Dobson-"Schutzbau": Ein Anglerzelt?

  • Hallo Dobsonianer,
    wie ihr alle wahrscheinlich schon erfahren mußtet, ist es ab Windstärke 3-4 (evt. mit Böen) mit dem Dobsen schnell vorbei. Erstens ist es im Winter wegen der gefühlten Temperatur nicht auszuhalten, zweitens verdreht einem eine solche Böe ganz schnell den Tubus.


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    Ich könnte mir vorstellen, daß sowas bei Windwetter ganz nützlich wäre. Auch gegen allzu viel Tau von Oben könnte es gute Dienste leisten. Maße: ca. B 245 x H 120 x L 107 cm. Die Höhe reicht zwar nicht, um im Zenit zu beobachten, aber man könnte dann etwas nach vorne rutschen und hätte trotzdem noch Windschutz.


    Bevor ich da zuschlage, würde ich gerne eure Meinungen hören. Man hatte ja bei dem vergangenen Wetter immer seltener Gelegenheit, zu beobachten, und mußte wegen zu starken Windes mehrfach trauernd Verzicht leisten. Habe ich wichtige Argumente, die gegen ein solches Zelt sprechen, übersehen? Was meint ihr?


    Klare Sicht wünscht Michael


    Edit: Ein Nachteil fällt mir gerade selbst noch ein: Die Befestigungsheringe sind auf geteertem oder sonstwie befestigtem Untergrund nutzlos. Blieben noch die befüllbaren Sandtaschen als Ballast.

  • Moin Michael!


    > Ich könnte mir vorstellen, daß sowas bei Windwetter ganz nützlich wäre.


    Als Küstenbewohner (wo hier eigentlich immer Wind weht) kann ich Dir nur zur Vorsicht raten. Wenn Du so einen Windschutz nicht ordentlich befestigst, fliegst Du mit dem Ding bei drehendem Wind glatt weg. Weiterer Nachteil: Bei jedem Teleskopschwenk mußt Du diesen Windschutz umsetzen. Das bringt also nur bedingt was.
    Besser sind wind- und wasserdichte Klamotten. Das wäre für mich die sinnvollere Investition.

  • Hallo Winnie,
    danke für Deine profunde Meinung. Sowas habe ich schon fast befürchtet.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei jedem Teleskopschwenk mußt Du diesen Windschutz umsetzen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Na ja, ich würde dann sowieso nur in Richtung des Windes beobachten und der dreht hier nicht so oft. Aber das ist dann schon eine weitere Einschränkung.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Besser sind wind- und wasserdichte Klamotten. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Davon hat aber das Dobsonteleskop ja nichts. Der Windschutz ist ja auch dafür nötig. Ich habe es nämlich schon erlebt, daß ich bei Wind versucht habe zu beobachten. Um ein anderes Okular aus dem Koffer zu holen, habe ich mich kurz weggedreht, und als ich mich wieder zum OAZ wandte, war der nicht mehr da, wo er vorher war. Das Teleskop hatte mithilfe eines kurzen Windstoßes um ca. 90° geschwenkt. [:(!]


    Insgesamt glaube ich jetzt aber auch, daß es besser ist, ich fahnde nach einem oder mehreren Ausweichplätzen, für jede Windrichtung einen. Hilfreich sind da ja Hecken oder Waldränder. Das Zelt wäre schon wieder ein Teil mehr, welches man rumschleppt. Davon habe ich eigentlich schon genug.


    Allerdings sind Ausweichplätze nicht so leicht zu finden, besonders nicht solche, die auch im Winter bei Schnee anfahrbar sind.


    Nochmal danke für Deinen Beitrag, Michael

  • Hallo,


    wir hatten früher diese auf den Nordseeinseln viel benutzten Windschutze verwendet. Einfach 3 Stangen in den Boden, ggf. abgespannt und darauf diese bunten Tücher gespannt. Die kann man auch leicht umsetzen. Bei starkem Wind beobachtet man dann halt lieber doch nicht, denn auch diese Teile halten nicht ewig. Ist aber besser als dem Wind ausgesetzt zu sein und man kann sie sich auch selbst nähen. Muß nachts ja keine Schönheit sein..


    CS
    Winfried

  • Hallo,


    wenn ich das höre von wegen der Wind bewegt das Teleskop so stark, dann würde ich da eher an Optimierung des Teleskops denken [:)] Viele Dobsons sind von Haus aus mit den Rollenlagern zu drehfreudig, das kann man durch Wegschmeissen selbiger und Einbau von Ebonyfolie + Teflonpads beheben.


    Ich bin hier nicht wirklich Winderfahren, denn hier gibts praktisch nix zwischen Flaute und Orkan (und bei letzerem bleibe ich daheim) aber einige wenige Male hat der Wind schon mal merklicher geweht, bewegt hat sich da aber nichts bei meinen Geräten.


    Viele Grüße Benny

  • Moin Michael!


    Wenn sich Dein Zehnzöller (richtig?) bei Wind so dermaßen wegdreht, dann ist er aber verdammt (zu) leichtgängig. Ich weiß zwar nicht, auf welchem Berggrat Du bei Sturm beobachtest, aber da würde ich mir doch eine Feststellvorrichtung für Deinen Dobbi überlegen. Es ist ja auch nicht Sinn der Sache, das Gerät beim Beobachten ständig festzuhalten. Ein windgeschützter Platz ist wirklich immer anzuraten und auch die billigste Lösung. Mit kleinen Widrigkeiten muß man halt leben.


    Mit meinem Bekleidungstipp meinte ich, daß ich da lieber investieren würde, als das Geld für so eine Strandmuschel auszugeben, die man nachher sowieso nicht benutzt.

  • Hallo Benny, hallo Winnie,
    mein Dobson ist ein Gitterrohr-Dobson 10" von Dieter Martini, der natürlich keine Rollenlager hat. Er "geht" aber tatsächlich recht leicht, ist meiner Meinung nach auch richtig dimensioniert in der Größe der Teflonpads. Nur bei Feuchtigkeitsbeschlag fängt er an, sich schwerer zu bewegen.


    Winnie, ich habe die Idee bereits aufgegeben. Gute Kleidung habe ich übrigens schon (Daunenjacke mit Daunenkapuze, Thermohose, Moonboots mit Walenkin innen, Fingerkuppenhandschuhe mit dünnen Baumwollhandschuhen innen). Es ging mir hauptsächlich um die Drehanfälligkeit des Teleskops. Aber Du hast sicher recht, es lohnt nicht, das Geld für das Zelt auszugeben.


    (==&gt;) Winfried:
    Dein Vorschlag ist sicher auch gut. An so etwas hatte ich auch schon gedacht. Weniger des Windes wegen, als der vielen Laternen und Nachbarn wegen, die meinen Garten umsäumen. Aber im Garten bin ich sowieso zu nahe am Lichtsmog von Stuttgart. Ca. 30 Minuten rausfahren lohnt sich bei mir. Aber wenn man dann mit dem starken Wind zu kämpfen hat, wie wir ihn vor einiger Zeit in Süddeutschland hatten, stößt es einem ja schon bitter auf, daß man einen ansonsten guten Himmel mal wieder nicht nutzen kann, und man kommt auf die verwegensten Ideen.


    Na ja, ich glaube, windgeschützte Ersatzspechtelplätze ausfindig zu machen, wird noch am besten sein. Und wenn es gar zu sehr bläst oder extrem kalt ist, dann muß man halt tapfer sein, sich klar machen, daß es nur ein Hobby ist und im Warmen bleiben.


    Danke nochmal euch allen für eure Ratschläge, Michael

  • Hallo,


    Suche Dir eine gut geschützte Waldlichtung und rede mit dem Förster. Bei uns geht das, der Gute ist recht aufgeschlossen und schaut auch gerne mal durch.
    Und bei uns (wie wohl bei Euch auch) betreiben die derzeit einen solchen Raubbau im Wald, daß es wohl genug Lichtungen geben wird.


    CS
    Winfried

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