Spiegelkönige an Deck !

  • HalliHallo, liebe Spiegelfachleute [:)]


    Ich habe da mal eine Frage im Auftrag eines netten Astrokollegen, welcher sich nicht so durch die Foren schlägt und hier nicht angemeldet ist.


    Der Kollege hat einen Spiegel zum Kauf angeboten bekommen, bei dem Herkunft und genauere Angaben unklar sind.
    Grösse + Öffnungsverhältnis ist bekannt (f=5,8) sonst quasi nix.


    Seine Sorge: Könnte es ein Nicht-Newtonspiegel sein ? Aus einem Mak-Newton o.ä. ? Der Spiegel hat kein Loch, bleiben also nur diese Möglichkeiten... Newt, oder Mak-Newt.


    Da Spiegel und Kollege einige Hundert KM trennen fällt hinfahren und ankucken ziemlich flach - die Katze im Sack soll aber auch nicht gekauft werden..


    Wer weiß hier Rat ?



    Gruß und CS
    Der Jan

  • Hallo,
    Na mehrere 100 k hoert sich schon nicht unuebel an :) Aber wie sagt man: Laenge laeuft!
    Das ist alles Spekulation. Das kann sowogl ein Spiegel fuer ein RC oder ein Kugelspiegel oder ein Newton sein oder auch was dazwischen. Solange nicht bekannt ist um was es sich handelt wuerde ich lediglich den Preis eines Rohlings dafuer geben. Der Spiegel muss getestet werden. Bei der vermuteten Groesse ist das eher Sache eines Profis. zB. Alois.
    Gruesse marty

  • Hi, Marty...


    Danke schonmal für die raketenschnelle Antwort [:)]
    Die Größe, die Größe *schäm* sind 14"...


    Ferndiagnoseverfahren hatte ich nicht erwartet, aber kann man sowas irgendwie vor Ort im Schnelltest ermitteln ? Und wie sähe der aus ?


    Im Zweifel ist es ein teurer Rohling, wenn´s die falsche Grundform ist.
    Könnte man den Spiegel denn problemlos umschleifen ?



    Gruß und CS
    Der Jan

  • Hi Jan,


    OK bei 14" ist es aller Wahrscheinlichkeit nach ein Newton. Mak's in der Größe sind eher unüblich. Ich hab noch keinen gesehen. Und sollte es gar ein RC sein, dann täte ich den sofort kaufen. Die Dinger sind in der Größe nämlich schweinsteuer.


    Umschleifen lohnt sich nur, wenn es super-duper Glas wäre. Also sowas wie Zerodur oder Sital. Sollte die Form nix taugen, dann würde es auch reichen den Spiegel neue zu parabolisiseren. Eine Prozedur die ohne schelifen auskommt.


    Meine Meinung: f5,8 wäre mir bei 14" zu lang. Es sei denn, ihr seid 1,90 groß. Dann könnte man mit sowas bequem spechteln.


    Grüße,


    Harry

  • Kurz gesagt,
    "Kauf auf Probe" oder bleiben lassen.


    EDIT:
    Schnelltest wäre ein Foucaulttest, wo man dann - unterm Strich - auch einen halben Nachmittag dran sitzt. Mit weniger braucht man gar nicht anfangen.


    Gruß

  • Hallo Jan,
    der Spiegel ist wahrscheinlich schon ein Newtonspiegel, aber ohne das Teil zu sehen und zumindest per Focaulttester zu checken kann man überhaupt nix dazu sagen. Selbst wenn's tatsächlich ein Newtonspiegel ist, kann die optische Qualität immer noch irgendwo zwischen sehr gut und völlig unbrauchbar liegen.


    Mit einem Focaulttest könnte man zumindest schnell einen Eindruck von der Oberflächengüte des Spiegels bekommen, die Gesamtkorrektur checken und auch eine abgesunkene Kante erkennen. Was man per Focaulttest nur schwer feststellen kann, ist Astigmatismus.


    Mehr als den Glaspreis würd' ich ohne Test nicht bezahlen, speziell bei einem Spiegel unbekannter Herkunft. Und das auch nur, wenn ein Selbstschliff in Frage kommt.


    Ich glaube aber, es geht nicht nur um die Spiegelqualität. Für 14" ist die Brennweite etwas lang. Damit einen Dobson zu bauen erfordert einiges Know-how, speziell einen sehr leichten Hut und recht große Höhenräder. Wenn man das Teleskop nicht als Lowrider auslegt, wird eine 1-2stufige Trittleiter für Zenitbeobachtung notwendig.
    Pluspunkte sind die unkritische Okularwahl und die geringe Koma. Andererseits wird bei 2 m Brennweite das Gesichtsfeld schon so klein, dass Okulare wie Nagler und Ethos klare Vorteile haben.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HABERDASHER</i>
    <br />
    Der Kollege hat einen Spiegel zum Kauf angeboten bekommen, bei dem Herkunft und genauere Angaben unklar sind.
    Grösse + Öffnungsverhältnis ist bekannt (f=5,8) sonst quasi nix.


    Seine Sorge: Könnte es ein Nicht-Newtonspiegel sein ? Aus einem Mak-Newton o.ä. ? ...
    Da Spiegel und Kollege einige Hundert KM trennen fällt hinfahren und ankucken ziemlich flach - die Katze im Sack soll aber auch nicht gekauft werden..


    Wer weiß hier Rat ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Am einfachsten wäre es wohl, einen einfachen Foucault-Test oder Ronchi-Test im Krümmungsmittelpunkt des Spiegels durchzuführen.
    Erscheint er dabei "eben" bzw. zeigen die Ronchigramme gerade
    Linien, dann handelt es sich um einen Kugelspiegel etwa aus einem
    Mak-Newton.


    Nur braucht Ihr dafür etwas Fummelei und eine Rasierklinge oder ein Ronchigitter und einen Laser mit Kugellagerkugel oder eine Lampe
    mit Spalt als Lichtquelle.

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