dass die Kanäle zur Mitte hin auf keinen Fall schmaler werden als zum Rand. Sobald dies droht, wieder Pechkrümel von der Mitte entnehmen und an die Randpartieen "beppen". Es braucht nicht so schön auszusehen wie auf dem Bild von Alois), aber die Tendenz sollte stimmen.


    p.s.
    Laut deinem alten Beitrag http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=98616 war das Schleiftool etwas kleiner als der Spiegel. Wenn das Poliertool dasselbe ist, immer nur TOT mit leichtem seitlichen Überhang polieren. Auch bei gemau gleichgroßem Tool hauptsächlich so polieren und nicht zu viel Mitte über Mitte (CoC). Nur so poliert der Rand richtig mit.

  • Hallo Thomas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Pechhaut passt trotz mehrmaligem Warmpressen noch nicht 100%ig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das musst Du im Griff kriegen. Sind die Kanäle tief und breit genug, insbesondre in der Mitte? Wie dick ist die Pechschicht? Härte? Arbeitstemperatur? Ein Foto der Pechhaut wäre auch gut.


    Anderseits, es ist noch früh um viel darüber zu spekulieren: Du hast noch einige Stunden Netto-Polierzeit vor Dir, und die Pechhaut arbeitet. Ich würde etwas mehr ToT als MoT gehen. Ich würde - nur bei ToT - die Ws etwas breiter machen (ca. 3cm seitlich).


    Nur zu Sicherheit: 1/3 Strich bedeutet in Deinem Fall jeweils ca. 5cm Überhang vorne und Hinten (Gesamtbewegung: ca. 10cm).


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Pechhaut passt trotz mehrmaligem Warmpressen noch nicht 100%ig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das musst Du im Griff kriegen. Sind die Kanäle tief und breit genug, insbesondre in der Mitte? Wie dick ist die Pechschicht? Härte? Arbeitstemperatur? Ein Foto der Pechhaut wäre auch gut.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe auf mein Gipstool (ca. 5cm dick) lauter kleine Blobs aufgelöffelt und dann den Spiegel (vorher mit Ceroxid eingeschmiert) reingedrückt. Kanäle im klassischen Sinne habe ich also nicht. Aber ich habe wohl zu lange gewartet und das Pech war schon zu fest. Die Pechhaut ist ca. 5mm dick. Pechhärte is 28° von Stathis. Arbeitstemperatur 21°C. Foto kann ich heute abend liefern.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Nur zu Sicherheit: 1/3 Strich bedeutet in Deinem Fall jeweils ca. 5cm Überhang vorne und Hinten (Gesamtbewegung: ca. 10cm).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau so habe ich es gemacht.


    Danke für die vielen Hinweise.


    Gruß
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Pechhaut passt trotz mehrmaligem Warmpressen noch nicht 100%ig....


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wenn die Pechhaut nicht richtig passt dann ist jeder weitere Polierversuch hochgradiger Murks. Dazu kommt noch Dein unorthodoxes Tool. Mein Tipp: Mach Dir die Mühe und fertige erst ein Standard- Tool mit klassischen, breiten Rillen. Da wissen wir so ungefähr wie es arbeitet und können ggf. Korrekurvorschläge machen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Mein Tipp: Mach Dir die Mühe und fertige erst ein Standard- Tool mit klassischen, breiten Rillen. Da wissen wir so ungefähr wie es arbeitet und können ggf. Korrekurvorschläge machen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe bisher auch nicht weiter poliert, da ich selbst auch unzufrieden mit dem Tool bin. Ich werde mir die Mühe machen und die Pechhaut nochmal frisch machen.


    Gruß
    Thomas

  • Hallo zusammen!


    Ich habe mir die Kritik an meiner Pechhaut zu Herzen genommen und nochmal ganz von vorne angefangen:
    1. Ich habe ein neues Tool aus Superhartgips (erstaunlich hart) gegossen.
    2. Dieses habe ich mit Epoxidharz (ekliges Zeug) versiegelt.
    3. Neue Pechhaut mit einer Gießmatte von Thomas Heising gegossen. Ich habe hier nur das Problem, dass einzelne Facetten etwas niedriger sind als die anderen. Wenn ich das mit Warmpressen rausmache sind die Kanäle bei den anderen Facetten fast zugepresst. Was kann man da tun um das noch zu verbessern? Ich habe versucht kleinere Pechkrümel auf diesen Facetten beim Warmpressen mit einzuarbeiten. Das funktioniert aber nicht besonders gut.


    Nach mehrmaligem Warmpressen passt die Pechhaut jetzt richtig gut. Kein Aquaplaning und die Pechhaut saugt sich richtig an. Da wird das Arbeiten wirklich anstrengend. Mehr als 30 Minuten habe ich nicht geschafft.


    Die Politur ist bis zum Rand sichtbar und unter der Lupe sind einzelne kleinere auspolierte Flächen sowohl am Rand als auch in der Mitte erkennbar.


    Grüße
    Thomas

  • Hallo Thomas,
    Die Kanäle werden vor einem allfälligen Zugehen mit einem scharfen Messer, nicht gezacktem Messer mit abgerundeter Klinge (Schweizer Armee-Taschenmesser....) ausgeschabt. Hierzu Messer an einem Rand ansetzen, so dass die Klinge mit dem abgerundeten Teil im Tal des Kanals aufliegt. Messer leicht schief an eine Flanke des Kanals halten (60 Grad aus der Waagrechten) und dann das Messer durch den Kanal an dieser Flanke schaben lassen. Immer nur wenig auf einmal von der Flanke wegschaben. Danach die andere Flanke auf die gewünschte Breite ausschaben, weiter mit den anderen Kanälen bis die Pechhaut mindestens so gut aussieht wie bei Alois [:)]. Mit dieser Methode kannst Du die Rillenbreiten wie von Stathis angeregt im Zentrum verbreitern, so dass das Pech hier einfacher nachgeben kann und damit weniger greift.


    Grüsse


    Max
    AloisAlois

  • Hallo!


    Sooo. Es geht voran. Die Pechhaut saugt gut und es tut sich richtig was. Ich poliere hautpsächlich TOT. Bisher siehts so aus (auf Stathis Polierskala):
    Rand 6 (lockeres Sternfeld)
    Mitte 2-3 (glänzende Brücken zwischen den Pits - Kugelsternhaufen)


    Poliert wird mit 1/3 Strichen und wechselndem Überhang (W-Strich - max. 1/3 Überhang).


    Was mich jetzt erstaunt ist, dass der Rand viel schneller poliert als die Mitte. Liegt das evtl. am Loch in der Mitte, sodass die Pechhaut dort nicht so intensiv greift?


    Ich würde jetzt einfach weiter machen und etwas mehr MOT polieren um die Mitte mitzunehmen.


    Danke für Eure Tips
    Thomas

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